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Die außenpolitische Stellung der Türkei im Nahen und Mittleren Osten, besonders nach dem Kalten Krieg bis Ende 1999, [sic] Kontinuität oder Wandel?

von Derya Biyikli

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Statistik und Sichtungsnachweis dieser Seite findet sich am Artikelende

[1.] Db/Fragment 061 28 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2014-01-19 20:41:58 Schumann
BauernOpfer, Db, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Yilmaz 1993

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Stratumlucidum
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 61, Zeilen: 1-12, 16-23, 28-43
Quelle: Yilmaz 1993
Seite(n): 357, 358, 359, Zeilen: 357:44-46; 358:1-2, 5-13, 15-18, 26-29, 39-44; 359:13-19, 28-30, 32-33, 35-37
[- Der durch Industrialisierungsbemühungen entstandener [sic] Bedarf an Sachkapital und technologischem Know-how sollte mit Hilfe des neuen „Gesetzes zur] Förderung des ausländischen Kapitals“ und durch Kapitalimport befriedigt werden.

- Bei der Liberalisierung des Außenhandels sollten notwendige Fortschritte erzielt werden. 299

Die wirtschaftliche Entwicklung unter Menderes war durch eine rapide Expansion in der realen landwirtschaftlichen Produktion und einer [sic] enormen [sic] Steigerung der staatlichen Infrastrukturinvestitionen gekennzeichnet. Dies resultierte in erster Linie aus der Ausdehnung der landwirtschaftlichen Nutzflächen und der Anwendung von modernen Techniken sowie der künstlichen Bewässerung des anbaufähigen Bodens. Ebenso führten Kreditvergünstigungen zu [sic] Erhöhung der Produktion in der Landwirtschaft. So wuchs Anfang der fünfziger Jahre die landwirtschaftliche Produktion mit einer realen Rate von 12 %. 300 [...]

Der Außenhandel wurde teilweise liberalisiert. Hierzu wurde das Exportgeschäft stark gefördert und Sortiment und Umfang der importierten Güter wurden erweitert. Die Folge war eine bemerkenswerte Zunahme sowohl beim Export als auch bei den Importen.

Im Industriebereich stieg der Anteil des privaten Sektors an der gesamten Wertschöpfung um 42 % in 1950 und um 50% in 1954 und erreichte bis Ende 1958 eine Höhe von 55 %. Besonders in der Textilbranche war ein wachsender Wertschöpfungsanteil zu verzeichnen.302

[...]

Für das Ende der fünfziger Jahre kann man die Hauptmerkmale der Wirtschaft wie folgt zusammenfassen: hohe Inflationsrate, Zahlungsbilanzschwierigkeiten und Engpässe in der Produktion, überbewerteter Wechselkurs des türkischen Pfundes, der den Export hemmte und gleichzeitig die Importe förderte. Mit dem beschleunigten Devisenschwund und der steigenden Tendenz der Auslandverschuldung [sic] drohte bereits wieder eine erhöhte einseitige Abhängigkeit vom Ausland. Im Jahr 1958 stand die Türkei vor dem Staatsbankrott. Der tatsächliche Wechselkurs auf dem Schwarzmarkt lag fünfmal höher als der offizielle Wechselkurs. Das Zahlungsbilanzdefizit erreichte seinen Höhepunkt. Die Auslandschulden [sic] beliefen sich auf mehr als eine Milliarde US $, [sic] dreimal soviel wie die Exporteinnahmen der Türkei. Jährlich sollten auch 80 Milliarden US $ [sic] an die Kreditgeber zurückgezahlt werden. Daraufhin wurde im August 1958 der IWF eingeschaltet. Die Erfüllung von IWF-Auflagen führte zu innerpolitischen [sic] Turbulenzen. Schließlich übernahm das Militär als Folge der Staats- und Wirtschaftskrise im Mai 1960 die Macht. Die ohne langfristige Zielsetzung betriebene Wirtschaftspolitik der demokratischen Partei führte die Türkei in ein wirtschaftliches Chaos. Deshalb wurde nach der Machtübernahme des Militärs von 1960 zunächst eine [„staatliche Planungsorganisation [(Devlet Planlama Teskilati, DPT)]“ ins Leben gerufen und die Phase des „Wirtschaftlichen Plansystems“ eingeleitet.]


299 Vgl. Yilmaz Bahri: Die wirtschaftliche Entwicklung der Türkei bis 1980, in: Südosteuro [sic] Mitteilungen Nr. 4 1993, S. 357 f.

300 Vgl. ebenda, S. 357 f.

302 Vgl. Yilmaz Bahri: Die wirtschaftliche..., S. 357

[Seite 357]

– der durch die Industrialisierungsbemühungen entstandene Bedarf an Sachkapital und technologischem Know-how sollte mit Hilfe des neuen „Gesetzes zur Förderung des ausländischen Kapitals“ durch Kapitalimporte befriedigt werden;

[Seite 358]

– bei der Liberalisierung des Außenhandels sollten notwendige Fortschritte erzielt werden.

[...]

Die Zeit zwischen 1950 und 1954 unter Ministerpräsident Menderes war durch eine rapide Expansion in der realen landwirtschaftlichen Produktion und eine enorme Steigerung der staatlichen Infrastrukturinvestitionen gekennzeichnet. Die rapide Zunahme der Agrarproduktion resultierte in erster Linie aus der Ausdehnung der landwirtschaftlichen Nutzflächen und Anwendung von modernen Techniken sowie Bewässerung des anbaufähigen Bodens. Die Produktionssteigerung in der Landwirtschaft wurde auch wiederum von Kreditvergünstigungen [und die von der Regierung bewußt betriebene und begünstigte Mindestpreispolitik] stark induziert. So wuchs am Anfang der fünfziger Jahre die landwirtschaftliche Produktion mit einer realen Rate von 12%. [...]

In dieser Phase wurde der Außenhandel teilweise liberalisiert. Hierzu wurde das Exportgeschäft stark gefördert und Sortiment und Umfang der importierten Güter erweitert. Die Folge war eine bemerkenswerte Zunahme sowohl in den Exporten als auch bei den Importen. [...]

[...]

Im Industriebereich stieg der Anteil des privaten Sektors an der gesamten Wertschöpfung während dieser ersten Phase von 42% in 1950 und 50% in 1954 und erreichte bis Ende 1958 eine Höhe von 55 %. Insbesondere in der Textilbranche war ein „überhöhter“ Wertschöpfungsanteil zu verzeichnen.18

[...]

Die Hauptmerkmale dieser zweiten Phase kann man wie folgt zusammenfassen: hohe Inflationsrate, Zahlungsbilanzschwierigkeiten und Engpässe in der Produktion, überbewerteter Wechselkurs des türkischen Pfundes, der den Export hemmte und gleichzeitig Importe förderte. Mit dem beschleunigten Devisenschwund und der steigenden Tendenz der Auslandsverschuldung drohte bereits wieder eine erhöhte einseitige Abhängigkeit vom Ausland[, aus der sich das Land seit der Gründung der Republik durch den Aufbau einer eigenen Industrie hatte lösen wollen].


[18 Singer Moris, The Economic Advance of Turkey, 1938–1960, Ankara, 1977, S.300ff.]

[Seite 359]

Im Jahr 1958 stand die Türkei vor dem Staatsbankrott. Der tatsächliche Wechselkurs auf dem Schwarzmarkt lag fünfmal höher als der offizielle Wechselkurs. Das Zahlungsbilanzdefizit erreichte seinen Höhepunkt. Die Auslandsschulden beliefen sich auf mehr als eine Milliarde US-$, d.h. dreimal so viel wie die Exporteinnahmen der Türkei. Zusätzlich sollten jährlich um etwa 80 Mill. US-$ an die Kreditgeber zurückgezahlt werden.18

Im August 1958 wurde der IWF eingeschaltet. [...]

[...] So führte die Erfüllung von IWF-Auflagen zu innerpolitischen [sic] Turbulenzen. Schließlich übernahm das Militär als Folge der Staats- und Wirtschaftskrise im Mai 1960 die Macht.

[...]

Die in den fünfziger Jahren ohne langfristige Zielsetzung betriebene Wirtschaftspolitik der demokratischen Partei führte zu einem wirtschaftlichen Chaos. [Als erste Reaktion auf diese planlose und auf rein quantitatives Wachstum ausgerichtete wirtschaftliche Entwicklung] wurde nach der Machtübernahme des Militärs von 1960 zunächst eine „staatliche Planungsorganisation“ ins Leben gerufen und die Phase des „Wirtschaftlichen Plansystems“ eingeleitet.

Anmerkungen

Fortsetzung von der Vorseite

Die Verf. verweist dreimal auf dieser Seite und für den unteren Absatz an dessen Ende auf der folgenden Seite zum Vergleich auf S. 357 der Quelle. Selbst wenn man ihr bei der Seitenangabe einen Flüchtigkeitsfehler zugute halten wollte, werden Art und Umfang der Übernahme so nicht kenntlich gemacht. Auch das im Deutschen nicht verwendete Wort "innerpolitischen" übernimmt sie. Fn. 18 ist auf S. 359 der Quelle nicht vorhanden, sondern nur auf S. 358.

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Sichter
(Stratumlucidum) Schumann



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