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17 gesichtete, geschützte Fragmente: Plagiat

[1.] Cak/Fragment 043 01 - Diskussion
Bearbeitet: 30. December 2015, 20:31 WiseWoman
Erstellt: 21. November 2015, 18:02 (Hindemith)
Cak, Fragment, Gesichtet, Kuehn 2008, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Hindemith
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 43, Zeilen: 1-12, 15-23
Quelle: Kuehn 2008
Seite(n): 40, 41, Zeilen: 40: 31ff; 41: 1ff
[Bereits zwei Dekaden vor dem ersten, in einem wissenschaftlichen Journal veröffentlichten Nachweis von PDE-Aktivität im zytosolischen Überstand des Homogenisates eines Organs des humanen] Urogenitaltrakts, der Prostata, durch KUCIEL & OSTROWSKI (1970) und etwa fünfzig Jahre bevor BECKER ET AL. (1998), KÜHN ET AL. (2000), SAIGHI ET AL. (2000) und GRATZKE ET AL. (2006) ihre Experimente zur antagonistischen Wirkung selektiver PDE-Inhibitoren auf die Kontraktilität der glatten Muskulatur des Ureters durchführten, beschrieb NAGUIB (1951) den analgetischen Effekt des unspezifischen PDE-Inhibitors Aminophyllin, eines Derivates des Theophyllin, auf den Verlauf des Kolikereignisses (103,104). Dieses Konzept wurde 30 Jahre später von KATEVUO ET AL. (1981) erneut aufgegriffen, die 6 Patienten, welche infolge eines Harnleitersteins unter Kolikschmerzen litten, 3 mg/kg KG i.v. Aminophyllin verabreichten und eine rasche Linderung der subjektiven Schmerzsymptomatik beobachteten, die jedoch nur 30 min. bis 120 min. nach der Bolusinjektion des Medikaments andauerte. Sie zeigten, daß für eine anhaltende analgetische Wirkung der Substanz ein Serumspiegel von < 12 μg/ml aufrechtzuerhalten ist, und schlugen daher statt einer einmaligen Injektion eine intravenöse Infusion des Aminophyllin vor (105). [...] Es sind drei Eigenschaften der Inhibitoren der PDE4 und PDE5, die eine Anwendung dieser Wirksubstanzen in der Therapie des Kolikereignisses und zur Förderung der Steinpassage attraktiv erscheinen läßt: (1.) Die Antagonisierung der kontraktilen Aktivität des Ureters am Ort des das Lumen verlegenden Konkrements sollten die Kolik-bedingten Schmerzen lindern oder beseitigen und außerdem die distale Passage des Steins fördern, (2.) selektive Inhibitoren der PDE-Isoenzyme 4 und 5 verursachen in therapeutischer Dosierung lediglich minimale systemische Nebenwirkungen und ermöglichen dadurch (3.) eine Fokusierung der pharmakologischen Wirkung auf das Zielorgan.

103. Kuciel R., Ostrowski W. (1970) Phosphodiesterase from human prostate gland. Bull. Soc. Chim. Biol. (Paris) 52: 1051 - 1060

104. Naguib M. (1951) Clinical observations on the action of aminophylline on renal colic. J. Egypt. Med. Assoc. 34: 690 - 702

105. Katevuo K., Kanto J., Kleimola T. (1981) Aminophylline in ureterolithiasis: preliminary report. Int. J. Clin. Pharmacol. Ther. Toxicol. 19: 512 - 513

Bereits NAGUIB untersuchte 1951, etwa 2 Dekaden vor dem ersten in einem wissenschaftlichen Journal veröffentlichten Nachweis von PDE-Aktivität, in einem Homogenat eines Organs des humanen Urogenitaltrakts, die klinische Wirkung des unspezifischen PDE-Inhibitors Aminophyllin, einem Derivat des Theophyllin, auf den Verlauf des Kolikereignisses (86,87).

[Seite 41]

Dieses Konzept wurde 30 Jahre später von KATEVUO ET AL. (1981) erneut aufgegriffen, indem sie sechs Patienten, welche infolge eines Harnleitersteins unter Kolikschmerzen litten, 3 mg/kg KG i.v. Aminophyllin verabreichten und eine rasche Linderung der subjektiven Schmerzsymptomatik beobachteten, die jedoch nur 30 min. bis 120 min. nach der Bolusinjektion andauerte. Sie zeigten, daß für eine anhaltende analgetische Wirkung der Substanz ein Serumspiegel von < 12 μg/ml aufrechtzuerhalten ist, und schlugen daher statt einer einmaligen Injektion eine intravenöse Infusion des Aminophyllin vor (88).[...]

Es sind drei Eigenschaften der PDE4- und PDE5-Inhibitoren, die eine Anwendung dieser Wirksubstanzen in der Therapie der Urolithiasis und des Kolikleidens attraktiv erscheinen läßt: (1) Die Antagonisierung der kontraktilen Aktivität des Ureters am Ort des das Lumen verlegenden Konkrements sollte in Verbindung mit den antiphlogistischen Eigenschaften die Kolik-bedingten Schmerzen lindern oder beseitigen und außerdem die distale Passage des Steins fördern, (2) selektive Inhibitoren der PDE-Isoenzyme 4 und 5 verursachen in therapeutischer Dosierung lediglich minimale systemische Nebenwirkungen und ermöglichen dadurch (3) eine Fokusierung der pharmakologischen Wirkung auf das Zielorgan.


86. Kuciel R., Ostrowski W. (1970) Phosphodiesterase from human prostate gland. Bull. Soc. Chim. Biol. (Paris) 52: 1051 - 1060

87. Naguib M. (1951) Clinical observations on the action of aminophylline on renal colic. J. Egypt. Med. Assoc. 34: 690 - 702

88. Katevuo K., Kanto J., Kleimola T. (1981) Aminophylline in ureterolithiasis: preliminary report Int. J. Clin. Pharmacol. Ther. Toxicol. 19: 512 - 513

Anmerkungen

Ein Verweis auf die Quelle fehlt.

Sichter
(Hindemith), WiseWoman


[2.] Cak/Fragment 042 22 - Diskussion
Bearbeitet: 30. December 2015, 20:17 WiseWoman
Erstellt: 21. November 2015, 17:51 (Hindemith)
Cak, Fragment, Gesichtet, Kuehn 2008, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Hindemith
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 42, Zeilen: 22-40
Quelle: Kuehn 2008
Seite(n): 39, 40, Zeilen: 39: 10ff; 40: 27ff
Wie bereits erwähnt, hat die regulatorische Bedeutung der PDE-Isoenzyme zur Entwicklung zahlreicher Inhibitorsubstanzen geführt, deren therapeutisches Potential in der selektiven Beeinflußung [sic] von Organ- und Gewebefunktionen gesehen wird. In der Urologie hat die Präsentation der ersten klinischen Daten zur Wirksamkeit und Verträglichkeit des PDE5-Inhibitors Sildenafilcitrat (VIAGRA®) in der oralen Pharmakotherapie der Erektilen Dysfunktion (ED) anläßlich der Jahrestagung der American Urological Association (AUA) im Jahre 1996 und der kommerzielle Erfolg der Substanz dem Konzept der PDE-Inhibition allgemeine Anerkennung verschafft. Neben dem Sildenafil gelten das Vardenafil (LEVITRA®) und Tadalafil (CIALIS®), ebenfalls selektive Inhibitoren der PDE5, heute als der Goldstandard in der First Line-Therapie der ED (94,95,96). Weitere Anwendungen für PDE5-Inhibitoren in der Sexualmedizin sieht man in den Indikationen Ejaculatio praecox, die neben der ED die häufigste sexuelle Funktionsstörung des erwachsenen Mannes ist, und Störungen der weiblichen Sexualität (Female Sexual Dysfunction, FSD) einschließlich der Female Sexual Arousal Disorder (FSAD) (97,98,99). Die Daten klinischer Arbeiten weisen darauf hin, daß das Prinzip der Inhibition funktionell relevanter PDE-Isoenzyme auch auf die Behandlung von Erkrankungen der ableitenden Harnwege - zu nennen sind hier Störungen der Speicher- und Entleerungsfunktion der Harnblase oder Beeinträchtigungen der Miktion infolge des sogenannten Benignen Prostata-Symdroms [sic] (BPS) - anwendbar ist (100,101,102).

Bereits zwei Dekaden vor dem ersten, in einem wissenschaftlichen Journal veröffentlichten Nachweis von PDE-Aktivität im zytosolischen Überstand des Homogenisates eines Organs des humanen [Urogenitaltrakts, der Prostata, durch KUCIEL & OSTROWSKI (1970) und etwa fünfzig Jahre bevor BECKER ET AL. (1998), KÜHN ET AL. (2000), SAIGHI ET AL. (2000) und GRATZKE ET AL. (2006) ihre Experimente zur antagonistischen Wirkung selektiver PDE-Inhibitoren auf die Kontraktilität der glatten Muskulatur des Ureters durchführten, beschrieb NAGUIB (1951) den analgetischen Effekt des unspezifischen PDE-Inhibitors Aminophyllin, eines Derivates des Theophyllin, auf den Verlauf des Kolikereignisses (103,104).]


94. Brock G. (2000) Sildenafil citrate. Drugs of Today 36: 125 - 134

95. Sommer F. (2005) Potency and selectivity of vardenafil, a phosphodiesterase Type 5 inhibitor. Expert Opin. Drug Metab. Toxicol. 1: 295 - 301

96. Eardly I., Cartledge J. (2002) Tadalafil (CIALIS) for men with erectile dysfunction. Int. J. Clin. Pract. 56: 300 - 304

97. McMahon C.G., Stuckey B.G., Andersen M., Purvis K., Koppiker N., Haughie S., Boolell M. (2005) Efficacy of sildenafil citrate (VIAGRA) in men with premature ejaculation. J. Sex. Med. 2: 368 - 375

98. Caruso S., Intelisano G., Lupo L., Agnello C. (2001) Premenopausal women affected by sexual arousal disorder treated with sildenafil: a double-blind, cross-over, placebo-controlled study. Br. J. Obstet. Gynaecol. (BJOG) 108: 623 - 628

99. Berman J.R., Berman L.A., Toler S.M., Gill J., Haughie S. and the Sildenafil Study Group (2003) Safety and efficacy of sildenafil citrate for the treatment of female sexual arousal disorder: a double-blind, placebo-controlled study. J. Urol. 170: 2333 - 2338

100. Truss M.C., Becker A.J., Ückert S., Schultheiss D., Machtens S., Jonas U., Stief C.G. (1999) Selective pharmacological manipulation of the smooth muscle tissue of the genitourinary tract: a glimpse into the future. BJU Int. 83 (Suppl. 2): 36 - 41

101. Andersson K.E., Ückert S., Stief C.G., Hedlund P. (2007) Phosphodiesterases (PDEs) and PDE inhibitors for treatment of LUTS. Neurourol. Urodyn. 26: 928 - 933

102. Andersson K.E. (2007) LUTS treatment: future treatment options. Neurourol. Urodyn. 26: 928 - 933

103. Kuciel R., Ostrowski W. (1970) Phosphodiesterase from human prostate gland. Bull. Soc. Chim. Biol. (Paris) 52: 1051 - 1060

104. Naguib M. (1951) Clinical observations on the action of aminophylline on renal colic. J. Egypt. Med. Assoc. 34: 690 - 702

Die pharmakologische Bedeutung der PDE-Isoenzyme hat zur Entwicklung zahlreicher Inhibitorsubstanzen geführt, deren therapeutisches Potential in der selektiven Beeinflussung von Organ- und Gewebefunktionen gesehen wird. Der wichtigste Anwendungsbereich für PDEInhibitoren ist heute neben der Inneren Medizin die Urologie: Die Präsentation der ersten klinischen Daten zur Wirksamkeit und Verträglichkeit des PDE5-Inhibitors Sildenfilcitrat (VIAGRA®) in der oralen Pharmakotherapie der Erektilen Dysfunktion (ED) anlässlich der Jahrestagung der American Urological Association (AUA) im Jahre 1996 und der kommerzielle Erfolg der Substanz mit der zwei Jahre später erfolgten Einführung in den internationalen Markt hat dem Konzept der PDE-Inhibition in der Urologie allgemeine Anerkennung verschafft (80). Weitere Anwendungen für PDE5-Inhibitoren in der Sexualmedizin sieht man in den Indikationen Ejaculatio praecox, die neben der ED die häufigste sexuelle Funktionsstörung des erwachsenen Mannes ist, und Störungen der weiblichen Sexualität (Female Sexual Dysfunction, FSD) einschließlich der Female Sexual Arousal Disorder (FSAD) (81-84). Die Daten klinischer Arbeiten weisen darauf hin, daß das Prinzip der Inhibition funktionell relevanter PDE-Isoenzyme auch auf die Behandlung von Erkrankungen der ableitenden Harnwege - zu nennen sind hier Störungen der Speicher- und Entleerungsfunktion der Harnblase oder Beeinträchtigungen der Miktion infolge des sogenannten Benignen Prostata-Syndroms (BPS) - anwendbar ist. [...]

[Seite 40]

Bereits NAGUIB untersuchte 1951, etwa 2 Dekaden vor dem ersten in einem wissenschaftlichen Journal veröffentlichten Nachweis von PDE-Aktivität, in einem Homogenat eines Organs des humanen Urogenitaltrakts, die klinische Wirkung des unspezifischen PDE-Inhibitors Aminophyllin, einem Derivat des Theophyllin, auf den Verlauf des Kolikereignisses (86,87).


80. Boolell M., Gepti-Attee S., Gingell C.J., Allen M. (1996) UK 92480, a new oral treatment for erectile dysfunction. A double-blind, placebo-controlled cross-over study demonstrating dose-response with Rigiscan and efficacy with outpatient diary. J. Urol. 155 (Suppl.): 495A (Abstract)

81. Abdel-Hamid I.A. (2004) Phosphodiesterase 5 inhibitors in rapid ejaculation: potential use and possible mechanisms of action. Drugs 64: 13 - 26

82. McMahon C.G., Stuckey B.G., Andersen M., Purvis K., Koppiker N., Haughie S., Boolell M. (2005) Efficacy of sildenafil citrate (Viagra) in men with premature ejaculation. J. Sex. Med. 2: 368 - 375

83. Caruso S., Intelisano G., Lupo L., Agnello C. (2001) Premenopausal women affected by sexual arousal disorder treated with sildenafil: a double-blind, cross-over, placebocontrolled study. Br. J. Obstet. Gynaecol. (BJOG) 108: 623 - 628

84. Berman J.R., Berman L.A., Toler S.M., Gill J., Haughie S. and the Sildenafil Study Group (2003) Safety and efficacy of sildenafil citrate for the treatment of female sexual arousal disorder: a double-blind, placebo-controlled study. J. Urol. 170: 2333 - 2338

86. Kuciel R., Ostrowski W. (1970) Phosphodiesterase from human prostate gland. Bull. Soc. Chim. Biol. (Paris) 52: 1051 - 1060

87. Naguib M. (1951) Clinical observations on the action of aminophylline on renal colic. J. Egypt. Med. Assoc. 34: 690 - 702

Anmerkungen

Ein Verweis auf die Quelle fehlt.

Sichter
(Hindemith), WiseWoman


[3.] Cak/Fragment 040 01 - Diskussion
Bearbeitet: 30. December 2015, 20:02 WiseWoman
Erstellt: 21. November 2015, 17:34 (Hindemith)
Cak, Fragment, Gesichtet, KomplettPlagiat, Kuehn 2008, SMWFragment, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Hindemith
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 40, Zeilen: 1-7
Quelle: Kuehn 2008
Seite(n): 41, Zeilen: 12ff
[In ihren Experimenten führten alle Testsubstanzen zu einer relevanten Dämpfung der Frequenz der Ureterkontraktilität, die jedoch im Falle der unspezifischen PDE-Inhibitoren Theophyllin und Papaverin] mit dramatischen, z.T. lebensbedrohlichen Effekten auf die Kreislaufparameter der Versuchstiere verbunden war. Folglich postulieren BECKER ET AL. die intravenöse oder orale Gabe des PDE4-Inhibitors Rolipram als selektives Spasmolytikum in der Pharmakotherapie steinbedingter Koliken (81). Hat die emetische Wirkung des Rolipram und anderer PDE4-Inhibitoren noch in den 1990er Jahren eine breite klinische Anwendung dieser Substanzgruppe verhindert, sind inzwischen Verbindungen synthetisiert worden, deren chemische Struktur ein besseres Verhältnis von pharmakologischer Wirkung zu unerwünschten Nebenwirkungen gewährleistet (82,83).

81. Becker A.J., Stief C.G., Meyer M., Truss M.C., Forssmann W.G., Jonas U. (1998) The effect of the specific phosphodiesterase IV inhibitor rolipram on the ureteral peristalsis of the rabbit in vitro and in vivo. J. Urol. 160: 920 - 925

82. Zhu J., Mix E., Winblad B. (2001) The antidepressant and anti-inflammatory effects of rolipram in the central nervous system. CNS Drug Rev. 7: 387 - 398

83. Rabe K.F., Bateman E.D., O‘Donnell D., Witte S., Bredenbroker D., Bethke T.D. (2005) Roflumilast - an oral anti-inflammatory treatment for chronic obstructive pulmonary disease: a randomized, controlled trial. Lancet 366: 563 - 571

In ihren Experimenten führten außer Buscopan® alle Testsubstanzen in der verwendeten Dosierung zu einer Dämpfung der Frequenz der Ureterkontraktilität, die jedoch im Falle der unspezifischen PDE-Inhibitoren mit dramatischen, z.T. lebensbedrohlichen Effekten auf die Kreislaufparameter der Versuchstiere verbunden war. Folglich postulieren BECKER ET AL. die intravenöse oder orale Gabe des Rolipram als selektives Spasmolytikum in der Pharmakotherapie steinbedingter Koliken (89). Während die emetische Wirkung des Rolipram, das neben dilatatorischen und antiphlogistischen Effekten auch antidepressive und positiv psychotrope Wirkungen vermittelt, und anderer PDE4-Inhibitoren noch in den 1990er Jahren eine breite klinische Anwendung dieser Substanzgruppe verhindert hat, sind inzwischen Verbindungen synthetisiert worden, deren chemische Struktur ein besseres Verhältnis von pharmakologischer Wirkung zu unerwünschten Nebenwirkungen gewährleistet. Dazu zählt das Roflumilast, dessen broncho-dilatatorische und entzündungshemmende Eigenschaften in der Therapie von Asthma und Chronic Obstructive Pulmonary Disease (COPD) in Studien der Phase II und III demonstriert werden konnten (90,91,92).

89. Becker A.J., Stief C.G., Meyer M., Truss M.C., Forssmann W.G., Jonas U. (1998) The effect of the specific phosphodiesterase IV inhibitor rolipram on the ureteral peristalsis of the rabbit in vitro and in vivo. J. Urol. 160: 920 - 925

90. Zeller E., Stief H.J., Pflug B., Sastre-y-Hernandez M. (1984) Results of a phase II - study of the antidepressant effect of rolipram. Pharmacopsychiatry 17: 188 - 190

91. Zhu J., Mix E., Winblad B. (2001) The antidepressant and anti-inflammatory effects of rolipram in the central nervous system. CNS Drug Rev. 7: 387 - 398

92. Rabe K.F., Bateman E.D., O'Donnell D., Witte S., Bredenbroker D., Bethke T.D. (2005) Roflumilast - an oral anti-inflammatory treatment for chronic obstructive pulmonary disease: a randomized, controlled trial. Lancet 366: 563 - 571

Anmerkungen

Ein Verweis auf die Quelle fehlt.

Sichter
(Hindemith), WiseWoman


[4.] Cak/Fragment 039 33 - Diskussion
Bearbeitet: 30. December 2015, 19:58 WiseWoman
Erstellt: 21. November 2015, 17:31 (Hindemith)
Cak, Fragment, Gesichtet, Kuehn 2008, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Hindemith
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 39, Zeilen: (32) 33-39
Quelle: Kuehn 2008
Seite(n): 41, Zeilen: 7ff
Ein Tiermodell, wie es in der vorliegenden Promotion Anwendung gefunden hat, wird in einer Arbeit von BECKER ET AL. (1998) beschrieben. Diese untersuchten, ebenfalls am Modell des anästhesierten Kaninchens, die Effekte der unspezifischen Phosphodiesterase (PDE)-Inhibitoren Theophyllin (5.000 μg/kg) und Papaverin (300 μg/kg) sowie des selektiven PDE4 (cAMP-PDE)-Inhibitors Rolipram (20 μg/kg), eines Racemats des 4-(3´-Cyclopentyloxy-4´-methoxyphenyl)-2-pyrrolidon, auf die Amplitude und Frequenz der Ureterperistaltik. In ihren Experimenten führten alle Testsubstanzen zu einer relevanten Dämpfung der Frequenz der Ureterkontraktilität, die jedoch im Falle der unspezifischen PDE-Inhibitoren Theophyllin und Papaverin [mit dramatischen, z.T. lebensbedrohlichen Effekten auf die Kreislaufparameter der Versuchstiere verbunden war.] BECKER ET AL. beschrieben am Modell des Kaninchens die Effekte der unspezifischen PDE-Inhibitoren Theophyllin (5.000 μg/kgKG) und Papaverin (300 μg/kgKG), sowie des selektiven PDE4-Inhibitors Rolipram (20 μg/kg), einem Racemat des 4-(3´-Cyclopentyloxy-4´-methoxyphenyl)-2-pyrrolidon, und des Spasmolytikums Scopolaminbutylbromid (Buscopan®, 667 μg/kg) auf die Amplitude und Frequenz der Ureterperistaltik. In ihren Experimenten führten außer Buscopan® alle Testsubstanzen in der verwendeten Dosierung zu einer Dämpfung der Frequenz der Ureterkontraktilität, die jedoch im Falle der unspezifischen PDE-Inhibitoren mit dramatischen, z.T. lebensbedrohlichen Effekten auf die Kreislaufparameter der Versuchstiere verbunden war.
Anmerkungen

Ein Verweis auf die Quelle fehlt.

Sichter
(Hindemith), WiseWoman


[5.] Cak/Fragment 038 12 - Diskussion
Bearbeitet: 26. December 2015, 21:55 WiseWoman
Erstellt: 21. November 2015, 17:22 (Hindemith)
Cak, Fragment, Gesichtet, Kuehn 2008, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Hindemith
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 38, Zeilen: 12-39
Quelle: Kuehn 2008
Seite(n): 34, 35, Zeilen: 34: 13ff; 35: 1ff
STIEF & TAHER ET AL. (1995) zeigten in Organbad-Experimenten eine Antagonisierung der tonischen, durch KCl induzierten Kontraktion zirkulärer Gewebesegmente durch Rolipram, einen Inhibitor der cAMP-spezifischen PDE4 (64). Die Hypothese, daß die nitrinerge, von NO und cGMP abhängige Signaltransduktion an der Antagonisierung der kontraktilen Aktivität des Ureters beteiligt ist, war die Rationale für funktionelle Experimente mit selektiven Inhibitoren der cGMP-spezifischen PDE5. KÜHN ET AL. (2000) beschreiben eine Reversion der Tension der Gewebesegmente in Gegenwart der PDE5-Inhibitoren BAY 12-7715 und E 4021, die von ihnen bestimmten EC50-Werte der Substanzwirkungen lagen jedoch im oberen mikromolaren Bereich (BAY 12-7715 = 20 μM, E 4021 = 50 μM) (65). SAIGHI ET AL. (2000) registrierten nach kumulativer Gabe von Zaprinast (M&B 22984, 10 nM - 100 μM), das als Inhibitor der cGMP-spezifischen PDE5 und der sowohl cAMP als auch cGMP hydrolisierenden PDE1 charakterisiert ist, nur eine marginale Reversion des Tonus isolierter proximaler Segmente des Ureters, beobachteten allerdings eine Potenzierung der relaxierenden Wirkung des Nitrovasodilators (NO-Donors) Na+-Nitroprussid in Gegenwart des PDE-Inhibitors (66). Auch GRATZKE ET AL. (2006), die ebenfalls mit der Organbad-Methode die Effekte der PDE5-Inhibitoren Zaprinast, Tadalafil, Sildenafil und Vardenafil auf den humanen Ureter untersuchten, beschreiben nur geringe In vitro-Effekte dieser Substanzen auf die tonische Kontraktion der glatten Muskulatur. Keine der von ihnen verwendeten Substanzen führte zu einer 50%igen Reversion des initialen Tonus (EC50) der zirkulären Uretersegmente, sie bestimmten für das Tadalafil einen Rmax von lediglich 6.0 ± 4%, für das Sildenafil ergab sich ein Wert von 20 ± 4%, für Vardenafil betrug dieser 23 ± 12%. (67). In diesem Zusammenhang ist jedoch zu berücksichtigen, daß die pharmakologische Wirkung eines PDE-Inhibitors im Gegensatz zu der eines K+-Kanalöffners durch die Akkumulation der zyklischen Nukleosidmonophosphate cAMP oder cGMP vermittelt wird. Da der Umsatz zyklischer Nukleotide in isolierten Segmenten glattmuskulärer Organe gering ist, können durchaus superphysiologische Konzentrationen eines PDE-Inhibitors notwendig sein, um eine Gewebereaktion zu induzieren. Da ein Organsystem In vivo durch eine höhere Nettoproduktion zyklischer Nukleotide charakterisiert ist, kann die Wirkung eines PDE-Inhibitors deshalb wesentlich ausgeprägter sein (68,69).

64. Stief C.G., Taher A., Meyer M., Schulz-Knappe P., Becker A., Truss M.C., Ückert S., Forssmann W.G., Jonas U. (1995) Phosphodiesterase isoenzymes in human ureteral smooth muscle: identification, characterization, and functional effects of various phosphodiesterase inhibitors in vitro. Urol. Int. 55: 183 - 189

65. Kühn R., Ückert S., Stief C.G., Truss M.C., Lietz B., Bischoff E., Schramm M., Jonas U. (2000) Relaxation of human ureteral smooth muscle in vitro by modulation of cyclic nucleotide dependent pathways. Urol. Res. 28: 110 - 115

66. Saighi D., Zerbib M., Thiounn N., Flam T., Conquy S., Jacob L., Dall‘Ava-Santucci J., Debre B., Dinh-Xuan A.T. (2000) [In vitro study of the modulation of human ureteral tonus by nitric oxide and zaprinast, a phosphodiesterase inhibitor] Prog. Urol. 10: 1161- 1168

67. Gratzke C., Ückert S., Kedia G., Reich O., Schlenker B., Seitz M., Becker A.J., Stief C.G. (2007) In vitro effects of PDE5 inhibitors sildenafil, vardenafil and tadalafil on isolated human ureteral smooth muscle. Urol. Res. 35: 49 - 54

68. Hayes J.S., Brunton L.L. (1982) Functional compartments of cyclic nucleotide action. J. Cyclic Nucleotide Res. 8: 1 - 16

69. Buxton I.L., Brunton L.L. (1983) Compartments of cyclic AMP and protein kinase in mammalian cardiomycytes. J. Biol. Chem. 258: 10233 - 10239

Der PDE4-Inhibitor war somit die effektivste der in diesem experimentellen Modell getesteten Wirksubstanzen. Diese Beobachtungen bestätigen die Ergebnisse einer Arbeit von STIEF & TAHER ET AL. (1995). Sie isolierten mit chromatographischen Methoden die hydrolytischen Aktivitäten der PDE-Isoenzyme 1 (Ca2+/Calmodulin -abhängige PDE, hydrolisiert cAMP und cGMP), 2 (cAMP-PDE, wird durch cGMP stimuliert) 4 (cAMP-spezifische PDE) und 5 (cGMP-spezifische PDE) aus zytosolischen Überständen der Rohhomogenate glatter Muskulatur des humanen Ureters und zeigten in Organbad-Experimenten eine Antagonisierung der tonischen, durch KCl induzierten Kontraktion zirkulärer Gewebesegmente durch den PDE4-Inhibitor Rolipram, der sich auch in ihrem Modell der Wirkung des PDE5-Inhibitors Zaprinast überlegen zeigte (64). Experimentelle Arbeiten, die mit der Organbad-Methode die Effekte der PDE5-Inhibitoren Zaprinast, Tadalafil, Sildenafil und Vardenafil auf den humanen Ureter untersuchten, beschreiben wesentlich geringere In vitro - Effekte dieser Substanzen auf die tonische Kontraktion der glatten Muskulatur, als in der vorliegenden Dissertation für die ebenfalls als Inhibitoren der PDE5 charakterisierten Verbindungen BAY 12-7715 und E 4021 bestimmt worden sind (X,Y). SAIGHI ET AL. (2000) registrierten nach kumulativer Gabe von Zaprinast (10 nM -100 μM) lediglich eine marginale Reversion des Tonus isolierter proximaler Segmente des Ureters, beobachteten allerdings eine Potenzierung der relaxierenden Wirkung des NO-Donor NNP in Gegenwart des PDE5-Inhibitors (65). GRATZKE ET AL. (2006) bestimmten für das Tadalafil einen Rmax von lediglich 6.0 ± 4%, für das Sildenafil ergab sich ein Wert von 20 ± 4%, für Vardenafil betrug dieser 23 ± 12%.


[Seite 35]

Keine der Substanzen führte zu einer 50%igen Reversion des initialen Tonus der zirkulären Uretersegmente (66). [...] Darüber hinaus ist bei der Interpretation von Organbad-Experimenten zu berücksichtigen, daß der Umsatz zyklischer Nukleotide in isolierten Segmenten glattmuskulärer Organe gering ist, und daher durchaus superphysiologische Konzentrationen eines PDE-Inhibitors notwendig sein können, um eine Gewebereaktion zu erreichen. In vivo kann der pharmakologische Effekt eines PDE-Inhibitors auf ein Organsystem, das durch eine höhere Nettoproduktion zyklischer Nukleotide charakterisiert ist - z.B. die vaskuläre glatte Muskulatur oder das Corpus cavernosum penis - deshalb wesentlich ausgeprägter sein (67,68). [...]

Die effektive Reversion der durch KCl induzierten Tension der Gewebesegmente in Gegenwart der PDE5-Inhibitoren BAY 12-7715 und E 4021 sowie des Nitrovasodilators NNP (EC50 = 4 μM) ist ein Hinweis darauf, daß die von NO und cGMP abhängige Signaltransduktion an der Antagonisierung der kontraktilen Aktivität des Ureters beteiligt ist.


64. Stief C.G., Taher A., Meyer M., Schulz-Knappe P., Becker A., Truss M.C., Ückert S., Forssmann W.G., Jonas U. (1995) Phosphodiesterase isoenzymes in human ureteral smooth muscle: identification, characterization, and functional effects of various phosphodiesterase inhibitors in vitro. Urol. Int. 55: 183 - 189

65. Saighi D., Zerbib M., Thiounn N., Flam T., Conquy S., Jacob L., Dall'Ava-Santucci J., Debre B., Dinh-Xuan A.T. (2000) [In vitro study of the modulation of human ureteral tonus by nitric oxide and zaprinast, a phosphodiesterase inhibitor] Prog. Urol. 10: 1161- 1168

66. Gratzke C., Ückert S., Kedia G., Reich O., Schlenker B., Seitz M., Becker A.J., Stief C.G. (2007) In vitro effects of PDE5 inhibitors sildenafil, vardenafil and tadalafil on isolated human ureteral smooth muscle. Urol. Res. 35: 49 - 54

67. Hayes J.S., Brunton L.L. (1982) Functional compartments of cyclic nucleotide action. J Cyclic Nucleotide Res. 8: 1 – 16

68. Buxton I.L., Brunton L.L. (1983) Compartments of cyclic AMP and protein kinase in mammalian cardiomycytes. J. Biol. Chem. 258: 10233 – 10239

Anmerkungen

Ein Verweis auf die Quelle fehlt.

Sichter
(Hindemith), WiseWoman


[6.] Cak/Fragment 021 01 - Diskussion
Bearbeitet: 26. December 2015, 21:42 WiseWoman
Erstellt: 21. November 2015, 15:58 (Hindemith)
Cak, Fragment, Gesichtet, Kuehn 2008, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Hindemith
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 21, Zeilen: 1ff (komplett)
Quelle: Kuehn 2008
Seite(n): 22, Zeilen: 1ff
4. Ergebnisse

4.1 Organbad-Experimente

4.1.1 Effekte von K+-Kanalöffnern auf die tonische Kontraktion isolierter Ringsegmente des Ureters

Keines der zirkulären Segmente der Uretermuskulatur zeigte nach der Fixierung in die Badkammern eine relevante spontane mechanische Aktivität. Die Zugabe von 80 mM KCl verursachte reproduzierbare, stabile tonische Kontraktionen, eine anhaltende, phasische kontraktile Aktivität der glatten Muskulatur nach der Applikation des depolarisierenden Agenz wurde nicht beobachtet. Die kumulative Zugabe des alpha1-Adrenozeptoragonisten Norepinephrin (NE), Muskarinrezeptor-Agonisten Acetycholin [sic] und Thromboxan A2-Analogons U 46619 (1 nM - 100 μM) resultierte nicht in einer kontraktilen Kraftentwicklung der Muskelsegmente (Ergebnisse nicht dargestellt).

In den Organbad-Experimenten verursachten alle Testsubstanzen eine dosisabhängige Reversion der durch KCl induzierten tonischen Kontraktion, es ergab sich die folgende Reihe der Substanzeffektivität (Rmax = mittlere Reversion der tonischen Kontraktion nach Zugabe der höchsten Substanzkonzentration): NNP (Rmax = 62 ± 5%) ≥ HOE 234 (Rmax = 56 ± 6.6%) > Forskolin (Rmax = 39 ± 2%) > S 0121 (Rmax = 19.5 ± 3%) > Levcromakalim (Rmax = 12 ± 3%). Lediglich die kumulative Zugabe des NO-Donors NNP und des K+-Kanalöffners HOE 234 resultierte in einer 50%igen Reversion der tonischen Kontraktion, folgende EC50-Werte (mittlere Substanzkonzentration, die eine 50%ige Reversion der initialen, durch KCl induzierten tonischen Kontraktion verursacht) wurden abgeleitet: NNP = 4 μM, HOE 234 = 6.5 μM. Die Ergebnisse der Experimente sind in den Abbildungen 6A und B zusammengefaßt. Es wurden keine relevanten relaxierenden Effekte der in den Experimenten verwendeten Konzentrationen der nicht-wässrigen Lösungsmittel Polyethylenglykol und Dimethylsulfoxid (DMSO) auf die KCl-induzierte Tension der Uretermuskulatur registriert.

4. Ergebnisse

4.1 Organbad-Studien

Kein Ringsegment der Uretermuskulatur zeigte nach der Fixierung in die Badkammern eine spontane mechanische Aktivität. Die durch 80 mM KCl induzierte Depolarisierung der Membran der Myozyten verursachte reproduzierbare, stabile tonische Kontraktionen. Eine phasische kontraktile Aktivität der glatten Muskulatur nach der Applikation des depolarisierenden Agenz wurde nicht beobachtet. Die kumulative Zugabe des alpha-Adrenozeptoragonisten Norepinephrin, Muskarinrezeptor-Agonisten Acetycholin [sic] und Thromboxan A2 – Analogons U 46619 (1 nM - 100 μM) resultierte nicht in einer kontraktilen Kraftentwicklung der Muskelsegmente.

In den Organbad-Experimenten verursachten alle Testsubstanzen eine dosis-abhängige Reversion der durch KCl induzierten tonischen Kontraktion, es ergab sich die folgende Reihe der Substanzeffektivität (Rmax = mittlere Reversion der tonischen Kontraktion nach Zugabe der höchsten Substanzkonzentration): Rolipram (Rmax = 100 ± 0%) > Quazinon (Rmax = 87 ± 4%) > Zaprinast (Rmax = 76 ± 7%) ≥ BAY 12-7715 (Rmax = 67 ± 10.6%) ≥ NNP (Rmax = 62 ± 5%) ≥ E 4021 (Rmax = 59 ± 12%) ≥ HL 725 (Rmax = 49 ± 3%) > Forskolin (Rmax = 39 ± 2%) > DHP (Rmax = 35 ± 12%) > BAY 12-7714 (Rmax = 12.6 ± 7%). Mit Ausnahme des Adenylatzyklase-Aktivators Forskolin, NO-Donors DHP und PDE5-Inhibitors DASPP führte die kumulative Zugabe der Testsubstanzen innerhalb des getesteten Konzentrationsintervalls zu einer 50%igen Reversion der tonischen Kontraktion, folgende EC50-Werte (mittlere Substanzkonzentration, die eine 50%ige Reversion der initialen, durch KCl induzierten tonischen Kontraktion verursacht) wurden abgeleitet: NNP = 4 μM, HL 725 = 100 μM, Rolipram = 0.1 μM, Zaprinast = 40 μM, MSPP = 20 μM, E 4021 = 50 μM. Aus der Stoffgruppe der PDE5-Inhibitoren war, bezogen auf den EC50-Wert, MSPP der effektivste Antagonist der Tension der Streifenpräparate. Dennoch ergab ein direkter Vergleich mit dem Zaprinast keine signifikanten Unterschiede der in vitro - Wirkungen. Es wurden keine relevanten relaxierenden Effekte der in den Experimenten verwendeten Konzentrationen der nicht-wässerigen Lösungsmittel Polyethylenglykol, Methanol, Ethanol und Dimethylsulfoxid auf die KCl-induzierte Tension der Uretermuskulatur registriert.

Anmerkungen

Ein Verweis auf die Quelle fehlt.

Einige der Ergebnisse sind identisch.

Sichter
(Hindemith), WiseWoman


[7.] Cak/Fragment 035 01 - Diskussion
Bearbeitet: 22. December 2015, 19:33 WiseWoman
Erstellt: 21. November 2015, 16:26 (Hindemith)
Cak, Fragment, Gesichtet, KomplettPlagiat, Kuehn 2008, SMWFragment, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Hindemith
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 35, Zeilen: 1-8, 29-34
Quelle: Kuehn 2008
Seite(n): 33, 34, Zeilen: 33: 1ff; 34: 5ff
5. Diskussion

Das primäre Ziel der Pharmakotherapie des mit der Urolithiasis verbundenen Kolikleidens ist eine schnelle und adequate spasmolytische Wirkung auf das Zielorgan, welche die Schmerzeignisse [sic] dämpft oder vollständig beseitigt und die spontane Passage des den Ureter verlegenden Konkrements in die Harnblase fördert, ohne gravierende systemische Nebenwirkungen zu verursachen. Dieser Maxime werden die bisher in dieser Indikation verwendeten Substanzen, darunter Diclofenac-Natrium und das vermeintlich spasmolytisch wirkende Scopolaminbutylbromid (BUSCOPAN®), nicht gerecht.

[...]

5.1 In vitro-Organbad-Experimente

Wie unter 4.1.1 beschrieben, verursachte die kumulative Gabe der K+-Kanalöffner eine dosisabhängige Reversion der durch 80 mM KCl induzierten tonischen Kontraktion der Uretermuskulatur. Das Maximum der Reversion der initialen Tension (Rmax) lag in einem Intervall von 12% (BRL 38227) bis 56% (HOE 234). Innerhalb des in den Experimenten verwendeten Konzentrationsintervalls (1 nM - 10 μM) konnte lediglich für HOE 234 ein EC50-Wert abgeleitet werden (6.5 μM).

5. Diskussion

Das primäre Ziel der Pharmakotherapie des mit der Urolithiasis verbundenen Kolikleidens ist eine schnelle, adäquate anti-inflammatorische und spasmolytische Wirkung auf das Zielorgan, welche die Schmerzereignisse dämpft oder vollständig beseitigt und die spontane Passage des den Ureter verlegenden Konkrements in die Harnblase fördert, ohne gravierende systemische Nebenwirkungen zu verursachen. Dieser Maxime werden die bisher in dieser Indikation verwendeten Substanzen, darunter Diclofenac-Natrium und das vermeintlich spasmolytisch wirkende Scopolaminbutylbromid (Buscopan®), nicht gerecht. [...]

[Seite 34]

5.1 In vitro - Organbad-Studien

Wie unter 4.1 beschrieben, verursachte die kumulative Gabe der PDE-Inhibitoren dosisabhängige Reversionen der durch 80 mM KCl induzierten tonischen Kontraktion der Uretermuskulatur. Das Maximum der Reversion der initialen Tension (Rmax) lag in einem Intervall von 12 % (BAY 12-7714) bis 100% (Rolipram). Innerhalb des in den Experimenten verwendeten Konzentrationsintervalls (1 nM - 100 μM) konnten für den PDE3-Inhibitor Quazinon (Ro 13-6438), den PDE4-Inhibitor Rolipram und die PDE5-Inhibioren Zaprinast, MSPP (BAY 12-7715) und E 4021 EC50-Werte abgeleitet werden.

Anmerkungen

Ein Verweis auf die Quelle fehlt.

Sichter
(Hindemith), WiseWoman


[8.] Cak/Fragment 017 04 - Diskussion
Bearbeitet: 19. December 2015, 12:47 WiseWoman
Erstellt: 21. November 2015, 15:33 (Hindemith)
Cak, Fragment, Gesichtet, Kuehn 2008, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Hindemith
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 17, Zeilen: 4-15
Quelle: Kuehn 2008
Seite(n): 18, 20, Zeilen: 18: 3ff; 20: 17ff
Stammlösungen (10 mM) der verwendeten Testsubstanzen wurden mit Polyethylenglykol (Levcromakalim, HOE 234, S 0121), Dimethylsulfoxid (Forskolin) oder 0.9%iger NaCl-Lösung (NNP) hergestellt und mit isotonischer NaCl-Lösung zum weiteren Gebrauch verdünnt. In den Organbad-Experimenten war die Konzentration der nichtwässrigen Lösungsmittel < 1%.

Cak 017a diss

Abb. 4: Detaildarstellung einer Einheit des horizontalen MAYFLOWER Organbad-Systems (Hugo Sachs Elektronik GmbH, March) : Abgebildet ist eine Badkammer mit Oxygenierungsfritte, Komponenten des die Pufferlösung zuführenden und ableitenden Umlaufsystems sowie ein Kraftaufnehmer des Typs HSE F30 mit Feintrieb (Mikrometerschraube).

3.1.3 Auswertung der In vitro-Experimente

Die Organbad-Experimente wurden an n = 6 - 8 Uretersegmenten durchgeführt, die von mindestens zwei (2) verschiedenen Patienten stammten. Alle Daten sind als Mittelwerte (MW) ± des Standardfehlers (SEM) vom Mittelwert angegeben. Dargestellt ist die um Lösungsmittel-Effekte korrigierte Reversion (%) der tonischen Kontraktion nach Substanzzugabe, bezogen auf die maximale KCl-induzierte Tension (100%). EC50-Werte (Substanzkonzentration, die zu einer 50%igen Reversion der maximalen, KCl-induzierten Kontraktion führte) wurden graphisch nach nicht-linearer Regression bestimmt.

Stammlösungen (10 mM) der verwendeten Testsubstanzen wurden mit Polyethylenglykol (DHP), Methanol (Ro 13-6438), Ethanol (HL 725), Dimethylsulfoxid (Forskolin, E 4021, DASPP, MSPP), 0.1 M NaOH (Zaprinast) oder 0.9%iger NaCl-Lösung (NNP) hergestellt und mit isotonischer NaCl-Lösung zum weiteren Gebrauch verdünnt. In den Organbad-Experimenten war die Konzentration der nichtwässrigen Lösungsmittel < 1%.

Cak 017a source

Abb. 4: Detaildarstellung einer Einheit des horizontalen MAYFLOWER Organbad-Systems (Hugo Sachs Elektronik GmbH, March): Abgebildet ist eine Badkammer mit Oxygenierungsfritte, Komponenten des die Pufferlösung zuführenden und ableitenden Umlaufsystems sowie ein Kraftaufnehmer des Typs HSE F30 mit Feintrieb.

[Seite 20]

3.5 Auswertung der Experimente

Die Organbad-Experimente wurden 8 - 12 mal an Uretersegmenten wiederholt, die von mindestens zwei (2) verschiedenen Patienten stammten. Alle Daten sind als Mittelwerte (MW) ± der Standardabweichung (SD) vom Mittelwert angegeben. Dargestellt ist die um Lösungsmittel-Effekte korrigierte Reversion (%) der tonischen Kontraktion nach Substanzzugabe, bezogen auf die maximale KCl-induzierte Tension (100%). EC50-Werte (Substanzkonzentration, die zu einer 50%igen Reversion der maximalen, KCl-induzierten Kontraktion führte) wurden graphisch nach nicht-linearer Regression bestimmt.

Anmerkungen

Ein Verweis auf die Quelle fehlt.

Die Abbildungen sind identisch, nur um 180 Grad gedreht.

Die Quelle identifiziert klar, dass die Experimente wiederholt wurden, Cak spricht von "n = 6 - 8) Segmenten, nicht von Wiederholungen.

Sichter
(Hindemith), WiseWoman


[9.] Cak/Fragment 016 01 - Diskussion
Bearbeitet: 19. December 2015, 12:39 WiseWoman
Erstellt: 21. November 2015, 15:06 (Hindemith)
Cak, Fragment, Gesichtet, Kuehn 2008, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Hindemith
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 16, Zeilen: 1-7, 9-19, 23-34
Quelle: Kuehn 2008
Seite(n): 17, Zeilen: 1ff
3. Material & Methoden

3.1 In vitro-Experimente

3.1.1 Gewebeasservierung

Längliche Exzidate aus dem medianen Bereich des Ureters und Segmente der A. renalis wurden unter Beachtung der Regulatorien der lokalen Ethik-Kommission der Medizinischen Hochschule Hannover im Rahmen von Tumornephrektomien von insgesamt 15 Patienten im Alter von 30 bis 80 Jahren entnommen, vaskuläres Gewebe der A. coronaria und A. pulmonalis im Rahmen von Transplantationen aus explantierten Organen präpariert. Die Gewebeexzidate wurden sofort nach der Entnahme in eine eisgekühlte organprotektive Lösung (CUSTODIOL®, HTK-Lösung nach Bretschneider zur Kardioplegie und Multiorganprotektion, Dr. Franz Köhler Chemie GmbH, Alsbach) verbracht und zur weiteren Präparation in das Labor transportiert.

3.1.2 Funktionelle Organbad-Studien

Nach sorgfältiger Entfernung von Fett- und Bindegewebsanteilen wurden etwa 2 mm - 3 mm starke, zirkuläre Segmente präpariert und unter Standardbedingungen in den Meßkammern eines Organbad-Systems (MAYFLOWER Organbad, Hugo Sachs Elektronik GmbH, March) fixiert. Die Badkammern (Füllvolumen 10 ml) waren mit einer modifizierten KREBS-RINGER-Lösung gefüllt (NaCl 128 mM, NaHCO3 15 mM, KCl 4.6 mM, CaCl2 2.5 mM, NaH2PO4 1.2 mM, MgCl2 1.2 mM, Glucose 22 mM, 2Na+ (Ca2+) EDTA 0.1 mM, pH 7.2 - 7.4), die auf 37°C temperiert war und kontinuierlich mit einem Gemisch aus 95% O2 und 5% CO2 (Carbogen) begast wurde.

[...] Dem Anlegen einer passiven Vorspannung von 10 mN (1 gr.) folgte eine Äquillibrierungsphase von 60 min. Anschließend wurde die kontraktile Aktivität der Uretermuskulatur durch KCl (80 mM) stimuliert. Nach dem Erreichen einer stabilen tonischen Kontraktion wurden die K+-Kanalöffner Levcromakalim, Rimakalim (HOE 234) und S 0121 in kumulativer Dosierung (0.01 μM - 10 μM) zugegeben. Mechanische Spannungsänderungen der Muskulatur wurden mit Kraftaufnehmern (HSE F30 Force Transducer, Hugo Sachs Elektronik GmbH, March) registriert, mit Verstärkereinheiten amplifiziert (DBA DC Bridge Amplifier Type 66, Hugo Sachs Elektronik GmbH) und mit einem Analogschreiber (Graphtec Linearcorder Mark 8, Graphtec Corp., Tokio, Japan) aufgezeichnet. In den Organbad-Experimenten mit isolierter glatter Muskulatur des Ureters fanden der Adenylatzyklase-Aktivator Forskolin und Nitrovasodilator (NO-Donor) Natriumnitroprussid (NNP) als Referenzsubstanzen Verwendung (0.01 μM - 100 μM).

3. Material & Methoden

3.1 Gewebeasservierung

Längliche Exzidate aus dem medianen Bereich des Ureters wurden unter Beachtung der Regulatorien der lokalen Ethik-Kommission der Medizinischen Hochschule Hannover im Rahmen von Tumornephrektomien von insgesamt 40 Patienten im Alter von 30 bis 80 Jahren entnommen, sofort in eine eisgekühlte organprotektive Lösung (CUSTODIOL®, HTK-Lösung nach Bretschneider zur Kardioplegie und Multiorganprotektion, Dr. Franz Köhler Chemie GmbH, Alsbach) verbracht und zur weiteren Präparation in das Labor transportiert.

3.2 Funktionelle Organbad-Studien

Nach sorgfältiger Entfernung von Fett- und Bindegewebsanteilen wurden etwa 2 mm - 3 mm starke zirkuläre Segmente präpariert und unter Standardbedingungen in den Meßkammern eines horizontalen und vertikalen Organbad-Systems (Mayflower Organbad-System, Hugo Sachs Elektronik GmbH, March; IOA 5306, Föhr Medical Instruments GmbH, Seeheim) fixiert. Die Badkammern (Füllvolumen 10 ml) waren mit einer modifizierten KREBS-RINGER-Lösung gefüllt (NaCl 128 mM, NaHCO3 15 mM, KCl 4.6 mM, CaCl2 2.5 mM, NaH2PO4 1.2 mM, MgCl2 1.2 mM, Glucose 22 mM, 2Na+ (Ca2+) EDTA 0.1 mM, pH 7.2 - 7.4), die auf 37°C temperiert war und kontinuierlich mit einem Gemisch aus 95% O2 und 5% CO2 (Carbogen) oxigeniert wurde. Dem Anlegen einer passiven Vorspannung von 10 mM (1 g) folgte eine Äquillibrierungsphase von 60 min. Anschließend wurde die kontraktile Aktivität der Uretermuskulatur durch KCl (80 mM) stimuliert. Nach dem Erreichen einer stabilen tonischen Kontraktion wurden die Testsubstanzen - der Adenylatzyklase-Aktivator Forskolin, die NO-Donatoren Natriumnitroprussid (NNP) und Dihydropyridin (DHP) sowie die PDE-Inhibitoren Quazinon (Ro 13-6438) und Trequinsin (HL 725) (PDE3-Inhibitoren), Rolipram (ZK 62711, PDE4-Inhibitor), Zaprinast (M&B 22984), Diethylaminosulfonylpyrazolopyrimidin (BAY 12-7714 = DASPP), E 4021 (BAY 15-5619) und Morpholinosulfonylpyrazolopyrimidin (BAY 12-7715 = MSPP) (PDE5-Inhibitoren) in kumulativer Dosierung (0.01 μM - 10/100 μM). zugegeben. Mechanische Spannungsänderungen der Muskulatur wurden mit Kraftaufnehmern (HSE F30 Force Transducer, Hugo Sachs Elektronik GmbH, March; Force Displacement Transducer FT03, Grass Instrument Co., Quincy, USA) registriert, mit Verstärkereinheiten amplifiziert (DBA DC Bridge Amplifier Type 66, Hugo Sachs Elektronik GmbH, March; Transducer FT 03, Grass Instrument Co., Quincy, USA)

[Seite 18]

und mit einem Analog-Schreiber (Graphtec Linearcorder Mark 8, Graphtec Corp. Tokio, Japan) oder einem analog-digitalen Meßdatenerfassungssystem (MacLab®, AD Instruments, Castle Hill, Australien) aufgezeichnet.

Anmerkungen

Ein Verweis auf die Quelle fehlt.

Sichter
(Hindemith), WiseWoman


[10.] Cak/Fragment 014 01 - Diskussion
Bearbeitet: 15. December 2015, 10:07 WiseWoman
Erstellt: 21. November 2015, 14:47 (Hindemith)
Cak, Fragment, Gesichtet, KomplettPlagiat, Kuehn 2008, SMWFragment, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Hindemith
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 14, Zeilen: 1ff (komplett)
Quelle: Kuehn 2008
Seite(n): 14, 15, Zeilen: 14: 23ff; 15: 1ff
[Es wird postuliert, daß der] Kolikschmerz durch die spastische Kontraktion der Uretermuskulatur um den Fremdkörper ausgelöst wird (40). Andere Autoren bezweifeln diesen pathophysiologischen Mechanismus und sehen in einer Überdehnung der Wandung des Harnleiters durch die Stauung der Harnsäule und einer durch die Reibung des Steins verursachten lokalen Entzündung (Ödem) der Tunica mucosa die Ursache der Schmerzereignisse (41).

Während es in den letzten 20 Jahren auf dem Gebiet der nicht-invasiven Zertrümmerung von Harnleitersteinen, der sogenannten extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie (ESWL), und der endoskopischen Desintegration und Extraktion von Konkrementen innovative technische Neuerungen gegeben hat, ist die konservative medikamentöse Therapie der Harnleiterkolik nach wie vor wenig standardisiert und von einer gewissen Stagnation geprägt. Mittel der Wahl sind in erster Linie potente Analgetika wie das Metamizol (NOVALGIN®) oder Morphine, sowie Diclofenac-Natrium und Indomethacin, welche die Produktion pro-inflammatorischer Prostaglandine durch das Enzym Prostaglandin-Synthetase inhibieren (42,43). Auch die Kombination von Novalgin mit Scopolaminbutylbromid (BUSCOPAN®) mit dem Ziel einer synergistischen Spasmoanalgesie wird vewendet, [sic] die Wirkung des Scopolaminbutylbromid sieht man in einer postganglionären Inhibition des parasympathischen Einflußes [sic] auf die ableitenden Harnwege und die dadurch verursachte Dämpfung der spasmischen Aktivität der Uretermuskulatur (44). Die spasmolytische Komponente des BUSCOPAN® ist jedoch umstritten, der Erfolg einer Therapie der Kolikereignisse mit dem Medikament wird uneinheitlich beurteilt (45). Die physiologische Ursache der marginalen Effektivtät [sic] des Scopolaminbutylbromid könnte eine bereits von HERTLE & NAWRATH (1986) postulierte Dominanz der sympathischen Innervation in der Kontrolle der kontraktilen Aktivität der glatten Muskulatur des Harnleiters sein (2). Auch die Wirkungen anderer spasmolytischer Substanzen, darunter der NO-Donor Gylceryltrinitrat (GTN), Ca2+-Kanalblocker Nifedipin, alpha1A/1D-Adrenozeptorantagonist Tamsulosin und das Parasympatholytikum Rociverin, auf den Tonus der Uretermuskulatur, die Passage distal lokalisierter Konkremente und die Koliksymptomatik waren in den vergangenen Jahren Gegenstand wissenschaftlicher und klinischer Studien, keiner dieser Wirkstoffe hat sich als Goldstandard in der klinischen Routine durchgesetzt (46-50). Effektive spasmolytische und anti-inflammatorische pharmakologische Therapieoptionen, welche auf die Ursachen der Schmerzsymptomatik, nämlich die lokalen Spasmen und Entzündungsreaktionen, zielen, sind somit bisher nicht verfügbar.


2. Hertle L., Nawrath H. (1986) Wirkungen von Pharmaka am oberen Harntrakt des Menschen. Urologe [A] 25: 252 - 258

40. Alken P. Urologische Leitsymptome. In: Alken P., Walz P.H. (Hrsg.) Urologie. VCH Verlag, Weinheim 1992, pp 51 - 60

41. Montague D.K., Sraffon R.A. Ureteral Calculi. In: Bergman H. (Ed.) The Ureter. 2nd Edition, Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 1981, pp 247 - 269

42. Lehtonen T., Kellokumpu I., Permi J., Sarsila O. (1983) Intravenous indomethacin in the treatment of ureteric colic. A clinical multicentre study with pethidine and metamizol as the control preparations. Ann. Clin. Res. 15: 197 - 199

43. Rinnab L., Gottfried H.W., Hautmann R.E., Straub M. (2005) Rationale Diagnostik und Therapie der Nierenkolik im Jahr 2005 - Was gibt es Neues? Zentralbl. Chir. 130: 505 - 513

44. Hannappel J., Rohrmann D., Lutzeyer W. (1986) Pharmakologische Beeinflußung [sic] der Harnleiteraktivtät [sic]. Urologe [A] 25: 246 - 251

45. Tomiak R.H., Barlow R.B., Smith P.J. (1985) Are there valid reasons for using antimuscarinic drugs in the management of renal colics? Br. J. Urol. (BJU Int.) 57: 498 - 499

46. Iversen H.H., Ehren I., Gustafsson L.E., Adolfsson J., Wiklund N.P. (1995) Modulation of smooth muscle activity by nitric oxide in the human upper urinary tract. Urol. Res. 23: 391 - 394

47. Porpiglia F., Destefanis P., Fiori C., Fontana D. (2000) Effectiveness of nifedipine and deflazacort in the management of distal ureter stones. UROLOGY 56: 579 - 582

48. Cervenakov I., Fillo J., Mardiak J., Kopecny M., Smirala J. Lepies P. (2002) Speedy elimination of ureterolithiasis in lower part of ureters with the alpha1-blocker tamsulosin. Int. Urol. Nephrol. 34: 25 - 29

49. Dellabella M., Milanese G., Muzzonigro G. (2003) Efficacy of tamsulosin in the medical management of juxtavesical ureteral stones. J. Urol. 170: 2200 - 2205

50. Marsala F. (1982) [Therapy of acute spastic pain of the biliary and urinary tracts with rociverine.] Minerva Med. 73: 2179 - 2182

Es wird postuliert, daß der Kolikschmerz durch die spastische Kontraktion der Uretermuskulatur um den Fremdkörper ausgelöst wird (49). Andere Autoren bezweifeln diesen pathophysiologischen Mechanismus und sehen in einer Überdehnung der Wandung des Harnleiters durch die Stauung der Harnsäule und einer durch die Reibung des Steins verursachten lokalen Entzündung (Ödem) der Tunica mucosa die Ursache der Schmerzereignisse (50).

[Seite 15]

Während es in den letzten 20 Jahren auf dem Gebiet der nicht-invasiven Zertrümmerung von Harnleitersteinen, der sogenannten extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie (ESWL), und der endoskopischen Desintegration und Extraktion von Konkrementen innovative technische Neuerungen gegeben hat, ist die konservative medikamentöse Therapie der Harnleiterkolik nach wie vor wenig standardisiert und von einer gewissen Stagnation geprägt. Mittel der Wahl sind in erster Linie potente Analgetika wie das Metamizol (Novalgin®) oder Morphine, sowie Diclofenac-Natrium und Indomethacin, welche die Produktion pro-inflammatorischer Prostaglandine durch das Enzym Prostaglandin-Synthetase inhibieren (51,52). Auch die Kombination von Novalgin® mit Scopolaminbutylbromid (Buscopan®) mit dem Ziel einer synergistischen Spasmoanalgesie wird verwendet, die Wirkung des Scopolaminbutylbromid sieht man in einer postganglionären Inhibition des parasympathischen Einflußes [sic] auf die ableitenden Harnwege und die dadurch verursachte Dämpfung der spasmischen Aktivität der Uretermuskulatur (53). Die spasmolytische Komponente des Buscopan® ist jedoch umstritten, der Erfolg einer Therapie der Kolikereignisse mit dem Medikament wird uneinheitlich beurteilt (54). Die physiologische Ursache der marginalen Effektivtät [sic] des Scopolaminbutylbromid könnte eine bereits von HERTLE & NAWRATH (1986) postulierte Dominanz der sympathischen Innervation in der Kontrolle der kontraktilen Aktivität der glatten Muskulatur des Harnleiters sein (3). Auch die Wirkungen anderer spasmolytischer Substanzen, darunter der K+-Kanalöffner S 0121, der NO-Donor Gylceryltrinitrat (GTN), der Ca2+- Kanalblocker Nifedipin, der alpha1A/1D-Adrenozeptorantagonist Tamsulosin und das Parasympatholytikum Rociverin, auf den Tonus der Uretermuskulatur, die Passage distal lokalisierter Konkremente und die Koliksymptomatik waren in den vergangenen Jahren Gegenstand wissenschaftlicher und klinischer Studien, keiner dieser Wirkstoffe hat sich als Goldstandard in der klinischen Routine durchgesetzt (55-60). Effektive spasmolytische und anti-inflammatorische pharmakologische Therapieoptionen, welche auf die Ursachen der Schmerzsymptomatik, nämlich die lokalen Spasmen und Entzündungsreaktionen, zielen, sind somit bisher nicht verfügbar.


3. Hertle L., Nawrath H. (1986) Wirkungen von Pharmaka am oberen Harntrakt des Menschen. Urologe [A] 25: 252 - 258

49. Alken P. Urologische Leitsymptome. In: Alken P., Walz P.H. (Hrsg.) Urologie. VCH Verlag, Weinheim 1992, pp 51 - 60

50. Montague D.K., Sraffon R.A. Ureteral Calculi. In: Bergmann [sic] H. (Ed.) The Ureter. 2nd Edition, Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 1981, pp 247 - 269

51. Lehtonen T., Kellokumpu I., Permi J., Sarsila O. (1983) Intravenous indomethacin in the treatment of ureteric colic. A clinical multicentre study with pethidine and metamizol as the control preparations. Ann. Clin. Res. 15: 197 - 199

52. Rinnab L., Gottfried H.W., Hautmann R.E., Straub M. (2005) Rationale Diagnostik und Therapie der Nierenkolik im Jahr 2005 - Was gibt es Neues? Zentralbl. Chir. 130: 505 - 513

53. Hannappel J., Rohrmann D., Lutzeyer W. (1986) Pharmakologische Beeinflußung [sic] der Harnleiteraktivtät [sic]. Urologe [A] 25: 246 - 251

54. Tomiak R.H., Barlow R.B., Smith P.J. (1985) Are there valid reasons for using antimuscarinic drugs in the management of renal colics? Br. J. Urol. 57: 498 - 499

55. Stief C.G., Ückert S., Becker A.J., Meyer M., Truss M.C., Jonas U. (1995) Selective ureteral relaxation by potassium channel openers in vitro and in vivo. J. Urol. 153 (4) (Suppl.): 345A (Abstract)

56. Iversen H.H., Ehren I., Gustafsson L.E., Adolfsson J., Wiklund N.P. (1995) Modulation of smooth muscle activity by nitric oxide in the human upper urinary tract. Urol. Res. 23: 391 - 394

57. Porpiglia F., Destefanis P., Fiori C., Fontana D. (2000) Effectiveness of nifedipine and deflazacort in the management of distal ureter stones. UROLOGY 56: 579 - 582

58. Cervenakov I., Fillo J., Mardiak J., Kopecny M., Smirala J. Lepies P. (2002) Speedy elimination of ureterolithiasis in lower part of ureters with the alpha1-blocker tamsulosin. Int. Urol. Nephrol. 34: 25 - 29

59. Dellabella M., Milanese G., Muzzonigro G. (2003) Efficacy of tamsulosin in the medical management of juxtavesical ureteral stones. J. Urol. 170: 2200 - 2205

60. Marsala F. (1982) [Therapy of acute spastic pain of the biliary and urinary tracts with rociverine] Minerva Med. 73: 2179 - 2182

Anmerkungen

Ein Verweis auf die Quelle fehlt.

Cak gibt Quelle 41 korrekt an, "Bergman" statt "Bergmann"

Sichter
(Hindemith), WiseWoman


[11.] Cak/Fragment 013 01 - Diskussion
Bearbeitet: 15. December 2015, 09:31 WiseWoman
Erstellt: 21. November 2015, 12:13 (Hindemith)
Cak, Fragment, Gesichtet, KomplettPlagiat, Kuehn 2008, SMWFragment, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Hindemith
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 13, Zeilen: 1-17
Quelle: Kuehn 2008
Seite(n): 14, Zeilen: 6ff
1.6 Uro(Uretero)lithiasis

Eine der häufigsten Ursachen einer supravesikalen Obstruktion ist die intraluminale Verlegung des Ureters durch einen Harnleiterstein, was meist mit dem akuten Symptom der Kolik verbunden ist. Die Prävalenz des Harnsteinleidens in den westlichen Industrienationen ist mit 4% - 12% angeben, die Zahl der Patienten, die aufgrund einer chronischen Niereninsuffizienz, verursacht durch Urolithiasis, dialysepflichtig werden, macht 5% der Gesamtzahl der pro Jahr der Dialyse zugeführten Patienten aus (37). Die Ureterolithiasis hat somit epidemiologisch den Charakter einer Volkskrankheit, vergleichbar dem Diabetes mellitus. In der Regel führt eine Urolithiasis nicht zu renalen Folgeschäden, da es bei einem Durchmesser des Konkrements von weniger als 4 mm bei ca. 80% der Patienten zu einem spontanen Abgang des Steins kommt, auch bei einer Größe zwischen 4 mm und 6 mm beträgt die Rate des spontanen Abgangs unter konservativer Therapie noch 50 %, bei einer Steingrößen [sic] von mehr als 10 mm jedoch nur noch etwa 2% - 23% (38,39). Die Harnleiterkolik, die unabhängig von der Größe des Konkrements auftreten kann, ist durch einen schlagartig einsetzenden, stechenden, als vernichtend beschriebenen Schmerz charakterisiert, der wellen- oder wehenartig in kurzen Intervallen auftritt. Zu den Begleitsymptomen gehören Übelkeit, Erbrechen und Meteorismus, durch vagovasale Reaktionen kann es zu Dysregulationen des Kreislaufs bis zum Kollaps kommen.


37. Burns J.R., Finlayson B. (1984) Management of the stone former. Semin. Urol. 2: 34 - 44

38. Hartmann M. Urologische Notfallsituationen. In: Altwein J.E., Rübben H. (Hrsg.) Urologie. 3. Auflage, Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1991, pp 395 - 424

39. Ibrahim A.I., Shetty S.D., Awad R.M., Patel K.P. (1991) Prognostic factors in the conservative treatment of ureteric stones. Br. J. Urol. 67: 358 - 361

1.7 Urolithiasis

Eine der häufigsten Ursachen einer supravesikalen Obstruktion ist die intraluminale Verlegung des Ureters durch einen Harnleiterstein, was meist mit dem akuten Symptom der Kolik verbunden ist. Die Prävalenz des Harnsteinleidens in den westlichen Industrienationen ist mit 4% - 12 % angeben, die Zahl der Patienten, die aufgrund einer chronischen Niereninsuffizienz, verursacht durch Urolithiasis, dialysepflichtig werden, macht 5% der Gesamtzahl der pro Jahr der Dialyse zugeführten Patienten aus (46). Die Urolithiasis hat somit epidemiologisch den Charakter einer Volkskrankheit, vergleichbar dem Diabetes mellitus. In der Regel führt eine Urolithiasis nicht zu renalen Folgeschäden, da es bei einem Durchmesser des Konkrements von weniger als 4 mm bei ca. 80 % der Patienten zu einem spontanen Abgang des Steins kommt, auch bei einer Größe zwischen 4 mm und 6 mm beträgt die Rate des spontanen Abgangs unter konservativer Therapie noch 50 %, bei einer Steingrößen [sic] von mehr als 10 mm jedoch nur noch etwa 2% - 23% (47,48).

Die Harnleiterkolik, die unabhängig von der Größe des Konkrements auftreten kann, ist durch einen schlagartig einsetzenden stechenden, als vernichtend beschriebenen Schmerz charakterisiert, der wellen- oder wehenartig in kurzen Intervallen auftritt. Zu den Begleitsymptomen gehören Übelkeit, Erbrechen und Meteorismus, durch vasovagale Reaktionen kann es zu Dysregulationen des Kreislaufs bis zum Kollaps kommen.


46. Burns J.R., Finlayson B. (1984) Management of the stone former. Semin. Urol. 2: 34 - 44

47. Hartmann M. Urologische Notfallsituationen. In: Altwein J.E., Rübben H. (Hrsg.) Urologie. 3. Auflage, Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1991, pp 395 - 424

48. Ibrahim A.I., Shetty S.D., Awad R.M., Patel K.P. (1991) Prognostic factors in the conservative treatment of ureteric stones. Br. J. Urol. 67: 358 - 361

Anmerkungen

Ein Verweis auf die Quelle fehlt.

"vasovagal" und "vagovasal" werden synonym verwendet.

Sichter
(Hindemith), WiseWoman


[12.] Cak/Fragment 006 01 - Diskussion
Bearbeitet: 15. December 2015, 09:16 WiseWoman
Erstellt: 15. November 2015, 23:11 (Hindemith)
Cak, Fragment, Gesichtet, Kuehn 2008, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Hindemith
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 6, Zeilen: 1-20
Quelle: Kuehn 2008
Seite(n): 6, Zeilen: 11ff
[Die Tatsache, daß die kontraktile Wirkung depolarisierender Agentien, dazu zählt auch K+, in vitro durch die Applikation geringer] Konzentrationen von Ca2+-Antagonisten blockiert wird, bestätigt die Notwendigkeit eines anhaltenden Ca2+-Einstroms in das Zytoplasma der Muskelzelle während des Kontraktionsvorgangs (16).

Die Ca2+-Abhängigkeit der Muskelkontraktion wird von einer Gruppe spezifischer Proteine vermittelt, die mit den Actin-Filamenten der Zelle assoziiert sind. Die Ca2+-Wirkung wird durch Calmodulin, ein Ca2+-bindendes Protein vermittelt. Der Komplex aus Ca2+ und Calmodulin aktiviert das Enzym Myosin Light Chain Kinase (MLCK), welches die Phosphorylierung der leichten 20 KD Kette des Myosins katalysiert. Diese Phosphorylierung ist Voraussetzung für die Stimulation der Mg2+/ATPase-Aktivität des Myosins durch Actin, die zur zyklischen ATP-Hydrolyse während der Muskelkontraktion führt. Um eine Kontraktion glatter Muskulatur zu antagonisieren, ist es notwendig, daß die intrazelluläre Konzentration freien Ca2+ unter 0.1 μM sinkt. Dazu wird zytosolisches Ca2+ in zelluläre Kompartimente aufgenommen, über Ionen-Kanäle der Zellmembran in den extrazellulären Raum verbracht oder innerhalb der Zelle an Proteine und Membranstrukturen gebunden. Der Transport von Ca2+ über die Zellmembran in den extrazellulären Raum erfolgt in der Regel gegen den elektrischen und chemischen Gradienten des Ions, ist also ein energieabhängiger Vorgang, der ATP-abhängige Ca2+-Pumpen benötigt. Als intrazelluläre Ca2+-Speicher dienen das Sarcoplasmatische Reticulum (SR) und die Mitochondrien, die bis zu 30 mmol Ca2+/kg Trockengewicht akkumulieren können. Diese Menge ist ausreichend, um bei einer dem Konzentrationsgradienten folgenden, passiven Freisetzung in das Zytoplasma den kontraktilen Apparat zu aktivieren. Der Transport des Ca2+ aus dem Zytoplasma in das SR erfolgt ebenfalls durch ATP-abhängige Ca2+-Pumpen, die in der Membran des SR lokalisiert sind (17).


16. Mostwin J.L. (1986) The action potential of guinea pig bladder smooth muscle. J. Urol. 135: 1299 - 1303

17. Itoh T. (1991) Pharmacomechanical coupling in vascular smooth muscle cells: an overview. Japan. J. Pharmacol. 55: 1 - 9

Daß die kontraktile Wirkung depolarisierender Agentien, z.B. des K+, in vitro durch die Applikation geringer Konzentrationen von Ca2+-Antagonisten blockiert wird, bestätigt die Notwendigkeit eines anhaltenden Ca2+-Einstroms in das Zytoplasma der Muskelzelle während des Kontraktionsvorgangs.

Die Ca2+-Abhängigkeit der Muskelkontraktion wird von einer Gruppe spezifischer Proteine vermittelt, die eng mit den Actinfilamenten der Zelle assoziiert sind. Die Ca2+-Wirkung wird durch Calmodulin, ein Ca2+-bindendes Protein vermittelt. Der Komplex aus Ca2+ und Calmodulin aktiviert die Myosin Light Chain Kinase (MLCK), welche die Phosphorylierung der leichten 20 KD Kette des Myosins katalysiert. Diese Phosphorylierung ist Voraussetzung für die Aktivierung der Mg2+ ATPase-Aktivität des Myosins durch Actin, die zur zyklischen ATP-Hydrolyse während der Muskelkontraktion führt. Um einen entspannten Zustand der Muskulatur zu erreichen, ist es notwendig, daß die intrazelluläre Konzentration des freien Ca2+ unter 0.1 μM sinkt. Dazu wird zytosolisches Ca2+ innerhalb der Zelle an Proteine und Membranstrukturen gebunden, in zelluläre Kompartimente aufgenommen oder über Ionenkanäle der Zellmembran in den extrazellulären Raum verbracht. Der Transport von Ca2+ über die Zellmembran in den extrazellulären Raum erfolgt in der Regel gegen den elektrischen und chemischen Gradienten des Ions, ist also ein energieabhängiger Vorgang, der ATP-abhängige Ca2+-Pumpen benötigt. Als intrazelluläre Ca2+-Speicher dienen das Sarcoplasmatische Reticulum (SR) und die Mitochondrien. Das SR glatter Muskelzellen kann bis zu 30 mmol Ca2+/kg Trockengewicht akkumulieren, diese Menge ist ausreichend, um bei einer dem Konzentrationsgradienten folgenden, passiven Freisetzung in das Zytoplasma den kontraktilen Apparat zu aktivieren. Der Transport des Ca2+ aus dem Zytoplasma in das SR erfolgt durch ATP-abhängige Ca2+-Pumpen in der Membran des SR (17).


16. Mostwin J.L. (1986) The action potential of guinea pig bladder smooth muscle. J. Urol. 135: 1299 - 1303

17. Itoh T. (1991) Pharmacomechanical coupling in vascular smooth muscle cells: an overview. Japan. J. Pharmacol. 55: 1 - 9

Anmerkungen

Ein Verweis auf die Quelle fehlt.

Sichter
(Hindemith), WiseWoman


[13.] Cak/Fragment 005 01 - Diskussion
Bearbeitet: 13. December 2015, 16:33 Schumann
Erstellt: 15. November 2015, 23:02 (Hindemith)
Cak, Fragment, Gesichtet, Kuehn 2008, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Hindemith
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 5, Zeilen: 1ff (komplett)
Quelle: Kuehn 2008
Seite(n): 5, 6, Zeilen: 5: 11ff; 6: 1ff
Auf diese Weise folgt der Muskelverband synchron der Aktivität der Schrittmacherzelle (14). Die kontinuierliche Fortleitung einer solchen Erregung der Kelch- und Nierenbeckenmuskulatur über den pyeloureteralen Übergang führt zu einer peristaltischen Kontraktionswelle, die den Harnleiter entlang läuft und so einen Urinbolus von der Niere zur Harnblase transportiert (3). Dieser autonom arbeitende myogene Mechanismus kann von alpha und ß-adrenergen, cholinergen oder nicht-adrenergen, nicht-cholinergen (NANC) Transmittern des vegetativen Nervensystems im Sinne einer Stimulation oder Hemmung moduliert werden. Dadurch ändert sich die spontane Kontraktionsfrequenz, die Erregungsleitung und/oder die Kontraktionskraft der Zellen. Sogenannte en passant-Synapsen varikoser Nervenfasern, welche glatte Muskelzellen erreichen, schütten ihre Transmittersubstanzen bei Erregung in das Interstitium aus, durch Diffusion gelangen diese zu entsprechenden Rezeptoren auf der Oberfläche der Zellmembran.

Auch die Urinsekretion der Nieren und der Abflußwiderstand haben einen Einfluß auf die Ureter-Peristaltik (15). Der im Nierenbecken gesammelte Urin formt sich zu einem Tropfen (Urinbolus), der durch seine Ausdehnung die glatte Wandung des Harnleiters dehnt. Diese Dehnung induziert eine zunehmende Depolarisierung der Schrittmacherzellen, wodurch sich die Frequenz der Aktionspotentiale erhöht. Mit der Erhöhung der Urinsekretion kommt es zum Anstieg der peristaltischen Frequenz. Kommt es aufgrund eines Abflußhindernisses. z.B. bei steigendem intravesikalen Druck, zum Rückstau von Urin in den Ureter, so reagiert dieser mit einer Ausdehnung und/oder einer Verdopplung der Kontraktionskraft und einem Anstieg der Frequenz (15). Pathologische Veränderungen der retroperitonealen Umgebung, u.a. eine retroperitoneale Fibrose (Morbus Ormond) oder maligne Metastasen eines Mamma-, Magen-, oder Ovarialkarzinoms, können ebenfalls zu einer Beeinträchtigung der Funktion des Ureters und zu einer einseitigen oder beidseitigen Harnstauung führen.

1.4 Zelluläre Mechanismen der Tonusregulation glatter Muskulatur: Die Bedeutung von Ca2+, K+ und K+-Kanälen

Der kontraktile Apparat glatter Muskelzellen wird durch eine Erhöhung der intrazellulären (zytoplasmatischen) Konzentration freien Ca2+ über einen definierten Schwellenwert, dieser beträgt etwa 0.1 μM, aktiviert. Die elektromechanische Kopplung beschreibt den Zusammenhang zwischen der elektrischen Aktivität glatter Muskulatur und der Ca2+-abhängigen mechanischen Kraftentwicklung. Die Depolarisierung der Zellmembran infolge eines Aktionspotentials führt zur Aktivierung spannungsabhängiger Ca2+-Kanäle in der Membran der glatten Muskelzelle und somit zur Bewegung extrazellulären Ca2+ in das Zytoplasma. Dieser passive Transport von Ca2+ entlang eines Konzentrationsgradienten stimuliert die Aktivierung Ca2+-abhängiger K+-Kanäle, was eine Bewegung von K+ in den extrazellulären Raum auslöst. Die Tatsache, daß die kontraktile Wirkung depolarisierender Agentien, dazu zählt auch K+, in vitro durch die Applikation geringer [Konzentrationen von Ca2+-Antagonisten blockiert wird, bestätigt die Notwendigkeit eines anhaltenden Ca2+-Einstroms in das Zytoplasma der Muskelzelle während des Kontraktionsvorgangs (16).]


3. Geneser F.: Das Harnsystem. In: Geneser F. (Hrsg.): Histologie. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 1990, pp 425 - 529

14. Shepherd G.M. Neurobiology, 2nd Edition, Chapter 8: Neurotransmiters [sic] and neuromodulators. Oxford University Press, Oxford, New York 1988, pp 117 - 141

15. Boyarsky S., Labay P. (1969) Ureteral motility. Annu. Rev. Med. 20: 383 - 394

16. Mostwin J.L. (1986) The action potential of guinea pig bladder smooth muscle. J. Urol. 135: 1299 - 1303

Auf diese Weise folgt der Muskelverband synchron der Aktivität der Schrittmacherzelle (14). Die kontinuierliche Fortleitung einer solchen Erregung der Kelch- und Nierenbeckenmuskulatur über den pyeloureteralen Übergang führt zu einer peristaltischen Kontraktionswelle, die den Harnleiter entlang läuft und so einen Urinbolus von der Niere zur Harnblase transportiert (3). Dieser autonom arbeitende myogene Mechanismus kann von α- und ß-adrenergen, cholinergen oder nicht-adrenergen, nicht cholinergen (NANC) Transmittern des vegetativen Nervensystems im Sinne einer Stimmulation [sic] oder Hemmung moduliert werden. Dadurch ändert sich die spontane Kontraktionsfrequenz, die Erregungsleitung und/oder die Kontraktionskraft der Zellen. Sogenannte En passant-Synapsen varikoser Nervenfasern, welche glatte Muskelzellen erreichen, schütten ihre Transmittersubstanzen bei Erregung in das Interstitium aus, durch Diffusion gelangen diese zu entsprechenden Rezeptoren auf der Oberfläche der Zellmembran. Auch die Urinsekretion der Nieren und der Abflußwiderstand haben einen Einfluß auf die Ureter- Peristaltik (15). Der im Nierenbecken gesammelte Urin formt sich zu einem Tropfen (Urinbolus), der durch seine Ausdehnung die glatte Wandung des Harnleiters dehnt. Diese Dehnung induziert eine zunehmende Depolarisierung der Schrittmacherzellen, wodurch sich die Frequenz der Aktionspotentiale erhöht. Mit der Erhöhung der Urinsekretion kommt es zum Anstieg der peristaltischen Frequenz. Kommt es aufgrund eines Abflußhindernisses. z.B. bei steigendem infravesicalen Druck, zum Rückstau von Urin in den Ureter, so reagiert dieser mit einer Ausdehnung und/oder einer Verdopplung der Kontraktionskraft und einem Anstieg der Frequenz (15). Pathologische Veränderungen der retroperitonealen Umgebung, u.a. eine retroperitoneale Fibrose (Morbus Ormond) oder maligne Metastasen eines Mamma-, Magen-, oder Ovarialkarzinoms, können ebenfalls zu einer Beeinträchtigung der Funktion des Ureters und zu einer einseitigen oder beidseitigen Harnstauung führen.

[Seite 6]

1.4 Zelluläre Mechanismen der Tonusregulation glatter Muskulatur: Die Bedeutung von Ca2+, K+ und zyklischen Nukleosidmonophosphaten

Der kontraktile Apparat glatter Muskelzellen wird durch eine Erhöhung der intrazellulären Konzentration freien Ca2+ über einen definierten Schwellenwert (ca. 0.1 μM) aktiviert. Es besteht eine Kopplung zwischen der Ca2+-abhängigen mechanischen Kraftentwicklung und der elektrischen Aktivität glatter Muskulatur, der Muskeltonus korreliert mit der Frequenz der Aktionspotentiale. Ursache eines Aktionspotentials ist die Aktivierung spannungsabhängiger Ca2+-Kanäle in der Membran der glatten Muskelzelle durch die Depolarisierung der Membran und die damit verbundene Bewegung extrazellulären Ca2+ in das Zytoplasma, die eine Aktivierung Ca2+-abhängiger K+-Kanäle und damit eine Bewegung von K+ in den extrazellulären Raum auslöst (16). Daß die kontraktile Wirkung depolarisierender Agentien, z.B. des K+, in vitro durch die Applikation geringer Konzentrationen von Ca2+-Antagonisten blockiert wird, bestätigt die Notwendigkeit eines anhaltenden Ca2+-Einstroms in das Zytoplasma der Muskelzelle während des Kontraktionsvorgangs.


3. Hertle L., Nawrath H. (1986) Wirkungen von Pharmaka am oberen Harntrakt des Menschen. Urologe [A] 25: 252 - 258

14. Shepherd G.M. Neurobiology, 2nd Edition, Chapter 8: Neurotransmiters [sic] and neuromodulators. Oxford University Press, Oxford, New York 1988, pp 117 - 141

15. Boyarsky S., Labay P. Principles of Ureteral Physiology. In: Bergman H. (Ed.) The Ureter. 2nd Edition, Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, London, Paris, Tokio, Hong Kong, Barcelona, Budapest 1981, pp 71 - 104

16. Mostwin J.L. (1986) The action potential of guinea pig bladder smooth muscle. J. Urol. 135: 1299 - 1303

Anmerkungen

Ein Verweis auf die Quelle fehlt.

Man beachte: via copy-paste aus Kühn ergibt sich "von - und ß-adrenergen", was eine Erklärung dafür sein könnte, warum in der untersuchten Arbeit "von alpha und ß-adrenergen" steht.

Die Referenz 3 bei Kühn ist Referenz 2 bei Cak und nicht 3.

Sichter
(Hindemith), WiseWoman


[14.] Cak/Fragment 003 01 - Diskussion
Bearbeitet: 13. December 2015, 16:33 Schumann
Erstellt: 15. November 2015, 22:53 (Hindemith)
Cak, Fragment, Gesichtet, KomplettPlagiat, Kuehn 2008, SMWFragment, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Hindemith
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 3, Zeilen: 1ff (komplett)
Quelle: Kuehn 2008
Seite(n): 1, Zeilen: 1ff
Cak 003a diss

Abb. 1: Anatomische Übersichtszeichnung des männlichen Urogenitaltrakts. Dargestellt sind neben den Reproduktionsorganen (Corpus cavernosum/spongiosum penis, Testis, Vesicula seminalis, Ductus deferens) die Organe der ableitenden Harnwege (Niere, Ureter, Harnblase, Urethra) und der Verlauf eines Harnleiters (Ureter) durch das Retroperitoneum vom Nierenbecken (Pelvis renalis) bis zur Einmündung in die Ostien der Harnblase (Detrusor, Vesica urinaria). Modifiziert nach: Waldeyer A., Mayet A. Die Organe des Retroperitonealraums. In: Anatomie des Menschen. Teil I, 13. Auflage, Verlag Walter de Gruyter, Berlin-München-Wien-Baltimore, 1988, S. 244

Cak 003a source

Abb. 1: Anatomische Übersichtszeichnung des männlichen Urogenitaltrakts. Dargestellt sind neben den Reproduktionsorganen (corpus cavernosum/spongiosum penis, testis, vesicula seminalis, ductus deferens) die Organe der ableitenden Harnwege (ren, ureter, vesica urinaria, urethra) und der Verlauf eines Harnleiters (ureter) durch das Retroperitoneum vom Nierenbecken (pelvis renalis) bis zur Einmündung in die Ostien der Harnblase (detrusor, vesica urinaria). Modifiziert nach: Waldeyer A., Mayet A. Die Organe des Retroperitonealraums. In: Anatomie des Menschen. Teil I, 13. Auflage, Verlag Walter de Gruyter, Berlin 1976.

Anmerkungen

Die Originalquelle ist angegeben, aber vor und nach diesem Fragment wird aus Kuehn (2008) ungekennzeichnet übernommen, so dass von auch hier von einer Übernahme ausgegangen werden kann. Die Originalquelle wird mit "Modifiziert nach" zitiert. Zumindest die Modifikation ist übernommen. Allerdings ist die 13. Auflage dieses Standardwerks 1976 erfolgt, 1988 gab es keine Neuauflage (http://d-nb.info/750522208).

Sichter
(Hindemith), WiseWoman


[15.] Cak/Fragment 004 01 - Diskussion
Bearbeitet: 13. December 2015, 12:31 WiseWoman
Erstellt: 15. November 2015, 22:59 (Hindemith)
Cak, Fragment, Gesichtet, KomplettPlagiat, Kuehn 2008, SMWFragment, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Hindemith
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 4, Zeilen: 1ff (komplett)
Quelle: Kuehn 2008
Seite(n): 4, 5, Zeilen: 4: 1ff; 5: 1ff
1.2 Funktionelle Bedeutung des Ureters

Der Ureter wurde in der Vergangenheit in der Regel als einfacher Muskelschlauch beschrieben, der durch die Füllung mit Urin zu peristaltischen Kontraktionen angeregt wird. Im Zusammenhang mit Erkrankungen des Harntraktes fand er als eigenständiges Organ kaum Beachtung. Die Zunahme des Wissens über den anatomischen Aufbau, die physiologischen Abläufe und die Komplexizität der pathologischen Veränderungen, welche den Ureter betreffen können, ließ das Interesse an diesem Organ rasch zunehmen (10). Da der Ureter der einzige Weg für den Transport des Urins von der Niere zum Speicher- und Entleerungsorgan Blase ist, kann jede pathologische Veränderung des Harnleiters die Niere in ihrer Morphologie und Funktion entscheidend beeinflußen [sic]. Dysfunktionen des Ureters bewirken einen Harnstau, der zur Beeinträchtigung der Nierenfunktion und in der Folge zum Verlust des Organs führen kann. So können Fehlbildungen in der Embryonalentwicklung zur ektopen Harnleitermündung oder der Entstehung von Megaureteren führen. Als Folge der Obstruktion des Ureter oder eines Refluxes kann es so bereits intrauterin zu einer Harnstauungsniere mit komplettem renalen Funktionsverlust kommen. Häufiger sind nach der Geburt erworbene Harnwegsobstruktionen, die nach einem chronischen Verlauf zu einer Hydronephrose als Zeichen einer supravesikalen Abflußbehinderung führen können (11).

1.3 Physiologie des Ureters

Der Ureter wird heute als peristaltisch arbeitendes, autonomes Organ beschrieben, dessen Funktion an die des Gesamtorganismus adaptiert ist und dessen Physiologie sich grundsätzlich von der anderer glattmuskulärer Hohlorgane wie Arterien, Venen oder dem Darm unterscheidet. Die Funktion des Organs Ureter unterliegt zahlreichen Einflüßen [sic] wie der Urinsekretion der Nieren, der Blasenfunktion, der retroperitonealen Umgebung, der Körpertemperatur - bereits ein Absinken der Temperatur um 2˚C führt zu einer Abnahme oder zum völligen Stillstand der Peristaltik (12) - und der Aktivität des vegetativen Nervensystems. Im Gegensatz zum Darm, der durch eine Pendelperistaltik charkterisiert ist, erfolgt der Transport (des Urins) im Harnleiter nur in eine Richtung, nämlich vom Nierenbecken zur Blase. Eine peristaltische Welle verläuft ausschließlich orthograd, von proximal nach distal, unkoordinierte antiperistaltische Bewegungen werden inhibiert (13). Diese gerichtete Motilität ist das Resultat einer myogenen Erregungsbildung und -leitung in der glatten Muskulatur des Ureters. Spezialisierte Myozyten mit besonderen elektrophysiologischen Eigenschaften im Bereich der Fornices der kleinen Kelche übernehmen eine Schrittmacherfunktion. Deren Präpotentiale (= Schrittmacherpotentiale) depolarisieren die Membran bis zum Schwellenwert und lösen damit ein Aktionspotential aus. Beim Menschen beträgt die Zahl der in diesem Bereich spontan ausgelösten Depolarisationen 6 - 8 pro min., an isolierten Ureterstreifen wurde eine wesentlich niedrigere Kontraktionsfrequenz registriert (1 pro min.) Die Depolarisationen bewirken über zytoplasmatische Verbindungen zwischen glatten Muskelzellen, den sogenannten Nexus (Gap junctions), eine Erregung der benachbarten Zellen. Diese niederohmigen Zellkontakte gewährleisten die elektrotonische Übertragung der Depolarisation [einer erregten Zelle auf benachbarte Zellen.]


10. Canda A.E., Turna B., Cinar G.M., Nazli O. (2007) Physiology and pharmacology of the human ureter: basis for current and future treatments. Urol. Int. 78: 289 - 298

11. Kuhlmann U., Truninger B. Pathologische Urinbefunde und Zeichen abnormaler Nierenfunktion. In: Siegenthaler W. (Hrsg.) Differentialdiagnose Innerer Krankheiten. 16.Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1988, Kapitel 25

12. van Mastrigt R., van de Wetering J., Glerum J.J. (1986) Influence of temperature and stimulus interval variations on the propagation of contractions in the pig ureter. Urol. Int. 41: 266 - 269

13. Golenhofen K. Physiologie der Uretermuskulatur. In: Lutzeyer W., Melchior H. (Hrsg.) Ureterdynamik (Urodynamisches Symposium, Aachen, 04.12. und 05.12.1969). Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1971, pp 46 - 59

1.2 Funktionelle Bedeutung des Ureters

Der Ureter wurde in der Vergangenheit in der Regel als einfacher Muskelschlauch beschrieben, der durch die Füllung mit Urin zu peristaltischen Kontraktionen angeregt wird. Im Zusammenhang mit Erkrankungen des Harntraktes fand er als eigenständiges Organ kaum Beachtung. Die Zunahme des Wissens über den anatomischen Aufbau, die physiologischen Abläufe und die Komplexizität der pathologischen Veränderungen, welche den Ureter betreffen können, ließ das Interesse an diesem Organ rasch zunehmen (10). Da der Ureter der einzige Weg für den Transport des Urins von der Niere zum Speicher- und Entleerungsorgan Blase ist, kann jede pathologische Veränderung des Harnleiters die Niere in ihrer Morphologie und Funktion entscheidend beeinflussen. Dysfunktionen des Ureters bewirken einen Harnstau, der zur Beeinträchtigung der Nierenfunktion und in der Folge zum Verlust des Organs führen kann. So können Fehlbildungen in der Embryonalentwicklung zur ektopen Harnleitermündung oder der Entstehung von Megaureteren führen. Als Folge der Obstruktion des Ureter oder eines Refluxes kann es so bereits intrauterin zu einer Harnstauungsniere mit komplettem renalen Funktionsverlust kommen. Häufiger sind nach der Geburt erworbene Harnwegsobstruktionen, die nach einem chronischen Verlauf zu einer Hydronephrose als Zeichen einer supravesikalen Abflußbehinderung führen können (11).

1.3 Physiologie des Ureters

Der Ureter wird heute als peristaltisch arbeitendes, autonomes Organ beschrieben, dessen Funktion an die des Gesamtorganismus adaptiert ist und dessen Physiologie sich grundsätzlich von der anderer glattmuskulärer Hohlorgane wie Arterien, Venen oder dem Darm unterscheidet. Die Funktion des Organs Ureter unterliegt zahlreichen Einflüßen [sic] wie der Urinsekretion der Nieren, der Blasenfunktion, der retroperitonealen Umgebung, der Körpertemperatur - bereits ein Absinken der Temperatur um 2˚ C führt zu einer Abnahme oder zum völligen Stillstand der Peristaltik (12) - und der Aktivität des vegetativen Nervensystems. Im Gegensatz zum Darm, der durch eine Pendelperistaltik charkterisiert ist, erfolgt der Transport (des Urins) im Harnleiter nur in eine Richtung, nämlich vom Nierenbecken zur Blase. Eine peristaltische Welle verläuft ausschließlich orthograd, von proximal nach distal, unkoordinierte antiperistaltische Bewegungen werden inhibiert (13).

[Seite 5]

Diese gerichtete Motilität ist das Resultat einer myogenen Erregungsbildung und -leitung in der glatten Muskulatur des Ureters. Spezialisierte Myozyten mit besonderen elektrophysiologischen Eigenschaften im Bereich der Fornices der kleinen Kelche übernehmen eine Schrittmacherfunktion. Deren Präpotentiale (= Schrittmacherpotentiale) depolarisieren die Membran bis zum Schwellenwert und lösen damit ein Aktionspotential aus. Beim Menschen beträgt die Zahl der in diesem Bereich spontan ausgelösten Depolarisationen 6 - 8 pro min., an isolierten Ureterstreifen wurde eine wesentlich niedrige [sic] Kontraktionsfrequenz registriert (1 pro min.) Die Depolarisationen bewirken über zytoplasmatische Verbindungen zwischen glatten Muskelzellen, den sogenannten Nexus (Gap junctions), eine Erregung der benachbarten Zellen. Diese niederohmigen Zellkontakte gewährleisten die elektrotonische Übertragung der Depolarisation einer erregten Zelle auf benachbarte Zellen.


10. King L.R., Stephens F.D. Foreword. In: Bergman H. (Ed.) The Ureter. 2nd Edition, Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, London, Paris, Tokio, Hong Kong, Barcelona, Budapest 1981

11. Kuhlmann U., Truninger B. Pathologische Urinbefunde und Zeichen abnormaler Nierenfunktion. In: Siegenthaler W. (Hrsg.) Differentialdiagnose Innerer Krankheiten. 16. Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1988, Kapitel 25 - 25.63

12. van Mastrigt R., van de Wetering J., Glerum J.J. (1986) Influence of temperature and stimulus interval variations on the propagation of contractions in the pig ureter. Urol. Int. 41: 266 - 269

13. Golenhofen K. Physiologie der Uretermuskulatur. In: Lutzeyer W., Melchior H. (Hrsg.) Ureterdynamik (Urodynamisches Symposium, Aachen, 04.12. und 05.12.1969). Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1971, pp 46 - 59

Anmerkungen

Ein Verweis auf die Quelle fehlt.

Sichter
(Hindemith), WiseWoman


[16.] Cak/Fragment 002 01 - Diskussion
Bearbeitet: 13. December 2015, 12:14 WiseWoman
Erstellt: 15. November 2015, 22:48 (Hindemith)
Cak, Fragment, Gesichtet, KomplettPlagiat, Kuehn 2008, SMWFragment, Schutzlevel sysop

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Hindemith
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 2, Zeilen: 1ff (komplett)
Quelle: Kuehn 2008
Seite(n): 2, Zeilen: 6ff
GENESER (1990) vermutet, daß weder sympathische noch parasympathische Nerven die motorische Aktivität des Ureters regulieren, während SCHULMAN (1975) eine Dominanz des cholinergen Systems im unteren Anteil des Ureters postulierte (3,4).

Die Wandung des Ureters wird von innen nach außen von einer Schleimhaut (Tunica mucosa), einer Muskelschicht (Tunica muscularis) und einer Bindegewebshülle (Tunica adventitia) gebildet. Die Tunica mucosa, deren faltige Oberflächenstruktur die glatte Muskulatur beim Verschluß des Harnleiterlumens unterstützt, ist von einem Übergangsepithel bedeckt, welches ein charakteristisches Grenzflächengewebe der ableitenden Harnwege ist. Da das Übergangsepithel für lösliche Substanzen nahezu impermeabel ist, bildet es eine Barriere zwischen dem hypertonen Harn und dem Gewebe, welche den osmotischen Verlust von Wasser aus den Gewebestrukturen in den Harn verhindert. Diese Funktion des Epithels wird durch besondere physiologische Eigenschaften der Zellmembran und des Zytoplasmas der Deckzellen gewährleistet.

Die Tunica muscularis wird von einer inneren, longitudinal angeordneten, und einer äußeren, zirkulär orientierten Muskelschicht gebildet, die im letzten Drittel des Ureterverlaufs durch eine äußere Längsmuskelschicht ergänzt wird (5-8). Am Ort des Eintritts in die Blase gehen die Muskulatur und Adventitia der beiden Harnleiter in die des Blasendreiecks (Trigonums) über. Während der Blasenentleerung kontrahiert sich diese Muskulatur und zieht die Muskel- und Bindegewebsschicht des Harnleiters nach innen, was zu einem terminalen Verschluß des Ureters führt. Die Tunica adventitia, die von einem Geflecht aus Gefäßen und Nervenfasern durchzogen wird, ist eine lose, mit der Muskulatur und dem Peritoneum verbundene Bindegewebsschicht mit einem hohen Anteil an Fett (9).


3. Geneser F.: Das Harnsystem. In: Geneser F. (Hrsg.): Histologie. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 1990, pp 425 - 529

4. Schulman C.C. (1975) Ultrastructural evidence for adrenergic and cholinergic innervation of the human ureter. J. Urol. 113: 765 - 771

5. Laberke G., Baur R. (1986) Der normale proximale Ureter des Menschen. Urologe [A] 25: 238 - 240

6. Junqueira L.C., Carneiro J. Harnorgane. In: Histologie. 3. Auflage, Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, London, Paris, Tokio, Hong Kong, Barcelona, Budapest 1989, pp 549 - 578

7. Thews G., Mutschler E., Vaupel P. Ableitende Harnwege. In: Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 1991, pp 341 - 342

8. Stevens A., Lowe J. Der Harnapparat. In: Histologie. VCH Verlagsgesellschaft, Weinheim 1992, pp 271 - 303

9. Velardo J.T. Histology of the Ureter. In: Bergman H. (Ed.) The Ureter. 2nd Edition, Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, London, Paris, Tokio, Hong Kong, Barcelona, Budapest 1981, pp 13 - 54

GENESER (1990) vermutet, daß weder sympathische noch parasympathische Nerven die motorische Aktivität des Ureters regulieren, während DAVIS (1981) von einer Dominanz des cholinergen Systems im unteren Anteil des Ureters ausgeht (2,4).

Die Wandung des Ureters wird von innen nach außen von einer Schleimhaut (Tunica mucosa), einer Muskelschicht (Tunica muscularis) und einer Bindegewebshülle (Tunica adventitia) gebildet. Die Tunica mucosa, deren faltige Oberflächenstruktur die glatte Muskulatur beim Verschluß des Harnleiterlumens unterstützt, ist von einem Übergangsepithel bedeckt, welches ein charakteristisches Grenzflächengewebe der ableitenden Harnwege ist. Da das Übergangsepithel für lösliche Substanzen nahezu impermeabel ist, bildet es eine Barriere zwischen dem hypertonen Harn und dem Gewebe, welche den osmotischen Verlust von Wasser aus den Gewebestrukturen in den Harn verhindert. Diese Funktion des Epithels wird durch besondere physiologische Eigenschaften der Zellmembran und des Zytoplasmas der Deckzellen gewährleistet.

Die Tunica muscularis wird von einer inneren, longitudinal angeordneten, und einer äußeren, zirkulär orientierten Muskelschicht gebildet, die im letzten Drittel des Ureterverlaufs durch eine äußere Längsmuskelschicht ergänzt wird (5-8). Am Ort des Eintritts in die Blase gehen die Muskulatur und Adventitia der beiden Harnleiter in die des Blasendreiecks (Trigonums) über. Während der Blasenentleerung kontrahiert sich diese Muskulatur und zieht die Muskel- und Bindegewebsschicht des Harnleiters nach innen, was zu einem terminalen Verschluß des Ureters führt (4). Die Tunica adventitia, die von einem Geflecht aus Gefäßen und Nervenfasern durchzogen wird, ist eine lose, mit der Muskulatur und dem Peritoneum verbundene Bindegewebsschicht mit einem hohen Anteil an Fett (9).


2. Davis J.E., Hagedorn J.P., Bergman L.L. Anatomy and Ultrastructure of the Ureter. In: Bergmann H. (Ed.) The Ureter. 2nd Edition, Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, London, Paris, Tokio, Hong Kong, Barcelona, Budapest 1981, pp 55 - 70

4. Geneser F.: Das Harnsystem. In: Geneser F. (Hrsg.): Histologie. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 1990, pp 425 - 529

5. Laberke G., Baur R. (1986) Der normale proximale Ureter des Menschen. Urologe A 25: 238 - 240

6. Junqueira L.C., Carneiro J. Harnorgane. In: Histologie. 3. Auflage, Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, London, Paris, Tokio, Hong Kong, Barcelona, Budapest 1989, pp 549 - 578

7. Thews G., Mutschler E., Vaupel P. Ableitende Harnwege. In: Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 1991, pp 341 - 342

8. Stevens A., Lowe J. Der Harnapparat. In: Histologie. VCH Verlagsgesellschaft, Weinheim 1992, pp 271 - 303

9. Velardo J.T. Histology of the Ureter. In: Bergman H. (Ed.) The Ureter. 2nd Edition, Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, London, Paris, Tokio, Hong Kong, Barcelona, Budapest 1981, pp 13 - 54

Anmerkungen

Ein Verweis auf die Quelle fehlt. Genesers Werk heißt eigentlich "Textbook of histology" und wurde von W. Schwerdtfeger übersetzt (siehe DNB).

Sichter
(Hindemith), WiseWoman


[17.] Cak/Fragment 001 01 - Diskussion
Bearbeitet: 29. November 2015, 16:36 Hindemith
Erstellt: 15. November 2015, 22:43 (Hindemith)
Cak, Fragment, Gesichtet, Kuehn 2008, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Hindemith
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 1, Zeilen: 1ff (komplett)
Quelle: Kuehn 2008
Seite(n): 1-2, Zeilen: S. 1: 1ff., S. 2: 1-9
1. Einleitung

1.1 Anatomische Grundlagen

Die Harnleiter sind retroperitoneal gelegene, beim Erwachsenen etwa 25 cm - 35 cm lange Tuben mit einem luminalen Durchmesser von 4 mm - 7 mm. Auf jeder Körperseite verbindet ein Harnleiter die jeweilige Niere mit dem Hohlorgan Harnblase. Die Einteilung des Verlaufs der Harnleiter erfolgt in eine Pars abdominalis und eine Pars pelvina, die Pars abdominalis ist etwa 14 cm lang und beginnt am Übergang des Nierenbeckens in den Ureter, eine exakte Trennung dieser beiden Strukturen ist nicht eindeutig möglich. Die Pars abdominalis reicht bis zur Linea terminalis des Beckens, liegt auf dem Musculus psoas auf, wird in ihrem Verlauf von den Vasa testikularia überkreuzt und quert selbst die Vasa iliacae. Die Radix mesenterii zieht über den rechten, das Mesokolon sigmoideum über den linken Ureter. Die Pars pelvina ist ebenfalls etwa 14 cm lang und erstreckt sich von der Linea terminalis bis zum Ostium ureteris. In ihrem Verlauf liegt sie der seitlichen Beckenwand an, durchbricht schräg von dorsal die Blasenwand und mündet mit dem schlitzförmigen Ostium ureteris in das Blasenlumen.

Im Harnleiterverlauf finden sich drei physiologische Einengungen: Die erste befindet sich am Übergang vom Nierenbecken zum Harnleiter, die zweite an der Überkreuzung der Vasa iliacae, die dritte und engste Stelle bildet die Mündung des Ureters in die Blase.

Die Blutversorgung des Harnleiters erfolgt aus den Arterien, die seinem Verlauf am nächsten liegen. Der obere Teil des Ureters wird durch ein oder zwei Äste der Arteria renalis, manchmal auch über Äste der Aorta, der Nierenpol-, Nierenkapsel- oder Nierenrindenarterie versorgt. In der Beckenregion ziehen Äste aus der A. iliaca interna und externa, A. testicularis bzw. A. ovarica, der A. pudenda interna, A. rectalis superior und der A. vesicalis inferior zum Ureter. Der venöse Blutabstrom erfolgt über Venen, die in ihrem Verlauf die Arterien begleiten sowie über im Beckenbereich liegende Venengeflechte.

Die neuronale Innervation des Ureters erfolgt durch Fasern aus dem Ganglion coeliacum, Ganglion mesentericum und Ganglion aortico renale, außerdem aus dem Plexus aortae, Plexus hypogastricus superior und Plexus inferior. Das Zentrum der sympathischen Innervation des Ureters sind die präganglionären Rückenmarksegmente Th 11, Th 12 und L1. Die parasympathische Innervation des oberen Segments des Ureters erfolgt aus dem Plexus coeliacus. Der untere Anteil wird aus den Sakralsegmenten S2, S3 und S4 versorgt. Die afferenten Fasern des oberen Teils erreichen den Spinalkanal mit den sympathischen Nervenfasern bei Th 11, Th 12 und L1, die afferenten Fasern aus dem unteren Teil treten über den Plexus pelvicus bei S2, S3 und S4 in den Spinalkanal ein (1). Über die Wertigkeit der verschiedenen autonomen Nerven in der Kontrolle der Ureterfunktion besteht keine eindeutige Klarheit. HERTLE & NAWRATH (1986) vermuten eine Dominanz des Sympathikus und geben ein Verhältnis von sympathischer zu parasympathischer Innervation von 50:1 an (2). Da im Ureter vor allem exzitatorische alpha-Rezeptoren nachgewiesen worden sind, postulieren sie, daß dem parasympathischen System keine physiologische Bedeutung für die Kontrolle [der Harnleiterperistaltik zukommt.]


1. Boyarsky S., Kirshner N., Labay P. (1966) The control of ureteral function. Med. Serv. J. Can. 22: 601 - 613

2. Hertle L., Nawrath H. (1986) Wirkungen von Pharmaka am oberen Harntrakt des Menschen. Urologe [A] 25: 252 - 258

1. Einleitung

1.1 Anatomische Grundlagen

Die Harnleiter sind retroperitoneal gelegene, beim Erwachsenen etwa 25 cm - 35 cm lange Tuben mit einem luminalen Durchmesser von 4 mm - 7 mm (1,2). Auf jeder Körperseite verbindet ein Harnleiter die jeweilige Niere mit dem Hohlorgan Harnblase. Die Einteilung des Verlaufs der Harnleiter erfolgt in eine Pars abdominalis und eine Pars pelvina, die Pars abdominalis ist etwa 14 cm lang und beginnt am Übergang des Nierenbeckens in den Ureter, eine exakte Trennung dieser beiden Strukturen ist nicht eindeutig möglich. Die Pars abdominalis reicht bis zur Linea terminalis des Beckens, liegt auf dem Musculus psoas auf, wird in ihrem Verlauf von den Vasa testikularia überkreuzt und kreuzt selbst die Vasa iliacae. Die Radix mesenterii zieht über den rechten, das Mesokolon sigmoideum über den linken Ureter. Die Pars pelvina ist ebenfalls etwa 14 cm lang und erstreckt sich von der Linea terminalis bis zum Ostium ureteris. In ihrem Verlauf liegt sie der seitlichen Beckenwand an, durchbricht schräg von dorsal die Blasenwand und mündet mit dem schlitzförmigen Ostium ureteris in das Blasenlumen.

Im Harnleiterverlauf finden sich drei physiologische Einengungen: Die erste befindet sich am Übergang vom Nierenbecken zum Harnleiter, die zweite an der Überkreuzung der Vasa iliacae, die dritte und engste Stelle bildet die Mündung des Ureters in die Blase.

Die Blutversorgung des Harnleiters erfolgt aus den Arterien, die seinem Verlauf am nächsten liegen. Der obere Teil des Ureters wird durch ein oder zwei Äste der Arteria renalis, manchmal auch über Äste der Aorta, der Nierenpol-, Nierenkapsel- oder Nierenrindenarterie versorgt. In der Beckenregion ziehen Äste aus der A. iliaca interna und externa, A. testicularis bzw. A. ovarica, der A. pudenda interna, A. rectalis superior und der A. vesicalis inferior zum Ureter. Der venöse Blutabstrom erfolgt über Venen, die in ihrem Verlauf die Arterien begleiten sowie über im Beckenbereich vorhandene Venengeflechte.

Die neuronale Innervation des Ureters erfolgt durch Fasern aus dem Ganglion coeliacum, Ganglion mesentericum und Ganglion aortico renale, außerdem aus dem Plexus Aortae, Plexus hypogastricus superior und Plexus inferior. Das Zentrum der sympathischen Innervation des Ureters sind die präganglionären Rückenmarksegmente Th11, Th12 und L1. Die parasympathische Innervation des oberen Segments des Ureters erfolgt aus dem Plexus coeliacus. Der untere Anteil wird aus den Sakralsegmenten S2, S3 und S4 versorgt. Die afferenten Fasern des oberen Teils erreichen den Spinalkanal mit den sympathischen Nervenfasern bei Th11, Th12 und L1, die afferenten Fasern aus dem unteren Teil treten über den Plexus pelvicus bei S2, S3 und S4 in den Spinalkanal ein (2).

[Seite 2]

Über die Wertigkeit der verschiedenen autonomen Nerven in der Kontrolle der Ureterfunktion besteht keine eindeutige Klarheit. HERTLE & NAWRATH (3) vermuten eine Dominanz des Sympathicus und geben ein Verhältnis von sympathischer zu parasympathischer Innervation von 50:1 an. Da im Ureter vor allem exzitatorische -Rezeptoren nachgewiesen worden sind, postulieren sie, daß dem parasympathischen System keine physiologische Bedeutung für die Kontrolle der Harnleiterperistaltik zukommt.


1. Waldeyer A., Mayet A. Die Organe des Retroperitonealraums. In: Anatomie des Menschen. Teil I, 13. Auflage, Verlag Walter de Gruyter, Berlin 1976, pp 248 - 260

2. Davis J.E., Hagedorn J.P., Bergman L.L. Anatomy and Ultrastructure of the Ureter. In: Bergmann H. (Ed.) The Ureter. 2nd Edition, Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, London, Paris, Tokio, Hong Kong, Barcelona, Budapest 1981, pp 55 - 70

3. Hertle L., Nawrath H. (1986) Wirkungen von Pharmaka am oberen Harntrakt des Menschen. Urologe A 25: 252 - 258

Anmerkungen

Ein Verweis auf die Quelle fehlt. Verf. lässt zwei Literaturangaben der Quelle weg und ersetzt sie durch 1 neue.

Sichter
(Hindemith) Agrippina1