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Herausragende Fundstellen[]

Der Autor Mg hat in seiner Dissertation eine Vielzahl an Zitaten wieder, die in anderen Veröffentlichungen, insbesondere der Autoren Herr Roth und Herr Adolf zu finden sind. Der Autor hat, wovon auszugehen ist, die von ihm angegeben Quellen nicht eingesehen. Stattdessen hat er sich hierzu Drittquellen bedient ohne dies anzugeben. Somit hat der Autor im erheblichen Plagariasmus betrieben. Das geht dadurch hervor, dass die Quellen, auf die er sich bezieht, ganz oder teilweise in den hier genannten und ggf. noch weiteren Werken ganz oder teilweise abgedruckt. Eine Vielzahl von ihm verwendeter Zitate finden sich in mehr oder weniger übereinstimmender Form in genannten Quellen wieder. Durch einen Einzelabgleich der Fragmente kann der Beweis des Plagiarismus nicht geführt werden. Nur eine Gesamtdarstellung der verwendeten Zitate, kann das Ausmaß des hier vorliegenden Strukturplagiarismus dokumentieren.

Quellen mit Fragemten, die Zitate beinhalten

Übersich der Zitate

Befunde[]

Andere Beobachtungen[]

In folgenden Quellen finden sich Zitate wieder, die in identischer Weise, in Auszügen oder in modifizierter Form im Werke Mg zu finden sind.

Adolph_91

016 02 0166 04 0185 10 054 13 058 07 063 03 063 05 067 25 094 19 097 12 097 19 107 27 118 01 162 20 162 22 167 09 167 15 167 25 268 04


Ruess_1973

021 21

Roth_71

114 14 115 35 117 18 122 29

131 35 137 28

139 19 188 18

228 22

228 22 298 04 070 01 228 22 228 22 228 22


Roth_98a

Roth_98b

Roth_2000


In identischer Weise

Fragment Werk Quelle
054 13 "wonach die vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen zu koordinierende Arbeit an den Problemen der Wiedervereinigung bis zum Beginn des Jahres 1952 eine feste organisatorische Form erhalten wird" "wonach die vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen zu koordinierende Arbeit an den Problemen der Wiedervereinigung bis zum Beginn des Jahres 1952 eine feste organisatorische Form erhalten wird"
058 07 „Das Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen wolle für die einzelnen Gebiete, die einer Ordnung bedürfen, keinesfalls die Federführung übernehmen, weil es zur Lösung der vielen Spezialfragen mangels Fachkräften gar nicht in der Lage sei." „Das Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen wolle für die einzelnen Gebiete, die einer Ordnung bedürfen, keinesfalls die Federführung übernehmen, weil es zur Lösung der vielen Spezialfragen mangels Fachkräften gar nicht in der Lage sei."
067 25 "Durch den Kabinettsbeschluss sei nunmehr eine klare Arbeitgrundlage gegeben. Die Frage der Wiedervereinigung Deutschlands sei ein Kardinalproblem der deutschen Politik, dem auch das Ausland und im besonderen die zukünftigen Vertragspartner der Bundesrepublik Deutschland großes Interesse entgegen bringen. Es sei zu erwarten, daß nach Abschluß des Deutschland- und des EVG-Vertrages mit den Partnern eine gemeinsame Konzeption auch in der Frage der Wiedervereinigung angestrebt und erreicht werden wird. Es sei daher notwendig, daß man sich mit den Fragen der Wiedervereinigung ständig beschäftige und so politisch einen wesentlichen Beitrag leiste. Die Ernsthaftigkeit der diesbezüglichen Bemühungen müsse unseren Vertragspartnern nachdrücklich vor Augen geführt werden. Auch das bedeute im Hinblick auf die politische Weltlage jedoch nicht, die Arbeiten in einer Sache wenig dienlichen Weise besonders forcieren zu müssen." "Durch den Kabinettsbeschluss sei nunmehr eine klare Arbeitgrundlage gegeben. Die Frage der Wiedervereinigung Deutschlands sei ein Kardinalproblem der deutschen Politik, dem auch das Ausland und im besonderen die zukünftigen Vertragspartner der Bundesrepublik Deutschland großes Interesse entgegen bringen. Es sei zu erwarten, daß nach Abschluß des Deutschland- und des EVG-Vertrages mit den Partnern eine gemeinsame Konzeption auch in der Frage der Wiedervereinigung angestrebt und erreicht werden wird. Es sei daher notwendig, daß man sich mit den Fragen der Wiedervereinigung ständig beschäftige und so politisch einen wesentlichen Beitrag leiste. Die Ernsthaftigkeit der diesbezüglichen Bemühungen müsse unseren Vertragspartnern nachdrücklich vor Augen geführt werden. Auch das bedeute im Hinblick auf die politische Weltlage jedoch nicht, die Arbeiten in einer Sache wenig dienlichen Weise besonders forcieren zu müssen."
097 19 „bei seiner bereits bestehenden Arbeitsüberlastung in der Lage sein wird, so intensiv mitzuarbeiten, wie dies notwendig ist" „bei seiner bereits bestehenden Arbeitsüberlastung in der Lage sein wird, so intensiv mitzuarbeiten, wie dies notwendig ist"
162 22 „Nach den Besprechungen, die in unserem Haus geführt wurden, halte ich den Tag ,X' unter dem jetzigen Besatzungsstatut für unwahrscheinlich. Wir kommen zu dem Ergebnis, daß es unmöglich ist, eine freie Wahl durchzuführen unter dem Status der sowjetischen Besatzungsmacht." „Nach den Besprechungen, die in unserem Haus geführt wurden, halte ich den Tag ,X' unter dem jetzigen Besatzungsstatut für unwahrscheinlich. Wir kommen zu dem Ergebnis, daß es unmöglich ist, eine freie Wahl durchzuführen unter dem Status der sowjetischen Besatzungsmacht."
167 09 "Man kann eine Arbeit, die letzten Endes von der Gesamtheit der Ministerien durch hierfür geschaffene besondere Referate oder gar Abteilungen geleistet werden müßte, nicht durch Jahre auf die Schultern anderweitig stark belasteter und nur ehrenamtlich tätiger Wissenschaftler legen." "Man kann eine Arbeit, die letzten Endes von der Gesamtheit der Ministerien durch hierfür geschaffene besondere Referate oder gar Abteilungen geleistet werden müßte, nicht durch Jahre auf die Schultern anderweitig stark belasteter und nur ehrenamtlich tätiger Wissenschaftler legen."
167 25 "Es ist auf eines entscheidendes Gewicht gelegt worden, daß die Voten des Forschungsbeirates unabhängig sind von der Auffassung der Regierung. Wir haben uns auf den Standpunkt gestellt, daß wir der Bundesregierung, die uns berufen hat, nur dann wirklich dienen können, wenn wir in unserer Meinungsbildung absolut frei sind, und wir haben gar keine Scheu, auch gelegentlich Auffassungen zu bringen, die vielleicht dem einen oder anderen betroffenen Ministerium im Augenblick nicht die Freude erregen, die vielleicht von dort aus erwünscht wird. Auf der anderen Seite muß aber naturgemäß - das ist klar - diese Arbeit eine enge Zusammenarbeit sein. [...] Das gibt ein reges Spiel und Gegenspiel, meine Herren, das in der Auswirkung mit verschiedenen Prädikaten belegt werden kann. Das ist z.B. ganz hervorragend, das ist zum Teil etwas schwächer und das ließ bei der Abfassung unseres ersten Tätigkeitsberichtes noch an einzelnen Stellen zu wünschen übrig. Diese Stellen sind ausgemerzt. Sie finden daher in dem von mir verantwortlich gezeichneten ersten Teil eine Bemerkung, daß die Zusammenarbeit mit den Ministerien sichergestellt ist. Das ist un-sere feste Überzeugung, und soweit wir sehen, läuft das auch alles sehr gut." "Es ist auf eines entscheidendes Gewicht gelegt worden, daß die Voten des Forschungsbeirates unabhängig sind von der Auffassung der Regierung. Wir haben uns auf den Standpunkt gestellt, daß wir der Bundesregierung, die uns berufen hat, nur dann wirklich dienen können, wenn wir in unserer Meinungsbildung absolut frei sind, und wir haben gar keine Scheu, auch gelegentlich Auffassungen zu bringen, die vielleicht dem einen oder anderen betroffenen Ministerium im Augenblick nicht die Freude erregen, die vielleicht von dort aus erwünscht wird. Auf der anderen Seite muß aber naturgemäß - das ist klar - diese Arbeit eine enge Zusammenarbeit sein. [...] Das gibt ein reges Spiel und Gegenspiel, meine Herren, das in der Auswirkung mit verschiedenen Prädikaten belegt werden kann. Das ist z.B. ganz hervorragend, das ist zum Teil etwas schwächer und das ließ bei der Abfassung unseres ersten Tätigkeitsberichtes noch an einzelnen Stellen zu wünschen übrig. Diese Stellen sind ausgemerzt. Sie finden daher in dem von mir verantwortlich gezeichneten ersten Teil eine Bemerkung, daß die Zusammenarbeit mit den Ministerien sichergestellt ist. Das ist un-sere feste Überzeugung, und soweit wir sehen, läuft das auch alles sehr gut."
268 04 "Der Forschungsbeirat z.B. tat zu seiner Zeit alles andere, als sich mit einem dem Marxismus-Leninismus konkurrenzfähigen Wertesystem zu beschäftigen. Seine nicht offen propagierte Grundhaltung war durch Vertreter neoliberaler Ordnungsvorstellungen geprägt. Sein Theoriedefizit ergab sich aus einer auf 'Wiedervereinigung' gerichteten Tätigkeit, die als Beseitigung der in der DDR eingetretenen politischen wie sozioökonomischen Veränderungen verstanden wurde. Für Denken in gesellschaftspolitischen Alternativen war in diesem Gremium kein Platz; 'ausgetrocknet' war der Beirat von Anfang an. Die Arbeit und das Schicksal des Forschungsbeirates sind zudem exemplarisch für eine Art der Forschung, die an wechselnde politische Anforderungen gebunden ist." "Der Forschungsbeirat z.B. tat zu seiner Zeit alles andere, als sich mit einem dem Marxismus-Leninismus konkurrenzfähigen Wertesystem zu beschäftigen. Seine nicht offen propagierte Grundhaltung war durch Vertreter neoliberaler Ordnungsvorstellungen geprägt. Sein Theoriedefizit ergab sich aus einer auf 'Wiedervereinigung' gerichteten Tätigkeit, die als Beseitigung der in der DDR eingetretenen politischen wie sozioökonomischen Veränderungen verstanden wurde. Für Denken in gesellschaftspolitischen Alternativen war in diesem Gremium kein Platz; 'ausgetrocknet' war der Beirat von Anfang an. Die Arbeit und das Schicksal des Forschungsbeirates sind zudem exemplarisch für eine Art der Forschung, die an wechselnde politische Anforderungen gebunden ist."
114 14

„Der Forschungsbeirat empfiehlt, daß die Bodenreform in der SBZ nicht unter dem Gesichtspunkt einer Restauration der alten Eigentumsverhältnisse revidiert werden soll. Neubauern, die den Boden in den vergangenen Jahren unter persönlichen Opfern bearbeitet haben, soll der Boden erhalten bleiben. Maßgebend ist die Sicherung der Volksernährung und die Schaffung lebensfähiger Betriebe.Die Wiederherstellung und Festigung des selbständigen bäuerlichen Besitzes, insbesondere des hamilienbesitzes, wird gerade bei der derzeitigen Ent-wicklung zur Kollektivierung in der SBZ eine der vordringlichsten agrar- politischen Aufgaben sein. Der gesamtdeutsche Gesetzgeber wird das rechtsstaatliche Prinzip der Ent-schädigung für entzogenes Eigentum gesetzgeberisch zur Geltung zu bringen haben."

„Der Forschungsbeirat empfiehlt, daß die Bodenreform in der SBZ nicht unter dem Gesichtspunkt einer Restauration der alten Eigentumsverhältnisse revidiert werden soll. Neubauern, die den Boden in den vergangenen Jahren unter persönlichen Opfern bearbeitet haben, soll der Boden erhalten bleiben. Maßgebend ist die Sicherung der Volksernährung und die Schaffung lebensfähiger Betriebe.Die Wiederherstellung und Festigung des selbständigen bäuerlichen Besitzes, insbesondere des hamilienbesitzes, wird gerade bei der derzeitigen Ent-wicklung zur Kollektivierung in der SBZ eine der vordringlichsten agrar- politischen Aufgaben sein. Der gesamtdeutsche Gesetzgeber wird das rechtsstaatliche Prinzip der Ent-schädigung für entzogenes Eigentum gesetzgeberisch zur Geltung zu bringen haben."

115 35 „Nach der Wiedervereinigung Deutsch-lands wird infolge der Verstärkung des gesamtdeutschen Wirtschaftspotentials die Nachfrage nach Arbeitskräften erheblich wachsen. Um die Anpassung an die gesamtdeutschen Wirtschaftsverhältnisse während einer Übergangszeit zu erleichtern, schlägt der Forschungsbeirat vor: a) dafiir zu sorgen, daß die in der heutigen sowje-tischen Besatzungszone nach der Wiedervereinigung fortbestehenden Arbeitsmög-lichkeiten sofort in vollem Umfang weiter genutzt werden können; b) die rasche Ü-berleitung frei werdender Arbeitskräfte in volkswirtschaftlich dringliche Arbeiten, wie z.B. Wohnungsbau, Wiederherstellung und Ausbau des Verkehrswesens, Erneu-erung und Ergänzung des Maschinenbestandes in der Konsumgüterindustrie zu fördern und dafiir die erforderlichen Mittel bereitzustellen; c) für Sonderfälle und von der Umstellung besonders stark betroffene Gebiete volkswirtschaftlich wertvolle Notstandsarbeiten vorzubereiten und zu finanzieren."

"...

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wird infolge der Verstärkung des gesamtdeutschen Wirtschaftspotentials die Nachfrage nach Arbeitskräften erheblich wachsen.

Um die Anpassung an die gesamtdeutschen Wirtschaftsverhältnisse während einer Ubergangszeit zu erleichtern, schlägt der Forschungsbeirat vor:

a) dafür zu sorgen, daß die in der heutigen sowjetischen Besatzungszone nach der Wiedervereinigung fortbestehenden Arbeitsmöglichkeiten sofort in vollem Umfange weiter genutzt werden können;

b) die rasche Uberleitung frei werdender Arbeitskräfte in volkswirtschaftlich dringliche Arbeiten, wie z. B. Wohnungsbau, Wiederherstellung und Aus-bau des Verkehrswesens, Erneuerung und Ergänzung des Maschinen-bestandes in der Konsumgüterindustrie zu fördern und dafür die erforder-lichen Mittel bereitzustellen;

c) für Sonderfälle und von der Umstellung besonders stark betroffene Ge-biete volkswirtschaftlich wertvolle Notstandsarbeiten vorzubereiten und zu finanzieren."

117 18 „daß die Wiedervereinigung dieser beiden Gebiete sich auf friedlichen Wegen vollzieht und eine Neuregelung der in Betracht kommenden Fragen durch einen gesamtdeutschen Ge-setzgeber, der frei in seinen Entschließungen ist, und durch entsprechende Maßnah-men der Exekutive durchgeführt wird" „daß die Wiedervereinigung dieser beiden Gebiete sich auf friedlichen Wegen vollzieht und eine Neuregelung der in Betracht kommenden Fragen durch einen gesamtdeutschen Ge-setzgeber, der frei in seinen Entschließungen ist, und durch entsprechende Maßnah-men der Exekutive durchgeführt wird"
137 28 Es genügt nicht, allgemein die deutsche Einheit zu beschwören und die Wiedervereinigung zu fordern. Man muß konkret auf sie hinarbeiten und sie konkret vorbereiten. "Es genügt nicht, allgemein die deutsche Einheit zu beschwören und die Wiedervereinigung zu fordern. Man muß konkret auf sie hinarbeiten und sie konkret vorbereiten."
298 04 „Ob die Zusammenfügung der beiden Teile Deutschlands in einem gedrängten oder in einem langen Prozeß, in wenigen oder vielen Stufen, mit Zwischenlösungen und Kompromissen verschiedener Art oder wie auch sonst zu vollziehen sein wird - der Forschungsbeirat hat die Probleme er-kennbar gemacht, die sich in der gewerblichen Wirtschaft, in der Landwirtschaft, im Finanzwesen, in der Sozialpolitik und Sozialordnung ergeben, wenn einmal aus dem nationalen Verlangen nationale Wirklichkeit werden kann. Und er hat dargestellt, wie sich die vielfaltigen und schwierigen praktischen Aufgaben bei der Zusammen-fügung konkret angehen lassen. Sollten sich die Verhältnisse in einem oder in bei-den Teilen Deutschlands wesentlich ändern, so können die bisherigen Stellungnah-men des Forschungsbeirates ohne allzu große Mühe neuen Situationen angepaßt werden." „Ob die Zusammenfügung der beiden Teile Deutschlands in einem gedrängten oder in einem langen Prozeß, in wenigen oder vielen Stufen, mit Zwischenlösungen und Kompromissen verschiedener Art oder wie auch sonst zu vollziehen sein wird - der Forschungsbeirat hat die Probleme er-kennbar gemacht, die sich in der gewerblichen Wirtschaft, in der Landwirtschaft, im Finanzwesen, in der Sozialpolitik und Sozialordnung ergeben, wenn einmal aus dem nationalen Verlangen nationale Wirklichkeit werden kann. Und er hat dargestellt, wie sich die vielfaltigen und schwierigen praktischen Aufgaben bei der Zusammen-fügung konkret angehen lassen. Sollten sich die Verhältnisse in einem oder in bei-den Teilen Deutschlands wesentlich ändern, so können die bisherigen Stellungnah-men des Forschungsbeirates ohne allzu große Mühe neuen Situationen angepaßt werden."


In modifizierter Form

Fragment Werk Quelle
0166 04 „Die Thesen des Forschungs-beirates für Fragen der Wiedervereinigung betreffen Einzelheiten, unter denen die Wiedervereinigung zu vollziehen ist. Damit wird ein Thema berührt, das schon jetzt bei der Konferenz der westlichen Außenminister und gegebenenfalls erst recht bei einer Viererkonferenz den Hauptgegenstand der Verhandlungen bilden wird. Ange-strebt wird hier ein Übereinkommen mit der Sowjetunion, aufgrund dessen sich die Wiedervereinigung auf friedlichem Wege vollziehen soll. Ein derartiges Überein-kommen wird gefährdet werden, wenn wir vorzeitig unseren Standpunkt präjudizie-ren, daß wir Thesen der vom Forschungsbeirat vorgeschlagenen Art veröffentlichen. Auch den Westalliierten wird eine solche Veröffentlichung ungelegen sein, da sie ein Ergebnis vorwegnimmt, das erst im Verhandlungswege erreicht werden soll." Die Thesen des Forschungsbeirates für Fragen der Wiedervereinigung betreffen Einzelheiten, unter denen die Wiedervereinigung zu vollziehen ist. Damit wird ein Thema berührt, das schon jetzt bei der Konferenz der westlichen Außenminister und gegebenenfalls erst recht bei einer Viererkonferenz den Hauptgegenstand der Verhandlungen bilden wird. Angestrebt wird hier ein Übereinkommen mit der Sowjetunion, aufgrund dessen sich die Wiedervereinigung auf friedlichem Wege vollziehen soll. Ein derartiges Übereinkommen wird gefährdet werden, wenn wir vorzeitig unseren Standpunkt dadurch präjudizieren, daß wir Thesen der vom Forschungsbeirat vorgeschlagenen Art veröffentlichen. Auch den Westalliierten wird eine solche Veröffentlichung ungelegen sein, da sie ein Ergebnis vorwegnimmt, das erst im Verhandlungswege erreicht werden sollte.
0185 10 Der Satz des Agrarausschusses „Der Forschungsbeirat empfiehlt, dass die Bodenreform in der Sowjetzone nicht unter dem Gesichtspunkt einer Restauration der alten Eigen-tumsverhältnisse revidiert werden soll. Neubauern, die den Boden in den vergange-nen Jahren unter persönlichen Opfern bearbeitet haben, soll der Boden erhalten bleiben." Der Forschungsbeirat empfahl in jener These ... daß “ die Bodenreform in der SBZ nicht unter dem Gesichtspunkt einer Restauration der alten Eigentumsverhältnisse revidiert werden soll Neubauern, die den Boden in den vergangenen Jahren unter persönlichen Opfern bearbeitet haben, soll der Boden erhalten bleiben. ..."
058 07 „Das Ministerium für gesamtdeutsche Fragen erhebe keinen Anspruch darauf, ein Monopol für alle mit der Wiedervereinigung verbundenen Aufgaben und Maßnahmen zu beanspruchen. Das Ministerium für gesamtdeutsche Fragen habe aber gem. seinem Charakter die Aufgabe, Anregungen zu geben und eine Mittlerstellung zwischen den einzelnen Ministerien einzunehmen. Durch die koordinierende Funktion des Ministeriums für ge-samtdeutsche Fragen sollten selbstverständlich nicht die Arbeiten anderer Ministe-rien eingeschränkt werden, die sich mit besonderen Problemen im Bundesgebiet, die durch die Trennung Deutschlands hervorgerufen werden, befassen." “Das Ministerium für gesamtdeutsche Fragen erhebe keinen Anspruch darauf, ein Monopol für alle mit der Wiedervereinigung verbundenen Aufgaben und Maßnahmen zu beanspruchen. [...] Durch die koordinierende Funktion des Ministeriums für gesamtdeutsche Fragen sollten selbstverständlich nicht die Arbeiten anderer Ministerien eingeschränkt werden, die sich mit besonderen Problemen im Bundesgebiet, die durch die Trennung Deutschland hervorgerufen werden, befassen."
063 05 "Vor acht Tagen, anläßlich der letzten Anwesenheit von Minister Kaiser, wurde in der Berliner Zweigstelle des Bundeshauses eifrig beraten. Über Friedensburg bin ich genau unterrichtet, was sich in den Besprechungen der CDU-Strategen abspielte. An der letzten, gewissermaßen konstituierenden Sitzung durfte ich selbst teilnehmen. Danach ist Dr. Ernst als einer der ersten Heimkehrer aus Bonn vom Kanzler Adenauer persönlich beauftragt, von Berlin aus die Wiedervereinigungsarbeiten in die Hand zu nehmen. Er will sich eine Art Gehirntrust zulegen. Die mir genannten Namen sind astrein. Die FDP ist praktisch ausgeschaltet. Als einzigen Konzessionsschulzen darf ich mich betrachten; im internen Kreis definiert man mich als das nun mal unvermeidbare Übel. Minister Kaiser und Dr. Ernst jedoch versicherten mir, daß sie 'froh' sind, mich als Experten dabei haben zu können." "[...] Vor acht Tagen, anläßlich der letzten Anwesenheit von Minister Kaiser, wurde in der Berliner Zweigstelle des Bundeshauses eifrig beraten. Über Friedensburg bin ich genau unterrichtet, was sich in den Besprechungen der CDU-Strategen abspielte. An der letzten, gewissermaßen konstituierenden Sitzung durfte ich selbst teilnehmen. Danach ist Dr. Ernst als einer der ersten Heimkehrer aus Bonn vom Kanzler Adenauer persönlich beauftragt, von Berlin aus die Wiedervereinigungsarbeiten in die Hand zu nehmen. Er will sich eine Art Gehirntrust zulegen. Die mir genannten Namen sind astrein. Die FDP ist praktisch ausgeschaltet. Als einzigen Konzessionsschulzen darf ich mich betrachten; im internen Kreis definiert man mich als das nun mal unvermeidbare Übel. Minister Kaiser und Dr. Ernst jedoch versicherten mir, daß sie 'froh' sind, mich als Experten dabei haben zu können. [...]"
094 19 Zu den Verbänden zählten der Gemeinschaftsausschuss der Deutschen Gewerblichen Wirtschaft, der Deutsche Bauernverband, der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft. "Die Beiordnung der Vertreter der politischen Parteien und der genannten Organisationen zu dem Forscherkreis erschien zweckmäßig, weil durch eine solche Maßnahme politische Meinungsverschiedenheiten und Spannungen ausgeglichen werden und die Gesamtarbeit, insbesondere durch die Einbeziehung von Vertretern auch der Opposition in die Verantwortung, auf eine neutrale Ebene gestellt werden konnte. Diese Erwartungen haben sich nach den bisherigen Erfahrungen durchaus erfüllt." "Die Beiordnung der Vertreter der politischen Parteien und der genannten Organisationen [gemeint sind DGB, DAG, Bauernverband und der Gemeinschaftsausschuß der gewerblichen Wirtschaft, d. Verf.] zu dem Forscherkreis erschien zweckmäßig, weil durch eine solche Maßnahme politische Meinungsverschiedenheiten und Spannungen ausgeglichen werden und die Gesamtarbeit, insbesondere durch die Einbeziehung von Vertretern auch der Opposition in die Verantwortung, auf eine neutrale Ebene gestellt werden konnte. Diese Erwartungen haben sich nach den bisherigen Erfahrungen durchaus erfüllt."
097 12 Nach einhelliger Meinung der Forscher-kreismitglieder Meimberg und Thalheim galt Hirche „als eines der aktivsten, enga-giertesten und verdienstvollsten Mitglieder des Forschungsbeirates"

... jedoch Kurt Hirche....

galt nach einhelliger Bekundung von Meimberg und Thalheim als eines der aktivsten, engagiertesten und verdienstvollsten Mitglieder des Forschungsbeirates.

107 27 "daß die bisherige Arbeit des interministeriellen Ausschusses stark hinter der des Forschungsbeirates nachhinke. Es sei zwischen dem interministeriellen Ausschuß und dem Forschungsbeirat ein Vakuum entstanden, das die erforderliche Zusammenarbeit störe und zur Unzufriedenheit führen müsse. Zwar seien in allen Ressorts Referenten bestellt und Arbeitsstäbe für Fragen der Wiedervereinigung gebildet worden, die aber mehr oder weniger ein Eigenleben fuhren und weder untereinander noch mit dem interministeriellen Ausschuß Verbindung halten." "[...] daß die bisherige Arbeit des interministeriellen Ausschusses stark hinter der des Forschungsbeirates nachhinke. Es sei zwischen dem interministeriellen Ausschuß und dem Forschungsbeirat ein Vakuum entstanden, das die erforderliche Zusammenarbeit störe und zur Unzufriedenheit führen müsse. Zwar seien in allen Ressorts Referenten bestellt und 'Arbeitsstäbe' für Fragen der Wiedervereinigung gebildet worden, die aber mehr oder weniger ein Eigenleben führen und weder untereinander noch mit dem interministeriellen Ausschuß Verbindung halten."
118 01 "Es sei aus diesem Grunde vielleicht erforderlich, bei den künftigen Arbeiten des Forschungs-beirates bewußt die Grundsatzfragen stärker in den Vordergrund zu stellen, um nicht durch zu intensive Behandlung von Detailfragen in die Gefahr zu kommen, allzuviele Arbeitsergebnisse erneut überprüfen zu müssen. Schließlich müsse man aufgrund der letzten politischen Ereignisse auch daran denken, daß die Wiedervereinigung nicht unbedingt unter den Voraussetzungen erfolge, die bisher den Arbeiten des Forschungsbeirates als Hypothese zugrunde gelegt worden waren." "Es sei aus diesem Grunde vielleicht erforderlich, bei den künftigen Arbeiten des Forschungsbeirates bewußt die Grundsatzfragen stärker in den Vordergrund zu stellen, um nicht durch zu intensive Behandlung von Detailfragen in die Gefahr zu kommen, allzuviele Arbeitsergebnisse erneut überprüfen zu müssen. Schließlich müsse man aufgrund der letzten politischen Ereignisse auch daran denken, daß die Wiedervereinigung nicht unbedingt unter den Voraussetzungen erfolge, die bisher den Arbeiten des Forschungsbeirates als Hypothese zugrunde gelegen wurden. [...]"
162 20 „Das Schwergewicht der zu erarbeitenden Maßnahmen liegt bei den einzelnen Ressorts. [...] Dem Forschungs-beirat sind von den einzelnen Ressorts über das Bundesministerium für gesamtdeut-sche Fragen bestimmte Probleme zur Erarbeitung von Stellungnahmen und Empfeh-lungen vorzutragen. Eine selbstständige und von den Arbeiten bei den Ressorts losgelöste Tätigkeit des Forschungsbeirates sollte vermieden werden." “Das Schwergewicht der zu erarbeitenden Maßnahmen liegt bei den einzelnen Ressorts. [...] Dem Forschungsbeirat sind von den einzelnen Ressorts über das Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen bestimmte Probleme zur Erarbeitung von Stellungnahmen und Empfehlungen vorzutragen. Eine selbsstständige und von den Arbeiten bei den Ressorts losgelöste Tätigkeit des Forschungsbeirates soll vermieden werden.“
167 15 "Ich [Ernst, Anm. d. Verf.] setzte Herrn Dr. Müller [Abteilungsleiter im BMG, Anm. d. Verf.] davon in Kenntnis, daß ich sehr ernsthaft den Gedanken erörtert hätte, den notwendigen Rückhalt für den Forschungsbeirat dadurch zu erhalten, daß dem Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit unter dem Vorsitz von Herrn Vizekanzler Blücher die Zusammenfassung der weiteren wirtschaftlichen Vorbereitungen für die Wiedervereinigung übertragen werde. Es sei klar ersichtlich, daß eine solche Arbeit einen größeren ministeriellen Stab von Mitarbeitern, die auf wirtschaftlichen Gebieten gut beschlagen seien, erfordere, und daß dieser Stab im Ministerium Kaiser nicht zu erstellen sei." "Ich [Ernst, d. Verf.] setzte Herrn Dr. Müller[FN 373] davon in Kenntnis, daß ich sehr ernsthaft den Gedanken erörtert hätte, den notwendigen Rückhalt für den Forschungsbeirat dadurch zu erhalten, daß dem Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit unter dem Vorsitz von Herrn Vizekanzler Blücher die Zusammenfassung der weiteren wirtschaftlichen Vorbereitungen für die Wiedervereinigung übertragen werde. Es sei klar ersichtlich, daß eine solche Arbeit einen größeren ministeriellen Stab von Mitarbeitern, die auf wirtschaftlichen Gebieten gut beschlagen seien, erfordere, und daß dieser Stab im Ministerium Kaiser nicht zu erstellen sei."
131 35 Der Forschungsbeirat rechnete mit einem erheblichen Finanzbedarf „und zwar nicht nur zur Finanzierung der vorstehend erwähnten notwendigen Produktionsmit-tel, sondern auch zur Finanzierung der laufenden Betriebsaufwendungen, insbeson-dere wenn die Erfassung der Ernte-Erzeugniss unmittelbar vor der Wiedervereinigung durchgeführt worden ist" 6) Zur Aufrechterhaltung und Förderung der Produktion ist ein erheblicher Finanzbedarf zu erwarten, und zwar nicht nur zur Finanzierung der vorstehend erwähnten notwendigen Produktionsmitel, sondern auch zur Finanzierung der laufenden Betriebsaufwendungen, insbesondere wenn die Erfassung der Ernte-Erzeugnisse unmittelbar vor der Wiedervereinigung durchgeführt worden ist. Die Frage des Finanzbedarfs wurde im Agrarausschuß, im Finanzausschuß und im Plenum eingehend beraten.
139 19 „Ob wir die Herausforderung, vor die wir als Nation gestellt sind, bestehen werden, wird davon abhängen, ob es uns gelingt, ständig mit sachkundigem Interesse an dem Schicksal der Menschen im anderen Teil Deutschlands teilzunehmen...." „die Herausforderung, vor die wir als Nation gestellt sind", dadurch zu meistern, daß „es uns gelingt, ständig mit sachkundigem Interesse an dem Schicksal der Menschen im anderen Teil Deutschlands teilzunehmen".
188 18 Der Forschungsbeirat an sich sei - wie die Aller-Zeitung Gradl zitierte - „ein Zeichen für den unbedingten Willen zur Wiedervereinigung und für den uner-schütterlichen Glauben an sie" Er wird das in der Uberzeugung tun, daß er mit dieser Arbeit auch vor aller Welt ein Zeichen für den unbedingten deutschen Willen zur Wiedervereinigung und für den unerschütterlichen Glauben an sie setzt.


In Auszügen


Fragment Werk Quelle
021 21 „Das Bundesministerium ver-körpert in seiner Existenz die Forderung der Bundesregierung, über das derzeitige Gebiet der Bundesrepublik hinaus alle Deutschen zu vertreten. Es ist der politische Konzentrationspunkt deijenigen Kräfte, welche sich in aktiver Weise für die Wie-dervereinigung aller Deutschen in Freiheit und für ein entschiedenes Eintreten gegen den kommunistischen Expansionsdrang einsetzen. [...] Als Hüter, Mahner, Förderer hat das Ministerium überall dort einzugreifen, wo gesamtdeutsche Fragen beraten und entschieden werden." „Das Bundesministerium verkörpert in seiner Existenz die Forderung der Bundesregierung, über das derzeitige Gebiet der Bundesrepublik hinaus alle Deutschen zu vertreten. Es ist der politische Konzentrationspunkt derjeni-gen Kräfte, welche sich in aktiver Weise für die Wiedervereinigung aller Deutschen in Freiheit und für ein entschiedenes Eintreten gegen den kom-munistischen Expansionsdrang einsetzen. Seine Errichtung ist somit als Ant-wort auf die in Gegenwart bestehende unglückselige Teilung Deutschlands zu werten ... Als Hüter, Mahner, Förderer hat das Ministerium überall dort einzugreifen, wo gesamtdeutsche Fragen beraten und entschieden werden."
016 02 „Die personellen, parteipolitischen und organisatorischen Eigenheiten dieses einzigartigen Sonderministeriums hatten die Ausformung wie die Besetzung des Forschungsbeirates weitgehend bestimmt." “Forschungsbeirat‘ wäre jedoch ohne eine vorherige Kenntnis auch der Entstehungsgeschichte, Organisationsstruktur, personellen Zusammensetzung und Aufgabenstellung des ihr vorgesetzten Bundesministeriums für gesamtdeutsche Fragen nicht möglich. Die personellen, parteipolitischen und organisatorischen Eigenheiten dieses einzigartigen Sonderministeriums hatten die Ausformung wie die Besetzung des Forschungsbeirates weitgehend bestimmt."
0166 04 „daß die eigentliche Funktion des Forschungsbeirates verfälscht werde, wenn man ihn als ein Instrument benutze, um politische Wirkungen zu erzielen" Zu den Fragen, auf weichem Wege die von Staatssekretär Thedieck als notwendig bezeichneten Wirkungen zweckmäßigerweise ausgelöst werden sollen und ob der Forschungsbeirat hierfür das richtige Gremium wäre, sei sein Haus der Ansicht, daß die eigentliche Funktion des Forschungsbeirates verfälscht werde, wenn man ihn als ein Instrument benutze, um politische Wirkungen zu erzielen.
063 03 „Vor acht Tagen, anläßlich der letzten Anwesenheit von Minister Kaiser, wurde in der Berliner Zweigstelle des Bundeshauses eifrig beraten. Über Friedensburg bin ich genau unterrichtet, was sich in den Besprechungen der CDU-Strategen abspielte. An der letzten, gewissermaßen konstituierenden Sitzung durfte ich selbst teilnehmen. Danach ist Dr. Ernst als einer der ersten Heimkehrer aus Bonn vom Kanzler Adenauer persönlich beauftragt, von Berlin aus die Wiedervereini-gungsarbeiten in die Hand zu nehmen. Er will sich eine Art Gehirntrust zulegen. Die mir genannten Namen sind astrein. Die FDP ist praktisch ausgeschaltet. Als einzigen Konzessionsschulzen darf ich mich betrachten; im internen Kreis definiert man mich als das nun mal unvermeidbare Übel. Minister Kaiser und Dr. Ernst jedoch versi-cherten mir, daß sie ,froh' sind, mich als Experten dabei haben zu können." “Lieber Freund Thomas! Das Rätsel beginnt sich etwas zu lösen, von dem Du bei l)einem letzten Besuch als der Mann, der das Gras wachsen hört, schon sprachst. Das Ministerium für gesamtdeutsche Fragen versucht, sich durch eine bisher nicht gewohnte Aktivität in Position zu setzen, und zwar einmal gegenüber den konkurrierenden Ministerien, mit denen man ressortmäßig in einem kräftigen Kompetenzstreit lebt, als auch den anderen Organisationen gegenüber, die im letzten Jahre ein wenig zu munter wurden. Dazu gehört der Königsteiner Kreis und auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung. Vor acht Tagen, anläßlich der letzten Anwesenheit von Minister Kaiser, wurde in der Berliner Zweigstelle des Bundeshauses eifrig beraten. Über Friedensburg bin ich genau unterrichtet, was sich in den Besprechungen der CDU-Strategen abspielte. An der letzten, gewissermaßen konstituierenden Sitzung durfte ich selbst teilnehmen. Danach ist Dr. Ernst als einer der ersten Heimkehrer aus Bonn vom Kanzler Adenauer persönlich beauftragt, von Berlin aus die Wiedervereinigungsarbeiten in die Hand zu nehmen. Er will sich eine Art Gehirntrust zulegen. Die mir genannten Namen sind astrein. Die FDP ist praktisch ausgeschaltet. Als einzigen Konzessionsschulzen darf ich mich betrachten; im internen Kreis definiert man mich als das nun mal unvermeidbare Übel. Minister Kaiser und Dr. Ernst jedoch versicherten mir, daß sie ‘froh‘ sind, mich als Experten dabei haben zu können. Dr. Ernst will in vier Wochen - nach einem Urlaub - die Sache in die Hand nehmen. Neben dem wissenschaftlichen Stab soll ein Ausschuß gebildet werden, der ungefähr dem Gremium entspricht, das auf der Herbsttagung des Königsteiner Kreises auf Vorschlag des Wirtschaftsausschusses verlangt worden ist. In diesem Ausschuß sollen die Parteien, Gewerkschaften, Verbände und Organisationen (wie Königsteiner Kreis) vertreten sein. Hier will man offensichtlich alles läutern und notfalls reglementieren, was als Meinung des Westens zur Wiedervereinigung in der Öffentlichkeit zu vertreten ist. Dieser Ausschuß wird zur gegebenen Zeit eine hochpolitische Bedeutung erhalten. Mit dem neuen Geschäftsführer des Königsteiner Kreises, dem ehemaligen Ost- CDU-Minister Dr. Witte, hat mein Wirtschaftsausschuß die bisherige Freizügigkeit bereits eingebüßt. Die Entwicklung hat den zu erwartenden Kurs genommen; die CDU - Regie versucht, den bisherigen Einfluß zu sterilisieren. Man will durch Verschieben der Sitzungstermine hinhalten, um für die Organisation des Ernst-Ausschusses Zeit zu gewinnen. Ich bin froh, die grundsätzlichen Vorschläge unter Dach und Fach zu haben. Damit ist die erste Phase, in der der Königsteiner Kreis die wirtschaftspolitische Initialzündung zu geben vermochte, abgeschlossen. Es kommt jetzt darauf an, die in den durchgesetzten Vorschlägen enthaltenen Argumente und Konzeptionen nicht entschärfen zu lassen. Über das weitere Vorgehen werden sich die beteiligten Genossen möglichst bald einig werden müssen. [..] Mit herzlichen Grüßen Dein gez. Prof. Dr. Gleitze“
122 29

"Der Forschungsbeirat hat stets den Standpunkt vertreten, daß dieser entschädi-gungslose Eigentumsentzug von Grund und Boden ein Unrecht und mit rechts-staatlichen Grundsätzen nicht vereinbar ist. Er hat sich daher in seiner These zur .Bodenreform" auch dafür ausgesprochen, daß der gesamtdeutsche Gesetz-geber das durch den Unrechtsakt verletzte rechtsstaatliche Prinzip — soweit eine Realrestitution nicht in Betracht kommt — durch Entschädigung — die vor allem auch in Land erfolgen kann — gesetzgeberisch zur Geltung zu bringen haben wird.

Es würde allerdings den Rahmen der Arbeiten und die Möglichkeiten des Forschungsbeirates überschreiten, wenn er versuchen würde, zur Verwirklichung der vorerwähnten Grundsätze bereits konkrete Vorschläge zu machen. Die end-gültige Regelung der Eigentumsverhältnisse wird zu jenen Aufgaben gehören, die allein der gesamtdeutsche Gesetzgeber lösen kann. Damit wird nicht nur der westdeutschen, sondern auch der mitteldeutschen Bevölkerung Gelegenheit gegeben werden, selbst über die Gestaltung ihrer Lebensverhältnisse zu be-stimmen. "

Der Forschungsbeirat hat stets den Standpunkt vertreten, daß dieser entschädi-gungslose Eigentumsentzug von Grund und Boden ein Unrecht und mit rechts-staatlichen Grundsätzen nicht vereinbar ist. Er hat sich daher in seiner These zur .Bodenreform" auch dafür ausgesprochen, daß der gesamtdeutsche Gesetz-geber das durch den Unrechtsakt verletzte rechtsstaatliche Prinzip — soweit eine Realrestitution nicht in Betracht kommt — durch Entschädigung — die vor allem auch in Land erfolgen kann — gesetzgeberisch zur Geltung zu bringen haben wird.

Es würde allerdings den Rahmen der Arbeiten und die Möglichkeiten des Forschungsbeirates überschreiten, wenn er versuchen würde, zur Verwirklichung der vorerwähnten Grundsätze bereits konkrete Vorschläge zu machen. Die end-gültige Regelung der Eigentumsverhältnisse wird zu jenen Aufgaben gehören, die allein der gesamtdeutsche Gesetzgeber lösen kann. Damit wird nicht nur der westdeutschen, sondern auch der mitteldeutschen Bevölkerung Gelegenheit gegeben werden, selbst über die Gestaltung ihrer Lebensverhältnisse zu be-stimmen. Daß dabei auch die berufsständischen Vertretungen ihre Auffassung geltend machen können, ist in einer freiheitlichen Demokratie selbstverständlich.

228 22 „Es liegt durchaus im Bereich der Möglichkeit, daß dieser Tag X rascher kommt, als die Skeptiker zu hoffen wagen. Es ist un-sere Aufgabe auf alle Probleme bestmöglichst vorbereitet zu sein." „Es liegt durchaus im Bereich der Möglichkeit, daß dieser Tag ,X' rascher kommt, als die Skeptiker zu hoffen wagen. Es ist unsere Aufgabe, für alle Probleme bestmöglich vorbereitet zu sein . . . Grundsätzlich wird es darauf ankommen, in der Sowjetzone die Gedanken des Rechts und der Freiheit im Geiste abend-ländischer Kultur zu verwirklichen"