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Untersuchte Arbeit: Seite: 271, Zeilen: 8-16 |
Quelle: Stekl 1986 Seite(n): 126, Zeilen: 7ff |
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Denn die erneute Betonung der Arbeitspflicht aller Armen, verstärkter Kampf gegen Betteln und Vagabundage, Ausbau der Polizeiapparate sowie Verbreitung der Freiheitsstrafe mit konsequenter Nutzung der Arbeitskraft der Häftlinge waren nicht nur wichtige Elemente städtischer Ordnungspolitik, sondern zugleich Voraussetzung wirtschaftlicher Modernisierung. Die Zucht- und Arbeitshäuser bildeten dabei einen Apparat, der in erster Linie eine veränderte Einstellung zur Arbeit internalisieren sollte und dabei auch die "eigentlichen Bedürfnisse" von Arbeitsunwilligen und Kriminellen festlegte.21
21 Stekl, H., Labore et fame - Sozialdisziplinierung in Zucht- und Arbeitshäusern des 17. und 18. Jahrhunderts, in: Sachße, Chr./T ennstedt, P. (Hrsg.), Soziale Sicherheit und soziale Disziplinierung, Frankfurt a. M. 1986, S. 126; Marzahn, Chr., Das Zucht- und Arbeitshaus. Die Kerninstitution frühbürgerlicher Sozialpolitik, in: Marzahn, Chr./Ritz, H.-G. (Hrsg.), Zähmen und Bewahren. Die Anfänge bürgerlicher Sozialpolitik, Bielefeld 1984, S. 45 f.; zur Geschichte der Zucht- und Arbeitshäuser in England, Geremek, B., Geschichte der Armut. Elend und Barmherzigkeit in Europa, München/Zürich 1988, S. 269. |
Erneute Betonung der Arbeitspflicht aller Armen, verstärkter Kampf gegen Bettel und Vagabundage, Ausbau der Polizeiapparate sowie Verbreitung der Freiheitsstrafe mit konsequenter Nutzung der Arbeitskraft der Häftlinge waren wichtige Elemente nunmehr gesamtstaatlicher Strategie. Die Zucht- und Arbeitshäuser bildeten dabei einen Apparat, der in erster Linie eine veränderte Einstellung zur Arbeit internalisieren sollte und dabei auch die »eigentlichen Bedürfnisse« von Arbeitsunwilligen und Kriminellen festlegte. |
Die Quelle wird in der FN 21 als eine von drei Quellen genannt. Dem Leser wird so allerdings nicht klar, dass zuvor umfangreich und weitgehend wörtliche aus dieser Quelle übernommen wurde. |
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