Befunde[]
- Die Dissertation enthält zahlreiche wörtliche Textübernahmen, die nicht als solche kenntlich gemacht sind. Als betroffen festgestellt wurden bisher (Stand: 10. August 2014) folgende Kapitel, die sich teilweise als vollständig oder nahezu vollständig übernommen erwiesen haben – siehe Klammervermerke:
- 3 Forensische Altersdiagnostik bei Lebenden – Methoden und Rechtsgrundlagen [Anf.] (S. 11): Seite 11 – [vollständig (wörtlich)]
- 3.1 Körperliche Untersuchung (S. 11): Seite 11 – [vollständig (wörtlich)]
- 3.2 Radiologische Untersuchung (S. 12-16): Seiten 12, 13, 14, 15, 16 – [vollständig (wörtlich)]
- 3.3 Forensisch-odontologische Untersuchung (S. 16-17): Seiten 16, 17 – [vollständig (wörtlich)]
- 3.4 Rechtsgrundlagen (S. 17-18): Seiten 17, 18 – [vollständig (wörtlich)]
- 4 Lebensalterassoziierte Veränderungen am Zahn und Zahnhalteapparat und ihre Relevanz für die Altersdiagnostik
- 7 Diskussion
- 7.1 Stand der Literatur zur Weisheitszahnmineralisation und -eruption [Anf.] (S. 48): Seite 48 – [vollständig (wörtlich)]
Herausragende Quellen[]
- Otto (2011): Weite Teile der untersuchten Dissertation sind wörtlich identisch zu Teilen dieser einige Monate zuvor verteidigten Dissertation, die aber nirgends erwähnt wird. Die Frage der Übernahmerichtung lässt sich anhand der Texte ohne weiteres nicht für jede Textstelle klären, für die Dokumentation von flächenhaften Textübereinstimmungen ist sie jedoch nicht von Belang.
Viele Parallelstellen finden sich darüber hinaus in noch früher eingereichten Arbeiten, die auch nirgends in der untersuchten Arbeit erwähnt werden. So findet sich beispielsweise die gesamte Seite 18 auch schon in der Habilitationsschrift des Doktorvaters Olze (2005) (dort Seite 4: 19-21, 32-33; Seite 5: 1ff). - Kupfer (2011): Auch zwischen dieser ca. ein Jahr zuvor eingereichten Dissertation und der untersuchten Arbeit gibt es umfangreiche Überlappungen. Dokumentiert wurden nur die Textparallelen, die sich nicht auch in Otto (2011) finden lassen. Auch Kupfer (2011) wird in der untersuchten Arbeit nirgends erwähnt.
Herausragende Fundstellen[]
- Die Seiten 48, 49, 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59, 60, 61, 62, 63, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 71, 72 aus dem Kapitel "7 Diskussion" sind wörtlich identisch zu den Seiten 33-57 der nicht angegebenen Quelle Otto (2011). Sogar die Seitenumbrüche finden sich jeweils an exakt gleicher Stelle. Es gibt einige wenige geringfügige Abweichungen, bei denen es sich in der Mehrzahl um sprachliche Verbesserungen bei Juh handelt. Siehe z.B. Fragment 071 01 oder Fragment 068 01.
- Fragment 008 01: Auch der Beginn der Dissertation stammt wörtlich aus Otto (2011).
- Fragment 019 04: Eine wörtliche, fast ganzseitige Übernahme aus der Quelle Kupfer (2011).
Andere Beobachtungen[]
- Die drei Gutachter der untersuchten Arbeit PD Dr. Andreas Olze, Prof. Dr. Michael Tsokos und Prof. Dr. Rüdiger Lessig sind in gleicher Reihenfolge auch die drei Gutachter der Quellen Otto (2011) und Kupfer (2011). Die weitläufigen Übernahmen hätten also allen drei Gutachtern auffallen können.
- Der Betreuer der Arbeit, Andreas Olze, ist der Betreuer von insgesamt sechs Dissertationen, für die Dokumentationen existieren: Cep, Dob, Vik, Mku, Ao, Juh.
Es gibt relativ weitläufige Passagen aus der Habilitationsschrift des Betreuers Olze (2005), die sich allen diesen Dissertationen finden lassen, so sind z.B. die Seiten 4 und 5 der Habilitationsschrift in allen diesen Dissertationen zu finden, ohne dass die Quelle genannt wäre. - Auf Seite 96 der Dissertation findet man folgende "Eidesstattliche Erklärung":
„Ich, Julia Hertel, erkläre, dass ich die vorgelegte Dissertationsschrift mit dem Thema: „Untersuchungen zur Eignung ausgewählter lebensalterassoziierter Merkmale hinsichtlich der forensischen Altersdiagnostik am Orthopantomogramm“, selbst verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt, ohne die (unzulässige) Hilfe Dritter verfasst und auch in Teilen keine Kopien anderer Arbeiten dargestellt habe.“ - Es gibt eine Publikation mit der Verfasserin als Zweitautorin, die nach der untersuchten Arbeit veröffentlicht wurde und Ergebnisse präsentiert, die auf den Ergebnissen der Dissertation aufbauen: Olze et al. (2012).
Statistik[]
- Es sind bislang 45 gesichtete Fragmente dokumentiert, die als Plagiat eingestuft wurden. Bei diesen handelt es sich um Übernahmen ohne Verweis auf die Quelle („Verschleierungen“ oder „Komplettplagiate“).
- Die untersuchte Arbeit hat 77 Seiten im Hauptteil. Auf 45 dieser Seiten wurden bislang Plagiate dokumentiert, was einem Anteil von 58.4 % entspricht.
Die 77 Seiten lassen sich bezüglich des Textanteils, der als Plagiat eingestuft ist, wie folgt einordnen:
- Ausgehend von dieser Aufstellung lässt sich abschätzen, wieviel Text der untersuchten Arbeit gegenwärtig als plagiiert dokumentiert ist: Es sind, konservativ geschätzt, rund 45 % des Textes im Hauptteil der Arbeit.
- Die Dokumentation beinhaltet 2 Quellen.
Illustration[]
Folgende Grafik illustriert das Ausmaß und die Verteilung der dokumentierten Fundstellen. Die Farben bezeichnen den diagnostizierten Plagiatstyp:
(grau=Komplettplagiat, rot=Verschleierung, )
Die Nichtlesbarkeit des Textes ist aus urheberrechtlichen Gründen beabsichtigt.
Zum Vergrößern auf die Grafik klicken.
Anmerkung: Die Grafik repräsentiert den Analysestand vom 10. August 2014.