Befunde
- Die Dissertation enthält zahlreiche wörtliche und sinngemäße Textübernahmen, die nicht als solche kenntlich gemacht sind. Als betroffen festgestellt wurden bisher (Stand: 10. August 2014) folgende Kapitel, die sich teilweise als vollständig oder nahezu vollständig übernommen erwiesen haben – siehe Klammervermerke:
- 1 Einleitung (S. 6-7): Seite 6
- 3 Forensische Altersdiagnostik bei Lebenden – Methoden und Rechtsgrundlagen [Anf.] (S. 9): Seite 9 – [vollständig (wörtlich)]
- 3.1 Körperliche Untersuchung (S. 9): Seite 9 – [vollständig (wörtlich)]
- 3.2 Radiologische Untersuchung (S. 10-14): Seiten 10, 11, 12, 13, 14 – [vollständig (wörtlich)]
- 3.3 Forensisch-odontologische Untersuchung (S. 14-22): Seiten 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22 – [vollständig (wörtlich)]
- 3.4 Rechtsgrundlagen (S. 22-23): Seiten 22, 23 – [vollständig (wörtlich)]
- 6 Diskussion
- 6.1 Stand der Literatur zur Weisheitszahnmineralisation und -eruption (S. 33): Seite 33 – [vollständig (wörtlich)]
- 6.2 Zum Einfluss der Gaumen- und Kiefermaße und der Platzverhältnisse auf das Eruptionsverhalten (S. 57-66): Seiten 57, 59, 60, 61, 62, 63, 64, 65, 66
- 6.3 Zur Möglichkeit der Abgrenzung der Erreichung des 18. Lebensjahres (S. 66-70): Seiten 66, 67, 68, 69, 70
- 6.4 Das Merkmal Weisheitszahnretention als mögliche Ursache für eine verzögert ablaufende Weisheitszahnmineralisation und die Möglichkeit zur Abgrenzung des 18. Lebensjahres (S. 70-73): Seite 73
- 7 Zusammenfassung (S. 74-75): Seite 74.
Herausragende Quellen
- Weite Teile der untersuchten Dissertation sind wörtlich identisch zu Teilen der etwa ein halbes Jahr zuvor verteidigten Dissertation Kupfer (2011), die aber nirgends erwähnt wird. Die Frage der Übernahmerichtung lässt sich anhand der Texte ohne weiteres nicht für jede Textstelle klären, für die Dokumentation von flächenhaften Textübereinstimmungen ist sie jedoch nicht von Belang. Viele Parallelstellen finden sich darüber hinaus in noch deutlich früher eingereichten Arbeiten, die auch nirgends in der untersuchten Arbeit erwähnt werden. So findet sich beispielsweise die gesamte Seite 20 auch schon in der Habilitationsschrift des Doktorvaters Olze (2005) (dort Seite 20: 21-27; Seite 21: 8ff)
Herausragende Fundstellen
- Die Seiten 49, 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57 aus dem Kapitel 6 "Diskussion" sind am Stück übernommen. In der Quelle Kupfer (2011) findet man den Text auf den Seiten 44-52.
- Fragment 009 01: eine Seite ist komplett wörtlich übernommen.
- Fragment 006 01: der Beginn der Arbeit ist wörtlich übernommen.
Andere Beobachtungen
- Die drei Gutachter der untersuchten Arbeit, PD Dr. Andreas Olze, Prof. Dr. Michael Tsokos und Prof. Dr. Rüdiger Lessig, sind in gleicher Reihenfolge auch die drei Gutachter der Quelle Kupfer (2011). Die weitläufigen Übernahmen hätten also allen drei Gutachtern auffallen können.
- Der Betreuer der Arbeit, Andreas Olze, ist der Betreuer von insgesamt sechs Dissertationen, für die Dokumentationen existieren: Cep, Dob, Vik, Mku, Ao, Juh. Es gibt relativ weitläufige Passagen aus der Habilitationsschrift des Betreuers Olze (2005), die sich allen diesen Dissertationen finden lassen, so sind z.B. die Seiten 4 und 5 der Habilitationsschrift in allen diesen Dissertationen zu finden, ohne dass die Quelle genannt wäre.
- Auf Seite 88 der Dissertation findet man folgende "Eidesstattliche Erklärung":
„Ich, [Ao], erkläre, dass ich die vorgelegte Dissertationsschrift mit dem Thema: „Untersuchungen zum Einfluss der Retention auf die Mineralisationsgeschwindigkeit dritter Molaren“, selbst verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt, ohne die (unzulässige) Hilfe Dritter verfasst und auch in Teilen keine Kopien anderer Arbeiten dargestellt habe.“
Statistik
- Es sind bislang 55 gesichtete Fragmente dokumentiert, die als Plagiat eingestuft wurden. Bei diesen handelt es sich um Übernahmen ohne Verweis auf die Quelle („Verschleierungen“ oder „Komplettplagiate“).
- Die untersuchte Arbeit hat 70 Seiten im Hauptteil. Auf 51 dieser Seiten wurden bislang Plagiate dokumentiert, was einem Anteil von 72.9 % entspricht.
Die 70 Seiten lassen sich bezüglich des Textanteils, der als Plagiat eingestuft ist, wie folgt einordnen:
- Ausgehend von dieser Aufstellung lässt sich abschätzen, wieviel Text der untersuchten Arbeit gegenwärtig als plagiiert dokumentiert ist: Es sind, konservativ geschätzt, rund 52 % des Textes im Hauptteil der Arbeit.
- Die Dokumentation beinhaltet 2 Quellen.
Illustration
Folgende Grafik illustriert das Ausmaß und die Verteilung der dokumentierten Fundstellen. Die Farben bezeichnen den diagnostizierten Plagiatstyp:
(grau=Komplettplagiat, rot=Verschleierung, )
Die Nichtlesbarkeit des Textes ist aus urheberrechtlichen Gründen beabsichtigt.
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Anmerkung: Die Grafik repräsentiert den Analysestand vom 10. August 2014.