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Die außenpolitische Stellung der Türkei im Nahen und Mittleren Osten, besonders nach dem Kalten Krieg bis Ende 1999, [sic] Kontinuität oder Wandel?

von Derya Biyikli

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Statistik und Sichtungsnachweis dieser Seite findet sich am Artikelende

[1.] Db/Fragment 262 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2013-11-29 00:01:23 Graf Isolan
Akkaya et al. 1998, BauernOpfer, Db, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 262, Zeilen: 1-27
Quelle: Akkaya et al. 1998
Seite(n): 96-97, Zeilen: 96:1-19.21-25.26-35.39 - 97:1-6
[Neben dem Argument, dass die enge Anbindung an Europa zur politischen Stabilität in der Türkei führen würde, hoben] sie die Möglichkeit kostengünstiger Produktion und geographisch [sic], kulturelle und soziale Nähe der Türkei zu vielen interessanten Zukunftsmärkten im Nahen Osten, Südosteuropa und in Zentralasien hervor. Die Investoren, die nicht der EU angehörten, konnten die Türkei als Sprungbrett für den EU-Markt nutzen.

Wenn man die aktuelle Situation betrachtet, ist festzuhalten, dass der erwartete Anstieg der ausländischen Investitionen vorerst ausbleibt. Die tatsächliche Kapitalzufuhr von genehmigten Investitionen sank von 1,127 Mrd. US-$ in 1995 auf 964 Mio. US-$ in 1996. Die Gründe für das abnehmende Interesse sind u.a. die politische Instabilität der letzten Jahre, die in einer Regierungskrise endete sowie die hohen Inflationsraten. 1512

Zu 4. Als Folge der Zollunion steht die türkische Industrie nun in unmittelbarem Wettbewerb mit europäischen, aber auch mit Waren aus Drittländern, da die Türkei den Zolltarif der EU vollständig übernommen hat. Wenn die Unternehmen nicht konkurrenzfähig sind, müssen sie wahrscheinlich aus dem Markt ausscheiden. So werden noch mehr Waren importiert und die türkischen Arbeitnehmer werden arbeitslos. So entstehen soziale Probleme als Folge der Arbeitslosigkeit und der negativen Ketteneffekte in den Lieferbetrieben. Die zweite Alternative, d.h. die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit, erfordert Kapital, das vielen kleinen und mittleren Betrieben fehlt. Die Kompensierung der strukturellen Probleme durch die finanzielle Unterstützung durch EU-Fonds ist ausgeschlossen, da die Türkei kein EU-Mitglied ist.1513

Es ist allgemein festzustellen, dass die türkische Wirtschaft in ihrer Gesamtheit noch nicht in der Lage ist, im freien Wettbewerb mit Unternehmen aus der EU zu bestehen. Die Großunternehmen können mittelfristig konkurrenzfähig sein. Dies lässt sich aber von den mittleren und kleinen Betrieben, die die türkische Industrielandschaft dominieren, nicht sagen. Die Gefahr besteht, dass viele dieser Betriebe aus dem Markt scheiden müssen.1514


1512 Vgl. Sen Faruk/Akkaya Cigdem/Özbek Yasemin: Länderbericht Türkei, S. 96

1513 Vgl. ebenda, S. 96

1514 Vgl.ebenda, S. 96

Neben dem Argument, daß die engere Anbindung an Europa zur politischen Stabilität in der Türkei führen werde, hoben sie die Möglichkeiten kostengünstiger Produktion und die geographische, kulturelle und soziale Nähe der Türkei zu vielen interessanten Zukunftsmärkten im Nahen Osten, in Südosteuropa und in Zentralasien hervor. Investoren, die nicht der EU angehörten, könnten die Türkei als Sprungbrett für den EU-Markt nutzen.

Betrachtet man die aktuelle Situation, ist festzuhalten, daß der erwartete Anstieg der ausländischen Investitionen vorerst ausbleibt. Der tatsächliche Kapitalzufluß von genehmigten Investitionen sank von 1,127 Mrd. US-$ in 1995 auf 964 Mio. US-$ in 1996. Die Gründe für das abnehmende Interesse sind u.a. die politische Instabilität der letzten Jahre, die in einer Regierungskrise endete, die für ausländische Investoren unklaren Perspektiven während der Regierungzeit der religiösen Wohlfahrtspartei sowie die hohen Inflationsraten.8

Zu 4) Als Folge der Zollunion steht die türkische Industrie nun in unmittelbarem Wettbewerb mit europäischen, aber auch mit Waren aus Drittländern, da die Türkei den Zolltarif der EU vollständig übernommen hat. [...] Auf die Frage: „Was passiert mit Unternehmen, die sich als nicht konkurrenzfähig erweisen?“, gibt es zwei alternative Antworten: Ausscheiden aus dem Markt oder Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit. Falls der erste Fall eintritt, werden die Waren der Firmen entweder importiert oder durch andere Produzenten hergestellt. [...] Darüber hinaus entstehen soziale Probleme als Folge der Arbeitslosigkeit und der negativen Ketteneffekte in den Lieferbetrieben. Die zweite Alternative, d.h. die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit, setzt Kapital voraus, was vielen kleinen und mittleren Betrieben fehlt. Gleichzeitig ist eine finanzielle Unterstützung durch EU-Fonds zur Kompensierung der strukturellen Probleme ausgeschlossen, da die Türkei kein EU-Mitglied ist.

Es ist mit einiger Gewißheit davon auszugehen, daß die türkische Wirtschaft in ihrer Gesamtheit noch nicht in der Lage ist, im freien Wettbewerb mit Unternehmen aus der EU zu bestehen. [...] Während gemein-

[Seite 97]

hin davon ausgegangen wird, daß Großbetriebe in der Türkei über die nötigen Ressourcen, um mittelfristig konkurrenzfähig zu werden, verfügen, läßt sich dies von den ressourcenschwachen mittleren und kleinen Betrieben, die die türkische Industrielandschaft dominieren, nicht sagen. Die Gefahr besteht, daß viele dieser Betriebe aus dem Markt scheiden müssen.


8 ANKA Ekonomi Bülteni, 9. Juni 1997, S.5.

Anmerkungen

Art und Umfang der Übernahme bleiben ungekennzeichnet.

Sichter
(Graf Isolan) Schumann



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