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Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 150, Zeilen: S. 150: 28-32; 36-41; S. 151: 1-3
Quelle: Fahrner 1929
Seite(n): 111, Zeilen: S. 111: 6-10; S. 117: 36-36; S. 118: 1-13
Der eigentliche Grund aber für eine Infinitivsubstantivierung allgemeinerer Art ist dann gegeben, wenn sich nicht nur Beobachtung und Umschau, sondern eine wirkliche Betrachtung auf die Tätigkeit oder den Zustand richtet, die das Verbum bezeichnet.40

Welche mystischen Vorgänge werden nun bei Meister Eckhart durch den substantivierten Infinitiv ausgedrückt?

Es ist die Betrachtung der Welt im Menschen, der göttliche Kreislauf, der sich einmal durch den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist in der Gottheit selbst schließt und der sich in einem völlig entsprechenden Lauf durch Schöpfer, Schöpfung und Rückkehr des Geschaffenen in Gott noch einmal rundet, der ewig ruhende, unbewegte, undenkbare Grund Gottes, der alles Sein und Wirken trägt und in jedem Augenblick erhält, endlich der Mensch, der irdische Gottessohn, sein Hervorgehen aus der [Gottheit, seine innere Befreiung bis zur geistigen Armut, sein Einigbleiben und Wiedereinigwerden mit Gott - das sind die Gegenstände, auf die Meister Eckhart sein Denken wendet, und die er zu „Worten“ versucht.41]



40 R. FAHRNER, a.a.O., S. 111.

41 R. FAHRNER, a.a.O., S. 117f.

Der eigentliche Grund aber für eine Infinitivsubstantivierung allgemeinerer Art ist dann gegeben, wenn sich nicht nur Beobachtung und Umschau, sondern eine wirkliche B e t r a c h t u n g auf die Tätigkeit oder den Zustand richtet, die das Verbum bezeichnet.


S. 117

Vielmehr ist Eckeharts Betrachtung auf die g e i s t i g e W e l t im Menschen und über dem Menschen gerichtet. Der göttliche Kreislauf, der sich einmal durch Vater, Sohn und Liebesgeist

S. 118

in der Gottheit selbst schliesst und der sich in einem völlig entsprechenden Lauf durch Schöpfer, Schöpfung und Rückkehr des Geschaffenen in Gott noch einmal rundet, der ewig ruhende, unbewegte, undenkbare und unaussprechliche schwebende Abgrund, der dennoch alles Sein und Wirken trägt und in jedem Nu erhält, endlich der Mensch, der irdische Gottessohn, sein Hervorgehen aus der Gottheit, sein geistiger Wille, der zwischen hoch und gemein, zwischen göttlich und ungöttlich zu scheiden hat, seine innere Befreiung bis zu jener geistigen Armut, in der er sein höchstes Wesen vollbringt, endlich sein Einigbleiben und wieder Einigwerden mit Gott und mit dem Ewigen auch im Jetzt und Hier seiner irdischen Laufbahn — das sind die Gegenstände, auf die Eckehart sein Denken wendet.

Anmerkungen

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Sichter