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Darstellung subkortikaler Sprachaktivierung im Bereich des linken Thalamus mit Hilfe der funktionellen Kernspintomographie

von Jochen Kiemle

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[1.] Jok/Fragment 002 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2014-09-14 18:42:11 Schumann
Ackermann et al 1997, Fragment, Gesichtet, Jok, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Hindemith
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 2, Zeilen: 1ff (komplett)
Quelle: Ackermann et al 1997
Seite(n): 5, Zeilen: 1ff
2.2 Die Bedeutung extra-sylvischer Regionen für die Sprachproduktion

Nach Läsionen des mesiofrontalen Kortex der sprachdominanten Hemisphäre wurde eine „Aphasie sine Aphasie“ beobachtet, die sich insbesondere durch eine verminderte Sprachproduktion auszeichnet (von Stockert 1974). Freedman und Mitarbeiter (1984) haben vor diesem Hintergrund angenommen, dass der transkortikal-motorischen Aphasie eine Beeinträchtigung der vom mesiofrontalen Kortex der linken Hemisphäre zur Broca-Region ziehenden Bahnen zugrunde liegt und dass in Abhängigkeit von der topographischen Beziehung der Läsion zu den anterioren Sprachzentren neben der Sprechantriebsstörung zusätzlich sprachsystematische Defizite in Erscheinung treten. Neben einer Beeinträchtigung des Sprachantriebs wurden bei Patienten mit linksseitiger mesiofrontaler Läsion tonisches und klonisches Stottern („acquired stuttering“) beobachtet (Ackermann et al 1996).

Unklar ist, inwieweit auf der Ebene des mesiofrontalen Kortex eine Hemisphärenbetonung sprachlicher Leistungen vorliegt, da sich in der Literatur auch Berichte neurogener Kommunikationsstörungen im Gefolge einer entsprechenden Läsion der nichtsprachdominanten Hemisphäre findet ]sic].

Im Rahmen seiner Kritik am Wernicke-Lichtheim-Modell hatte schon Pierre Marie (1906) die Bedeutung subkortikaler Strukturen im Rahmen der Broca-Aphasie hervorgehoben: die unflüssige Sprechweise dieser Patienten, ein integrales Merkmal motorisch-aphasischer Syndrome, soll eine Beeinträchtigung des sprechmotorischen „Apparates“ im Gefolge einer Marklagerschädigung lateral des Linsenkerns widerspiegeln. Darüber hinaus wurden in der Frühzeit der Aphasieforschung sprachsystematische Störungen im Gefolge subkortikaler Schädigungen berichtet (Henschen 1922). Nach Einführung der CT-Technologie konnten systematisch an größeren Patientengruppen Lokalisation und Symptomatologie der „subkortikalen Aphasien“ herausgearbeitet werden. Defizite sprachspezifischer Leistungen wurden vor allem bei Läsionen des Thalamus und Durchblutungsstörungen im Bereich der Basalganglien beobachtet (Wallesch et al 1983, Graff-Radford und Damasio 1984). Auch auf der Ebene dieser subkortikalen Kerngebiete wurde eine funktionelle Lateralität singulärer Fälle einer Kleinhirnschädigung mit Auffälligkeiten im [semantischen (Fiez et al 1992) bzw. syntaktischen Bereich (Silveri et al 1994) dokumentiert.]

2.1.1.2 Die Bedeutung extra-sylviischer Regionen für die Sprachproduktion

Nach Läsionen des mesiofrontalen Kortex der sprachdominanten Hemisphäre wurde eine “Aphasie sine Aphasie” beobachtet, die sich insbesondere durch eine verminderte Sprachproduktion auszeichnet (von Stockert 1974). Freedman u. Mitarb. (1984) haben vor diesem Hintergrund angenommen, daß der transkortikal-motorischen Aphasie eine Beeinträchtigung der vom mesiofrontalen Kortex der linken Hemisphäre zur Broca-Region ziehenden Bahnen zugrundeliegt und daß in Abhängigkeit von der topographischen Beziehung der Läsion zu den anterioren Sprachzentren neben der Sprechantriebsstörung zusätzlich sprachsystematische Defizite in Erscheinung treten. Neben einer Beeinträchtigung des Sprachantriebs wurden bei Patienten mit linksseitiger mesiofrontaler Läsion tonisches und klonisches Stottern (“acquired stuttering”) beobachtet (Ackermann et al. 1996). Noch unklar ist, inwieweit auf der Ebene des mesiofrontalen Kortex eine Hemisphärenlateralität sprachlicher Leistungen vorliegt, da sich in der Literatur auch Berichte neurogener Kommunikationsstörungen im Gefolge einer entsprechenden Läsion der nicht-sprachdominanten Hemisphäre finden.

Im Rahmen seiner Kritik am Wernicke-Lichtheim-Modell hatte schon Marie (1906) die Bedeutung subkortikaler Strukturen im Rahmen der Broca-Aphasie hervorgehoben: die unflüssige Sprechweise dieser Patienten, ein integrales Merkmal motorisch-aphasischer Syndrome, soll eine Beeinträchtigung des sprechmotorischen “Apparates” im Gefolge einer Marklagerschädigung lateral des Linsenkerns (“zone lenticulaire”) widerspiegeln. Darüber hinaus wurden aber auch schon in der Frühzeit der Aphasie-Forschung sprachsystematische Störungen im Gefolge subkortikaler Schädigungen berichtet (Henschen 1922). Nach Einführung der CT-Technologie konnten systematisch an größeren Patientengruppen Lokalisation und Symptomatologie der “subkortikalen Aphasien” herausgearbeitet werden. Defizite sprachsystematischer Leistungen wurden vor allem bei Läsionen des Thalamus und Durchblutungsstörungen im Bereich der Basalganglien beobachtet (Wallesch et al. 1983, Graff-Radford u. Damasio 1984). Auch auf der Ebene dieser subkortikalen Kerngebiete scheint eine funktionelle Lateralität sprachlicher Leistungen vorzuliegen. Darüber hinaus finden sich in der Literatur singuläre Fälle einer Kleinhirnschädigung mit Auffälligkeiten im semantischen (Fiez et al. 1992) bzw. syntaktischen Bereich (Silveri et al. 1994) dokumentiert.

Anmerkungen

Ein Verweis auf die Quelle fehlt.

Sichter
(Hindemith) Agrippina1



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