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Wertewandel der Kommunikation unter den Bedingungen sich rasch verändernder Unternehmensabläufe im Marketing

von PhDr. Julia Linnert

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[1.] Jul/Fragment 031 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-04-20 17:59:12 Schumann
Fragment, Gesichtet, Jul, Richter 2008, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 31, Zeilen: 1 ff. (ganze Seite)
Quelle: Richter 2008
Seite(n): 93, 96, 97, 113, 114, Zeilen: 93: 19 ff.; 96: 6 ff.; 97: 1 ff.; 113: 23 ff.; 114: 1, 11 ff.
[Menschen suchen Personen auf, die Hintergrund- und Zusatzinformationen oder Orientierung in Zeiten von Verhaltensunsicherheit geben können, weil diese sich] auf einem bestimmten Gebiet gut auskennen, viel wissen. Solche Personen, die Informationen an ihre soziale Umgebung, ihr soziales Netzwerk weitergeben und durch ihre höhere Kompetenz auf einem bestimmten Gebiet Einfluss ausüben, werden als Meinungsführer bezeichnet.

Zur Analyse sozialer Netzwerke und der Beziehungsstrukturen zwischen Individuen wird in der empirischen Sozialforschung die Netzwerkanalyse eingesetzt, die definiert wird als eine bestimmte Forschungsstrategie: [sic] deren Anliegen in der Beschreibung und Erklärung von sozialen Beziehungen und daraus resultierenden Handlungen besteht. Die Netzwerkanalyse zielt auf die Erfassung aller ein Netzwerk bildenden Einheiten und deren Relationen untereinander.

Die Netzwerkanalyse ist ein wissenschaftlicher Ansatz zur Untersuchung sozialer Strukturen bzw. ein fundiertes Forschungsprogramm, das sich erfolgreich für verschiedene Anwendungsbereiche in den Sozialwissenschaften etabliert hat.

In interpersonalen Kommunikationsnetzwerken stellt sich die Rolle des Meinungsführers als ein Schwerpunkt dar. Als Meinungsführer lassen sich Personen bezeichnen, die allein aufgrund ihres hohen (meist öffentlich sichtbaren) Status als Politiker, Manager, Wissenschaftler etc. Einfluss auf die Meinung anderer und die öffentliche Meinung nehmen können.

In der Betriebssoziologie und Organisationslehre werden Netzwerke zur Darstellung der formalen Organisationsstruktur, der Aufgaben- und Rollenverteilung, der Kommunikationswege, der Autoritätsstruktur etc. herangezogen. Darüber hinaus dienen Netzwerke zur Veranschaulichung informeller sozialer Beziehungen, die sich unabhängig von der formalen Organisation bilden und mitunter sogar gegen sie entwickeln.44

Der Nutzen von Netzwerkstudien in Organisationen liegt beispielsweise im Vergleich von formellen mit informellen Kommunikationswegen und in der damit möglichen Feststellung von Diskrepanzen. Des Weiteren können die so ermittelten Kommunikationsstrukturen dazu herangezogen werden, die Integration der Mitglieder der betreffenden Organisation zu untersuchen. Außerdem weisen die analysierten Strukturen auf die Existenz von Koalitionen oder temporären Allianzen hin. In Organisationen nehmen Netzwerkanalysen typischerweise folgenden Verlauf:


44 Vgl. Bühner, R.: Betriebswirtschaftliche Organisationslehre. 9. Auflage. München und Wien 1999, S. 180 ff.

[Seite 93]

Menschen suchen Personen auf, die Hintergrund- und Zusatzinformationen oder Orientierung in Zeiten von Verhaltensunsicherheit geben können, weil diese sich auf einem bestimmten Gebiet gut auskennen, viel wissen. Solche Personen, die Informationen an ihre soziale Umgebung, ihr soziales Netzwerk weitergeben und durch ihre höhere Kompetenz auf einem bestimmten Gebiet Einfluss ausüben, werden als Meinungsführer bezeichnet (vgl. ebd.; vgl. AUFERMANN 1971, 71).

[Seite 96]

Zur Analyse sozialer Netzwerke und der Beziehungsstrukturen zwischen Individuen wird in der empirischen Sozialforschung die Netzwerkanalyse eingesetzt, die gegenwärtig definiert wird als:

„eine bestimmte Forschungsstrategie, deren Anliegen in der Beschreibung und Erklärung von sozialen Beziehungen und daraus resultierenden Handlungen besteht. Die Netzwerkanalyse zielt auf die Erfassung aller ein Netzwerk bildenden Einheiten und deren Relationen untereinander.“ (SCHNELL et al. 2005, 258)

Die Netzwerkanalyse ist ein wissenschaftlicher Ansatz zur Untersuchung sozialer Strukturen bzw. ein fundiertes Forschungsprogramm, dass [sic] sich erfolgreich für verschiedene Anwendungsbereiche in den Sozialwissenschaften etabliert hat (vgl. RAUCHFUSS 2003, 5/19).

[Seite 97]

Wie bereits in der Einleitung dieses Kapitels angedeutet, wird die Betrachtung von Akteuren in interpersonalen Kommunikationsnetzwerken und insbesondere die Rolle des Meinungsführers einen Schwerpunkt bilden, so dass diesbezüglich ein Ausgangsverständnis geschaffen wird. Meinungsführer sind Personen, die eine bestimmte Fach- bzw. Sachkompetenz und kommunikative Kompetenz aufweisen, so dass deren Meinungen von anderen Personen, die den Meinungsführer persönlich kennen und Vertrauen zu ihm haben, zwanglos übernommen werden (vgl. MERTEN/AHRENS 1998, 377; vgl. MERTEN 2000, 193). Eine Abgrenzung sollte in diesem Fall zum umgangssprachlichen Begriff der Meinungsbildner vorgenommen werden, der Personen bezeichnet, die allein aufgrund ihres hohen, meist öffentlich sichtbaren Status (als Politiker, Manager, Wissenschaftler etc.) Einfluss auf die Meinung anderer und die öffentliche Meinung nehmen können (vgl. ebd., 378; vgl. ebd., 194).150

[Seite 113]

In der Betriebssoziologie und Organisationslehre werden Netzwerke zur Darstellung der formalen Organisationsstruktur, der Aufgaben- und Rollenverteilung, der Kommunikationswege, der Autoritätsstruktur etc. herangezogen (vgl. SCHENK 1984, 187). Darüber hinaus dienen Netzwerke zur Veranschaulichung informeller sozialer Beziehungen, die sich unabhängig von der formalen Organisation bilden und mitunter sogar gegen sie entwickeln

[Seite 114]

(vgl. ebd.).

[...]

Der Nutzen von Netzwerkstudien in Organisationen liegt beispielsweise im Vergleich von formellen mit informellen Kommunikationswegen und in der damit möglichen Feststellung von Diskrepanzen (vgl. SCHENK 1984, 247). Des Weiteren können die so ermittelten Kommunikationsstrukturen dazu herangezogen werden, die Integration der Mitglieder der betreffenden Organisation zu untersuchen. Außerdem weisen die analysierten Strukturen auf Cliquenbildung, die Existenz von Koalitionen oder temporären Allianzen hin (vgl. ebd.).181 In Organisationen nehmen Netzwerkanalysen typischerweise folgenden Verlauf:


150 Bei dieser Differenzierung von Meinungsführer und Meinungsbildner handelt es sich um Erkenntnisse neueren Datums. So werden die Begriffe bspw. bei SCHENK (1993) synonym verwendet. Vgl. für eine weitere Abgrenzung zu den Begriffen virtueller Meinungsführer, VIP und Testimonial MERTEN (2000).

181 „Ein wesentlicher Vorzug des Netzwerkkonzepts im Kontext von Organisationen dürfte somit darin liegen, daß es besonders auf informale [bzw. informelle - Anm. d. Verf.] Kommunikationsstrukturen aufmerksam macht [...].“ (SCHENK 1984, 248) Vgl. dazu insb. Kap. 3.2.1 zur Bedeutung von informeller Kommunikation in Veränderungsprozessen.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die Quelle.

Sichter
(Klgn), SleepyHollow02



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Letzte Bearbeitung dieser Seite: durch Benutzer:Schumann, Zeitstempel: 20180420180021