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Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 35, Zeilen: 11-34
Quelle: Rüb 1999
Seite(n): 23, 24, 25, Zeilen: 23:4-14.17-34 - 24:1-2.19-23.32-34 - 25:1
Im serbischen Reich des Mittelalters hatten die Albaner jedenfalls keine geschichtlich bedeutsame Rolle gespielt. Offenbar lebten sie in den Bergen, während die Serben in der Hochebene Ackerbau betrieben haben. Im 15. und 16. Jahrhundert scheinen immer mehr von ihnen in die Dörfer und Städte heruntergewandert zu sein. Sie arbeiteten fortan auf den türkischen Feudalgütern oder in den von den Osmanen ausgebeuteten Bergwerken und ließen sich in der Mehrzahl islamisieren. Nach der Niederlage der Türken vor Wien im Jahre 1683 schien das Ende der osmanischen Herrschaft über ganz Mittel- und Südosteuropa gekommen. Die Habsburger eroberten Budapest und Belgrad und setzten ihren Feldzug in den südlichen Balkan fort. In den Jahren 1689/90 und 1737 waren habsburgische Truppen bis in die Gegend des Kosovo vorgedrungen. Beide Vorstöße scheiterten jedoch und die Türken drängten die Habsburger wieder nach Norden zurück. Die Flüsse Donau und Save bildeten in der Folgezeit die Grenze zwischen dem Habsburger und dem Osmanischen Reich. Nach dem Rückzug der Habsburger entlud sich über die orthodoxen Serben, welche die katholischen Österreicher als christliche Befreier begrüßt hatten, die Rache der muslimischen Türken. Es kam zu der legendären Nordwanderung der Serben aus dem Kosovo in die Vojvodina am Nordufer von Donau und Save. Für das Kosovo hatte die rapide Verringerung des serbischen Bevölkerungsanteils eine richtungsweisende Bedeutung. Die ethnische Zusammensetzung änderte sich zu Gunsten der Albaner, die sich nun vermehrt in den verlassenen Dörfern der Ebene und in den Städten niederließen. Der Trend zur Verschiebung der Bevölkerungszusammensetzung im Kosovo zu Lasten der Serben sollte sich seit der Epochenschwelle von 1690 nicht mehr umkehren.44

44 Vgl. dazu Matthias Rüb, Kosovo, a.a.O. (Anm. 10), S. 23-25

[Seite 23]

Jedenfalls spielten Albaner im serbischen Reich des Mittelalters keine geschichtlich bedeutsame Rolle. Offenbar haben sie, als Viehzüchter und Hirten, tatsächlich in den Bergen gelebt, während die Serben in der Hochebene Ackerbau trieben. Im 15. und 16. Jahrhundert scheinen immer mehr Albaner in die Dörfer und Städte der Ebene heruntergewandert zu sein. Viele Albaner arbeiteten fortan auf den türkischen Feudalgütern oder in den von den Osmanen ausgebeuteten Bergwerken. Sie ließen sich in der Mehrzahl islamisieren. [...]

Nach der Niederlage der Türken vor Wien 1683 schien das Ende der osmanischen Herrschaft über ganz Mittel- und Südosteuropa nahe. Die Habsburger eroberten 1686 Budapest von den Türken zurück und drei Jahre später Belgrad. Sie setzten ihren Feldzug bis in das Kosovo und nach Mazedonien fort. Doch der Vormarsch war voreilig. Bald schon wurden die (christlichen) Österreicher von den (muslimischen) Türken wieder nach Norden zurückgedrängt. Die Flüsse Donau und Save bildeten sodann an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert die Grenze zwischen dem Habsburger und dem Osmanischen Reich. Nach dem Rückzug der gar zu rasch nach Süden vorgedrungenen Habsburger entlud sich über den orthodoxen Serben, die die katholischen Österreicher als christliche Befreier vom osmanischen Joch begrüßt hatten, die Rache der muslimischen Türken. 1690 kam es zur »Großen Wande-

[Seite 24]

rung« der Serben aus dem Kosovo in die Vojvodina am Nordufer von Donau und Save. [...]

Für das Kosovo hatte der Exodus der Serben von 1690 bleibende Wirkung. Die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung änderte sich zugunsten der Albaner, die sich nun vermehrt in den verlassenen Dörfern der Ebene und in den Städten niederließen. [...]

Der Trend zur Verschiebung der ethnischen Zusammensetzung der Bevölkerung im Kosovo zu ungunsten der Serben sollte sich seit der Epochen[schwelle von 1690 nicht mehr umkehren.]

Anmerkungen

Art und Umfang der Übernahme bleiben ungekennzeichnet.

Sichter
(Graf Isolan), JustusHaberer