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Übernahmen aus der Habilitationsschrift des Betreuers[]

Es finden sich umfangreiche, weitgehend wörtliche Übernahmen aus der Habilitationsschrift des Betreuers der Dissertation Vahl (1995). Ein Verweis auf diese Quelle ist in der gesamten Dissertation nicht zu finden, auch sind die übernommenen Passagen nicht als Zitate kenntlich gemacht. Dazu ist anzumerken:

  • Die längste Übernahme erstreckt sich über insgesamt 9 Seiten (84, 85, 86, 87, 88, 89, 90, 91, 92). Diese Seiten betreffen ein Kapitel (4.2.3) der Dissertation, in dem Ergebnisse diskutiert und eingeordnet werden.
  • Während in der Habilitationsschrift u.a. gesunde Spenderherzen mit an dilativer Cardiomyopathie erkrankten Empfängerherzen verglichen werden, werden in der Dissertation in analoger Weise Herzen mit Mitralstenose und Herzen mit Mitralklappeninsuffizienzen verglichen. Daher werden häufig entsprechende Stichworte ersetzt, um die Übernahmen thematisch anzupassen. Siehe z.B. Fragment_066_06, Fragment_090_01 oder Fragment_086_17
  • Typischerweise werden auch alle oder fast alle Quellenverweise mit aus der Habilitationsschrift übernommen. Siehe z.B. Fragment_091_01
  • Der Autor der Dissertation hat schon vor ihrer Einreichung selbst sehr ausgiebig publiziert (siehe z.B. das Publikationsverzeichnis in der Dissertation: Seite 113 ff.), meistens zusammen mit Christian-Friedrich Vahl, und auch schon vor der Einreichung der Habilitationsschrift Vahl (1995). Es ist also durchaus möglich, dass sich Teile der weitgehend wörtlich übernommenen Textstellen auf gemeinschaftliche Arbeit beziehen. Aber auch dies hätte angegeben werden müssen – sowohl in der Habilitationsschrift Vahls als auch in der untersuchten Arbeit.

Übernahmen aus einer gemeinsamen Publikation mit dem Betreuer[]

In den Kapiteln 2.1, 3.1, 4.1.1 und 4.2.2 der Dissertation gibt es substantielle Übernahmen aus der englischsprachigen Publikation Vahl et al. (1992). Andreas Bonz ist zwar Mitverfasser dieser Publikation, aber nur einer von insgesamt sieben Autoren. Die Übernahmen wurden als Plagiat eingestuft, denn es ist schwer vorstellbar, dass die Urheberschaft aller übernommenen Messdaten und Erläuterungen dem Verfasser zuzuschreiben ist. Dazu ist anzumerken:

  • Die Publikation findet sich im Literaturverzeichnis, wird aber nur einmal (auf Seite 65) in der Dissertation explizit erwähnt. Dort wird sie zusammen mit einer anderen Publikation kommentarlos als Beleg für die Aussage "Bei dem Häutungsvorgang werden sämtliche Membranen soweit funktionsuntüchtig gemacht, daß der kontraktile Apparat direkten Messungen zugänglich ist" angeführt.
  • Alle Messergebnisse und alle Schaubilder der Publikation wurden in die Dissertation übernommen. Siehe z.B. Fragment_040_05 und Fragment_041_11
  • Auch viele Erläuterungen und Diskussionen der Publikation finden sich übersetzt und im Stil etwas breiter gefaßt in der Dissertation wieder. Siehe z.B. Fragment_042_01, Fragment_039_06 und Fragment_080_01
    • Teilweise ist an ungewöhnlichen deutschen Sprachwendungen der englische Urprungstext direkt erkennbar, siehe Fragment_079_16.
  • Sowohl in der Dissertation als auch in der Publikation Vahl et al. (1992) wird die Untersuchung von 19 Herzmuskelpräparaten beschrieben und alle resultierenden Messwerte sind exakt identisch, es handelt sich also eindeutig um dieselbe Messreihe. Überraschenderweise gibt es trotzdem geringfügige Unterschiede in der Beschreibung der Präparate und ihrer Gewinnung:
    • In der Dissertation (Tabelle 1, Seite 13) sind 14 Patienten NYHA III klassifiziert, 5 Patienten sind NYHA IV klassifiziert, in der Publikation findet sich folgendes Zitat (Seite 254, Zeilen 29-30): "Preoperatively 11 patients were classified as NYHA II. 8 patients as NYHA III."
    • Gewisse Unterschiede in der Beschreibung der Gewinnung der Präparate, siehe Dublette/Fragment_016_01. Eine mögliche Erklärung für diese Diskrepanzen könnte sein, dass nicht aus Vahl et al. (1992) abgeschrieben wurde, sondern aus Vahl et al. (1992b), einer deutschsprachigen Publikation, die eine andere Messreihe beschreibt. Siehe dazu Fragment 016 02.

Übernahmen aus einer weiteren gemeinsamen Publikation mit dem Betreuer[]

Es finden sich auch einige sehr deutliche Übernahmen aus der deutschsprachigen Publikation Vahl et al. (1992b). Andreas Bonz ist zwar Mitverfasser dieser Publikation, aber nur einer von insgesamt sieben Autoren. Man beachte:

  • Die Übernahmen wurden u.a. deshalb als Plagiat eingestuft, weil sich zwei der übernommenen Textstellen auch sehr ähnlich bei Vahl (1995) finden lassen und deshalb wohl Christian-Friedrich Vahl, dem Erstautor von Vahl et al. (1992b), zuzuschreiben sind; siehe Fragment_061_04 und Fragment_061_22
  • Die Publikation ist im Literaturverzeichnis angegeben und auch fünfmal direkt im Text, allerdings nie in einer Form, die auf eine wörtliche Übernahme hinweisen würde.
  • Besonders klare Übernahmen: Fragment_016_02, Fragment_018_01

Andere Beobachtungen[]

  • Christian-Friedrich Vahl war der Betreuer der Dissertation von Andreas Bonz. Es ist nur schwer vorstellbar, dass ihm die ungekennzeichneten Übernahmen aus seiner Habilitationsschrift und zwei seiner Publikationen verborgen geblieben sind.
  • Danksagungen:
    • In der Habilitationsschrift Vahls (S. 273) findet sich in der Danksagung Folgendes über den Verfasser:
      "[Andreas Bonz] hat nicht nur mit vorbildlichem Engagement und großer Begeisterung einen großen Teil der Messungen durchgeführt und bei der Methodenentwicklung zur Messung mit FURA-2 Entscheidendes geleistet, sondern hat auch erheblichen Anteil an der lebendigen Atmosphäre der Arbeitsgruppe."
    • In der Dissertation findet sich in der Danksagung (S. 122) Folgendes über Christian-Friedrich Vahl:
      "Herrn Privatdozent Dr. Christian Friedrich Vahl möchte ich für die Überlassung des Promotionsthemas danken. Das durch ihn gewonnene Interesse an der Muskelphysiologie zum einen, der Herzchirurgie zum anderen, spiegelt sich in der vorliegenden Arbeit und den aus unserer Arbeitsgruppe entstandenen Publikationen wieder. Trotz seines klinischen Alltages war er zu jeder Zeit zu Problemlösungen, Diskussionen, Kritik oder einfach freundschaftlicher Hilfestellung zugegen."
  • In der Habilitationsschrift Vahls findet sich auch folgender Satz (S. 17): "Alle hier vorgestellten Versuchsreihen wurden in den Jahren 1991, 1992 und 1993 durchgeführt."
  • Man vergleiche auch die Analyse der Dissertation von Nalan Kayhan; teilweise wurden dort dieselben Stellen von Vahl (1995) übernommen.

Statistik[]

  • Es sind bislang 38 gesichtete Fragmente dokumentiert, die als Plagiat eingestuft wurden. Hiervon folgt der Text bei 15 Fragmenten einem in einer anderen Sprache verfassten Quellentext in wörtlicher oder sinngemäßer Übersetzung („Übersetzungsplagiate“). Bei 23 weiteren Fragmenten handelt es sich um Übernahmen ohne Verweis auf die Quelle („Verschleierungen“ oder „Komplettplagiate“).
  • Die untersuchte Arbeit hat 87 Seiten im Hauptteil. Auf 32 dieser Seiten wurden bislang Plagiate dokumentiert, was einem Anteil von 36.8 % entspricht.
    Die 87 Seiten lassen sich bezüglich des Textanteils, der als Plagiat eingestuft ist, wie folgt einordnen:
Plagiatsanteil Anzahl Seiten
keine Plagiate dokumentiert 55
0 % - 50 % Plagiatsanteil 12
50 % - 75 % Plagiatsanteil 5
75 % - 100 % Plagiatsanteil 15
Ausgehend von dieser Aufstellung lässt sich abschätzen, wieviel Text der untersuchten Arbeit gegenwärtig als plagiiert dokumentiert ist: Es sind, konservativ geschätzt, rund 18 % des Textes im Hauptteil der Arbeit.


Illustration[]

Folgende Grafik illustriert das Ausmaß und die Verteilung der dokumentierten Fundstellen. Die Farben bezeichnen den diagnostizierten Plagiatstyp:
(grau=Komplettplagiat, rot=Verschleierung, blau=Übersetzungsplagiat, )

Awb col

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