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Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Hindemith
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 269, Zeilen: 1-12
Quelle: Jütte 1986
Seite(n): 103, Zeilen: 15ff
Die Ausweitung der Disziplinarmechanismen ist eine Erscheinung, die sich zuerst in den Städten zeigte. Das Zusammenleben von Menschen auf engem Raum brachte Probleme mit sich, auf die die städtischen Eliten eine ordnungspolitische Antwort finden mußten. Früher als in den Territorien begann man deshalb in den Städten, das Wohlfahrts- und Polizeiwesen zu organisieren. Damit begann eine Phase der "Sozialregulierung" in den deutschen Städten, an deren Endpunkt die Sozialdisziplinierung im Sinne umfassender Erziehung zur Arbeit in Armut stand. Im Laufe des 16. und frühen 17. Jahrhunderts verfeinerte sich das Herrschaftsinstrumentarium immer mehr. Zucht- und Polizeiordnungen, Luxus- und Kleiderordnungen, Taxordnungen, Armen- und Bettlerordnungen trugen dazu bei, daß jeder einzelne Stadtbewohner dem engmaschigen Netz der Sozialdisziplinierung kaum entgehen konnte.15

15 Jütte , R., Disziplinierungsmechanismen in der städtischen Armenfürsorge der Frühneuzeit, in: Sachße Ch./Tennstedt, F. (Hrsg.), Soziale Sicherheit und soziale Disziplinierung, Frankfurt a. M. 1986, S. 103; Sachße Ch./Tennstedt, F., Geschichte der Armenfürsorge in Deutschland, Vom Spätmittelalter bis zum 1. Weltkrieg, Stuttgart/Berlin /Köln /Mainz 1980, S. 30 ff., die den Neuigkeitswert der städtischen Bettel- und Almostnordnungen des 15. und beginnenden 16. Jahrhunderts nur eingeschränkt bejahen wollen. Ihrer Ansicht nach hatte bereits die traditionelle Almosen-Dogmatik durchaus praktikable Kriterien für die Berechtigung zum Empfang von Almosen erarbeitet (S. 33).

Die Ausweitung der Disziplinarmechanismen ist eine Erscheinung, die sich zuerst in den Städten zeigte. Das Zusammenleben von Menschen auf engem Raum brachte Probleme mit sich, auf die der Magistrat eine ordnungspolitische Antwort finden mußte. Früher als in den Territorien begann man in den Städten, das Wohlfahrts- und Polizeiwesen zu organisieren. [...] Damit begann eine Phase der »Sozialregulierung« in den deutschen Städten, an deren Endpunkt die Sozialdisziplinierung stand. Im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts verfeinerte sich das Herrschaftsinstrumentarium immer mehr. Zucht- und Polizeiordnungen, Luxus- und Kleiderordnungen, Taxordnungen, Armen- und Bettlerordnungen trugen dazu bei, daß jeder einzelne Stadtbewohner dem engmaschigen Netz der Sozialdisziplinierung kaum entgehen konnte.
Anmerkungen

Die Quelle ist zwar angegeben, Art und Umfang der Übernahme sind aber nicht gekennzeichnet.

Sichter
(Hindemith)