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Heterogenität als Chance. Lehrerprofessionalität im Wandel

von Ingeborg Seitz

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[1.] Is/Fragment 048 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2023-04-01 11:07:34 Numer0nym
BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Hentig 2003, Is, SMWFragment, Schutzlevel sysop

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
SleepyHollow02
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 48, Zeilen: 1 ff. (komplett)
Quelle: Hentig 2003
Seite(n): online, Zeilen: 0
[Hartmut von Hentig fordert in seiner „Minima Paedagogica“,54 dass diese Erneuerung sechs von ihm als Thesen formulierte Merkmale wahr mache:]

1. These: Die Schule ist ein Lebensraum - neben den Lebensräumen Familie, Wohnung, Straße, Nachbarschaft und Natur.

2. These: An der neuen Schule erfahren die Schüler die wichtigsten Merkmale unserer Gesellschaft - diejenigen, die sie hat, und diejenigen, die sie haben will. Unsere Gesellschaft schützt die Freiheit der Person; sie bejaht die Vielfalt der Meinungen, der Lebensziele und Lebensreformen [sic] - sie ist „pluralistisch“; sie achtet die Würde des Einzelnen. Dies macht den Reichtum unseres Lebens aus, aber auch einen Teil unserer Probleme.

3. These: Die Schule als Erfahrungsraum ist zugleich auch ein Ort, an dem der Einzelne die Notwendigkeit, die Vorurteile [sic] und den Preis des Lebens in der Gemeinschaft erfährt. Die Schule ist eine polis. Man lernt am Modell dieser Gemeinschaft die Grundbedingungen des friedlichen, gerechten, geregelten und verantwortungsvollen Zusammenlebens und alle Schwierigkeiten, die dies bereitet. Gemeinschaft fordert Ordnungen, Selbstdisziplin, Einigung auf die Zwecke und die Grenzen des Zusammenseins. Gemeinschaft bedeutet auch stärker sein, sich geborgen fühlen, Spaß miteinander haben.

4. These: Ist die Schule ein Lebensraum, muss sich der ganze Mensch in ihr entfalten können. In der neuen Schule wird darum versucht, soviel Belehrung wie möglich durch Erfahrung zu ergänzen. Man lernt gleichsam auch an der Schule und an dem in ihr vor sich gehenden Leben, nicht nur in der Schule.

5. These: Die Schule ist eine Brücke zwischen der Kleinfamilie, in der das Kind im Vorschulalter groß geworden ist, und den meist massenhaft organisierten Systemen des gesellschaftlichen Lebens - des Ausbildungs-, Berufs-, Verbrauchs-, Herrschafts-, Verkehrs- und Informationssystems und anderer.

6. These: Aber auch die „Schule als Lebens- und Erfahrungsraum“ ist eine Schule - ein Ort, an dem wichtige Kenntnisse erworben, Fähigkeiten entwickelt und geübt, Vorstellungen geordnet werden. Die Schüler werden auf das Leben danach vorbereitet; sie erfahren, wie die Gesellschaft ihre Leistung einschätzt, welche Rollen und Aufgaben für sie bereitstehen, welche Chancen sie haben und welche nicht. Auch darin bleibt sie eine Schule, dass sie sich in besonderem Maß um Diagnose und Prognose der Fähigkeiten ihrer Schüler, diese oder jene weiterführende Schule oder Ausbildung zu bewältigen, bemüht. Sie hilft ihnen, eine vernünftige Wahl unter den verschiedenen Laufbahnen (den Berufen und Ausbildungsstätten) zu treffen. Dies aber bleibt jenem Programm untergeordnet, das Hentig „Die Menschen stärken, die Sachen klären“ genannt hat.


[54 Ebd. [= Die Schule neu denken, erw. Neuausg., 2003] S. 214.]

1. These: Die Schule ist ein Lebensraum – neben den Lebensräumen Familie – und – Wohnung, und Straße – und – Nachbarschaft und Natur. [...]

[...]

Mit Unterschieden leben

2. These: An der neuen Schule erfahren die Schüler die wichtigsten Merkmale unserer Gesellschaft – diejenigen, die sie hat, und diejenigen, die sie haben will. Unsere Gesellschaft schützt die Freiheit der Person; sie bejaht die Vielheit der Meinungen, der Lebensziele und Lebensformen – sie ist „pluralistisch“; sie achtet die Würde des einzelnen. Dies macht den Reichtum unseres Lebens aus, aber auch einen Teil unserer Probleme.

[...]

In der Gemeinschaft leben

3. These: Die Schule als Erfahrungsraum ist zugleich auch ein Ort, an dem der einzelne die Notwendigkeit, die Vorteile und den Preis des Lebens in der Gemeinschaft erfährt. Die Schule ist eine polis. Man lernt am Modell dieser Gemeinschaft die Grundbedingungen des friedlichen, gerechten, geregelten und verantworteten Zusammenlebens und alle Schwierigkeiten, die dies bereitet. Gemeinschaft fordert Ordnungen, Selbstdisziplin, Einigung auf die Zwecke und die Grenzen des Zusammenseins. Gemeinschaft bedeutet auch stärker sein, sich geborgen fühlen, Spaß miteinander haben.

[...]

Der ganze Mensch

4. These: Ist die Schule ein Lebensraum, muss sich der ganze Mensch in ihr entfalten können. In der neuen Schule wird darum versucht, soviel Belehrung wie möglich durch Erfahrung zu ersetzen oder doch durch Erfahrung zu ergänzen. Man lernt gleichsam auch an der Schule und an dem in ihr vor sich gehenden Leben, nicht nur in der Schule – wie man sonst sagt und denkt.

[...]

Eine Brücke zwischen der kleinen und der großen Welt

5. These: Die Schule ist eine Brücke zwischen der Kleinfamilie, in der das Kind im Vorschulalter groß geworden ist, und den meist massenhaft organisierten Systemen des gesellschaftlichen Lebens – des Ausbildungs-, Berufs-, Verbrauchs-, Herrschafts-, Verkehrs- und Informationssystem[s] [sic] und anderer.

[...]

Die Schule bleibt eine Schule

6. These: Aber auch die „Schule als Lebens- und Erfahrungsraum“ ist eine Schule – ein Ort, an dem wichtige Kenntnisse erworben, Fähigkeiten entwickelt und geübt, Vorstellungen geordnet werden. Die Schüler werden auf das Leben danach vorbereitet; sie erfahren, wie die Gesellschaft ihre Leistung einschätzt, welche Rollen und Aufgaben für sie bereitstehen, welche Chancen sie haben und welche nicht. Und auch darin bleibt sie eine Schule, dass sie sich in besonderem Maß um Diagnose und Prognose der Fähigkeiten ihrer Schüler bemüht, diese oder jene weiterführende Schule [151] oder Ausbildung zu bewältigen. Sie hilft ihnen, eine vernünftige Wahl unter den verschiedenen Laufbahnen – den Berufen und Ausbildungsstätten – zu treffen. Dies aber bleibt jenem Programm untergeordnet, das ich einmal „Die Menschen stärken, die Sachen klären“ genannt habe.

Anmerkungen

Hier fehlen nur Anführungszeichen zur Kennzeichnung des wörtlichen Zitats. Die Quelle ist zutreffend benannt in Fn. 54 auf S. 47 unten.

Eine Einstufung unter "keine Wertung" wäre ebenso möglich, wenn man das als technisches Versehen oder als Missverständnis über wörtliche Zitate sehen möchte.

Die Übernahme ist vermutlich nicht copy/paste-wegig erfolgt, wie an einigen (tlw. sinnändernden) Textabweichungen zu sehen ist.

Sichter
(SleepyHollow02) Schumann



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