VroniPlag Wiki

This Wiki is best viewed in Firefox with Adblock plus extension.

MEHR ERFAHREN

VroniPlag Wiki


Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Stratumlucidum
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 53, Zeilen: 4-9, 16-28
Quelle: Kersting 2008
Seite(n): 25, 26, 27, Zeilen: 25: 25 ff.; 26: 1 f., 9 ff.; 27: 1 f.
Die Unterscheidung von Beteiligungsformen kann sich auch an der Größe der Gemeinschaft orientieren, für die diese angewandt werden. In Kleingruppen kann stärker auf interpersonale Kontakte und Kenntnisse zurückgegriffen und verschiedene Interessen können leichter transparent gemacht werden. Bei Beteiligung in Großgruppen wird die Aufteilung in repräsentative Kleingruppen, wie beispielsweise Parteien oder Nichtregierungsorganisationen, genutzt (Weber 2006 [sic]).

[...]

Ausgehend von einer Unterscheidung anhand der jeweiligen Kosten der Beteiligungsaktivitäten in Bezug auf Zeit oder personellen Aufwand, den die sich Beteiligenden investieren, ergeben sich hierarchische Partizipationsmodelle, die unterschiedliche Grade von Partizipation beschreiben und in passive und aktive Partizipation einteilen (Verba u.a. 1973). In diesem Zusammenhang wurde beispielsweise die politische Arena mit römischen Zirkusspielen verglichen und die Kategorien „Gladiatoren“, die sich als Amtsinhaber, aktive Parteimitglieder und Politiker engagieren, „Zuschauer“, die Informationen aufnehmen und sich an Wahlen beteiligen, und „Apathische“, die sich in keiner Weise politisch beteiligen, entwickelt (Milbrath / Goel 1977).

Bei der Einteilung in konsultative und dezisive Partizipation ist der Orientierungsmaßstab die Nähe zur Entscheidungsfindung. Die Mehrzahl der direkten Beteiligungsformen hat nur konsultativen Charakter. Dennoch werden deren Ergebnisse zum Teil umgesetzt und sie entfalten damit eine nachhaltige Wirkung (Schiller 1999).


Milbrath, Lester W. / Goel, M. Lal, 1977: Political Participation. How and Why Do people [sic] Get Involved in Politics? Chicago: Randy Mc Nally [sic], 2. neubearb. Auflage.

Schiller, Theo (Hrsg.) 1999: Direkte Demokratie in Theorie und kommunaler Praxis. Frankfurt: Campus Verlag.

Verba, Sidney et. [sic] al., 1973: The Modes of Participation. Continuities in Research. In: Comparative Political Studies 6: 235-250.

Weber, Susanne Maria, 2005: Rituale der Transformation. Großgruppenverfahren als pädagogisches Wissen am Markt. Wiesbaden: VS Verlag.

[Seite 20]

[[...] So geht man z.B. davon aus, dass sich aktive Parteimitglieder (hohe Arbeitsintensivität) auch bei Wahlen (niedrige Arbeitsintensivität) beteiligen. Hieraus resultieren Typologien politischer Partizipation (s. z.B. Deutsch 1969; Milbrath/Goel 1965; Barnes/Kaase et al. 1979).]

[Seite 25]

Kleingruppen – Großgruppen

Die Größe der Gemeinschaft spielt eine wichtige Rolle für die Auswahl der Instrumente. [...] Kleine Gruppen können auf interpersonale Kontakte und Kenntnisse zurückgreifen. Die Transparenz der Interessenvielfalt ist hier leichter herzustellen. Grossgruppenverfahren [sic] nutzen die Aufteilung in Kleingruppen nach Kriterien wie organisierte Interessen oder demographische Repräsentati-

[Seite 26]

vität, Interessenorganisierte [sic] und Prinzipien der Repräsentativität (Parteien, NGO [sic]) (s. Weber 2006 [sic]).

[...]

Passiv – aktiv

Die Kategorisierung nach den jeweiligen Kosten der partizipativen Akte bildet eine Grundlage für hierarchische Partizipationsmodelle. Sie orientieren sich an den Kosten, die die Partizipation in Bezug auf Zeit bzw. personelle Energien, der die politische Initiative bedarf (s. Verba u. a. al. [sic] 1973). Dabei werden Typologien entwickelt, die den Grad der Partizipation beschreiben, wie „gladiators“, „transitionals“, „spectators“, und „apathetics“ (Milbrath/Goel 1965). Milbrath und Goel betrachten die politische Arena ähnlich wie römischer [sic] Zirkusspiele. „Gladiators“ engagieren sich direkt als Amtsinhaber („complete activists“) im politischen Prozess. „Spectators“ entscheiden durch ihr Votum über den Einsatz der Amtsinhaber („voting“, „patriotic support“). [...] Die „apathetics“ liefern keinerlei inputs.

Konsultativ – dezisiv

[...] Dezisive Referenden als direktdemokratische Verfahren besitzen die Nähe zur Entscheidungsfindung. [sic] [...] Die Mehrzahl der direkten Beteiligung [sic] hat nur konsultativen Charakter. [...] So wie auch konsultative Referenden oft umgesetzt werden, so werden die Ergebnisse konsul-

[Seite 27]

tativer Beratungsinstrumente zumindest zum Teil umgesetzt. Sie wirken somit nachhaltig (s. Schiller 1999).


Milbrath, L.W./Goel, M.L.,: [sic] Political Participation. How and Why Do People Get Involved in Politics. [sic] Chicago. 1965

Schiller, Theo (Hg.): Direkte Demokratie in Theorie und kommunaler Praxis. Frankfurt: Campus. 1999

Schiller, Theo: Prinzipien und Qualitätskriterien von Demokratie. In: Berg-Schlosser, Dirk/Giegel, Hans Joachim (Hg.) 1999: [sic] Perspektiven der Demokratie. New York: Campus. 1999: 28-56.

Verba, Sidney et al., 1973: [sic] The Modes of Participation. Continuities in Research. In: Comparative Political Studies 6 (1973):235-250. [sic]

Weber, Susanne Maria: Rituale der Transformation. Großgruppenverfahren als pädagogisches Wissen am Markt. Wiesbaden: VS-Verlag 2005

Anmerkungen

Im zwischen dem oberen und den beiden unteren Absätzen liegenden, hier nicht wiedergegebenen Absatz und im dem Fragment folgenden Satz wird Kersting (2008) angeführt; daher Wertung als Bauernopfer.

Bei der Nennung von "Weber 2006" im Haupttext geben sowohl ihre Quelle als auch die Verf.in ein falsches Erscheinungsjahr an.

Verba et al. (1973) unterscheiden zwischen verschiedenen "modes of activity", nicht grundsätzlich zwischen aktiver und passiver Partizipation.

Im letzten Satz des mittleren Absatzes übernimmt die Verf.in Begriffe teils wörtlich, teils übersetzt und teils ergänzt sie sie inhaltlich ("'Zuschauer', die Informationen aufnehmen").
"'Gladiatoren', die sich als Amtsinhaber, aktive Parteimitglieder und Politiker engagieren" auf der linken Seite der Synopse kann als zum Teil sinngemäße Umformulierung von "'Gladiators' engagieren sich direkt als Amtsinhaber ('complete activists') im politischen Prozess." auf deren rechter Seite verstanden werden. Der Begriff "aktive Parteimitglieder" findet sich in der Quelle aber auch auf S. 20, wobei im Anschluss u. a. "Milbrath/Goel 1965" referenziert werden.
Die Auflage des Werkes von Milbrath / Goel wird aktualisiert, wobei für die 1965er-Ausgabe entgegen der Angabe von Kersting allein Milbrath verantwortlich zeichnete. Der Verlag, in dem Political Participation erschienen ist, heißt zudem nicht "Randy Mc Nally", sondern Rand McNally. [1] Weiterhin ist davon, dass "'Gladiatoren' [...] sich als Amtsinhaber [...] engagieren", in der 1977er-Ausgabe so nicht die Rede.

Die Literaturangabe "Schiller 1999" ist bei Kersting nicht eindeutig.

Milbrath / Goel (1977) und Verba et al. (1973) werden in der untersuchten Arbeit – abgesehen vom Literaturverzeichnis – ausschließlich an dieser Stelle erwähnt.

(Auf den S. 19 und 50 werden noch "Milbrath / Goel 1965" angeführt; jene Referenz wird jedoch im Literaturverzeichnis nicht aufgelöst – eine Monografie mit diesen beiden Autoren und diesem Erscheinungsjahr ist auch in keinem gängigen elektronischen Katalog nachweisbar.)


Beurteilung durch das erste Prüfgremium der Freien Universität Berlin
(s. hierzu auch Publikation des ersten FU-"Schlussberichts" von 2019 im Jahr 2020):

Kategorie 3 ["Paraphrasierung ohne bzw. mit geringfügiger wörtlicher Textübernahme"] / Kategorie B ["Nennung der Quelle im unmittelbaren Zusammenhang, aber ohne Möglichkeit der eindeutigen Zuordnung"] (PDF-Datei des ersten Schlussberichts mit Anlagen, S. 3 u. 15)

Begründung: "Paraphrasierung von Kersting, eindeutige Zuordnung der Quelle nicht möglich" (ebd., S. 15)

Gemäß erstem Schlussbericht gelten dem Gremium Fundstellen der Kategorie 3 als "geringfügige Mängel", bei denen "der Vorwurf der objektiven Täuschung nicht zureichend belegt werden" konnte (ebd., S. 4).




Beurteilung durch das zweite Prüfgremium der Freien Universität Berlin
(s. hierzu auch Publikation des zweiten FU-"Schlussberichts" 2021):

Keine Erwähnung im zweiten Bericht; dies bedeutet, dass das Gremium an dieser Stelle keinen eindeutigen Verstoß gegen die Gute Wissenschaftliche Praxis erkennt.


Sichter
(Stratumlucidum), PlagProf:-)