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Management des Stadtumbaus unter Berücksichtigung der städtebaurechtlichen Rahmenbedingungen

von Jürgen Goldschmidt

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Statistik und Sichtungsnachweis dieser Seite findet sich am Artikelende

[1.] Jg/Fragment 135 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-04-07 09:28:55 Kybot
Braun 2001, Fragment, Gesichtet, Jg, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Marcusb, Hindemith
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 135, Zeilen: 1-37
Quelle: Braun 2001
Seite(n): 1, Zeilen:
[Die Herausforderung besteht dann darin, Probleme zu lösen in schwer durchschaubaren, dynamischen Situationen, wie der Stadtumbauprozess, die sich durch einige typische Merkmale, wie z. B. unscharfe und widersprüchliche Ziele, divergierende] Interessenslagen und viele äußere und innere Faktoren, die zur Problemkonstellation gehören, kennzeichnen. Bekannte Problemlöseroutinen der bisherigen Stadtentwicklung sind deshalb nicht anwendbar. Es müssen ggf. aber riskante Entscheidungen getroffen werden. Mit vernetztem Denken lassen sich die Zusammenhänge, Dynamik, aber auch die Grenzen der Lösungsmöglichkeiten erkennen. Vernetztes Denken ist ein Handwerk, weil es bestimmte Werkzeuge nutzt. Vernetztes Denken ist aber auch eine Kunst, die darin besteht, im Nebelschleier von Unwägbarkeiten Wege zu finden, die den Stadtumbauprozess insgesamt voranbringen. Vernetztes Denken ist insofern die pragmatische Fähigkeit, unterschiedliche Faktoren einer Situation gleichzeitig zu berücksichtigen und in Handelskonzepte zu integrieren. Vernetztes Denken bedeutet [196]:

- das „Davor“ von Problemen zu erfassen,

- viele unterschiedliche Sichtweisen zu berücksichtigen,

- Zusammenhänge und Abhängigkeiten herauszuarbeiten,

- „Helikopterposition“ einzunehmen, um das Ganze sehen zu können und sich nicht in Details zu verlieren,

- verschiedene Handlungsoptionen zu entwickeln, um gegen Planabweichungen gewappnet zu sein,

- Effekte der Handlungen zu kontrollieren, um recht schnell Planabweichungen feststellen zu können und

- Unsicherheiten zu akzeptieren, um den in sozialen Systemen gegebenen Unwägbarkeiten Tribut zu zollen.

Es geht demnach um das Herausfinden und Bewerten von Abhängigkeiten, in die eine planerische Entscheidung in komplexen Situationen eingebettet ist. Einfaches Ursache-Wirkungs-Denken reicht hierzu nicht mehr aus. Es muss ersetzt werden durch ein Denken in Kreisläufen und Vernetztheiten.

Vernetztes Denken ist nicht einfach nur als Methode anzuwenden. Vernetztes Denken ist auch eine mentale Grundhaltung und setzt interdisziplinäres Planen und Handeln (Dialogplanung) voraus. Es bedarf neuer Denk- und Vorgehensweisen und stellt Arbeiten in Expertenteams (Lenkungsrunde) in den Mittelpunkt. Ihre höchste Wirkung erzielt die Methode des vernetzten Denkens von der Natur der Sache bei der Auseinandersetzung mit komplexen Problemstellungen, wie beim Stadtumbau. Komplex in diesem Zusammenhang bedeutet, dass die Situation Dynamik, Umbruch und Wandel beinhaltet, z. B. wenn sich Wachstumstendenzen umkehren oder sich die Wettbewerbssituation auf dem Immobilienmarkt verändert. Wenn aus diesem Grunde Entscheidungssituationen intransparent sind und sich durch mehrere Ziele (zum Teil auch widersprüchliche) auszeichnen (Szenarien). Es droht die Gefahr, dass große Entwicklungsziele nicht mehr [erkennbar sind.]

[196] Dörner, Logik des Misslingens. Strategisches Denken in komplexen Situationen, Rowohlt TB, Reinbek 1997

Die Herausforderung besteht dann darin, Probleme zu lösen in schwer durchschaubaren, dynamischen Situationen, die sich durch einige typische Merkmale wie z. B.

- unscharfe und widersprüchliche Ziele

- viele Faktoren, die zur Problemkonstellation gehören sind unklar

- übliche Problemlöseroutinen sind nicht anwendbar

- unsichere riskante Entscheidungen

charakterisieren lassen.

1. Was ist nun vernetztes Denken?

Vernetztes Denken ist ein Handwerk, weil es bestimmte Werkzeuge nutzt. Vernetztes Denken ist aber auch eine Kunst, die darin besteht, im Nebel von Unwägbarkeiten Wege zu finden, die das Unternehmen insgesamt voranbringen. Vernetztes Denken ist insofern die pragmatische Fähigkeit, unterschiedliche Faktoren einer Situation gleichzeitig zu berücksichtigen und in Handlungskonzepte zu integrieren.

Nach der Bamberger Forschergruppe um Professor Dörner, bedeutet vernetztes Denken

- das „Davor“ von Problemen zu erfassen

- viele unterschiedliche Sichtweisen zu berücksichtigen

- Zusammenhänge und Abhängigkeiten heraus zu arbeiten

- „Helikopterposition“ einzunehmen, um das Ganze sehen zu können und sich nicht in Details zu verlieren

- verschiedene Handlungsoptionen zu entwickeln, um gegen Planabweichungen gewappnet zu sein

- Effekte der Handlungen zu kontrollieren, um recht schnell Planabweichungen feststellen zu können und

- Unsicherheiten zu akzeptieren, um den in sozialen Systemen gegebenen Unwägbarkeiten Tribut zu zollen.

Es geht also um das Herausfinden und Bewerten von Abhängigkeiten, in die eine betriebliche Entscheidung in komplexen Situationen eingebettet ist. Einfaches Ursache-Wirkungs-Denken reicht hierzu nicht mehr aus. Es muss ersetzt werden durch ein Denken in Kreisläufen und Vernetztheiten.

[...]

Vernetztes Denken ist nicht einfach nur als Methode anzuwenden. Vernetztes Denken ist auch eine mentale Grundhaltung und setzt interdisziplinäres Arbeiten voraus. Es bedarf neuer Denk- und Vorgehensweisen und stellt Arbeiten in Expertenteams in den Mittelpunkt.

2. Merkmale komplexer Probleme

Interessant und ihre Wirkung voll entfaltend ist die Methode des vernetzten Denkens bei der Auseinandersetzung mit komplexen Problemstellungen. Komplex heißt: Die Situation beinhaltet Dynamik und Bewegung, z. B. wenn sich die Wettbewerbssituation verschärft hat, Wachstumstendenzen umkehren, Werthaltungen der Mitarbeiter verändern und neue Führungsverhaltensweisen erforderlich erweisen. Kurz gesagt, wenn Entscheidungssituationen intransparent sind und sich durch mehrere Ziele (zum Teil auch widersprüchliche) auszeichnen. Der rote Faden bzw. die großen Entwicklungslinien sind nicht mehr erkennbar.

Anmerkungen

Der Verfasser verweist erst auf S. 156 auf die Quelle.

Sichter
Hindemith



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Letzte Bearbeitung dieser Seite: durch Benutzer:Hindemith, Zeitstempel: 20110729025226