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Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Hood
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 112, Zeilen: 10-21
Quelle: Greenspan 2007
Seite(n): 370, 371, Zeilen: 0
Volkswirte empfehlen zur Behandlung der holländischen Krankheit, fremde Währungen zu kaufen und damit das Wechselkursverhältnis zu entspannen. Damit können die negativen Auswirkungen steigender Wechselkurse auf die Wettbewerbsfähigkeit von Exportbranchen abgemildert werden. Trotz der damit verbundenen Erhöhung der Geldmenge (in Russland um jährlich rund 45 Prozent198) stieg die Inflationsrate nur um einen einstelligen Wert. Das ist ungewöhnlich, eine Steigerung der Inflation in der Zukunft war zu befürchten. Daher hat die russische Regierung 2004 den Stabilitätsfonds eingerichtet. Einnahmen aus Öl- und Gasexporten werden vom Staat abgeschöpft, wenn sie einen bestimmten Schwellenwert überschreiten (engl. „windfall profits“) und dem Fonds zugeführt, der wiederum in der Regel ausländische Wertpapiere kauft. Rund 120 Milliarden US-Dollar gehören mittlerweile zur Verfügungsmasse des Fonds, dessen Mittel nicht für inländische politische Vorhaben ausgegeben werden dürfen.

198 Diese und die folgenden Zahlen aus: Greenspan, A.: Mein Leben für die Wirtschaft – die Autobiographie; Campus, Frankfurt/Main, 2007, S.370.

[S. 370]

Die Russen konnten in der Vergangenheit oft genug beobachten, wie die Holländische Krankheit die Volkwirtschaften von OPEC-Staaten zugrunde richtete. Eine Standardbehandlung ist der Ankauf von Auslandswährung mit der Landeswährung, um auf diese Weise dem Anstieg des eigenen Wechselkurses entgegenzuwirken. Dadurch hofft man, die negativen Auswirkungen eines steigenden Wechselkurses auf die Wettbewerbsfähigkeit der eigenen Exporte zu vermeiden oder zumindest abzumildern. Daher setzte die russische Zentralbank große Rubelbeträge zum Kauf von US-Dollar und Euros ein.Dies erhöht jedoch die Geldbasis (sprich die Grundlage für die Bildung der Geldmenge) und damit das Inflationsrisiko. Zwischen 1998 und Ende 2006 stieg die Geldmenge Bargeld plus Sichteinlagen um jährlich 45 Prozent. Der Quotient aus Geldmenge und Produktivität stieg um 35 Prozent. Dass die relativ hohe russische Inflationsrate von fast 10 Prozent im Jahr weit hinter der Zunahme der Geldmenge zurückblieb, ist zweifellos verwunderlich und beunruhigt die Währungspolitiker des Landes. [...]

[S. 371]

Finanzminister Alexei Kudrin und seine Kollegen stellten sich dieser Herausforderung im Jahr 2004, indem sie einen langfristigen Nominalpreis für das Öl festlegten. Wird dieser überschritten, fließen die Überschüsse aus dem Ölgeschäft direkt in einen vom Finanzministerium verwalteten Sonderfonds. Dieser sogenannte Stabilisierungsfonds kann ausschließlich in festverzinsliche ausländische Vermögenswerte investiert werden (vor allem ausländische Staatsanleihen). Der Kauf von ausländischen Vermögenswerten mit den »überschüssigen« Öleinnahmen in Auslandswährungen verhindert ein Anwachsen der Geldbasis und verringert die Inflationsgefahr. Anfang 2007 hatte der Fonds einen Wert von 117 Milliarden US-Dollar erreicht, davon 97 Prozent in Devisen (etwa zur Hälfte US-Dollar und Euro).

Anmerkungen

Der Endnotenhinweis stellt die bereits weiter oben einsetzende gedankliche Übereinstimmung mit Greenspan nicht vollumfänglich klar. Die Inhalte sind in weitgehend eigenen Worten zusammengefasst. Die in Fragment 112 01 aufgezeigten Gemeinsamkeiten mit der Quelle setzen sich somit weiter fort. Siehe z.B. auch das Anschlussfragment:Fragment 112 22.

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