von Derya Biyikli
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[1.] Db/Fragment 062 10 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2014-07-29 11:10:00 Stratumlucidum | Adanir 1995, BauernOpfer, Db, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 62, Zeilen: 10-19, 21-23, 103-104 |
Quelle: Adanir 1995 Seite(n): 92, Zeilen: 92:12-27.38-40 - 93:1-4 |
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In den 60er Jahren war die Industrialisierung wieder das oberste Ziel. Diese wurde durch eine importsubstituierende Entwicklungsstrategie versucht. Die Einfuhr von Industrieerzeugnissen sollte eingeschränkt werden, damit ein staatlich gestützter Binnenmarkt für die einheimischen Unternehmen entstand. Die Folge war eine beachtliche Industrialisierung, so dass bald Kühlschränke, Waschmaschinen, Fernsehgeräte, Automobile, Traktoren aus heimischer Produktion auf den Binnenmarkt kamen. Die Produktion basierte letztlich auf fremder Technologie, auf importierten Rohstoffen und Vorprodukten. Der türkische Export bestand weiterhin aus traditionellen Agrargütern, deren Preise stagnierten. Das Zahlungsbilanzdefizit des Landes wuchs beständig.305
[1963 konnte ein Vertrag mit der EG unterzeichnet werden, der einen späteren Beitritt der Türkei zur Gemeinschaft vorsah.] Mit dem Abkommen von Ankara 1963 begann ein Export von Arbeitskräften vor allem nach Deutschland, aber auch nach den Niederlanden, Frankreich, Dänemark und Skandinavien.306 305 Vgl. Adanir, Fikret: Geschichte der Republik Türkei, S. 92 306 Die Zahl der Ausgewanderten erreichte bis zu Beginn der 90er Jahre drei Millionen, davon etwa 1,8 Mio. in Deutschland.. [sic] Vgl. Adanir, Fikret: Geschichte der Republik Türkei, S. 92 |
[Seite 92]
Wiederum war die umfassende Industrialisierung das oberste Ziel. Auf dem Weg dorthin erschien in den 60er Jahren eine importsubstituierende Entwicklungsstrategie als Gebot der Stunde. Die Einfuhr von Industrieerzeugnissen sollte eingeschränkt werden, damit ein geschützter Binnenmarkt für die einheimischen Unternehmer entstand, die nun praktisch Monopolprofite erzielen durften. Die Folge war in der Tat eine beachtliche Industrialisierung, so daß bald Kühlschränke, Waschmaschinen, Fernsehgeräte, Automobile, Traktoren und v.a.m. aus heimischer Produktion auf den Binnenmarkt kamen. Freilich basierte diese Produktion letztlich auf fremder Technologie, auf importierten Rohstoffen und Vorprodukten, d. h., die Einsparungen an harter Währung waren gering. Da der türkische Export weiterhin aus traditionellen Agrargütern bestand, deren Preise stagnierten, wuchs das Zahlungsbilanzdefizit des Landes beständig. [...] Mit dem Abkommen von Ankara 1963 begann ein mehr oder weniger geregelter Export von Arbeitskräften vor allem nach [Seite 93] Deutschland, aber auch nach den Niederlanden, Frankreich, Dänemark und Skandinavien. Die Zahl der Ausgewanderten erreichte bis zu Beginn der 90er Jahre drei Millionen, davon etwa 1,8 Millionen in Deutschland. |
Art und Umfang der Übernahme bleiben ungekennzeichnet. Der in Klammern gesetzte Satz findet sich sehr ähnlich in der Quelle Riemer 1998, S. 30. |
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[2.] Db/Fragment 062 24 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2014-01-18 00:53:37 Schumann | BauernOpfer, Db, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Yilmaz 1993 |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 62, Zeilen: 1-9, 24-43 |
Quelle: Yilmaz 1993 Seite(n): 359, 360, Zeilen: 359:35-46; 360:1-17 |
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[Deshalb wurde nach der Machtübernahme des Militärs von 1960 zunächst eine] „staatliche Planungsorganisation [(Devlet Planlama Teskilati, DPT)]“ ins Leben gerufen und die Phase des „Wirtschaftlichen Plansystems“ eingeleitet. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklungsplanung und das System der sogenannten „mixed economy“ im Rahmen der demokratischen Grundordnung sollte praktiziert werden. Der Akzent für die Zukunft sollte auf mehr Planung zwischen dem Staats- und Privatsektor sowie den Regionen gesetzt werden. Zusätzlich war die Regierung dazu verpflichtet, die künftige Entwicklung des Landes unter dem Aspekt eines Gesamtplanes zu koordinieren. Die Pläne hatten für den Staatssektor imperativen Charakter und sollten dem privaten Bereich der Wirtschaft Orientierungshilfen bieten. 304
[...] Der erste Fünfjahresplan (1963-1967) und der zweite Fünfjahresplan (1968-1972) wurden im Rahmen einer „15-Jahre-Perspektivplanung“ durchgeführt. Die Grundziele des ersten und zweiten Fünfjahresplanes können wie folgt beschrieben werden: 1. Verwirklichung einer jährlich 7 %gen [sic] Wachstumsrate des Bruttoinlandsproduktes (BIP) 2. strukturelle Umwandlung der Wirtschaft zugunsten der Industrie bzw. der verarbeitenden Industrie 3. Im ersten Plan sollte ein ausgeglichenes Wachstum von Landwirtschaft und Industrie angestrebt und damit die Industrialisierung auf der Basis eines gesunden Agrarsektors erreicht werden. Im zweiten Fünfjahresplan (1968-1972) wurde die vitale Bedeutung des strukturellen Wandels der Türkei vom Agrar- zum Industrieland betont und die Notwendigkeit einer wachsenden Industrie erneuet [sic] unterstrichen. 4. Die in den Plänen vorgesehenen Investitionen sollten in erster Linie durch die Mobilisierung der inländischen Ressourcen ermöglicht werden. 5. Im Außenhandel sollten die sich eröffnenden Möglichkeiten der Spezialisierung im Rahmen der internationalen Arbeitsteilung genutzt werden, um das Defizit der türkischen Zahlungsbilanz dauerhaft abzubauen. 307 Der Industrialisierungsprozess sollte nach den Planungsexperten durch die Strategie der Importsubstitution vorangebracht werden. 304 Vgl. Yilmaz Bahri: Die wirtschaftliche Entwicklung, S. 357 307 Vgl. Yilmaz Bahri: Die wirtschaftliche, [sic] S. 357 |
[Seite 359]
[Als erste Reaktion auf diese planlose und auf rein quantitatives Wachstum ausgerichtete wirtschaftliche Entwicklung] wurde nach der Machtübernahme des Militärs von 1960 zunächst eine „staatliche Planungsorganisation“ ins Leben gerufen und die Phase des „Wirtschaftlichen Plansystems“ eingeleitet. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklungsplanung und das System der sogenannten „mixed economy“ im Rahmen der demokratischen Grundordnung sollte praktiziert werden. Für die Zukunft sollte der Akzent auf mehr Planung zwischen dem Staats- und Privatsektor und wirtschaftlichen Sektor [sic] sowie den Regionen gesetzt werden. Zusätzlich war die Regierung dazu verpflichtet, die künftige Entwicklung des Landes unter dem Aspekt eines Gesamtplanes zu koordinieren. Die Pläne hatten für den Staatssektor imperativen Charakter und sollten dem privaten Bereich der Wirtschaft Orientierungshilfen bieten. Der Erste Fünfjahresplan (1963-1967) und der Zweite Fünfjahresplan (1968-1972) wurden im Rahmen einer „15-Jahre-Perspektivplanung“ durchgeführt. [Seite 360] Die Grundziele des Ersten und Zweiten Fünfjahresplanes können wie folgt beschrieben werden:19 1) Verwirklichung einer jährlichen [sic] 7%igen Wachstumsrate des Bruttoinlandsproduktes; 2) strukturelle Umwandlung der Wirtschaft zugunsten der Industrie bzw. der verarbeitenden Industrie. 3) Im Ersten Plan sollte ein ausgeglichenes Wachstum von Landwirtschaft und Industrie angestrebt und damit die Industrialisierung auf einer gesunden Basis des Agrarsektors erreicht werden. Im Zweiten Fünfjahresplan (1968-1972) wurde die vitale Bedeutung des strukturellen Wandels der Türkei vom Agrar- und Industrieland betont und die Notwendigkeit einer wachsenden Industrie erneut unterstrichen. 4) Die in den Plänen vorgesehenen Investitionen sollten in erster Linie durch die Mobilisierung der inländischen Ressourcen ermöglicht werden. 5) Im Außenhandel sollten die sich eröffnenden Möglichkeiten der Spezialisierung im Rahmen der internationalen Arbeitsteilung genutzt werden, um das Defizit der türkischen Zahlungsbilanz dauerhaft abzubauen. Die Planungsexperten vertraten die Auffassung, daß der Industrialisierungsprozeß weiterhin durch die Strategie der Importsubstitution vorangebracht werden sollte. [19 Second Five Year Plan (1968-72), DPT Ankara, 1968. Vgl. Hale, a. a. O., S. 106.] |
Fortsetzung von der Vorseite Art und Umfang der Übernahme werden nicht kenntlich gemacht (selbst wenn man zugestehen wollte, dass es sich bei der Seitenangabe 357 um einen Flüchtigkeitsfehler der Verf. handelte). |
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