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Diese Zusammenstellung basiert auf Befunden einer laufenden Plagiatsanalyse (Stand: 2014-01-09) – es handelt sich insofern nicht um einen abschließenden Bericht. Zur weiteren Meinungsbildung wird daher empfohlen, den jeweiligen Stand der Analyse auf der Seite http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Stf zum Vergleich heranzuziehen.

Eine kritische Auseinandersetzung mit der Dissertation von Stephan Fahnemann: Die Pest in der Mandschurei in den Jahren 1910 bis 1914 und der Vergleich zu der SARS - Epidemie in China beginnend im Jahr 2002

Vorgelegt zur Erlangung des Grades eines Doktors der Medizin der Medizinischen Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Tag der mündlichen Prüfung: 2. Dezember 2008. Referent: Prof. Dr. med. Klaus Fleischer, Koreferent: Prof. Dr. med. Dr. phil. Michael Stolberg.
→ Nachweis: Deutsche Nationalbibliothek
→ Download: Uni Würzburg - "Aus rechtlichen Gründen wurde der Zugriff auf den Volltext zu diesem Dokument gesperrt."
→ Doktorgrad aberkannt: 16. Juni 2015
→ Abweisung der Anfechtungsklage: Urteil des Verwaltungsgerichts Würzburg vom 19. Juli 2017 – W 2 K 15.668


Der Barcode drückt den Anteil der Seiten aus, die Fremdtextübernahmen enthalten, nicht den Fremdtextanteil am Fließtext. Je nach Menge des übernommenen Textes werden drei Farben verwendet:

  • schwarz: bis zu 50 % Fremdtextanteil auf der Seite
  • dunkelrot: zwischen 50 % und 75 % Fremdtextanteil auf der Seite
  • hellrot: über 75 % Fremdtextanteil auf der Seite

Weiße Seiten wurden entweder noch nicht untersucht oder es wurde nichts gefunden. Blaue Seiten umfassen Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Literaturverzeichnis, Vakatseiten und evtl. Anhänge, die in die Berechnung nicht einbezogen werden.

Der Barcode stellt den momentanen Bearbeitungsstand dar. Er gibt nicht das endgültige Ergebnis der Untersuchung wieder, da Untersuchungen im VroniPlag Wiki stets für jeden zur Bearbeitung offen bleiben, und somit kein Endergebnis existiert.

20 Seiten mit Plagiatstext

Seiten mit weniger als 50% Plagiatstext

5 Seiten: 034 032 002 005 006

Seiten mit 50%-75% Plagiatstext

4 Seiten: 031 033 003 046

Seiten mit mehr als 75% Plagiatstext

11 Seiten: 030 029 035 045 042 041 040 038 036 039 037


Kapitelübersicht

  • Die Dissertation enthält zahlreiche wörtliche und sinngemäße Textübernahmen, die nicht als solche kenntlich gemacht sind; auf zwei Kapitel (siehe Klammervermerke) trifft das in nahezu vollständigem Umfang zu.
  • 1. Pestbakterium, Erscheinungsformen und Geschichte der Pest (S. 1-7): Seiten 2, 3, 5, 6
  • 3. Die SARS-Epidemie in China beginnend im Jahr 2002:
  • 3.1 SARS (S. 29-31): Seiten 29, 30, 31
  • 3.2 Maßnahmen gegen SARS (S. 32-36): Seiten 32, 33, 34, 35, 36
  • 3.3 Die internationale Dimension von SARS (S. 37-39): Seiten 37, 38, 39 – [nahezu vollständig]
  • 3.4 Die Rolle der Medien bei SARS (S. 40-42): Seiten 40, 41, 42 – [nahezu vollständig]
  • 4. Vergleich der Reaktion des chinesischen Staates auf Pest und SARS (S. 43-46): Seiten 45, 46.

Herausragende Quellen

  • Maas und Umbach (2004) wird auf 11 Seiten umfassend ausgewertet; zahlreiche Fußnoten in aufsteigender Seitenfolge weisen auf eine gedankliche Engführung entlang der Darstellung in der Quelle hin. Es findet sich aber kein Hinweis auf die überwiegend wörtliche Übernahme.

Andere Beobachtungen

  • Das Wikipedia-Lemma zur Pest (Stand 2006) wird mehrfach zitiert und ist im Quellenverzeichnis genannt (wenn auch nicht besonders präzise zitiert und bibliographiert). Aufschlußreich ist ein Vergleich zwischen den dort genannten Quellen und den vom Verfasser zitierten – es sind die gleichen.
  • Zusammen mit Meldungen aus dem Scienceticker (2006) ist das Wikipedia-Lemma (Stand Ende März 2006) auch die jüngste zitierte Fundstelle. Die 2008 eingereichte Arbeit verarbeitet keine Quellen mehr aus den Jahren 2007 und 2008.
  • Die Arbeit enthält in ihrem Hauptteil insgesamt 119 Fußnoten, von denen sich 58 auf Literatur- und 61 auf archivalische Quellen beziehen. Bei der Literatur entfallen allein 32 Referenzen auf die Quelle Maas/Umbach (2004).
  • Von den im Literaturverzeichnis aufgeführten 84 Literaturquellen (von denen der Verfasser auch in seiner Einleitung einige explizit als rezipiert angibt), fehlt in der Arbeit für 68 – also für ca. 81 % – ein Verwendungsnachweis.
  • Von den im "Verzeichnis der archivalischen Quellen" (S. 66) angegebenen sieben Quellen werden in der Arbeit lediglich zwei referenziert: R 9208-1390 sowie R 901-20013 (für einen Abbildungsnachweis auf S. 10).
  • Im Kapitel 2 ("Die Pest in der Mandschurei von 1910 bis 1914", S. 8-28) sowie in der ersten Hälfte des Kapitels 4 ("Vergleich der Reaktion des chinesischen Staates auf Pest und SARS", S. 43-46) werden im wesentlichen Dokumente aus einem unveröffentlichten Quellenbestand (R 9208-1390) des Bundesarchivs Berlin als Quelle angegeben. Ohne Kenntnis der jeweils referenzierten Quellenseiten dieses Aktenbandes ist eine seriöse Aussage darüber, inwieweit sich die bereits bei den Literaturquellen festgestellte Arbeitsweise des Verfassers beim Umgang mit Fremdtexten auch in diesen Teilen der Dissertation fortsetzt, im Rahmen dieser Plagiatsanalyse nicht möglich.
  • Die zum Zeitpunkt der Abgabe der Dissertation gültige Promotionsordnung für die Medizinische Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg vom 29. März 1983 (→ PDF der geänderten Fassung vom 1.10.2001) enthält u.a. folgende Aussagen und Bestimmungen:
  • § 4 Zulassung
    "(3) Der Antrag auf Zulassung zum Promotionsverfahren ist unter Angabe des angestrebten Doktorgrades schriftlich beim Dekanat der Medizinischen Fakultät einzureichen. Ihm sind beizufügen: [...]
    3. die ehrenwörtliche Erklärung, dass der Bewerber die Dissertation selbständig angefertigt hat und keine anderen als die von ihm angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt hat [...]."
  • § 6 Dissertation
    "(1) Die Dissertation ist eine wissenschaftliche Abhandlung, durch welche der Bewerber seine Fähigkeit nachweist, wissenschaftliche Probleme selbständig und methodisch einwandfrei zu bearbeiten. Sie sollte in der Regel nicht mehr als 40 Seiten umfassen. [...]"
  • § 11 Ungültigkeit von Promotionsleistungen
    "(2) Wird die Täuschung erst nach Aushändigung der Urkunde bekannt, so kann nachträglich die Doktorprüfung für Nichtbestanden erklärt werden. Die Entziehung des Doktorgrades erfolgt nach dem Gesetz über die Führung akademischer Grade vom 7. Juni 1939 (BayBSErgB S.115).
    (5) Im Übrigen richtet sich der Entzug des Doktorgrades nach den gesetzlichen Bestimmungen (Art. 48 und 49 BayVwVfG)."

Statistik

  • Es sind bislang 23 gesichtete Fragmente dokumentiert, die als Plagiat eingestuft wurden. Bei 4 von diesen handelt es sich um Übernahmen ohne Verweis auf die Quelle („Verschleierungen“ oder „Komplettplagiate“). Bei 19 Fragmenten ist die Quelle zwar angegeben, die Übernahme jedoch nicht ausreichend gekennzeichnet („Bauernopfer“).
  • Die untersuchte Arbeit hat 50 Seiten im Hauptteil. Auf 20 dieser Seiten wurden bislang Plagiate dokumentiert, was einem Anteil von 40 % entspricht.
    Die 50 Seiten lassen sich bezüglich des Textanteils, der als Plagiat eingestuft ist, wie folgt einordnen:
Plagiatsanteil Anzahl Seiten
keine Plagiate dokumentiert 30
0 % - 50 % Plagiatsanteil 5
50 % - 75 % Plagiatsanteil 4
75 % - 100 % Plagiatsanteil 11
Ausgehend von dieser Aufstellung lässt sich abschätzen, wieviel Text der untersuchten Arbeit gegenwärtig als plagiiert dokumentiert ist: Es sind, konservativ geschätzt, rund 23 % des Textes im Hauptteil der Arbeit.


Illustration

Folgende Grafik illustriert das Ausmaß und die Verteilung der dokumentierten Fundstellen. Die Farben bezeichnen den diagnostizierten Plagiatstyp:
( rot=Verschleierung, gelb=Bauernopfer)

Stf col2

Die Nichtlesbarkeit des Textes ist aus urheberrechtlichen Gründen beabsichtigt.

Zum Vergrößern auf die Grafik klicken.

Definition von Plagiatkategorien

Die hier verwendeten Plagiatkategorien basieren auf den Ausarbeitungen von Wohnsdorf / Weber-Wulff: Strategien der Plagiatsbekämpfung, 2006. Eine vollständige Beschreibung der Kategorien findet sich im VroniPlag-Wiki. Die Plagiatkategorien sind im Einzelnen:

Übersetzungsplagiat

Ein Übersetzungsplagiat entsteht durch wörtliche Übersetzung aus einem fremdsprachlichen Text. Natürlich lässt hier die Qualität der Übersetzung einen mehr oder weniger großen Interpretationsspielraum. Fremdsprachen lassen sich zudem höchst selten mit mathematischer Präzision übersetzen, so dass jede Übersetzung eine eigene Interpretation darstellt. Zur Abgrenzung zwischen Paraphrase und Kopie bei Übersetzungen gibt es ein Diskussionsforum.

Komplettplagiat

Text, der wörtlich aus einer Quelle ohne Quellenangabe übernommen wurde.

Verschleierung

Text, der erkennbar aus fremder Quelle stammt, jedoch umformuliert und weder als Paraphrase noch als Zitat gekennzeichnet wurde.

Bauernopfer

Text, dessen Quelle ausgewiesen ist, der jedoch ohne Kenntlichmachung einer wörtlichen oder sinngemäßen Übernahme kopiert wurde.

Quellen nach Fragmentart

Die folgende Tabelle schlüsselt alle gesichteten Fragmente zeilenweise nach Quellen und spaltenweise nach Plagiatskategorien auf.

Tabelle: Stf: Quellen / Fragmente (dynamische Auszählung)
Quelle
Jahr ÜP
KP
VS
BO
KW
KeinP

ZuSichten
Unfertig
Deutscher Falun Dafa Verein 2003 0 0 0 0 0 0 0 2 0
Jacobasch und Meinke 2004 0 0 0 4 0 0 4 0 0
Maas und Umbach 2004 0 0 0 14 0 0 14 0 0
Report of the International Plague Conference 1912 0 0 0 0 0 0 0 2 0
Wikipedia Pest 2006 0 0 4 1 0 0 5 1 0
- 0 0 4 19 0 0 23 6 0

Fragmentübersicht

23 gesichtete, geschützte Fragmente

FragmentSeiteArbeitZeileArbeitQuelleSeiteQuelleZeileQuelleTypus
Stf/Fragment 002 15215-19Wikipedia Pest 20061 (Internetquelle)-Verschleierung
Stf/Fragment 003 15315-30Wikipedia Pest 20061 (Internetquelle)-BauernOpfer
Stf/Fragment 005 025(1-2).2-4, 8-10Wikipedia Pest 200600Verschleierung
Stf/Fragment 005 18518-22Wikipedia Pest 20061 (Internetquelle)-Verschleierung
Stf/Fragment 006 0161-4, (9-20)Wikipedia Pest 20061 (Internetquelle)-Verschleierung
Stf/Fragment 029 02292-29Jacobasch und Meinke 20041 (Internetquelle)-BauernOpfer
Stf/Fragment 030 01301-7Jacobasch und Meinke 20041 (Internetquelle)-BauernOpfer
Stf/Fragment 030 153015-31Jacobasch und Meinke 20041 (Internetquelle)-BauernOpfer
Stf/Fragment 031 01311-9Jacobasch und Meinke 20041 (Internetquelle)-BauernOpfer
Stf/Fragment 032 02322-9Maas und Umbach 200489-20BauernOpfer
Stf/Fragment 033 09339-28Maas und Umbach 20048-98:21-45 - 9:1-12BauernOpfer
Stf/Fragment 034 01341-2Maas und Umbach 200497-14BauernOpfer
Stf/Fragment 034 223422-31Maas und Umbach 2004915-29BauernOpfer
Stf/Fragment 035 01351ff (komplett)Maas und Umbach 200499:29-44; 10:12-17.19-45BauernOpfer
Stf/Fragment 036 01361-2 (komplett)Maas und Umbach 2004111-2BauernOpfer
Stf/Fragment 037 01371-3, 5-29Maas und Umbach 200411, 1211: 6-39; 12:1-12BauernOpfer
Stf/Fragment 038 01381 ff. (komplett)Maas und Umbach 200412, 1312: 12-44; 13: 13-17.40-46BauernOpfer
Stf/Fragment 039 01391-5, 9-23Maas und Umbach 200413-14, 15, 18, 1913: letzte Zeile - 14: 1-4.27-30; 15: 24-33; 18: 14-19; 19: 3-11BauernOpfer
Stf/Fragment 040 01401, 2ff (komplett)Maas und Umbach 200420-2120: 20.25-45 - 21: 1-28BauernOpfer
Stf/Fragment 041 01411ff (komplett)Maas und Umbach 200421, 22, 2321: 29-46 - 22: 1-11.20-24.39-46; 23: 6-9.15-21BauernOpfer
Stf/Fragment 042 01421-13 (komplett)Maas und Umbach 200423, 2723: 22-32; 27: 1-3.9-10.19-22BauernOpfer
Stf/Fragment 045 05455-29Maas und Umbach 200424, 25-2624:16-38; 25:5-18.41-46 - 26:1BauernOpfer
Stf/Fragment 046 01461-14Maas und Umbach 200426, 28-2926: 1-4; 28: 30-33.36-46 - 29: 1-4BauernOpfer

Textfragmente

Anmerkung zur Farbhinterlegung

Die Farbhinterlegung dient ausschließlich der leichteren Orientierung des Lesers im Text. Das Vorliegen einer wörtlichen, abgewandelten oder sinngemäßen Übernahme erschließt sich durch den Text.

Hinweis zur Zeilenzählung

Bei der Angabe einer Fundstelle wird alles, was Text enthält (außer Kopfzeile mit Seitenzahl), als Zeile gezählt, auch Überschriften. In der Regel werden aber Abbildungen, Tabellen, etc. inklusive deren Titel nicht mitgezählt. Die Zeilen der Fußnoten werden allerdings beginnend mit 101 durchnummeriert, z. B. 101 für die erste Fußnote der Seite.

23 gesichtete, geschützte Fragmente

[1.] Stf/Fragment 002 15

Verschleierung
Untersuchte Arbeit:
Seite: 2, Zeilen: 15-19
Quelle: Wikipedia Pest 2006
Seite(n): 1 (Internetquelle), Zeilen: -
Es gibt vier verschiedene Erscheinungsformen der Pest: Beulenpest, Pestsepsis, Lungenpest sowie die abortive Pest. Bei Pandemien treten alle Formen der Erkrankung auf, am häufigsten jedoch die Beulenpest und die Lungenpest. Bei einer Beulenpest entwickeln sich ohne Behandlung allerdings fast immer zusätzlich eine Pestsepsis und eine Lungenpest. Man unterscheidet vier Erscheinungsformen der Pest: Beulenpest, Pestsepsis, Lungenpest sowie die abortive Pest. Bei Pandemien treten alle Formen der Erkrankung auf, am häufigsten jedoch die Beulenpest und die Lungenpest. Bei einer Beulenpest entwickelt sich ohne Behandlung allerdings fast immer zusätzlich eine Pestsepsis und eine Lungenpest.
Anmerkungen

Auch Standardwissen kann in mannigfacher Art und Weise formuliert werden. Die hier gewählte Formulierung entspricht - ohne Hinweis auf eine Übernahme - bis auf die ersten drei Worte und eine Konjugation der des Wikipedialemmas vom 21.3.2006. Schon sechs Tage später findet sich selbst in der Wikipedia eine andere Formulierung.


[2.] Stf/Fragment 003 15

BauernOpfer
Untersuchte Arbeit:
Seite: 3, Zeilen: 15-30
Quelle: Wikipedia Pest 2006
Seite(n): 1 (Internetquelle), Zeilen: -
In der Wikipedia heißt es: „Die Beulenpest als solche ist nicht tödlich, und die Beulen sind nach Öffnung auch heilbar. Allerdings kommt es bei bis zu 75% der unbehandelten Patienten zu einer Infektion des Blutes und somit zur Pestsepsis und zur Lungenpest oder zu einer Streuung der Erreger mit ausgedehnten Hautblutungen. Diese Formen führen unbehandelt zum Tod.“3

Die Pestsepsis, die als Folge einer Bubonenpest oder Lungenpest eintreten kann, entsteht als tödliche Komplikation der Pest. Dies kann aber auch durch eine Infektion von außen über offene Wunden geschehen. Die Erreger im Blut verteilen sich mit dem Blutstrom im gesamten Körper. Die Infektion bewirkt hohes Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und ein allgemeines Unwohlsein, später großflächige Haut- und Organblutungen.

Die Pestpneumonie kann sich als Folge einer Bakteriämie im Verlauf der Beulenpest entwickeln, wenn die Erreger über die Blutbahn in die Lunge geraten, man spricht dann von einer sekundären Lungenpest. Wird sie aber als Folge einer direkten Tröpfcheninfektion mit Yersinia Pestis von Mensch zu Mensch übertragen, spricht man von einer primären Lungenpest. Die Inkubationszeit dieser Krankheit beträgt nur kurze 1-2 Tage, weil die Abwehrbarrieren der Lymphknoten durch direkte Infektion der Lunge umgangen werden. Sie beginnt mit Dyspnoe, Zyanose, Husten, und schwarzblutigem Auswurf, der extrem schmerzhaft abgehustet wird. Daraus entwickeln sich ein Lungenödem und ein Kreislaufversagen, welches unbehandelt nach zwei bis fünf Tagen zum Tod führt. Die Sterblichkeitsrate liegt hier bei 95 %.

Die abortive Pest ist eine milde ablaufende Variante der Pest. Sie äußert sich meistens nur als leichtes Fieber mit nur einem geschwollenen Lymphknoten. Die nach [überstandener Infektion gebildeten Antikörper gewährleisten eine lang anhaltende Immunität gegen alle Formen der Erkrankung.]


3 WIKIPEDIA (2006).

Die Beulenpest als solche ist nicht tödlich, und die Beulen sind nach Öffnung auch heilbar. Allerdings kommt es bei bis zu 75% der unbehandelten Patienten zu einer Infektion des Blutes und somit zur Pestsepsis und zur Lungenpest oder zu einer Streuung der Erreger mit ausgedehnten Hautblutungen. Diese Formen führen unbehandelt zum Tod.

Die Beulenpest verbreitet sich im Winter langsamer als im Sommer, da der Überträgerfloh bei Temperaturen unter 12 °C in eine Kältestarre fällt. Der epidemische Höhepunkt dieser Pestart fiel stets mit der Fortpflanzungszeit der Flöhe im Herbst zusammen.

Pestsepsis

Die Pestsepsis entsteht durch Infektion des Blutes. Dies kann durch Infektion von außen, zum Beispiel über offene Wunden, geschehen, aber auch als Komplikation aus den beiden anderen schweren Verlaufsformen, zum Beispiel durch Platzen der Pestbeulen nach innen. Die Erreger im Blut verteilen sich mit dem Blutstrom im gesamten Körper. Die Infektion bewirkt hohes Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und ein allgemeines Unwohlsein, später großflächige Haut- und Organblutungen. Pestsepsis ist unbehandelt praktisch immer tödlich, in der Regel spätestens nach 36 Stunden.

Heute kann durch die Behandlung mit Antibiotika die Sterblichkeit deutlich gesenkt werden.

Lungenpest

Die Lungenpest kann sich im Verlauf der Beulenpest entwickeln, wenn die Erreger über die Blutbahn in die Lunge geraten, und man spricht dann von einer sekundären Lungenpest. Wird sie aber durch eine Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen, spricht man von einer primären Lungenpest. Diese Krankheit verläuft heftiger, weil die Abwehrbarrieren der Lymphknoten durch direkte Infektion der Lunge umgangen werden. Sie beginnt mit Atemnot, Husten, Blaufärbung der Lippen und schwarz-blutigem Auswurf, der extrem schmerzhaft abgehustet wird. Daraus entwickelt sich ein Lungenödem und ein Kreislaufversagen, welches unbehandelt nach zwei bis fünf Tagen zum Tod führt.

Die Inkubationszeit beträgt nur ein bis zwei Tage, die Sterblichkeitsrate liegt hier bei 95 %.

Abortive Pest

Die abortive Pest ist die harmloseste Variante der Pest. Sie äußert sich meist nur als leichtes Fieber und leichte Schwellung der Lymphdrüsen. Nach überstandener Infektion haben sich Antikörper gebildet, die eine langanhaltende Immunität gegen alle Formen der Erkrankung gewährleisten.

Anmerkungen

Auf ein im Wesentlichen korrektes wörtliches Zitat aus der Wikipedia (hier daher nicht mitgezählt) folgt eine weitgehend wörtliche Übernahme ohne jeden weiteren Quellenhinweis.


[3.] Stf/Fragment 005 02

Verschleierung
Untersuchte Arbeit:
Seite: 5, Zeilen: (1-2).2-4, 8-10
Quelle: Wikipedia Pest 2006
Seite(n): 0, Zeilen: 0
[Vor einer solchen Entfesselung des Leids achteten sie, da sie nicht] wussten, was aus ihnen würde, überhaupt nichts mehr, nicht göttliche, nicht menschliche Ordnung."7 Auch Perikles, der berühmte athenische Feldherr und Politiker, starb laut Thukydides, wie eine große Anzahl anderer Athener auch, an den Folgen der Pest. Den Überlieferungen zufolge suchte die Epidemie zwei Jahre lang Athen heim, das deswegen den Krieg gegen Sparta verlor. Bis heute jedoch konnte nicht sicher geklärt werden, ob es sich bei dieser Epidemie eindeutig um die Pest gehandelt hatte, da genaue Beschreibungen der Krankheitssymptome nicht von Thukydides erwähnt wurden. Nach neuen Grabungen unter der Leitung des Archäologen Manolis Papagrigorakis wurden als Erreger nun jedoch Typhus-Bakterien identifiziert. Auch das Römische Reich wurde mehrfach von großen Epidemien getroffen. Zur Zeit des Kaisers Justinians, etwa 527 bis 565 nach Christus, brach, in Konstantinopel beginnend, eine große Pestepidemie aus, die sich sehr schnell im Mittelmeerraum ausbreitete. [...] wußten, was aus ihnen würde, überhaupt nichts mehr, nicht göttliche, nicht menschliche Ordnung.“ (Thuk. II 52)

Perikles, der berühmte athenische Feldherr und Politiker, starb laut Thukydides an den Folgen der Seuche, ebenso wie eine große Anzahl anderer Athener. Diodor schätzte, dass Athen damals ein Drittel seiner Bevölkerung verlor.

[...] Nach neuen Grabungen unter der Leitung des Archäologen Manolis Papagrigorakis wurden als Erreger nun jedoch Typhus-Bakterien identifiziert.

[...] Auch das Römische Reich wurde mehrfach von großen Epidemien getroffen. Die erste war die so genannte Antoninische Pest zur Zeit des Kaisers Marc Aurel (161–180), die von den aus den Partherkriegen 166 zurückkehrenden Soldaten verbreitet wurde.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf eine Übermahme.

Das wörtliche Zitat aus Thukydides findet sich ebenso in der WP, sein Ende wird hier nicht mitgezählt.


[4.] Stf/Fragment 005 18

Verschleierung
Untersuchte Arbeit:
Seite: 5, Zeilen: 18-22
Quelle: Wikipedia Pest 2006
Seite(n): 1 (Internetquelle), Zeilen: -
Im Frühjahr 1348 breitete sich die Epidemie über den Landweg auch in Frankreich, Deutschland, Norwegen, Schweden und Irland aus. Man schätzt, dass etwa 20 bis 25 Millionen Menschen, rund ein Drittel der damaligen Bevölkerung Europas, durch den Schwarzen Tod umkamen. In der Novellensammlung „Decamerone“ schildert Boccaccio eindrucksvoll, wie die Epidemie wütete: „So konnte, wer - zumal am Morgen - durch die Stadt gegangen wäre, unzählige Leichen liegen sehen. Dann ließen sie Bahren kommen oder legten, wenn es an diesen fehlte, ihre Toten auf ein bloßes Brett. Auch geschah es, dass auf einer Bahre zwei oder drei davongetragen wurden, und nicht einmal, sondern viele Male hätte man zählen können, wo dieselbe Bahre die Leichen des Mannes und der Frau oder zweier und dreier Brüder und des Vaters und seines Kindes trug." 8

8 BOCCACCIO (2006), Einleitung.

Im März 1348 hatte die Epidemie über den Landweg bereits Toulouse erreicht, im Mai erkrankten die ersten Opfer in Paris, im August starben die ersten in Avignon an der Pest. Deutschland, Norwegen, Schweden und Irland wurden 1349 von der Pest erreicht.

Man schätzt, dass etwa 20 bis 25 Millionen Menschen, rund ein Drittel der damaligen Bevölkerung Europas, durch den Schwarzen Tod umkamen. [...]

[...] In der Einleitung zu seiner Novellensammlung Decamerone schildert Boccaccio eindrucksvoll, wie verheerend sich die Epidemie auswirkte:

„So konnte, wer – zumal am Morgen – durch die Stadt gegangen wäre, unzählige Leichen liegen sehen. Dann ließen sie Bahren kommen oder legten, wenn es an diesen fehlte, ihre Toten auf ein bloßes Brett. Auch geschah es, dass auf einer Bahre zwei oder drei davongetragen wurden, und nicht einmal, sondern viele Male hätte man zählen können, wo dieselbe Bahre die Leichen des Mannes und der Frau oder zweier und dreier Brüder und des Vaters und seines Kindes trug.“ (Boccacio, Decamerone)

Anmerkungen

Das wörtliche Zitat aus Boccaccio findet sich ebenso in der Wikipedia, wird hier aber nicht mitgezählt.

Im Literaturverzeichnis fehlen im Eintrag zu Boccaccio Erscheinungsjahr und Verlag.


[5.] Stf/Fragment 006 01

Verschleierung
Untersuchte Arbeit:
Seite: 6, Zeilen: 1-4, (9-20)
Quelle: Wikipedia Pest 2006
Seite(n): 1 (Internetquelle), Zeilen: -
Nachdem 1771 in Moskau eine weitere Pestepidemie aufgetreten war, blieben weitere Pestepidemien in Europa aus.

Auch die Fortschritte im Gesundheitswesen und die Verbesserung der Hygiene haben dazu beigetragen, dass Pestepidemien ausblieben.

[...]

Über Pestvorfälle in den letzten Jahrzehnten ein Auszug aus Wikipedia:

"Die Pest ist auch heute noch nicht besiegt: Von 1979 bis 1992 meldete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1451 Todesfälle in 21 Ländern. In den USA gab es beispielsweise 1992 dreizehn Infektionen und zwei Todesfälle. Die letzte größere Pestepidemie ereignete sich von August bis Oktober 1994 im indischen Surat. Die WHO zählte 6344 vermutete, 234 erwiesene Pestfälle und 56 Tote. Der dort festgestellte Pesterreger wies dabei bislang noch nicht beobachtete Eigenschaften auf. Er zeichnete sich durch eine schwache Virulenz aus und gilt aufgrund einiger molekularbiologischer Besonderheiten als neuartiger Erregerstamm.

Im Februar 2005 breitete sich die Lungenpest im Nordwesten Kongos aus. Nach Berichten der WHO gab es 61 Tote. Durch das Eingreifen von „Ärzte ohne Grenzen“ konnte eine weitere Verbreitung verhindert werden.“9


9 WIKIPEDIA (2006).

Nachdem 1771 in Moskau eine weitere Pestepidemie aufgetreten war, blieben weitere Pestepidemien in Europa aus.

[...]

[...] Auch die Fortschritte im Gesundheitswesen und die Verbesserung der Hygiene haben dazu beigetragen, dass Pestepidemien ausblieben.

[...]

Die Pest heute

Die Pest ist auch heute noch nicht besiegt: Von 1979 bis 1992 meldete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1451 Todesfälle in 21 Ländern. In den USA gab es beispielsweise 1992 dreizehn Infektionen und zwei Todesfälle.

Die letzte größere Pestepidemie ereignete sich von August bis Oktober 1994 im indischen Surat. Die WHO zählte 6344 vermutete, 234 erwiesene Pestfälle und 56 Tote. Der dort festgestellte Pesterreger wies dabei bislang noch nicht beobachtete Eigenschaften auf. Er zeichnete sich durch eine schwache Virulenz aus und gilt aufgrund einiger molekularbiologischer Besonderheiten als neuartiger Erregerstamm.

Im Februar 2005 breitete sich die Lungenpest im Nordwesten Kongos aus. Nach Berichten der WHO gab es 61 Tote. Durch das Eingreifen von Ärzte ohne Grenzen konnte eine weitere Verbreitung verhindert werden.

Anmerkungen

Weiter unten auf der Seite, in den Zeilen 10-20, folgt ein im Wesentlichen korrekt ausgewiesenes wörtliches Zitat aus der Wikipedia, hier nicht mitgezählt.


[6.] Stf/Fragment 029 02

BauernOpfer
Untersuchte Arbeit:
Seite: 29, Zeilen: 2-29
Quelle: Jacobasch und Meinke 2004
Seite(n): 1 (Internetquelle), Zeilen: -
3.1 SARS

Die Abkürzung SARS steht für „Schweres akutes Atemwegssyndrom“ (Englisch: „Severe Acute Respiratory Syndrome“). Die Erkrankung wird von einem Coronavirus aus der Familie der Paramyxoviren verursacht.

Ihr Krankheitsbild beinhaltet hohes Fieber und Atembeschwerden, darunter Husten und Atemnot, sowie Hals- und Muskelschmerzen. Im Verlauf der Erkrankung kann sich eine tödlich endende Lungenentzündung entwickeln.68

SARS trat zum Ende des Jahres 2002 erstmals in China auf, entwickelte sich zu einer kurzen weltweiten Epidemie und schien seit Mitte 2003 überwunden, bis dann Ende 2003 erneut in China Patienten mit den SARS - Symptomen in Krankenhäuser eingeliefert wurden.69 Im Januar 2004 bestätigte die WHO diese Diagnose, ausgelöst durch eine eventuell neue Variante des Virus. Die Patienten wurden gesund. Laut WHO ist das Risiko für eine neue Epidemie gering.

Die möglichen Träger des Virus sind nach wie vor nicht sicher. Wild- oder Haustiere, die vom Menschen verzehrt werden, könnten sowohl Träger wie Überträger sein.

Man geht davon aus, dass die Übertragung durch Tröpfchen- Infektion bei engem Kontakt stattfindet. Im Verlauf der Erkrankung wurde das Virus auch im Stuhl von Patienten nachgewiesen, so dass auch eine Übertragung durch Schmierinfektion möglich ist. Gefährdet sind besonders das Pflegepersonal in Krankenhäusern sowie Angehörige und Freunde von Infizierten. Symptome treten in der Regel innerhalb von 10 Tagen auf, in China betrug die Inkubationszeit in Einzelfällen bis zu 16 Tage.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass in 15% aller Fälle die SARS-Infektion tödlich endet. Allerdings ist das Sterberisiko vom Alter der Patienten abhängig. Kinder überstehen eine Infektion überdurchschnittlich gut, während bei Menschen über 60 Jahren jeder zweite Patient stirbt.70

Als erster „offizieller“ SARS- Patient gilt ein 48jähriger amerikanischer Geschäftsmann, der nach einer Reise über Hongkong und Shanghai in Hanoi erkrankte. Er wurde nach Hongkong zurückgeflogen und verstarb dort.


68 SCIENCETICKER (2006), S.1.

69 WELT (2003a), 20.03.2003, S. 1.

70 WHO (2003c), 27.11.2003, S.1-5.

Was ist SARS?

Die Abkürzung SARS steht für "Schweres akutes Atemwegssyndrom" (engl. Severe Acute Respiratory Syndrome). Die Erkrankung wird von einem so genannten Coronavirus verursacht.

Ihr Krankheitsbild beinhaltet hohes Fieber und Atembeschwerden, darunter Husten und Atemnot sowie Hals- und Muskelschmerzen. Im Verlauf der Erkrankung kann sich eine tödlich endende Lungenentzündung entwickeln.

SARS trat zu Beginn des Jahres 2003 erstmals in China auf, entwickelte sich zur kurzen weltweiten Epidemie und schien seit Mitte 2003 überwunden - bis zum 20. Dezember 2003. An jenem Tag wurde ein 32jähriger Chinese in der Provinz Guangdong mit SARS-Verdacht in die Klinik eingeliefert. Die WHO bestätigte am 5.1.2004, dass eine SARS-Infektion vorliegt. Möglicherweise handelt es sich um eine neue Variante des Virus. Bei dem betroffenen Patienten klang das Fieber ab, Lebensgefahr besteht nicht. Laut WHO ist das Risiko für eine neue Epidemie gering.

Der Ursprung der Krankheit ist weiterhin unbekannt. Wildtiere, die von Menschen verzehrt werden, könnten die Überträger sein.

Wie wird SARS übertragen, wer ist gefährdet?

Man geht davon aus, dass die Übertragung durch Tröpfchen-Infektion bei engem Kontakt stattfindet. Im Verlauf der Erkrankung wurde das Virus auch im Stuhl von Patienten nachgewiesen, so dass auch eine Übertragung durch Schmierinfektion möglich ist. Gefährdet sind besonders das Pflegepersonal in Krankenhäusern sowie Angehörige und Freunde von Infizierten. Ein Risiko gehen auch Menschen ein, die betroffene Regionen bereisen. Symptome treten in der Regel innerhalb von zehn Tagen nach der Reise auf. In China betrug die Inkubationszeit in Einzelfällen bis zu 16 Tagen.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass in 15 Prozent aller Fälle die SARS-Infektion tödlich endet. Allerdings ist das Sterberisiko vom Alter abhängig; Kinder überstehen eine Infektion überdurchschnittlich gut, während unter alten Menschen über 60 Jahre jeder zweite Patient stirbt.

Wo und wann trat SARS erstmals auf?

Als erster "offizieller" SARS-Patient gilt der 48jährige amerikanische Geschäftsmann Johnny Chen, der nach einer Reise über Hong Kong und Schanghai in Hanoi erkrankte. Er wurde nach Hong Kong zurückgeflogen und verstarb dort.

Anmerkungen

Art und Umfang der Übernahme bleiben ungekennzeichnet.


[7.] Stf/Fragment 030 01

BauernOpfer
Untersuchte Arbeit:
Seite: 30, Zeilen: 1-7
Quelle: Jacobasch und Meinke 2004
Seite(n): 1 (Internetquelle), Zeilen: -
[Der WHO-]Infektionsexperte Carlo Urbani untersuchte den Patienten und identifizierte das neue Virus SARS. Auch Urbani infizierte sich mit dem Virus und starb später in Bangkok. Vermutlich angesteckt hatte sich der amerikanische Geschäftsmann bei einem Arzt aus der südchinesischen Provinz Guangdong, der in Hongkong im gleichen Hotel abgestiegen war. Die Region Guangdong gilt mittlerweile als eigentliche Quelle der Krankheit. Dort traten bereits im November 2002 und Februar 2003 rätselhafte Atemwegserkrankungen auf.71

71 SCIENCETICKER (2006), S.1

Der WHO-Infektionsexperte Carlo Urbani untersuchte den Patienten und identifizierte das neue Virus SARS. Auch Urbani infizierte sich mit dem Virus und verstarb später in Bangkok.

Vermutlich steckte sich Johnny Chen bei einem Arzt aus der chinesischen Provinz Guangdong an, der in Hong Kong im gleichen Hotel abgestiegen war wie der Geschäftsmann. Die Region Guangdong gilt mittlerweile als eigentliche Quelle der Krankheit. Dort traten bereits im November 2002 und Februar 2003 rätselhafte Atemwegserkrankungen auf.

Anmerkungen

Art und Umfang der weitgehend wörtlichen Übernahme bleiben ungekennzeichnet.

Die Übernahme aus Jacobasch und Meinke (2004) wird ohne Auslassung in Stf/Fragment_030_15 fortgesetzt.


[8.] Stf/Fragment 030 15

BauernOpfer
Untersuchte Arbeit:
Seite: 30, Zeilen: 15-31
Quelle: Jacobasch und Meinke 2004
Seite(n): 1 (Internetquelle), Zeilen: -
Rund um die Stadt Foshan infizierten sich rund 300 Menschen aus noch nicht bekannten Gründen. Seit etwa Ende Februar 2003 sind ähnliche Erkrankungen und Lungenentzündungen vermehrt aufgetreten. Guangdong und das südliche China gelten seit langem als Brutstätte neuer Infektionskrankheiten. Hier trat beispielsweise wiederholt ein Vogelvirus auf, das sich millionenfach unter Hühnern ausbreitete. SARS könnte hervorgerufen werden durch eine Kombination aus Vogel- und Mäusevirus. Verschiedene Wildtiere kommen als Überträger in Frage.

Bisher gibt es weder eine sichere Therapie noch eine Impfung gegen SARS. Bei manchen Patienten haben sich Kombinationen aus Anti-Viren-Präparaten als wirksam erwiesen. In Hongkong konnten in Einzelfällen erfolgreich Antikörper übertragen werden, die sich bei gesundeten Patienten gebildet hatten. Die wesentlichen Maßnahmen bestehen in intensiv medizinischer Betreuung bis zur Beatmung. Ziel ist es das Immunsystem des Infizierten zu unterstützen und zu hoffen, dass sein Körper das Virus selbst besiegt. An Medikamenten und Impfstoffen wird weltweit gearbeitet. Verfügbar sind schon Testverfahren zum sicheren Nachweis einer Infektion. Einen solchen Test haben unter anderem deutsche Forscher in Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut entwickelt.

Rund um die Stadt Foshan infizierten sich rund 300 Menschen aus noch nicht bekannten Gründen. Seit etwa Ende Februar sind ähnliche Erkrankungen und Lungenentzündungen vermehrt aufgetreten.

Guangdong und das südliche China gelten seit langem als Brutstätte neuer Infektionskrankheiten. Hier trat beispielsweise wiederholt ein Vogelvirus auf, das sich millionenfach unter Hühnern ausbreitete. SARS könnte eine Kombination aus Vogel- und Mäusevirus sein. Verschiedene Wildtiere kommen als Überträger in Frage.

Gibt es Medikamente gegen SARS?

Bisher gibt es weder eine sichere Therapie noch eine Impfung gegen SARS. Bei manchen Patienten haben sich Kombinationen aus Anti-Viren-Präparaten als wirksam erwiesen. In Hong Kong konnten in Einzelfällen erfolgreich Antikörper übertragen werden, die sich bei gesundeten Patienten gebildet hatten. Den Ärzten bleibt bisher aber in der Regel nicht viel mehr übrig, als das Immunsystem des Infizierten zu unterstützen und zu hoffen, dass sein Körper das Virus selbst besiegt. An Medikamenten und Impfstoffen wird weltweit gearbeitet.

Verfügbar sind immerhin schon Tests zum sicheren Nachweis einer Infektion. Einen solchen Test haben unter anderem deutsche Forscher in Zusammenarbeit mit dem Robert Koch-Institut entwickelt.

Anmerkungen

Hinweis auf die Quelle erfolgt auf der Folgeseite am Ende des ersten Absatzes.

Art und Umfang der Übernahme bleiben ungekennzeichnet.


[9.] Stf/Fragment 031 01

BauernOpfer
Untersuchte Arbeit:
Seite: 31, Zeilen: 1-9
Quelle: Jacobasch und Meinke 2004
Seite(n): 1 (Internetquelle), Zeilen: -
[Der sogenannte Immunfluoreszenztest weist] Antikörper gegen den SARS - Erreger bei infizierten Personen nach. Dazu werden Blutproben auf das Vorhandensein und die Konzentration spezifischer Immunglobuline untersucht.73

Weltweit wurden 8098 SARS- Infektionen nach einer WHO-Statistik vom September 2003 registriert. Davon verliefen 774 Fälle tödlich. Nach China mit 349 Todesfällen sind die am stärksten befallenen Regionen und Länder: Hongkong, Taiwan, Singapur, Kanada und Vietnam. In Deutschland wurden 9 Fälle bekannt, von denen keiner tödlich verlief. Zudem steckten sich Forscher mit SARS an, weil sie unvorsichtig mit dem Virus experimentierten.74


73SCIENCETICKER (2006), S.2.

74 SCIENCETICKER (2006), S.2-3.

Der so genannte Immunfluoreszenztest weist Antikörper gegen den SARS-Erreger bei infizierten Personen nach. Dazu werden Blutproben auf das Vorhandensein und die Konzentration spezifischer Immunglobuline untersucht.

Welche Länder sind betroffen?

Weltweit wurden 8098 SARS-Infektionen registriert (WHO-Statistik, Stand 26.9.2003). Davon verliefen 774 Fälle tödlich.

Hier die betroffenen Länder in alphabetischer Folge, in Klammern die jeweiligen Todesfälle.

Australien: 6 (0)
China: 5327 (349)
Deutschland: 9 (0)
Frankreich: 7 (1)
Großbritannien: 4 (0)
Hong Kong (China, Sonderverwaltungszone): 1755 (299)
Indien: 3 (0)
Indonesien: 2 (0)
Irland: 1 (0)
Italien: 4 (0)
Kanada: 251 (43)
Kuwait: 1 (0)
Macau (China, Sonderverwaltungszone): 1 (0)
Malaysia: 5 (2)
Mongolei: 9 (0)
Neuseeland: 1 (0)
Philippinen: 14 (2)
Rumänien: 1 (0)
Russland: 1 (0)
Schweden: 5 (0)
Schweiz: 1 (0)
Singapur: 238 (33)
Spanien: 1 (0)
Südafrika: 1 (1)
Südkorea: 3 (0)
Taiwan: 346(37)
Thailand: 9 (2)
USA: 29(0)
Vietnam: 63 (5)

Zudem steckten sich Forscher mit SARS an, weil sie unvorsicht mit dem Virus experimentierten: einen Fall gab es in Singapur im September 2003, zwei weitere in Taiwan und China im Dezember 2003.

Anmerkungen

Art und Umfang der Übernahme bleiben ungekennzeichnet.

Setzt die in Stf/Fragment_031_01 dokumentierte Übernahme auch im Original nahtlos fort.

Insgesamt findet sich der Originalartikel von Jacobasch und Meinke vollständig und weitgehend im Wortlaut in Stf.


[10.] Stf/Fragment 032 02

BauernOpfer
Untersuchte Arbeit:
Seite: 32, Zeilen: 2-9
Quelle: Maas und Umbach 2004
Seite(n): 8, Zeilen: 9-20
3.2 Maßnahmen gegen SARS

Durch eine Reise des ersten SARS-Patienten nach Hongkong wurde eine Infektionswelle ausgelöst, der bis heute über 800 Menschen zum Opfer gefallen und von der weltweit über 8000 Menschen betroffen waren.

Bis Januar 2003 leitete die chinesische Regierung keine Schritte zur Bekämpfung der Krankheit ein. Obwohl die Zahl der Erkrankten stetig anstieg, erließ der Parteisekretär der Provinz Guangdong eine Nachrichtensperre und setzte auch Amtskollegen in anderen Provinzen nicht in Kenntnis, um so das chinesische Neujahrsfest nicht zu stören.75


75 MAAS/UMBACH (2004), S.7f.

Experten vermuten, dass das SARS-Virus seinen Ursprung in der südchinesischen Provinz Guangdong hatte, wo sich im November 2002 ein Geschäftsmann aus Foshan als erster mit dem bis dahin unbekannten Virus ansteckte. Durch eine anschließende Geschäftsreise nach Hongkong wurde eine Infektionswelle ausgelöst, der bis heute 810 Menschen zum Opfer gefallen und von der weltweit über achttausend Menschen betroffen waren. Bis Januar 2003 leitete die chinesische Regierung keinerlei Schritte zur Bekämpfung der Krankheit ein. Obwohl die Zahl der Erkrankten stetig anstieg, erließ der Parteisekretär der Provinz Guangdong eine Nachrichtensperre, und setzte auch Amtskollegen in anderen Provinzen nicht in Kenntnis, um so das chinesische Neujahrsfest nicht zu stören.
Anmerkungen

Art und Umfang der Übernahme bleiben ungekennzeichnet.


[11.] Stf/Fragment 033 09

BauernOpfer
Untersuchte Arbeit:
Seite: 33, Zeilen: 9-28
Quelle: Maas und Umbach 2004
Seite(n): 8-9, Zeilen: 8:21-45 - 9:1-12
Am 10. Februar 2003 gab die Provinzregierung erstmals eine Pressekonferenz, in der sie Bezug auf Gerüchte über eine grassierende atypische Lungenentzündung nahm.81

Diese via SMS und E-Mail millionenfach verbreiteten Gerüchte hatten bereits Panik in der Bevölkerung der Provinz ausgelöst und zu einer Verdreifachung der Preise für medizinisches Zubehör geführt. Dennoch erklärte die Regierung im Zuge eines traditionellen Krisenmanagements, dass die Situation unter Kontrolle sei. Diesen Standpunkt behielt der Provinzparteisekretär auch über die folgenden Wochen bei. So leugneten er und andere Parteifunktionäre jegliche Verbindung zwischen der in Guangdong und in Hongkong grassierenden Krankheit, das inzwischen von der WHO mit einer Reisewarnung belegt wurde. Erst nachdem ein Flugzeug aus Singapur in Frankfurt unter Quarantäne gestellt wurde, nahmen die westlichen Medien verstärkt Kenntnis von der Problematik. Die darauf folgende Absage einer Reihe von Konferenzen und Veranstaltungen in China durch westliche Konzerne veranlasste die chinesische Regierung, Ende März nach sechs Wochen aktiv zu werden. Zwar sagte der chinesische Gesundheitsminister Zhang der WHO umfassende Zusammenarbeit zu, trotzdem wurde die Arbeit der WHO-Mitarbeiter massiv durch mangelnde Versorgung mit notwendigem statistischem Material behindert und ihnen die Einreise in das betroffene Guangdong untersagt.82 Die Genehmigung vor Ort zu reisen, erfolgte schließlich erst, nachdem die WHO in einer drastischen Maßnahme am 1. April 2003 eine Reisewarnung für das inzwischen massiv betroffene Hongkong und auch die [Provinz Guangdong verhängte.]


81 MAAS/UMBACH (2004), S. 1-29.

82 MAAS/UMBACH (2004), S. 8.

[Seite 8]

Am 10. Februar 2003 gab die Provinzregierung erstmals eine Pressekonferenz, in der sie Bezug auf Gerüchte über eine grassierende atypische Lungenentzündung nahm. Diese via SMS und E-mail millionenfach verbreiteten Gerüchte1) hatten bereits Panik in der Bevölkerung der Provinz ausgelöst und zu einer Verdreifachung der Preise für medizinisches Zubehör geführt. Dennoch erklärte die Regierung im Zuge eines traditionellen Krisenmanagements von selektiver bis Disinformation, dass die Situation unter Kontrolle sei.

Diesen Standpunkt behielt der Provinzparteisekretär auch über die folgenden Wochen bei. So leugneten er und andere Parteifunktionäre jegliche Verbindung zwischen der in Guangdong grassierenden Krankheit und dem in Hongkong auftretenden Virus, welches inzwischen von der WHO mit einer Reisewarnung belegt wurde.

Erst nachdem ein Flugzeug aus Singapur in Frankfurt unter Quarantäne gestellt wurde, nahmen die westlichen Medien verstärkt Kenntnis von der Problematik. Die darauf folgende Absage einer Reihe von Konferenzen und Veranstaltungen in China durch westliche Konzerne veranlasste die chinesische Regierung Ende März nach sechs Wochen endlich

[Seite 9]

aktiv zu werden. Zwar sagte der chinesische Gesundheitsminister Zhang der WHO umfassende Zusammenarbeit zu, aber trotzdem wurde die Arbeit der WHO-Mitarbeiter massiv durch mangelnde Versorgung mit notwendigem statistischen Material behindert und ihnen die Einreise in das betroffene Guangdong untersagt. Die Genehmigung vor Ort zu reisen erfolgte schließlich erst, nachdem die WHO in einer drastischen Maßnahme am 1. April eine Reisewarnung für das inzwischen massiv betroffene Hongkong und auch die chinesische Provinz Guangdong verhängte.2)


1) Arnold Zeitlin, „SARS and the Chinese Media: A Brief Opening“, in: China Brief, Vol. II, Issue 13, 1.7.2003, http://jamestown.org/pubs/view/cwe_003_013_002.htm, (Zugriff 1.10.2003).

2) Ole Döring, „Anspruch und Wirklichkeit: Im Umgang mit SARS zeigen sich Chinas politische Schwachstellen“, in: China Aktuell (April 2003), S. 452.

Anmerkungen

Art und Umfang der Übernahme bleiben ungekennzeichnet.


[12.] Stf/Fragment 034 01

BauernOpfer
Untersuchte Arbeit:
Seite: 34, Zeilen: 1-2
Quelle: Maas und Umbach 2004
Seite(n): 9, Zeilen: 7-14
[Die Genehmigung vor Ort zu reisen, erfolgte schließlich erst, nachdem die WHO in einer drastischen Maßnahme am 1. April 2003 eine Reisewarnung für das inzwischen massiv betroffene Hongkong und auch die] Provinz Guangdong verhängte. Auch zu diesem Zeitpunkt leugnete Peking weiterhin, dass neben Guangdong noch weitere Regionen in China betroffen waren.83

83 MAAS/UMBACH (2004), S. 9.

Die Genehmigung vor Ort zu reisen erfolgte schließlich erst, nachdem die WHO in einer drastischen Maßnahme am 1. April eine Reisewarnung für das inzwischen massiv betroffene Hongkong und auch die chinesische Provinz Guangdong verhängte.2) Auch zu diesem Zeitpunkt leugnete Peking weiterhin, dass neben Guangdong noch weitere Regionen in China betroffen waren.

2) Ole Döring, „Anspruch und Wirklichkeit: Im Umgang mit SARS zeigen sich Chinas politische Schwachstellen“, in: China Aktuell (April 2003), S. 452.

Anmerkungen

Art und Umfang der Übernahme bleiben ungekennzeichnet.

Abschluss von Stf/Fragment 033 09.


[13.] Stf/Fragment 034 22

BauernOpfer
Untersuchte Arbeit:
Seite: 34, Zeilen: 22-31
Quelle: Maas und Umbach 2004
Seite(n): 9, Zeilen: 15-29
Erst nachdem der pensionierte Militärarzt Jiang Yanyong gegenüber der chinesischsprachigen Hongkonger Presse die chinesische Regierung Anfang April der Lüge bezichtigte und offenbarte, dass SARS- Erkrankte in Militärkrankenhäusern versteckt wurden, brach die Regierung nach 22 Wochen der Verheimlichung und des Herunterspielens am 17. April 2003 ihr Schweigen und gab schwerwiegende Fehler im Umgang mit der Epidemie zu. Wenige Tage später rollten mit der Entlassung des Gesundheitsministers Zhang Wenkang und des Pekinger Bürgermeisters Meng Xuenong die ersten Köpfe. Dies war das erste Mal in der Geschichte der Volksrepublik, dass zwei hochrangige Beamte wegen des Vorwurfs mangelnder politischer Verantwortung ihren Hut nehmen mussten. Erst nachdem der pensionierte Militärarzt Jiang Yanyong gegenüber der chinesischsprachigen Hongkonger Presse die chinesische Regierung Anfang April der Lüge bezichtigte und offenbarte, dass SARS-Erkrankte in Militärkrankenhäusern versteckt wurden3), brach die Regierung nach 22 Wochen der Verheimlichung und des Herunterspielens am 17. April

2003 ihr Schweigen und gab schwerwiegende Fehler im Umgang mit der Epidemie zu. Wenige Tage später rollten mit der Entlassung des Gesundheitsministers Zhang Wenkang und des Pekinger Bürgermeisters Meng Xuenong die ersten Köpfe. Dies war das erste Mal in der Geschichte der Volksrepublik, dass zwei hochrangige Beamte aus mangelnder politischer Verantwortung ihren Hut nehmen mussten.


3) Gorden Chang, „SARS Crisis: New Disease, New Leaders, Same Old Regime“, in: China Brief, Vol. 3, Issue 8, 22.4.2003, http://jamestown.org/pubs/view/cwe_003_008_001.htm, (Zugriff 1.10.2003).

Anmerkungen

Ohne Hinweis auf eine Übernahme.

Schließt im Original unmittelbar an die in Stf/Fragment_034_01 wiedergegebene Passage an. Teilweise eigenständige Formulierungsleistung.


[14.] Stf/Fragment 035 01

BauernOpfer
Untersuchte Arbeit:
Seite: 35, Zeilen: 1ff (komplett)
Quelle: Maas und Umbach 2004
Seite(n): 9, Zeilen: 9:29-44; 10:12-17.19-45
[In den folgenden Tagen und Wochen] wurden auch auf lokaler Ebene 120 weitere hochrangige Regierungs- und Parteifunktionäre entlassen, beziehungsweise mit Disziplinarmaßnahmen konfrontiert. Daraufhin forderte Staatspräsident und Parteigeneralsekretär Hu Jintao die Provinzregierungen auf, unverzüglich und korrekt alle SARS- Erkrankungen bekannt zu geben. Die Zahl der Erkrankten stieg daraufhin auf über 1800. Es stellte sich heraus, dass vierzehn Provinzen - darunter auch und besonders stark die Hauptstadt Peking - betroffen waren. In den folgenden zehn Tagen verdreißigfachte sich die ursprünglich mit 37 angegebene Zahl der SARS- Infizierten in der Hauptstadt.85

Der Amtsantritt der neuen Gesundheitsministerin Wu Yi bedeutete für die Politik der Regierung eine Kehrtwende. Allen Verantwortlichen drohten persönliche Konsequenzen für den Fall unkorrekter oder nur verzögerter Angaben über die Erkrankungen in ihren Bezirken. Premierminister Wen Jiabao erklärte den „Krieg der Volksmassen gegen SARS“. Das Krankenhauspersonal, welches teilweise unter katastrophalen Bedingungen zu arbeiten hatte, wurde von der staatlichen Presse zu Volkshelden hochstilisiert.86

Das Militär, das durch die Verheimlichung von Erkrankungen in Militärkrankenhäusern anfangs mögliche Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit blockiert hatte, errichtete Ende April innerhalb von sechs Tagen in der Nähe von Peking ein Quarantänekrankenhaus mit 1000 Betten. Die einwöchigen landesweiten Ferien anlässlich des ersten Mai wurden auf nur einen Tag verkürzt, um so den Menschenfluß von der Stadt zu Verwandten aufs Land und damit die Ausbreitung des Virus ins bisher nur marginal betroffene Hinterland zu verhindern. In Peking wurden unzählige Schulen, Universitäten und Betriebe geschlossen und Tausende von Menschen zeitweilig unter Quarantäne gestellt. Im schwersten Fall drohte für die vorsätzliche Verbreitung der Seuche, beispielsweise durch die Nichtbeachtung der Quarantänevorschriften, die Todesstrafe.87

Aufgrund der breit angelegten und rigorosen Durchsetzung der beschriebenen Maßnahmen gelang es der Regierung schließlich, die Krankheit vorläufig einzudämmen. Am 29. Mai 2003 wurde die letzte Erkrankung gemeldet. Am 24. Juni 2003 folgte dann die Streichung Chinas von der WHO-Liste der von SARS betroffenen [Länder.]


85 MAAS/UMBACH (2004), S. 9f.

86 MAAS/UMBACH (2004), S. 10.

87 Ebenda.

[Seite 9]

In den folgenden Tagen und Wochen wurden auch auf lokaler Ebene 120 weitere hochrangige Regierungs- und Parteifunktionäre entlassen beziehungsweise mit Disziplinarmaßnahmen konfrontiert4). Daraufhin forderte Staatspräsident und Parteigeneralsekretär Hu Jintao die Provinzregierungen auf, unverzüglich und korrekt alle SARS-Erkankungen bekannt zu geben. Daraufhin musste die Zahl der Erkrankten von ursprünglich 1512 auf insgesamt 1807 Erkrankungen und Verdachtsfälle korrigiert werden.5) Es stellte sich heraus, dass 14 Provinzen – darunter auch und besonders stark die Hauptstadt Peking — betroffen waren. In den folgenden zehn Tagen verdreißigfachte sich die ursprünglich mit 37 angegebene Zahl der SARS-Infizierten in der Hauptstadt.

[Seite 10]

Der Amtsantritt von Wu Yi bedeutete für die Politik der Regierung eine Kehrtwende. Allen Regierungs- und Parteifunktionären drohten persönliche Konsequenzen für den Fall unkorrekter oder nur verzögerter Angaben über die Erkrankungen in ihren Bezirken. [...] Premierminister Wen Jiabao erklärte den „Krieg der Volksmassen gegen SARS“6), und das Krankenhauspersonal, welches teilweise unter katastrophalen Bedingungen zu arbeiten hatte, wurde von der staatlichen Presse zu Volkshelden hochstilisiert.

Das Militär, das durch die Verheimlichung von Erkrankungen in Militärkrankenhäusern anfangs mögliche Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit blockiert hatte, errichtete Ende April innerhalb von sechs Tagen in der Nähe von Peking ein Quarantänekrankenhaus mit über 1000 Betten.7) Die einwöchigen landesweiten Ferien anlässlich des 1. Mai wurden auf nur einen Tag verkürzt, um so den Menschenfluss von der Stadt zu Verwandten aufs Land und damit die Ausbreitung des Virus ins bisher nur marginal betroffene Hinterland zu verhindern. In Peking wurden unzählige Schulen, Universitäten und Betriebe geschlossen und Tausende von Menschen zeitweilig unter Quarantäne gestellt. Im schwersten Fall drohte für die vorsätzliche Verbreitung der Seuche, beispielsweise durch die Nichtbeachtung der Quarantänevorschriften, die Todesstrafe.8)

Aufgrund der breit angelegten und rigorosen Durchsetzung der beschriebenen Maßnahmen gelang es der Regierung schließlich, die Krankheit vorläufig einzudämmen. Am 29. Mai wurde die letzte Erkrankung gemeldet. Am 24. Juni folgte dann die Streichung Chinas von der WHO-Liste der von SARS be[troffenen Länder.]


4) Neil Beck, „What does SARS mean for China?“, in: NBR Briefing, Nr. 13, 9.5.2003, http://www.nbr.org/publications/briefing/no.13-SARS/Beck.html, (Zugriff 1.10.2003).

5) W. Lam, „ SARS Crisis: Beijing’s Leadership Slowly Responds“, in: China Brief, Vol. 3, Issue 8, 22.4.2003, http://jamestown.org/pubs/view/cwe_003_008_002.htm, (Zugriff 1.10.2003).

6) Siehe Ole Döring, „Anspruch und Wirklichkeit“, hier S. 455.

7) „China and SARS: the crisis and it’s effects on politics and economy“, in: Carnegie Endowment for International Peace — China Program, 2.7.2003, http://www.ceip.org/files/events/events.asp?pr=16&EventID=629, (Zugriff 1.10.2003).

8) „SARS: Krisenmanagement der Regierung“, in: China aktuell (Mai 2003), S. 555.

Anmerkungen

Schließt im Original unmittelbar an die in Stf/Fragment 034 22 wiedergegebene Passage an.


[15.] Stf/Fragment 036 01

BauernOpfer
Untersuchte Arbeit:
Seite: 36, Zeilen: 1-2 (komplett)
Quelle: Maas und Umbach 2004
Seite(n): 11, Zeilen: 1-2
[Am 24. Juni 2003 folgte dann die Streichung Chinas von der WHO-Liste der von SARS betroffenen] Länder. Die Krise hatte jedoch nicht nur innenpolitische, sondern auch internationale Dimensionen.88

88 MAAS/UMBACH (2004), S. 11.

[Am 24. Juni folgte dann die Streichung Chinas von der WHO-Liste der von SARS be]troffenen Länder. Die Krise hatte jedoch nicht innenpolitische, sondern auch internationale Dimensionen.
Anmerkungen

Art und Umfang der wörtlichen Übernahme bleiben ungekennzeichnet.

Vorläufiger Abschluss der auf den vorangegangenen Seiten begonnenen Übernahme (vgl. Stf/Fragment 035 01.).


[16.] Stf/Fragment 037 01

BauernOpfer
Untersuchte Arbeit:
Seite: 37, Zeilen: 1-3, 5-29
Quelle: Maas und Umbach 2004
Seite(n): 11, 12, Zeilen: 11: 6-39; 12:1-12
3.3 Die internationale Dimension von SARS

Die schnelle Verbreitung des SARS- Virus über die Grenzen Chinas hinaus war durch die zunehmende internationale Mobilität in einer vernetzten Welt bedingt, ebenso deren weltweites Bekanntwerden, wodurch sich diese Epidemie vor allem von der Pest vor knapp 100 Jahren unterscheidet. Ebenso leicht wie das Virus selbst verbreiteten sich auch die wirtschaftlichen Folgen in der gesamten Welt. So betrugen die weltweiten Kosten der Epidemie schätzungsweise zwischen zehn und 30 Milliarden US Dollar. Das monatelange Vertuschen des wahren Ausmaßes der Seuche und das zeitweise Unterlassen jeglicher Gegenmaßnahmen seitens der chinesischen Regierung im eigenen Land hatten in beträchtlichem Ausmaß zur internationalen Verbreitung der Krankheit und damit zur Zuspitzung der internationalen Krise geführt. Insgesamt waren 29 Staaten, vornehmlich asiatisch-pazifische Länder, betroffen, die weltweit 8000 erkrankte Personen meldeten. Dabei verzeichneten zwar China und Hongkong die weitaus höchste Zahl von Erkrankungen und hatten den größten Anteil an den global über 700 Todesfällen, doch auch Taiwan, Singapur, Vietnam und Toronto, die wesentlich niedrigere Krankheitsfälle zu melden hatten, mussten Infektionswellen im eigenen Land bekämpfen.89 Die Gefahr einer möglichen Ansteckung im eigenen Land dramatisierte in erheblichem Ausmaß die Situation der betroffenen Bevölkerung. So führte die Epidemie zu einem zeitweiligen Stillstand des öffentlichen Lebens in Städten wie Peking, Hongkong und Taipeh. Der Flugverkehr zwischen Hongkong und Taiwan, die am stärksten frequentierte Flugstrecke der Welt, sank in den Monaten April und Mai 2003 von täglich 10000 auf nur 700 Passagiere und kam damit fast völlig zum Erliegen.90 So wirkte sich die Angst vor Ansteckung und die dadurch stark gesunkene Verkehrstätigkeit in Asien nicht nur fatal auf die Volkswirtschaften Singapurs, Taiwans und Hongkongs aus, sondern belastete auch von der Tourismusindustrie abhängige Länder wie Thailand, die Philippinen und Malaysia stark.91 Um der Seuche Herr zu werden, führten die meisten betroffenen Länder in Asien scharfe Kontrollen an ihren Grenzen ein und setzten jeden unter „freiwillige“ Quarantäne, der aus einem betroffenen Gebiet einreiste oder sonst in Verdacht stand, sich mit dem Virus angesteckt zu haben.


89 MAAS/UMBACH (2004), S. 11f.

90 MAAS/UMBACH (2004), S. 11.

91 MAAS/UMBACH (2004), S. 12.

[Seite 11]

Die internationale Dimension

Die schnelle Verbreitung des SARS-Virus über die Grenzen Chinas hinaus war durch die zunehmende internationale Mobilität in einer vernetzten Welt bedingt. Ebenso leicht wie das Virus selbst verbreiteten sich auch die wirtschaftlichen Folgen in der gesamten Welt. So betragen die weltweiten Kosten der Epidemie schätzungsweise zwischen zehn und 30 Milliarden US Dollar.9) Das monatelange Vertuschen des wahren Ausmaßes der Seuche und das zeitweise Unterlassen jeglicher Gegenmaßnahmen seitens der chinesischen Regierung im eigenen Land hatten in beträchtlichem Ausmaß zur internationalen Verbreitung der Krankheit und damit zur Zuspitzung der internationalen Krise geführt.

Insgesamt waren 29 Staaten, vornehmlich asiatisch-pazifische Länder, betroffen, die weltweit 8000 erkrankte Personen meldeten. Dabei verzeichneten zwar Hongkong und China die weitaus höchste Zahl von Erkrankungen und hatten den größten Anteil an den global über 700 Todesfällen, doch auch Taiwan, Singapur, Vietnam und Toronto, die wesentlich niedrigere Krankheitsfälle zu melden hatten, mussten Infektionswellen im eigenen Land bekämpfen.10) Die Gefahr einer möglichen Ansteckung im eigenen Lande dramatisierte in erheblichem Ausmaß die Situation der betroffenen Bevölkerung. So führte die Epidemie zu einem zeitweiligen Stillstand des öffentlichen Lebens in Städten wie Peking, Hongkong und Taipeh. Der Flugverkehr zwischen Hongkong und Taiwan, die am stärksten frequentierte Flugstrecke der Welt, sank in den Monaten April und Mai von täglich 10000 auf nur 700 Passagiere und kam damit fast vollständig zum Erliegen.11)

[Seite 12]

So wirkte sich die Angst vor Ansteckung und die dadurch stark gesunkene Verkehrstätigkeit in Asien nicht nur fatal auf die Volkswirtschaften Singapurs, Taiwans und Hongkongs aus, sondern belastete auch von der Tourismusindustrie abhängige Länder wie Thailand, die Philippinen und Malaysia stark.12)

Um der Seuche Herr zu werden, führten die meisten betroffenen Länder in Asien scharfe Kontrollen an ihren Grenzen ein und setzten jeden unter „freiwillige“ Quarantäne, der aus einem betroffenen Gebiet einreiste oder sonst im Verdacht stand, sich mit dem Virus angesteckt zu haben.


9) Jeffrey Robertson, „The Economic Costs of Infectious Diseases“, in: Research Note – Department of the Parliamentary Libary, No. 36, 13.05.2003. S. 1.

10) WHO-Webpage: http://www.who.int/csr/sars/country/2003_09_23/en/, (Zugriff 29.12.2003).

11) David G. Brown,“The Shadows of SARS“, in: Comparative Connections, Vol.5, No.6, Juli 2003, http://www.csis.org/pacfor/cc/0302Qchina_taiwan.html, (Zugriff: 15.12.2003).

12) Urs Schoettli, „Chinas Tourismus leidet unter SARS“, in: Neue Zürcher Zeitung (Onlineversion), 30.5.2003, http://www.nzz.ch/dossiers/2003/sars/2003.05.30-wi-article8VWVR.html, (Zugriff: 15.12.2003).

Anmerkungen

Art und Umfang der Übernahme bleiben ungekennzeichnet.


[17.] Stf/Fragment 038 01

BauernOpfer
Untersuchte Arbeit:
Seite: 38, Zeilen: 1 ff. (komplett)
Quelle: Maas und Umbach 2004
Seite(n): 12, 13, Zeilen: 12: 12-44; 13: 13-17.40-46
In Vietnam, dem es als erstes Land gelungen war, SARS praktisch zu eliminieren, gehörte hierzu unter anderem die tagelange Isolierung von über 2000 Studenten, die im Mai aus China zurückgekehrt waren.92

Nachdem die Zahlen der SARS- Erkrankungen in Asien im Frühjahr stetig angestiegen waren und die Epidemie bis nach Toronto schwappte, wurde der Weltöffentlichkeit schnell bewusst, dass das fahrlässige Verhalten der chinesischen Regierung der eigenen Bevölkerung gegenüber auch eine massive Gefährdung für die globale Gesundheit darstellte und dass eine weltweite Epidemie nicht länger auszuschließen war.93

Insbesondere die neben China am stärksten betroffenen ASEAN-Staaten, die internationale Organisation südostasiatischer Staaten mit Thailand, Indonesien, Malaysia, den Philippinen, Singapur, das Sultanat Brunei, Vietnam, Myanmar, Laos und Kambodscha, zeigten sich verärgert über die Geheimniskrämerei der chinesischen Regierung. Dabei setzten sie in ihrem Handeln anstelle offener Kritik allerdings wie gewohnt auf subtile Überredung. Und tatsächlich waren ihre Bemühungen am Ende von Erfolg gekrönt. So gelang es Ende April, zu einem Sondergipfel der Gesundheitsminister und Staatsoberhäupter der ASEAN-Staaten nicht nur Chinas Premierminister Wen Jiabao als Teilnehmer zu gewinnen, sondern auch einen Maßnahmenkatalog zur Eindämmung der Seuche zu beschließen, der zum Beispiel stärkere Kontrollen von Reisenden im Ursprungsland und schnelleren Informationsaustausch vorsah.94 Diese Erklärung war eine der wichtigsten Bedingungen für die erfolgreiche Eindämmung der SARS- Epidemie in Asien und stellt am Ende gleichzeitig einen beispiellosen Fall grenzüberschreitender Zusammenarbeit im asiatisch- pazifischen Raum dar. Doch das größte Problem im Zusammenhang mit dem Ausbruch von SARS war nicht die Krankheit selbst, sondern die Auswirkungen, die sie auf Wirtschaft und Gesellschaft im Allgemeinen hat und haben kann.95

Allerdings hat sich im Verlauf der Krise dann auch sehr schnell gezeigt, dass die politische Führung Pekings sehr wohl in der Lage ist, auch politische Lehren für ein verantwortungsvolleres Krisenmanagement zu ziehen, da Peking sonst auch außenpolitisch und international das Gesicht verloren hätte.


92 MAAS/UMBACH (2004), S. 12.

93 Ebenda.

94 Ebenda.

95 Ebenda.

[Seite 12]

In Vietnam, dem es als erstem Land gelungen war, SARS praktisch zu eliminieren, gehörte hierzu unter anderem die tagelange Isolierung von über 2000 Studenten, die im Mai aus China zurückgekehrt waren.13)

Nachdem die Zahlen der SARS Erkrankungen in Hongkong im Frühjahr 2003 stetig anstiegen und die Epidemie über Südostasien bis nach Toronto schwappte, wurde der Weltöffentlichkeit schnell bewusst, dass das fahrlässige Verhalten der chinesischen Regierung der eigenen Bevölkerung gegenüber auch eine massive Gefährdung für die globale Gesundheit darstellte und dass eine weltweite Epidemie (wie bei AIDS) nicht länger auszuschließen war. Insbesondere die neben China am stärksten betroffenen ASEAN-Staaten zeigten sich verärgert über die Geheimniskrämerei der chinesischen Regierung. Dabei setzten sie in ihrem Handeln anstelle auf offene Kritik allerdings wie gewohnt auf subtile Überredung. Und tatsächlich waren ihre Bemühungen am Ende von Erfolg gekrönt. So gelang es Ende April, zu einem Sondergipfel der Gesundheitsminister und Staatsoberhäupter der ASEAN-Staaten nicht nur Chinas Premierminister Wen Jiabao als Teilnehmer zu gewinnen, sondern auch einen Maßnahmenkatalog zur Eindämmung der Seuche zu beschließen, der zum Beispiel stärkere Kontrollen von Reisenden im Ursprungsland und schnelleren Informationsaustausch vorsah.14) Diese Erklärung war eine der wichtigsten Bedingungen für die erfolgreiche Eindämmung der SARS-Epidemie in Asien und stellt am Ende gleichzeitig einen beispiellosen Fall grenzüberschreitender Zusammenarbeit im asiatisch-pazifischen Raum dar.

[Seite 13]

Doch das größte Problem im Zusammenhang mit dem Ausbruch von SARS war nicht die Krankheit selbst, sondern die Auswirkungen, die sie auf Wirtschaft und Gesellschaft im Allgemeinen hat und haben kann. [...] Allerdings hat sich im Zuge der Krise dann auch sehr schnell gezeigt, dass die politische Führung Pekings sehr wohl in der Lage ist, auch politische Lehren für ein verantwortungsvolleres Krisenmanagement zu ziehen, da Peking sonst außenpolitisch und international das Gesicht verloren hätte.


13) Lyall Brekon,“SARS and a New Security Initiative from China“, in: Comparative Connections, Vol. 5, No. 2, Juli 2003, http://www.csis.org/pacfor/cc/0302Qchina_asian.html, (Zugriff: 15.12. 2003).

14) Urs Morf, „Sondergipfel der Asean-Staaten zu Sars“, in: Neue Zürcher Zeitung (Onlineversion), 30.4.2003, http://www.nzz.ch/dossiers/2003/sars/2003.04.30-vmarticle8TT3E. html, (Zugriff: 15.12.2003).

Anmerkungen

Die Quelle ist zwar mehrfach genannt (wenn auch nicht seitengenau zitiert), dennoch bleiben Art und Umfang der Übernahme ungekennzeichnet und damit für den Leser im Dunkeln.


[18.] Stf/Fragment 039 01

BauernOpfer
Untersuchte Arbeit:
Seite: 39, Zeilen: 1-5, 9-23
Quelle: Maas und Umbach 2004
Seite(n): 13-14, 15, 18, 19, Zeilen: 13: letzte Zeile - 14: 1-4.27-30; 15: 24-33; 18: 14-19; 19: 3-11
[Die Gründe für das vor] allem zu Beginn völlig unzureichende innen- wie außenpolitische Krisenmanagement Pekings sind vor allem in tradierten politischen Verfahrensweisen und innenpolitischen Friktionen zu suchen. So hat sicherlich die Angst, die durch den reibungslosen Verlauf des Volkskongresses im Ausland neu gewonnene Reputation der neuen Regierung zu gefährden, vermutlich bei den Verschleierungen um SARS eine wichtige Rolle gespielt. Man vermutet, dass die neue Regierung versucht, eine offenere Politik zu betreiben, aber innerparteilich einen noch nicht erfolgreichen Kampf gegen die stramm kommunistische Führung der Volksbefreiungsarmee führt.96

Während die Regierung um Hu Jintao Ende April 2003 aufgrund des zunehmenden ausländischen Drucks ihre Strategie im Umgang mit SARS änderte, indem sie gravierende Fehler einräumte und strenge Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche ankündigte, verkündete die militärische Führung, man sei im Kampf gegen die Epidemie voll erfolgreich und habe die Situation unter Kontrolle.97 Diese und noch viele andere gegen die neue Regierung gerichteten Aktionen bestätigen einmal mehr die Analyse derjenigen westlichen Experten, die seit Mitte der neunziger Jahre wiederholt auf ambivalentere Partei- Militär- Beziehungen und die veralteten sowie zunehmend erodierten politischen Kontrollstrukturen hingewiesen hatten.98

So wurde gerade zu Beginn der SARS- Krise deutlich, wie unzureichend der Einfluss der Regierung auf die Volksbefreiungsarmee war, als sich herausstellte, dass die militärische Führung SARS- Fälle in den militärischen Krankenhäusern nicht an die zivile Führung meldete und Betroffene innerhalb der eigenen Reihen verschwieg. Wie sich später herausstellte, waren circa acht Prozent der Erkrankten in China Armeeangehörige.99


96 MAAS/UMBACH (2004), S. 13.

97 MAAS/UMBACH (2004), S. 15.

98 MAAS/UMBACH (2004), S. 14.

99 MAAS/UMBACH (2004), S. 19.

[Seite 14]

[Die Gründe für das zögerliche] und vor allem zu Beginn völlig unzureichende innen- wie außenpolitische Krisenmanagement Pekings sind vor allem in tradierten politischen Verfahrensweisen und innenpolitischen Friktionen zu suchen.

[...]

[...] Die Angst, die durch den reibungslosen Verlauf des Volkskongresses im Ausland neu gewonnene Reputation zu gefährden, hat vermutlich bei den Verschleierungen um SARS eine wichtige Rolle gespielt.

[Seite 15]

Während die Regierung um Hu Jintao Ende April aufgrund des zunehmenden ausländischen Drucks ihre Strategie im Umgang mit SARS änderte, indem sie gravierende Fehler einräumte und strenge Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche ankündigte, beteuerte Jiang Zemin ein paar Tage darauf beim Besuch des indischen Verteidigungsministers in Shanghai weiterhin, die Regierung habe im Kampf gegen die Epidemie entscheidende Erfolge zu verzeichnen und die Situation sei unter Kontrolle.16)

[Seite 18]

Diese bestätigten einmal mehr die Analyse derjenigen westlichen Experten, die seit Mitte der neunziger Jahre wiederholt auf ambivalentere Partei-Militär-Beziehungen und die veralteten sowie zunehmend erodierten politischen Kontrollstrukturen hingewiesen hatten.22)

[Seite 19]

Unzureichender Einfluss der Regierung auf die VBA wurde auch am Anfang der SARS-Krise deutlich, als sich herausstellte, dass die militärische Führung SARS-Fälle in den militärischen Krankenhäusern nicht an die zivile Führung meldete und Betroffene innerhalb der eigenen Reihen verschwieg. Wie sich später herausstellte, waren ca. acht Prozent der Erkrankten in China Armeeangehörige.25)


16) Siehe Ole Döring a.a.O., hier S. 454. Siehe auch James Mulvenon, „The Crucible of Tragedy: SARS, the Ming 361 Accident, and Chinese Party-Army Relations“, in: China Leadership Monitor, (Fall 2003) 8, http://chinaleadershipmonitor.org/20034/jm.pdf, (Zugriff 1.10. 2003).

22) Vgl. hierzu F. Umbach, Konflikt oder Kooperation in Asien-Pazifik? Chinas Einbindung in regionale Sicherheitsstrukturen und die Auswirkungen auf Europa, München 2002, S. 60 ff.

25) Siehe James Mulvenon, „The Crucible of Tragedy: SARS, the Ming 361 Accident, and Chinese Party-Army Relations“.

Anmerkungen

Art und Umfang der Übernahme bleiben ungekennzeichnet.

In den Zeilen 6-8 fasst Stf ausnahmsweise mal die Vorlage zusammen und paraphrasiert. Ansonsten herrscht weitgehende, größtenteils wörtlich Übereinstimmung zwischen Stf und Maas und Umbach.


[19.] Stf/Fragment 040 01

BauernOpfer
Untersuchte Arbeit:
Seite: 40, Zeilen: 1, 2ff (komplett)
Quelle: Maas und Umbach 2004
Seite(n): 20-21, Zeilen: 20: 20.25-45 - 21: 1-28
3.4 Die Rolle der Medien bei SARS

In Medien tauchten Informationen erst nach 2002 auf. So berichtete die offizielle Presse Guangzhous im Januar 2003 erstmals, „dass das Auftauchen eines unbekannten Virus in He Yuan nur ein Gerücht sei“.100 Pressemeldungen wie diese wurden später paradoxerweise von den Verantwortlichen als Beweis dafür herangezogen, dass die chinesische Regierung von Anfang an offensiv mit dem Thema SARS umgegangen sei.

Obwohl sich die Nachricht über die Krankheit genau wie das Virus zunehmend über millionenfach versendete SMS in der Provinz ausbreitete, unterband der Parteisekretär der Provinz Guangdong jegliche Berichterstattung zu dem Thema und drohte Zeitungen für den Fall der Zuwiderhandlung mit Schließung. Der Herausgeber einer dortigen Zeitung, der trotz des Verbotes einen achtseitigen Bericht über SARS veröffentlichte, erhielt umgehend für sein „Fehlverhalten“ die Quittung: Die Zeitung wurde verboten und der Herausgeber entlassen.101 Um den reibungslosen Ablauf des Volkskongresses Anfang März auf keinen Fall durch Hiobsbotschaften zu gefährden, wurde das Berichtsverbot in den Wochen vor und nach dem Kongress durch den Parteisekretär weiter verstärkt. So fand selbst die erste Warnung der WHO vom 15.März 2003 in der chinesischen Presse zunächst kein Echo.102

Die Pressekonferenz am 17. April 2003, in der die Regierung schwerwiegende Fehler im Umgang mit der Epidemie einräumte und Schritte zur effektiven Bekämpfung versprach, leitete gleichzeitig auch eine Lockerung der Berichterstattung ein.103

Viele private, kommerzielle und auch staatliche chinesische Internetseiten berichteten nun über den Verlauf dieser und der folgenden Pressekonferenzen und lieferten täglich aktualisierte Informationen über die Krankheit und über die Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung.104 Das Fernsehen sendete Live-Übertragungen aus den Krankenhäusern und zeigte die nun zweimal wöchentlich stattfindende Pressekonferenz, in der sich Regierungsvertreter das erste Mal überhaupt den Fragen der Journalisten zum Thema SARS stellten.105


100 MAAS/UMBACH (2004), S. 20.

101 MAAS/UMBACH (2004), S. 21.

102 Ebenda.

103 Ebenda.

104 Ebenda.

105 Ebenda.

[Seite 20]

Die Rolle der Medien

Die chinesische Regierung versuchte Informationen über die Verbreitung des SARS-Virus so lange wie möglich zu unterdrücken und setzte stattdessen in gewohnter Manier die chinesischen Medien zu Zwecken ihrer Propaganda ein. So berichtete die offizielle Presse Guangzhous im Januar erstmals, „dass das Auftauchen eines unbekannten Virus in He Yuan nur ein Gerücht“ sei.30) Pressemeldungen wie diese wurden später paradoxerweise von den Verantwortlichen als Beweis dafür herangezogen, dass die chinesische Regierung von Anfang an offensiv mit dem Thema SARS umgegangen sei.

Obwohl sich die Nachricht über die Krankheit genau wie der Virus zunehmend über millionenfach versendete SMS in der Provinz ausbreitete, unterband der Parteisekretär der Provinz Guangdong jegliche Berichterstattung zu dem Thema und drohte Zeitungen für den Fall der Zuwiderhandlung mit Schließung. Dieses Verbot wurde dennoch von vereinzelten Zeitungen angeblich auf Geheiß des Gouverneurs der Provinz, einem politischen Freund Hus, umgangen.31) So brachte die Guangzhouer Zeitung 21st Century World Herald schon Mitte Februar einen achtseitigen Bericht über SARS. Die Quittung hierfür ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Der Guangdonger

[Seite 21]

Parteisekretär Zhang Dejiang, der in der repressiven Umgebung von Nord Korea seine Ausbildung erhalten hatte, machte seine Drohung wahr und ließ die Zeitung wenige Wochen später aufgrund regierungskritischer Berichterstattung schließen und den Herausgeber entlassen.32)

Um den reibungslosen Ablauf des Volkskongresses Anfang März auf keinen Fall durch eine Hiobsbotschaft zu gefährden, wurde das Berichtsverbot in den Wochen vor und nach dem Kongress durch den Parteisekretär weiter verstärkt. So fand selbst die erste Warnung der WHO vom 15. März in der chinesischen Presse zunächst kein Echo.33)

Die Presskonferenz [sic] am 17. April, in der die Regierung schwerwiegende Fehler im Umgang mit der Epidemie einräumte und Schritte zur effektiven Bekämpfung versprach, leitete gleichzeitig auch eine Lockerung der Berichterstattung ein. Viele private, kommerzielle und auch staatliche chinesische Internetseiten berichteten nun über den Verlauf dieser und der folgenden Pressekonferenzen und lieferten täglich aktualisierte Informationen über die Krankheit und über die Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung.34)

Das Fernsehen sendete Live-Übertragungen aus den Krankenhäusern und zeigte die nun zweimal wöchentlich stattfindende Pressekonferenz, in der sich Regierungsvertreter das erste Mal überhaupt den Fragen der Journalisten zum Thema SARS stellten.


30) Arnold Zeitlin, „Sars and the Chinese Media“, in: China Brief, Vol.3, Issue 13, 1.7.2003, http://jamestown.org/pubs/view/cwe_003_013_002.htm, (Zugriff 1.10.2003).

31) Ebd.

32) Ebd.

33) Ebd.

34) Eric Sautedé, „The Snares of Modernity – Internet, Information and the SARS Crisis in China“, in: China Perspectives (Mai–Juni 2003), No. 47, S.25.

Anmerkungen

Art und Umfang der Übernahme bleiben ungekennzeichnet.

Am Anfang und in der Mitte leicht bearbeitet, sonst aber fast unverändert.


[20.] Stf/Fragment 041 01

BauernOpfer
Untersuchte Arbeit:
Seite: 41, Zeilen: 1ff (komplett)
Quelle: Maas und Umbach 2004
Seite(n): 21, 22, 23, Zeilen: 21: 29-46 - 22: 1-11.20-24.39-46; 23: 6-9.15-21
Dieser neue Kurs der informationspolitischen Offenheit wurde durch Hu Jintaos Prinzip des „zhiqing quan“, dem „Recht der Menschen“ zu erfahren, weiter bekräftigt und gefördert. Der Präsident forderte die Presse auf, „nah an den Massen, nah am Leben und nah an der Wahrheit“ zu berichten.106

Dies führte auch in den Printmedien zu einer wahren Flut der Berichterstattung über die Epidemie. Neben der üblichen Propaganda über das kompetente Zupacken der verantwortungsvollen Regierung, dem medizinischen Personal als neuen Volkshelden und dem gemeinsamen Kampf gegen die Seuche unter der weisen Führung der Parteispitze, gelangten nun auch kritischere Artikel an die Öffentlichkeit. Das Wirtschaftsmagazin Caijing, das sich in der Vergangenheit sein Renommee mit der Aufdeckung verschiedener Wirtschaftsskandale erworben hatte, brachte noch am 20.April 2003 einen mehrseitigen Hintergrundbericht zu den Auswirkungen der Lungenentzündung heraus.107

Große Tageszeitungen folgten diesem Beispiel. Das Ergebnis war eine Vielfalt von Informationen in der chinesischen Berichterstattung, wie sie bisher bei vergleichbaren nationalen Krisen unüblich war. Durch die allgemeine Stimmung und die Unterstützung der Regierung ermutigt, begann die chinesische Presse dann auch über Ereignisse zu berichten, die nicht direkt mit dem Ausbruch der Krankheit im Zusammenhang standen und hatten Erfolg. Dieses Ereignis gab der liberalen Presse einen ungeheuren Auftrieb und bestätigte einen neuen Trend in der chinesischen Politik, nämlich den einer sensiblen Reaktion der Regierung auf die öffentliche Meinung. Diese neu eingeleitete Transparenz, die von manchen ausländischen Kommentatoren schon vorschnell als „chinesische Glasnost“ gefeiert wurde, stieß bei genauerem Hinsehen allerdings schnell an ihre Grenzen. So wurde beispielsweise dem spektakulären Hinauswurf des Gesundheitsministers und des Pekinger Bürgermeisters nur eine kurze Nachricht in den großen Tageszeitungen gewidmet. Ernsthafte Kritik am Verhalten der Behörden im Ganzen und der politischen Führung im Besonderen bei der Bekämpfung der Epidemie war dagegen äußerst selten zu lesen. Gleichzeitig blieb der Zugang zu Internetseiten ausländischer Zeitungen, wie beispielsweise der „Washington Post“, innerhalb Chinas komplett blockiert. Auch die Fragen in den Pressekonferenzen durften nur zu bestimmten, oftmals nur die technischen Aspekte betreffenden Themenbereichen [gestellt werden.]


106 MAAS/UMBACH (2004), S. 21.

107 MAAS/UMBACH (2004), S. 22.

[Seite 21]

Dieser neue Kurs der informationspolitischen Offenheit wurde durch Hu Jintaos Prinzip des zhiqing quan, dem „Recht der Menschen“ zu erfahren, weiter bekräftigt und gefördert.35) Hu forderte die Presse auf, „nah an den Massen, nah am Leben und nah an der Wahrheit“ zu berichten.

Dies führte auch in den Printmedien zu einer wahren Flut der Berichterstattung über die Epidemie. Neben der üblichen Propaganda über das kompetente Zupacken der verantwortungsvollen Regierung, dem medizinischen Personal als neuen Volkshelden und dem gemeinsamen Kampf gegen die Seuche unter der weisen Führung der Parteispitze, gelangten nun auch kritischere Artikel an die Öffentlichkeit. Das Wirtschaftsmagazin Caijing, das sich in der Vergangenheit sein Renommee mit der Aufdeckung verschiedener Wirtschaftsskandale erworben hatte, brachte noch am 20. April einen mehrseitigen Hin-

[Seite 22]

tergrundbericht zu den Auswirkungen der Lungenentzündung heraus.36) Große Tageszeitungen folgten diesem Beispiel. Das Ergebnis war eine Vielfalt von Informationen in der chinesischen Berichterstattung, wie sie bisher bei vergleichbaren nationalen Krisen unüblich war.

Durch die allgemeine Stimmung und die Unterstützung der Regierung ermutigt, begann die chinesische Presse dann auch über Ereignisse offener zu berichten, die nicht direkt mit dem Ausbruch der Krankheit im Zusammenhang standen. [...] Dieser Erfolg gab der liberaleren Presse einen ungeheueren [sic] Auftrieb und bestätigte einen neuen Trend in der chinesischen Politik, nämlich den einer sensiblen Reaktion der Regierung auf die öffentliche Meinung.

[...]

Diese neu eingeleitete Transparenz, die von manchen ausländischen Kommentatoren schon vorschnell als chinesische Glasnost gefeiert wurde, stieß bei genauerem Hinsehen allerdings schnell an ihre Grenzen. So wurde beispielsweise dem spektakulären Hinauswurf des Gesundheitsministers und des Pekinger Bürgermeisters nur eine kurze Nachricht in den großen Tageszeitungen gewidmet.

[Seite 23]

Ernsthafte Kritik am Verhalten der Behörden im Ganzen und der politischen Führung im Besonderen hingegen war dagegen äußerst selten zu lesen. [...] Gleichzeitig blieb der Zugang zu Internetseiten ausländischer Zeitungen, wie beispielsweise der Washington Post, innerhalb Chinas komplett blockiert. Auch die Fragen in den Pressekonferenzen durften nur zu bestimmten, oftmals nur die technischen Aspekte betreffenden Themenbereichen gestellt werden.


35) W. Lam, „SARS Crisis: Beijing’s Leadership Slowly Responds“, in: China Brief, Vol.3, Issue 8, 22.4.2003, http://jamestown.org/pubs/view/cwe_003_008_002.htm, (Zugriff 1.10.2003).

36) Siehe Arnold Zeitlin, „Sars and the Chinese Media“.

Anmerkungen

Art und Umfang der Übernahme bleiben ungekennzeichnet.


[21.] Stf/Fragment 042 01

BauernOpfer
Untersuchte Arbeit:
Seite: 42, Zeilen: 1-13 (komplett)
Quelle: Maas und Umbach 2004
Seite(n): 23, 27, Zeilen: 23: 22-32; 27: 1-3.9-10.19-22
Zudem nahm mit dem Abklingen der SARS- Krise auch prompt die Toleranz der Regierung ab, kritische Berichterstattung zuzulassen. Schon im Mai 2003 war es zu Verhaftungen von Internetbenutzern gekommen, die angeblich falsche Informationen über die Seuche ins Netz gestellt hatten. Einige Wochen später bekamen auch die Printmedien die erneute Straffung der Medienkontrolle zu spüren. Eine der ersten Zeitungen, die diese erneut verstärkt staatliche Zensur betraf, war die Pekinger Xinbao, die Anfang Juni 2003 geschlossen wurde. Einigen anderen Zeitschriften erging es nicht besser, Ausgaben wurden beschlagnahmt oder regierungsfreundlichere Herausgeber eingesetzt. Die neue Regierung Chinas gilt zwar als Befürworter einer Lockerung der Medienkontrolle, lässt aber ihren Worten und Ankündigungen bisher jedoch keine Taten folgen. Aus diesem Verhalten der Regierung und damit der Kommunistischen Partei wird deutlich, dass sich das Verhältnis zwischen ihr und den Medien bisher nicht wesentlich geändert hat.108

108 MAAS/UMBACH (2004), S. 23.

[Seite 23]

Zudem nahm mit dem Abklingen der Krise auch prompt die Toleranz der Regierung ab, kritische Berichterstattung zuzulassen. Schon im Mai war es zu Verhaftungen von Internetbenutzern gekommen, die angeblich falsche Informationen über die Seuche ins Netz gestellt hatten.40) Ein paar Wochen später bekamen auch die Printmedien die erneute Straffung der Medienkontrolle zu spüren. Eine der ersten Zeitungen, die diese erneut verstärkte staatliche Zensur betraf, war die Pekinger Xinbao, die Anfang Juni geschlossen wurde.41)

[Seite 27]

Zwar gilt Hu als Befürworter einer Lockerung der Medienkontrolle und unterstützt beispielsweise den Chef der Propagandaabteilung Li Changchun in seinem Bestreben, in Guangdong nicht ausschließlich von staatlichen Subventionen abhängige und damit einer noch strikteren Zensur unterworfene Zeitungen zuzulassen,45) sondern auch ausländische Direktinvestitionen in der Medienindustrie zu erlauben. Seinen Worten lässt er bisher jedoch keine Taten folgen.

[...] Aus diesem Verhalten der Kommunistischen Partei wird deutlich, dass sich das Verhältnis zwischen ihr und den Medien bisher nicht wesentlich geändert hat.


40) „SARS: Krisenmanagement der Regierung“, in: China aktuell (Mai 2003), S. 555.

41) Siehe Arnold Zeitlin, „Sars and the Chinese Media“.

45) Arnold Zeitlin, „China’s Practice of Press Censorship“, in: China Brief, Vol. 3, Issue 14, http://www.jamestown.org/pubs/view/cwe_003_014_003.htm, (Zugriff 1.10.2003).

Anmerkungen

Art und Umfang der Übernahme bleiben ungekennzeichnet.


[22.] Stf/Fragment 045 05

BauernOpfer
Untersuchte Arbeit:
Seite: 45, Zeilen: 5-29
Quelle: Maas und Umbach 2004
Seite(n): 24, 25-26, Zeilen: 24:16-38; 25:5-18.41-46 - 26:1
Die Frage, ob der Ausbruch von SARS der Auslöser für weitergehende politische Reformen der nächsten Jahre sein wird, die vielleicht sogar zum Zusammenbruch des kommunistischen Regimes führen könnten - wie in der Sowjetunion - möchte der Verfasser klar verneinen. Die Gründe hierfür sind zahlreich. Zum einen ist die gegenwärtige Lage der Volksrepublik China eine vollkommen andere als in den vergangenen Jahrzehnten. Dem chinesischen Volk geht es wesentlich besser, trotz des Einkommensgefälles zwischen Küste und Hinterland, das Lebensniveau der Bevölkerung steigt stetig an. Dazu kommt, dass die Krise zu rasch überwunden wurde, um den wirtschaftlichen Aufstieg langfristig gefährden zu können. Zwar hat die Epidemie zu einem kurzfristig massiven Einbruch im Dienstleistungssektor und der Tourismusindustrie geführt, doch der Hauptgarant für das Wirtschaftswachstum, die verarbeitende Industrie, war nur marginal betroffen.117

Auch aus dem Aufschrei vieler Gesundheitsexperten, verbunden mit der Forderung nach einer Generalüberholung des chinesischen Gesundheitssystems wird die Regierung wohl keine wirklich weit reichenden Konsequenzen ziehen. Denn die Regierung eines Landes, die trotz 130000 Tuberkulosetoter pro Jahr, Opfer einer Krankheit, die in der westlichen Welt aufgrund flächendeckender Kontrollen als weitgehend besiegt gilt, die trotz eines massiven AIDS-Problems keine wirklich umfangreichen Reformschritte im Gesundheitswesen unternimmt, muss sich von der vergleichsweise geringen Zahl der Todesopfer der SARS-Epidemie nicht sonderlich beeindrucken lassen.118

Gleichzeitig birgt die SARS-Krise neben der nationalen auch eine internationale Dimension für die chinesische Regierung. Denn bedingt durch die große Mobilität in der heutigen Zeit im Gegensatz zum zweiten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts betraf die Seuche eben nicht nur die eigene chinesische Bevölkerung, sondern stellte auch eine Gefährdung für die globale Gesundheit dar.


117 MAAS/UMBACH (2004), S. 12.

118 THELANCET (2004).

[Seite 24]

Schlussfolgerung

Die Frage, ob der Ausbruch von SARS ähnlich dem Tschernobyl-Reaktorvorfall 1986 in der Sowjetunion der Auslöser für weitergehende politische Reformen der nächsten Jahre sein wird, die vielleicht sogar zum Zusammenbruch des kommunistischen Regimes führen könnten, lässt sich bisher eher klar verneinen. Die Gründe hierfür sind zahlreich.

Zum einen ist die gegenwärtige Lage der Volksrepublik China eine vollkommen andere als die der Sowjetunion vor etwa 17 Jahren. China konnte im letzten Jahrzehnt ein stetiges Wirtschaftswachstum in teilweise zweistelliger Höhe verzeichnen, das – trotz des enormen Einkommensgefälles zwischen Küste und Hinterland – für ein stetig ansteigendes Lebensniveau der Bevölkerung sorgte. Hinzu kommt, dass die Krise zu rasch überwunden wurde, um den wirtschaftlichen Aufstieg langfristig ernsthaft gefährden zu können. Zwar hat die Epidemie zu einem kurzfristig massiven Einbruch im Dienstleistungssektor und insbesondere in der Tourismusindustrie geführt, doch der Hauptgarant für das chinesische Wirtschaftswachstum, die verarbeitende Industrie, war nur marginal betroffen.

[Seite 25]

Auch aus dem Aufschrei vieler Gesundheitsexperten, verbunden mit der Forderung nach einer Generalüberholung des chinesischen Gesundheitssystems, wird die Regierung wohl keine wirklich weitreichenden Konsequenzen ziehen. Denn die Regierung eines Landes, die trotz 130000 Tuberkulosetoter pro Jahr, Opfer einer Krankheit, die in der westlichen Welt aufgrund flächendeckender Impfungen als besiegt gilt, und die trotz eines massiven AIDS-Problems keine wirklich umfangreicheren Reformschritte im Gesundheitswesen unternimmt, muss sich von der vergleichsweise geringen Zahl der Todesopfer der SARS-Epidemie wahrlich nicht sonderlich beeindrucken lassen.

[...]

Gleichzeitig birgt die SARS-Krise neben der nationalen auch eine internationale Dimension für die chinesische Regierung. Denn bedingt durch die große internationale Mobilität betraf die Seuche eben nicht nur die eigene chinesische Bevölkerung, sondern stellte auch eine Gefährdung für die globale Gesund[heit dar.]

Anmerkungen

Art und Umfang der Übernahme bleiben ungekennzeichnet.

Auch das Fazit, das Stf in seinem abschließenden Kapitel zieht, beruht nicht auf eigenen Überlegungen, sondern findet sich bereits wörtlich in weiten Passagen bei Maas und Umbach.


[23.] Stf/Fragment 046 01

BauernOpfer
Untersuchte Arbeit:
Seite: 46, Zeilen: 1-14
Quelle: Maas und Umbach 2004
Seite(n): 26, 28-29, Zeilen: 26: 1-4; 28: 30-33.36-46 - 29: 1-4
[Ein weiteres Festhalten an der] Taktik des Geheimhaltens hätte daher einen stetigen internationalen Gesichtsverlust für die chinesische Regierung bedeutet.119

Die Verbreitung der SARS-Epidemie macht deutlich, dass eine strikte Trennung zwischen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Fragen nicht länger möglich ist.

Das bedeutet zum einen, dass Peking wie alle international eingebundenen Staaten auf verschiedenen Ebenen abhängig vom Ausland ist. Es bedeutet aber auch für das Ausland, dass der Westen und namentlich Europa die Augen vor der dringenden Notwendigkeit umfassender politischer Reformen in China nicht länger verschließen darf, wie Europa und Deutschland dies bisher im Interesse einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit getan haben.

Denn eines haben die SARS-Problematik und das Verhalten Chinas in der Pestepidemie vor knapp 100 Jahren mehr als alles andere deutlich gemacht: Ohne größere politische Reformen kann China auf Dauer kein verlässlicher und berechenbarer Partner auf dem internationalen Parkett sein.


119 MAAS/UMBACH (2004), S. 11f.

[Seite 26]

Ein weiteres Festhalten an der Taktik des Geheimhaltens hätte daher einen stetigen internationalen Gesichtsverlust für die chinesische Regierung bedeutet.

[Seite 28]

Die Verbreitung der Epidemie macht jedoch deutlich, dass eine strikte Trennung zwischen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Fragen nicht länger möglich ist. [...] Das bedeutet für China zum einen, dass Peking wie alle international eingebundenen Staaten auf verschiedenen Ebenen abhängig vom Ausland ist. Es bedeutet aber auch für das Ausland, dass der Westen und namentlich Europa die Augen vor der dringenden Notwendigkeit umfassender politischer Reformen in China nicht länger verschließen darf, wie Europa und Deutschland dies bisher im Interesse einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit getan haben. Denn eines hat die SARS-Problematik mehr als alles andere

[Seite 29]

verdeutlicht: Ohne größere politische Reformen kann China auf Dauer kein verlässlicher und berechenbarer Partner auf dem internationalen Parkett sein.

Anmerkungen

Art und Umfang der Übernahme bleiben ungekennzeichnet.


Quellen

[1.] Quelle:Stf/Jacobasch und Meinke 2004

Autor     Stefan Jacobasch und Carsten Meinke
Titel    Fragen und Antworten zu SARS
Sammlung    scienceticker.info
Datum    5.. Januar 2004
URL    https://web.archive.org/web/20070103173148/http://www.scienceticker.info/sars.shtml

Literaturverz.   

ja
Fußnoten    ja


[2.] Quelle:Stf/Maas und Umbach 2004

Autor     Nora Maas / Frank Umbach
Titel    SARS — eine verpasste Chance für politische Reformen in China? Eine kritische Reflexion des chinesischen Krisenmanagements im Kontext innen- und außenpolitischer Implikationen
Zeitschrift    KAS-Auslandsinformationen
Herausgeber    Konrad-Adenauer-Stiftung
Ort    Sankt Augustin / Berlin
Jahr    2004
Nummer    4
Seiten    4-29
ISSN    0177-7521
URL    http://www.ssoar.info/ssoar/bitstream/handle/document/13161/ssoar-kas-2004-4-umbach_et_al-sars_-_eine_verpasste_chance.pdf?sequence=1

Literaturverz.   

ja
Fußnoten    ja


[3.] Quelle:Stf/Wikipedia Pest 2006

Titel    Pest
Datum    21. März 2006
URL    http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Pest&oldid=14872624
Wikipedia    http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Pest&oldid=14872624

Literaturverz.   

ja
Fußnoten    ja


[4.] Quelle:Stf/Deutscher Falun Dafa Verein 2003

Titel    SARS breitet sich aus, die Volksbefreiungsarmee sperrt die Dörfer ab und blockiert die Kommunikation zur Außenwelt ein Dorf wurde abgesperrt, ein Mann ergriff die Flucht und wurde erschossen
Sammlung    www.minghui.de
Herausgeber    Deutscher Falun Dafa Verein
Datum    29.. Juli 2003
URL    https://web.archive.org/web/20050506194759/http://www.minghui.de/articles/200307/7426.html

Literaturverz.   

ja
Fußnoten    ja


[5.] Quelle:Stf/Report of the International Plague Conference 1912

Titel    Report of the International Plague Conference held at Mukden, April, 1911
Herausgeber    Richard P. Strong
Ort    Manila
Verlag    Bureau of Printing
Jahr    1912

Literaturverz.   

ja
Fußnoten    ja