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Angaben zur Quelle [Bearbeiten]

Autor     Bernd Adolph
Titel    Die Anfänge des Forschungsbeirates für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands 1952-1954
Ort    [Bonn]
Verlag    [Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität]
Jahr    [1991]
Anmerkung    Magisterarbeit (Mskr.), eingereicht bei Prof. Dr. Hans-Peter Schwarz am Lehrstuhl für Politische Wissenschaft und Zeitgeschichte

Literaturverz.   

ja
Fragmente    0


Fragmente der Quelle:
[1.] Analyse:Mg/Fragment 013 31 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-04-21 16:04:57 Klgn
Adolph 1991, Fragment, KeinPlagiat, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, ZuSichten

Typus
KeinPlagiat
Bearbeiter
Goalgetter, Hotznplotz, KayH
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 13, Zeilen: 31-34
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 11, Zeilen: 11-13
Es geht dabei um die personellen, parteipolitischen und organisatorischen Eigenheiten des Bundesmimsteriums für gesamtdeutsche Fragen/ innerdeutsche Beziehungen, die die Arbeit des Forschungsbeirates mitbestimmten und prägten. Die personellen, parteipolitischen und organisatorischen Eigenheiten dieses einzigartigen Sonderministeriums hatten die Ausformung wie die Besetzung des Forschungsbeirates weitgehend bestimmt.
Anmerkungen

Auf S. 20 wird der vollständige Satz von Adolph mit Quelle zitiert. Eigentlich hätte auch hier die Quelle genannt werden müssen.

Sichter


[2.] Analyse:Mg/Fragment 013 39 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-04-06 20:26:08 Kybot
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verdächtig, ZuSichten

Typus
Verdächtig
Bearbeiter
Hotznplotz
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 013, Zeilen: 38-40
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 028, Zeilen:
[...] ferner, inwieweit man sich auf administrativer Ebene bereits vor der Gründung des Forschungsbeirates mit der wirtschaftlichen Problematik einer Wiedervereinigung befasste. Hier lagen also bereits vor der Gründung des Forschungsbeirates drei Ministerien im Streit um die Federführung, was die Planung der Wiedervereinigung in wirtschaftlicher Hinsicht anbetraf.
Anmerkungen

Offenbar übernimmt der Verf. hier eine Fragestellung Adolphs.

Sichter


[3.] Analyse:Mg/Fragment 016 02 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-04-07 09:33:59 Kybot
Adolph 1991, BauernOpfer, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, ZuSichten

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Bummelchen
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 19, Zeilen:
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 11, Zeilen: 4-10
Die Arbeit des Forschungsbeirates für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands war von Beginn an durch die Organisationsstruktur, die personelle Zusammenset-zung und die Aufgabenstellung des Bundesministeriums für gesamtdeutsche Fragen determiniert. „Die personellen, parteipolitischen und organisatorischen Eigenheiten dieses einzigartigen Sonderministeriums hatten die Ausformung wie die Besetzung des Forschungsbeirates weitgehend bestimmt."[Fn 1]

...

[Fn 1] Adolph (1991): 11.

Ein fundiertes Verständnis der Gründungsumstände. Organisation, Zusammensetzung und Wirkungsweise der Institution “Forschungsbeirat‘ wäre jedoch ohne eine vorherige Kenntnis auch der Entstehungsgeschichte, Organisationsstruktur, personellen Zusammensetzung und Aufgabenstellung des ihr vorgesetzten Bundesministeriums für gesamtdeutsche Fragen nicht möglich. Die personellen, parteipolitischen und organisatorischen Eigenheiten dieses einzigartigen Sonderministeriums hatten die Ausformung wie die Besetzung des Forschungsbeirates weitgehend bestimmt.
Anmerkungen
Sichter


[4.] Analyse:Mg/Fragment 049 19 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-04-07 09:34:23 Kybot
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verdächtig, ZuSichten

Typus
Verdächtig
Bearbeiter
Hotznplotz, KayH
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 049, Zeilen: 18-21
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 032, Zeilen: 09-14
Staatssekretär Thedieck mahnte jedoch, sich nicht zu weit vorzuwagen, da noch die politischen, die gesellschaftlichen und die wirtschaftlichen Strukturen ständigen Veränderungen unterworfen seien und so ein eventueller "Mobilmachungsplan" bald überholt sein könnte. Thedieck bremste das Vorgehen der Abteilung II: Die Dinge seien noch im Fluß und man solle in den Vorarbeiten nicht zu weit gehen. Die Arbeiten seien vorerst auf das Sammeln von Material zu beschränken: "Im Augenblick erscheint es noch untunlich, einen Mob-Plan aufzustellen, der bei der ungeklärten Entwicklung der wirtschaftlichen und politischen Fragen der Sowjetzone in Kürze vielleicht schon überholt sein dürfte."[FN 95]

[FN 94] BA, NL Kaiser, 232, fol. 40. [FN 95] Ebd.: Antwort des Bonner Ministeriums auf das Schreiben des Abteilungsleiters II an Staatssekretär Thedieck (vom 27. Oktober 1950) = 28. November 1950 - 1 - 1 - 104 - 7492/59.

Anmerkungen
Sichter


[5.] Analyse:Mg/Fragment 054 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-04-07 09:34:25 Kybot
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verdächtig, ZuSichten

Typus
Verdächtig
Bearbeiter
Bummelchen
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 54, Zeilen: 01-6
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 55, Zeilen: 13-19
Külz hatte in ei-nem Interview gesagt: „Härten, die bei den Enteignungen in der Ostzone häufig vor-kamen, sollen ausgeglichen werden, aber im Prinzip kann man die Reformen nicht einfach rückgängig machen. Man wird sie zum großen Teil als vollendete Tatsachen hinnehmen und vielleicht sogar gewisse Zweige der westdeutschen Wirtschaft die-sem Modell anpassen müssen." [Fn 1]

[Fn 1] 1 „Gesamtdeutsche Wahlen. Nicht aus Russenangst", in: Der Spiegel 5. 1951. 40, vom 3.10.1951: 6.

Külz hatte sich dagegen in dem umstrittenen SPIEGEL-Artikel vom 3. Oktober weniger moderat geäußert: ‘Härten, die bei den Enteignungen in der Ostzone häufig vorkamen, sollen ausgeglichen werden, aber im Prinzip kann man die Reformen nicht einfach rückgängig machen. Man wird sie zum großen Teil als vollendete Tatsachen hinnehmen und vielleicht sogar gewisse Zweige der westdeutschen Wirtschaft diesem Modell anpassen müssen."
Anmerkungen

Das Zitat findet sich in Roth 2000 S. 92 [Fn 23] wieder.

Sichter


[6.] Analyse:Mg/Fragment 054 13 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-04-07 09:34:27 Kybot
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verdächtig, ZuSichten

Typus
Verdächtig
Bearbeiter
Hotznplotz, 188.194.114.215
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 054, Zeilen: 12-21; 104-108
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 056, Zeilen: 04-08; 10-14; 101-102; 108-111
Auch die Bekanntgabe Gleitzes auf der nächsten Tagung des Wirtschaftsausschusses vom 26. bis 28. Oktober 1951, dass der Referent des Bundesministeriums für gesamtdeutsche Fragen, Türk, eine Mitteilung ausgegeben hätte, "wonach die vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen zu koordinierende Arbeit an den Problemen der Wiedervereinigung bis zum Beginn des Jahres 1952 eine feste organisatorische Form erhalten wird"[FN 3], muss nicht unbedingt auf die Aussage von Külz zurückgeführt werden.[FN 4] Schon vor Veröffentlichung des Interviews im SPIEGEL hatte Dr. Achenbach am 28. September in einem Vermerk die Bildung eines Gremiums zur Vorbereitung der wirtschaftlichen Wiedervereinung vorgeschlagen.[FN 5]

[FN 3] Protokoll der 2. Tagung des Wirtschaftsausschusses des Königsteiner Kreises vom 26. bis 28.10.1051, in: BarchK B 102/ 13366.

[FN 4] vgl. Adolph (1991): 56.

[FN 5] vgl. Vermerk vom 28.9.1951, betr. Maßnahmen zur wirtschaftlichen Wiedervereinigung Deutschlands, in: BarchK B 1371/47.

[Z. 4-8]

Die Reaktion im Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen blieb nicht aus: Auf der nächsten Tagung des Wirtschaftsausschusses gab Gleitze eine ihm von dem Referenten Türk zuteil gewordene Mitteilung bekannt, "wonach die vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen zu koordinierende Arbeit an den Problemen der Wiedervereinigung bis zum Beginn des Jahres 1952 eine feste organisatorische Form erhalten wird."[FN 183]

[Z. 10-14]

Innerhalb des Ministeriums hatte inzwischen der der FDP nahestehende Referent für Wirtschaft und Soziales in der Abteilung 1, Aachenbach, die bereits im August von Gleitze im Wirtschaftsausschuß vorgebrachte Idee, einen Sachverständigenrat für die bei einer Wiedervereinigung abzusehenden Wirtschaftsprobleme zu schaffen, aufgegriffen.[FN 184]

[Z. 101-102]

[FN 183] BA, B 102/13366, Protokoll der Zweiten Tagung des Wirtschaftsausschusses des Königsteiner Kreises in Königstein a.T. vom 26.-28. Oktober 1951.

[Z. 108-111]

[FN 185] [...] Hier nimmt Aachenbach auf eine Vorlage vom 28. September 1951 Bezug, in der er die 'Bildung eines Gremiums zur Mitwirkung bei der Festlegung geeigneter Maßnahmen für die wirtschaftliche Wiedervereinigung Deutschlands' vorschlug. [...]

Anmerkungen

Offenbar übernimmt der Verf. hier ein Forschungsergebnis Adolphs.

Sichter


[7.] Analyse:Mg/Fragment 058 07 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-04-07 09:34:29 Kybot
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verschleierung, ZuSichten

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Bummelchen
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 58, Zeilen: 7-
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 23,24, Zeilen:
Den Zuständigkeitsanspruch auf die Koordinierung aller gesamtdeutschen Belange musste Thedieck auf dieser Sitzung angesichts aufkommenden Widerstandes der anderen Ressorts jedoch bereits wieder revidieren: „Das Ministerium für gesamtdeutsche Fragen erhebe keinen Anspruch darauf, ein Monopol für alle mit der Wiedervereinigung verbundenen Aufgaben und Maßnahmen zu beanspruchen. Das Ministerium für gesamtdeutsche Fragen habe aber gem. seinem Charakter die Aufgabe, Anregungen zu geben und eine Mittlerstellung zwischen den einzelnen Minis-terien einzunehmen. Durch die koordinierende Funktion des Ministeriums für ge-samtdeutsche Fragen sollten selbstverständlich nicht die Arbeiten anderer Ministe-rien eingeschränkt werden, die sich mit besonderen Problemen im Bundesgebiet, die durch die Trennung Deutschlands hervorgerufen werden, befassen." [Fn 3] Wenig später gestand man sich auch innerhalb des BMG ein, dass man dem er-hobenen Anspruch allein schon aus personeller Sicht nicht gerecht werden konnte: „Das Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen wolle für die einzelnen Gebiete, die einer Ordnung bedürfen, keinesfalls die Federführung übernehmen, weil es zur Lösung der vielen Spezialfragen mangels Fachkräften gar nicht in der Lage

sei."[Fn 4]

...

[Fn 3] Niederschrift über die Besprechung im Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen am 23.1.1952, in: BarchK B 137/ 4086.

[Fn 4] Schreiben innerhalb des BMG an von Zahn vom 15.4.1952, betr. Staatssekretärbesprechung über Maß-nahmen nach der Wiedervereinigung Deutschlands in Freiheit, in: BarchK B 137 1/ 12.

[S 23 ab z. 20]

Thedieck mußte aber bereits auf der ersten Sitzung des neuberufenen interministeriellen Ausschusses am 23.1.1952 angesichts des aufkommenden Widerstandes gegen sein Koordinationsbestreben den ursprünglichen Zuständigkeitsanspruch relativieren: “Das Ministerium für gesamtdeutsche Fragen erhebe keinen Anspruch darauf, ein Monopol für alle mit der Wiedervereinigung verbundenen Aufgaben und Maßnahmen zu beanspruchen. L...1 Durch die koordinierende Funktion des Ministeriums für gesamtdeutsche Fragen sollten selbstverständlich nicht die Arbeiten anderer Ministerien eingeschränkt werden, die sich mit besonderen Problemen im Bundesgebiet, die durch die Trennung Deutschland hervorgerufen werden, befassen."

[S. 24 ab Z. 1]

Wenig später, im darauffolgenden April, gestand man es sich innerhalb des eigenen Hauses dann auch ein, daß schon allein die personelle Ausstattung des Ministeriums der von Thedieck zuvor pauschal beanspruchten Aufgabe, nämlich die eine Wie -dervereinigung betreffenden Maßnahmen ‘vorzuschlagen und vorzubereiten‘, nicht gerecht werden konnte: “Das Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen wolle für die einzelnen Gebiete, die einer Ordnung bedürfen, keinesfalls die Federführung übernehmen, weil es zur Lösung der vielen Spezialfragen mangels Fachkräften garnicht in der Lage sei.“

Anmerkungen

Setzt 2 Passagen aus der Quelle zusammen. Der Inhalt findet sich wahrscheinlich in den Roth-Büchern wieder (s. Roth 2000 S. 93 [Fn 32].

Sichter


[8.] Analyse:Mg/Fragment 063 03 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-04-07 09:34:35 Kybot
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verdächtig, ZuSichten

Typus
Verdächtig
Bearbeiter
Bummelchen
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 63, Zeilen: 3-
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 67, Zeilen: Ab 3
n einem Brief an Thomas, den Leiter des SPD-Ostbüros, schrieb Gleitze über diese Sitzung: „Vor acht Tagen, anläßlich der letzten Anwesenheit von Minister Kaiser, wurde in der Berliner Zweigstelle des Bundeshauses eifrig beraten. Über Friedensburg bin ich genau unterrichtet, was sich in den Besprechungen der CDU-Strategen abspielte. An der letzten, gewissermaßen konstituierenden Sitzung durfte ich selbst teilnehmen. Danach ist Dr. Ernst als einer der ersten Heimkehrer aus Bonn vom Kanzler Adenauer persönlich beauftragt, von Berlin aus die Wiedervereini-gungsarbeiten in die Hand zu nehmen. Er will sich eine Art Gehirntrust zulegen. Die mir genannten Namen sind astrein. Die FDP ist praktisch ausgeschaltet. Als einzigen Konzessionsschulzen darf ich mich betrachten; im internen Kreis definiert man mich als das nun mal unvermeidbare Übel. Minister Kaiser und Dr. Ernst jedoch versi-cherten mir, daß sie ,froh' sind, mich als Experten dabei haben zu können." [Fn 2]

...

[Fn 2] Brief von Gleitze an Thomas vom 5.2.1952, in: AdsD, NL Gleitze, SPDSchriftwechse

Die bislang federführenden So7ialdemokraten schienen durch eine geschickte und verdeckte Taktik des politischen Gegners ins Abseits gestellt: “Lieber Freund Thomas! Das Rätsel beginnt sich etwas zu lösen, von dem Du bei l)einem letzten Besuch als der Mann, der das Gras wachsen hört, schon sprachst. Das Ministerium für gesamtdeutsche Fragen versucht, sich durch eine bisher nicht gewohnte Aktivität in Position zu setzen, und zwar einmal gegenüber den konkurrierenden Ministerien, mit denen man ressortmäßig in einem kräftigen Kompetenzstreit lebt, als auch den anderen Organisationen gegenüber, die im letzten Jahre ein wenig zu munter wurden. Dazu gehört der Königsteiner Kreis und auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung. Vor acht Tagen, anläßlich der letzten Anwesenheit von Minister Kaiser, wurde in der Berliner Zweigstelle des Bundeshauses eifrig beraten. Über Friedensburg bin ich genau unterrichtet, was sich in den Besprechungen der CDU-Strategen abspielte. An der letzten, gewissermaßen konstituierenden Sitzung durfte ich selbst teilnehmen. Danach ist Dr. Ernst als einer der ersten Heimkehrer aus Bonn vom Kanzler Adenauer persönlich beauftragt, von Berlin aus die Wiedervereinigungsarbeiten in die Hand zu nehmen. Er will sich eine Art Gehirntrust zulegen. Die mir genannten Namen sind astrein. Die FDP ist praktisch ausgeschaltet. Als einzigen Konzessionsschulzen darf ich mich betrachten; im internen Kreis definiert man mich als das nun mal unvermeidbare Übel. Minister Kaiser und Dr. Ernst jedoch versicherten mir, daß sie ‘froh‘ sind, mich als Experten dabei haben zu können. Dr. Ernst will in vier Wochen - nach einem Urlaub - die Sache in die Hand nehmen. Neben dem wissenschaftlichen Stab soll ein Ausschuß gebildet werden, der ungefähr dem Gremium entspricht, das auf der Herbsttagung des Königsteiner Kreises auf Vorschlag des Wirtschaftsausschusses verlangt worden ist. In diesem Ausschuß sollen die Parteien, Gewerkschaften, Verbände und Organisationen (wie Königsteiner Kreis) vertreten sein. Hier will man offensichtlich alles läutern und notfalls reglementieren, was als Meinung des Westens zur Wiedervereinigung in der Öffentlichkeit zu vertreten ist. Dieser Ausschuß wird zur gegebenen Zeit eine hochpolitische Bedeutung erhalten. Mit dem neuen Geschäftsführer des Königsteiner Kreises, dem ehemaligen Ost- CDU-Minister Dr. Witte, hat mein Wirtschaftsausschuß die bisherige Freizügigkeit bereits eingebüßt. Die Entwicklung hat den zu erwartenden Kurs genommen; die CDU - Regie versucht, den bisherigen Einfluß zu sterilisieren. Man will durch Verschieben der Sitzungstermine hinhalten, um für die Organisation des Ernst-Ausschusses Zeit zu gewinnen. Ich bin froh, die grundsätzlichen Vorschläge unter Dach und Fach zu haben.

[S. 68]

Damit ist die erste Phase, in der der Königsteiner Kreis die wirtschaftspolitische Initialzündung zu geben vermochte, abgeschlossen. Es kommt jetzt darauf an, die in den durchgesetzten Vorschlägen enthaltenen Argumente und Konzeptionen nicht entschärfen zu lassen. Über das weitere Vorgehen werden sich die beteiligten Genossen möglichst bald einig werden müssen. [..] Mit herzlichen Grüßen Dein gez. Prof. Dr. Gleitze“ [Fn 219]


[Fn 219] AdsD, NL Gleitze, SPD-Schriftwechsel 1949-1954, Schreiben von Gleitze an Thomas vom 5.2.1952. Ein mit Bezug auf den ‘Ernst-Ausschuß“ gleichlautendes Schreiben schickte Gleitze noch zusätzlich an Herbert Wehner. Eine Zusammenfassung ging ebenfalls noch an Kurt Schumacher. Vgl. AdsD, NL Gleitze, SPD-Schriftwechsel 1949- 1954, Schreiben von Gleitze an Wehner vom 6.2.1952; ebd., Schreiben von Gleitze an Schumacher vom 6.2.1952; ebd., Schreiben von Wehners an Gleitze vom 11.2.1952.

Anmerkungen

Der Autor übernimmt Auszugweise ein Schreiben Gleitzes. Wahrscheinlich ist der Brief in den Roth-Büchern zu finden.

Sichter


[9.] Analyse:Mg/Fragment 063 05 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-04-07 09:34:37 Kybot
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verdächtig, ZuSichten

Typus
Verdächtig
Bearbeiter
Hotznplotz
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 063, Zeilen: 04-14
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 067; 068, Zeilen:
"Vor acht Tagen, anläßlich der letzten Anwesenheit von Minister Kaiser, wurde in der Berliner Zweigstelle des Bundeshauses eifrig beraten. Über Friedensburg bin ich genau unterrichtet, was sich in den Besprechungen der CDU-Strategen abspielte. An der letzten, gewissermaßen konstituierenden Sitzung durfte ich selbst teilnehmen. Danach ist Dr. Ernst als einer der ersten Heimkehrer aus Bonn vom Kanzler Adenauer persönlich beauftragt, von Berlin aus die Wiedervereinigungsarbeiten in die Hand zu nehmen. Er will sich eine Art Gehirntrust zulegen. Die mir genannten Namen sind astrein. Die FDP ist praktisch ausgeschaltet. Als einzigen Konzessionsschulzen darf ich mich betrachten; im internen Kreis definiert man mich als das nun mal unvermeidbare Übel. Minister Kaiser und Dr. Ernst jedoch versicherten mir, daß sie 'froh' sind, mich als Experten dabei haben zu können."[FN 2]

[FN 2] Brief von Gleitze an Thomas vom 5.2.1952, in: AdsD, NL Gleitze, SPD-Schriftwechsel 1949-1954.

"[...] Vor acht Tagen, anläßlich der letzten Anwesenheit von Minister Kaiser, wurde in der Berliner Zweigstelle des Bundeshauses eifrig beraten. Über Friedensburg bin ich genau unterrichtet, was sich in den Besprechungen der CDU-Strategen abspielte. An der letzten, gewissermaßen konstituierenden Sitzung durfte ich selbst teilnehmen. Danach ist Dr. Ernst als einer der ersten Heimkehrer aus Bonn vom Kanzler Adenauer persönlich beauftragt, von Berlin aus die Wiedervereinigungsarbeiten in die Hand zu nehmen. Er will sich eine Art Gehirntrust zulegen. Die mir genannten Namen sind astrein. Die FDP ist praktisch ausgeschaltet. Als einzigen Konzessionsschulzen darf ich mich betrachten; im internen Kreis definiert man mich als das nun mal unvermeidbare Übel. Minister Kaiser und Dr. Ernst jedoch versicherten mir, daß sie 'froh' sind, mich als Experten dabei haben zu können. [...]"[FN 219]

[FN 219] AdsD, NL Gleitze, SPD-Schriftwechsel 1949-1954, Schreiben von Gleitze an Thomas vom 5.2.1952. [...]

Anmerkungen

Der Verf. übernimmt das Zitat von Adolph nicht vollständig.

Sichter


[10.] Analyse:Mg/Fragment 067 25 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-04-07 09:34:47 Kybot
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verschleierung, ZuSichten

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Hotznplotz
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 067, Zeilen: 20-37; 107-108
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 085, Zeilen: 09-29; 101-102
Mit dem Kabinettsbeschluss wurde vor allem das Ziel verfolgt, den Forschungsbeirat aus der Masse der anderen Beiräte herauszuheben und der Bevölkerung, der Opposition und den Alliierten zu signalisieren, wie ernst die Bemühungen der Bundesregierungen um eine deutsche Wiedervereinigung zu verstehen seien. Dementsprechend äußerte sich auch Thedieck vor dem interministeriellen Ausschuss für Fragen der Wiedervereinigung:

"Durch den Kabinettsbeschluss sei nunmehr eine klare Arbeitgrundlage gegeben. Die Frage der Wiedervereinigung Deutschlands sei ein Kardinalproblem der deutschen Politik, dem auch das Ausland und im besonderen die zukünftigen Vertragspartner der Bundesrepublik Deutschland großes Interesse entgegen bringen. Es sei zu erwarten, daß nach Abschluß des Deutschland- und des EVG-Vertrages mit den Partnern eine gemeinsame Konzeption auch in der Frage der Wiedervereinigung angestrebt und erreicht werden wird. Es sei daher notwendig, daß man sich mit den Fragen der Wiedervereinigung ständig beschäftige und so politisch einen wesentlichen Beitrag leiste. Die Ernsthaftigkeit der diesbezüglichen Bemühungen müsse unseren Vertragspartnern nachdrücklich vor Augen geführt werden. Auch das bedeute im Hinblick auf die politische Weltlage jedoch nicht, die Arbeiten in einer Sache wenig dienlichen Weise besonders forcieren zu müssen."[FN 4]

[FN 4] Protokoll der Sitzung des Interministeriellen Ausschusses für Fragen der Wiedervereinigung Deutsch-lands am 19.1.1953, in: BarchKB 102/ 13312.

Dadurch, daß man ihn aus der großen Masse der ungezählten Beiräte bei den Bundesbehörden heraushob, wollte man den zukünftigen alliierten Vertragspartnern, aber auch der Opposition und der Bevölkerung die Ernsthaftigkeit des bundesdeutschen Wiedervereinigungsbestrebens nachdrücklich vor Augen führen. [...] Thedieck äußerte sich dementsprechend vor dem interministeriellen Ausschuß für Fragen der Wiedervereinigung:

"Durch den Kabinettsbeschluss sei nunmehr eine klare Arbeitgrundlage gegeben. Die Frage der Wiedervereinigung Deutschlands sei ein Kardinalproblem der deutschen Politik, dem auch das Ausland und im besonderen die zukünftigen Vertragspartner der Bundesrepublik Deutschland großes Interesse entgegen bringen. Es sei zu erwarten, daß nach Abschluß des Deutschland- und des EVG-Vertrages mit den Partnern eine gemeinsame Konzeption auch in der Frage der Wiedervereinigung angestrebt und erreicht werden wird. Es sei daher notwendig, daß man sich mit den Fragen der Wiedervereinigung ständig beschäftige und so politisch einen wesentlichen Beitrag leiste. Die Ernsthaftigkeit der diesbezüglichen Bemühungen müsse unseren Vertragspartnern nachdrücklich vor Augen geführt werden. Auch das bedeute im Hinblick auf die politische Weltlage jedoch nicht, die Arbeiten in einer Sache wenig dienlichen Weise besonders forcieren zu müssen."[FN 268]

[FN 268] PAAA, Abt. 2, Band 215, Protokoll über die Interministerielle Ausschuß-Sitzung für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands am 19. Januar 1953.

Anmerkungen

Hier wird offenbar nicht nur ein schon von Adolph verwandtes Zitat übernommen (und bei dessen Quellenangabe das Politische Archiv des Auswärtigen Amtes durch das Bundesarchiv ersetzt), sondern auch die einleitende politische Bewertung scheint nicht vom Verfasser selbst zu stammen.

Sichter


[11.] Analyse:Mg/Fragment 094 19 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2013-04-05 01:03:13 Sotho Tal Ker
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verdächtig, ZuSichten

Typus
Verdächtig
Bearbeiter
Hotznplotz
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 094, Zeilen: 38-40; 01; 18-25; 103-104
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 098, Zeilen: 21-29; 101-102
[S. 93, 38-40 u. S. 94, 1]

Zu den Verbänden zählten der Gemeinschaftsausschuss der Deutschen Gewerblichen Wirtschaft, der Deutsche Bauernverband, der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft.

[S. 94, 18-25]

"Die Beiordnung der Vertreter der politischen Parteien und der genannten Organisationen zu dem Forscherkreis erschien zweckmäßig, weil durch eine solche Maßnahme politische Meinungsverschiedenheiten und Spannungen ausgeglichen werden und die Gesamtarbeit, insbesondere durch die Einbeziehung von Vertretern auch der Opposition in die Verantwortung, auf eine neutrale Ebene gestellt werden konnte. Diese Erwartungen haben sich nach den bisherigen Erfahrungen durchaus erfüllt."[FN 2]

[S. 94, 103-104]

[FN 2] Brief von Kaiser an den Staatssekretär des Bundeskanzleramts vom 21.11.1952, betr. Forschungsbeirat für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands (Kabinettsvorlage), in: BarchK B 1371/ 11.

"Die Beiordnung der Vertreter der politischen Parteien und der genannten Organisationen [gemeint sind DGB, DAG, Bauernverband und der Gemeinschaftsausschuß der gewerblichen Wirtschaft, d. Verf.] zu dem Forscherkreis erschien zweckmäßig, weil durch eine solche Maßnahme politische Meinungsverschiedenheiten und Spannungen ausgeglichen werden und die Gesamtarbeit, insbesondere durch die Einbeziehung von Vertretern auch der Opposition in die Verantwortung, auf eine neutrale Ebene gestellt werden konnte. Diese Erwartungen haben sich nach den bisherigen Erfahrungen durchaus erfüllt."[FN 298]

[FN 298] BA, B 137/937, Der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen Z 1/K. 1782/52 an den Herrn Staatssekretär des Bundeskanzleramtes vom 21. November 1952, dort S. 2f.

Anmerkungen

Offenbar lagert der Verf. hier eine Erläuterung Adolphs innerhalb des Zitats in den vorangehenden Fließtext aus.

Sichter


[12.] Analyse:Mg/Fragment 097 12 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-04-07 09:35:27 Kybot
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verschleierung, ZuSichten

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Bummelchen
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 97, Zeilen: 12-18
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 109, Zeilen: Ab 10
Unter den Vertretern des DGB gilt es jedoch, das Engagement von Kurt Hirche besonders hervorzuheben. Nach einhelliger Meinung der Forscher-kreismitglieder Meimberg und Thalheim galt Hirche „als eines der aktivsten, enga-giertesten und verdienstvollsten Mitglieder des Forschungsbeirates"3. Er schied erst bei der Auflösung des Forschungsbeirates 1975 aus. Für die DAG nahmen der Landesverbandsleiter der DAG Berlin, Stefan Aufhäuser, und der stellvertretende Vor-sitzende der DAG, Georg Schneider, an den Sitzungen des Plenums teil. Für die Gewerkschaften, einschließlich der Deutschen Angestellten Gewerkschaft (DAG),[Fn 344] standen augenscheinlich schon zu Beginn der fünfziger Jahre dringlichere Probleme als die der Wiedervereinigung an. Eine Ausnahme bildete hier jedoch Kurt Hirche. Er wurde 1953 vom DGB als damaliger Leiter der Hauptabteilung Wirtschaftspolitik in den Forschungsbeirat delegiert Seit 1955 leitete er die parlamentarische Verbindungsstelle des DGB in Bonn. furche, der erst bei der Auflösung des Forschungsbeirates aus diesem ausschied, galt nach einhelliger Bekundung von Meimberg und Thalheim als eines der aktivsten, engagiertesten und verdienstvollsten Mitglieder des Forschungsbeirates?‘‘ gg. Die Vertretung der Bauern- und Vertriebenenverbände von Hirche ihre Mitgliedschaft jedoch nur noch rein formell wahr. [Interview Hirche vom 21. Juni 1990]. " In diesem Sinne äußerte sich Kurt Hirche dem Verfasser gegenüber." [Interview Hirche vom 21. Juni 1990].

[Fn 342] Vgl. AdsD, NL Gleitze, Korrespondenz 1951-1952, Schreiben von Otto Kunze an Bruno Gleitze vom 1. Februar 1952. Diesem Schreiben ist auch zu entnehmen, daß Aachenbach mit Kunze privat in Köln, und nicht, wie es seinem Aktenvermerk zu entnehmen ist, in Düsseldorf beim DG zusammentraf.

[Fn 343] " Auch der Landesverbandsleiter der DAG Berlin, Stefan Aufhäuser, war auf der ersten Sitzung des Forschungsbeirates anwesend, obwohl eine Mitgliedschaft der DAG ursprünglich nicht geplant war. Kurze Zeit später kam dann noch Georg Schneider, der stellvertretende Vorsitzende der DAG hinzu. Beide machten jedoch wenig von sich reden. Vgl. BA, B 137/937, Abschrift, Betrifft: Besprechung mit Herrn Dr. Ernst am 13. März 1952 vom 13. März 1952; BA, B 137/3933, Forschungsbeirat für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands beim Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Stand: 20. Juni 1953. [ausführliche Liste der dem Forschungsbeirat angehörigen Mitglieder und ihrer sie entsandten Organisationen. Entsprechend hoben Meimberg und Thalheim das Engagement Hirches hervor. [Interview Meimberg vom 5. Mai 1990; Interview Thalheim vom 11. Juni 1990].

Anmerkungen

Verkürze Wiedergabe des Inhaltes.

Sichter


[13.] Analyse:Mg/Fragment 097 19 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-04-07 09:35:29 Kybot
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verdächtig, ZuSichten

Typus
Verdächtig
Bearbeiter
Bummelchen
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 97, Zeilen: 19-26
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 110,118, Zeilen:
Als Vertretung des Deutschen Bauernverbandes war ursprünglich dessen Vor-sitzender Andreas Hermes vorgesehen. An dessen Stelle wurde dann aber Friedrich-Karl von Zitzewitz-Mutrin und der Berliner Kammerdirektor i.R. Dr. Franz Mendel-sohn berufen, da es Friedrich Ernst zweifelhaft erschien, ob Hermes „bei seiner be-reits bestehenden Arbeitsüberlastung in der Lage sein wird, so intensiv mitzuarbei-ten, wie dies notwendig ist" [Fn 4]. Unmittelbar nach der Gründung des Forschungsbeira-tes drängte dann auch der Deutsche Raiffeisenverband e.V. auf eine Mitwirkung im „Ausschuß für die Wiedergewinnung der Ostgebiete", wie in der Betreff-Zeile des Schreibens an Staatssekretär Thedieck angegeben war.[Fn 5] Der Verband wurde durch den Berliner Rechtsanwalt Friedrich Hampel vertreten.

...

[Fn 4] Vermerk vom 13.3.1952 betr. Besprechung mit Herni Dr. Ernst am 13.3.1952, in: BarchK B 137/ 937.

[Fn 5] vgl. Brief des Deutschen Raiffeisenverbandes e.V. an StS Thedieck vom 29.5.1952 betr. Ausschuß für die Wiedergewinnung der Ostgebiete, in: BarchK B 1371/ 25.

[S 110]

[Fn 346] Ursprünglich war der damalige Vorsitzende des Deutschen Bauernverbandes, Hermes vorgesehen. Da Ernst es aber fraglich erschien, ob dieser ‘bei seiner bereits be - stehenden Arbeitsüberlastung in der Lage sein wird, so intensiv mitzuarbeiten, wie dies notwendig ist‘, wurde auf Anraten von Ernst Friedrich- Karl v. Zitzewitz-Mutrin und noch zusätzlich der Berliner Kammerdirektor i.R. Dr. Franz Mendelson berufen. BA, B 137/937, Abschrift, Betrifft: Besprechung mit Herrn Dr. Ernst am 13. März 1952 vom 13. März 1952; vgl. BA, B 137/3933, Forschungsbeirat für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands beim Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Stand: 20. Juni 1953.

[S 118]


Das Ergebnis der diesbezüglichen Aussprache wurde folgendermaßen zusammengefaßt “Das Schwergewicht der zu erarbeitenden Maßnahmen liegt bei den einzelnen Ressorts. [...J. Dem Forschungsbeirat sind von den einzelnen Ressorts über das Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen bestimmte Probleme zur Erarbeitung von Stellungnahmen und Empfehlungen vorzutragen. Eine selbsstständige und von den Arbeiten bei den Ressorts losgelöste Tätigkeit des Forschungsbeirates soll vermieden werden.“[Fn 375] [Fn 376] Vgl. Kapitel 11.2., S.28ff.

Anmerkungen

Gibt den Inhalt zusammendfassend wieder.

Sichter


[14.] Analyse:Mg/Fragment 107 27 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-04-07 09:35:41 Kybot
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verdächtig, ZuSichten

Typus
Verdächtig
Bearbeiter
Hotznplotz, Bummelchen
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 107, Zeilen: 23-31; 108-109
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 120, Zeilen:
Auf den Vorwurf, von den vorgeschlagenen Arbeitsaufträgen abzuweichen, erwiderte ein Vertreter des gesamtdeutschen Ministeriums, "daß die bisherige Arbeit des interministeriellen Ausschusses stark hinter der des Forschungsbeirates nachhinke. Es sei zwischen dem interministeriellen Ausschuß und dem Forschungsbeirat ein Vakuum entstanden, das die erforderliche Zusammenarbeit störe und zur Unzufriedenheit führen müsse. Zwar seien in allen Ressorts Referenten bestellt und Arbeitsstäbe für Fragen der Wiedervereinigung gebildet worden, die aber mehr oder weniger ein Eigenleben fuhren und weder untereinander noch mit dem interministeriellen Ausschuß Verbindung halten."[FN 5]

[FN 5] Vermerk vom 26.6.1952 über die Sitzung des interministeriellen Ausschusses beim Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen am 24.6.1952, in: BarchK B 102/13312.

[...] genauso wie man es ihm von seiten des Wirtschaftsministeriums zum Vorwurf machte, daß er bisher "einige Themen sehr stark vertieft habe, im übrigen aber von den ihm vom interministeriellen Ausschuß vorgeschlagenen Themen abgewichen sei."[FN 384] Wogegen der Vertreter des gesamtdeutschen Ministeriums konterte, "[...] daß die bisherige Arbeit des interministeriellen Ausschusses stark hinter der des Forschungsbeirates nachhinke. Es sei zwischen dem interministeriellen Ausschuß und dem Forschungsbeirat ein Vakuum entstanden, das die erforderliche Zusammenarbeit störe und zur Unzufriedenheit führen müsse. Zwar seien in allen Ressorts Referenten bestellt und 'Arbeitsstäbe' für Fragen der Wiedervereinigung gebildet worden, die aber mehr oder weniger ein Eigenleben führen und weder untereinander noch mit dem interministeriellen Ausschuß Verbindung halten."[FN 385]

[FN 384] BA, B 137/937, Entwurf, Vermerk, 1/3-590, betr.: Vorbereitung einer Sitzung des interministeriellen Ausschusses für die Wiedervereinigung Deutschlands, vom 18. Juni 1952.

[FN 385] BA, B 102/13312, Vermerk über die Sitzung des interministeriellen Ausschusses beim Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen am 24.6.1952, I A 2 c, vom 26. Juni 1952.

Anmerkungen

Obwohl die Quelle für das letzte Zitat bei Adolph mit der des Verf. identisch ist, sind bei Letzterem bei "Arbeitsstäbe" keine Anführungszeichen gesetzt. Wahrscheinlich aus den Roth-Büchern (s. Roth 1998b,S.355,[Fn 33] ).

Sichter


[15.] Analyse:Mg/Fragment 118 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2013-04-05 01:03:41 Sotho Tal Ker
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verdächtig, ZuSichten

Typus
Verdächtig
Bearbeiter
Hotznplotz
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 118, Zeilen: 38; 01-07
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 139, Zeilen:
"Es sei aus diesem Grunde vielleicht erforderlich, bei den künftigen Arbeiten des Forschungs-beirates bewußt die Grundsatzfragen stärker in den Vordergrund zu stellen, um nicht durch zu intensive Behandlung von Detailfragen in die Gefahr zu kommen, allzuviele Arbeitsergebnisse erneut überprüfen zu müssen. Schließlich müsse man aufgrund der letzten politischen Ereignisse auch daran denken, daß die Wiedervereinigung nicht unbedingt unter den Voraussetzungen erfolge, die bisher den Arbeiten des Forschungsbeirates als Hypothese zugrunde gelegt worden waren."[FN 1]

[FN 1] 1 Protokoll der Forscherkreissitzung vom 19.9.1954, in: BarchK B 1371/ 567

"Es sei aus diesem Grunde vielleicht erforderlich, bei den künftigen Arbeiten des Forschungsbeirates bewußt die Grundsatzfragen stärker in den Vordergrund zu stellen, um nicht durch zu intensive Behandlung von Detailfragen in die Gefahr zu kommen, allzuviele Arbeitsergebnisse erneut überprüfen zu müssen. Schließlich müsse man aufgrund der letzten politischen Ereignisse auch daran denken, daß die Wiedervereinigung nicht unbedingt unter den Voraussetzungen erfolge, die bisher den Arbeiten des Forschungsbeirates als Hypothese zugrunde gelegen wurden. [...]"[FN 477]

[FN 475] BA, B 137 1/567, Protokoll der Sitzung des Forscherkreises vom 19.9.1954, dort S. 1.

[FN 476] Ebd., dort S. 3.

[FN 477] Ebd., dort S. 3.

Anmerkungen

Keine vollständige Übernahme des Zitates von Adolph. Anscheinend zitiert dieser am Ende des letzten Satzes nicht korrekt.

Sichter


[16.] Analyse:Mg/Fragment 161 03 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-04-06 20:29:08 Kybot
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verdächtig, ZuSichten

Typus
Verdächtig
Bearbeiter
Hotznplotz
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 161, Zeilen: 03-04
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 009, Zeilen:
6.1 Auf welches Interesse stieß der Forschungsbeirat auf Regierungs-, Partei- und Verbandsebene? Auf welches Interesse stieß der Forschungsbeirat also letztlich auf Regierungs-, Partei-, Administrations- und Verbandsebene?
Anmerkungen

Offenbar übernimmt der Verf. hier eine Fragestellung Adolphs.

Sichter


[17.] Analyse:Mg/Fragment 162 20 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-04-07 09:36:39 Kybot
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verdächtig, ZuSichten

Typus
Verdächtig
Bearbeiter
Bummelchen
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 162, Zeilen: Ab 20
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 118,119, Zeilen:
Die beteiligten Ministerien waren vor allem in der Anfangszeit neben ihrer in-haltlichen Mitwirkung jedoch auch darauf bedacht, eine gewisse Kontrolle auszu-üben. In einer Staatssekretärsbesprechung bestätigte man sich noch einmal gegensei-tig die Kompetenzen gegenüber dem Forschungsbeirat: „Das Schwergewicht der zu erarbeitenden Maßnahmen liegt bei den einzelnen Ressorts. [...] Dem Forschungs-beirat sind von den einzelnen Ressorts über das Bundesministerium für gesamtdeut-sche Fragen bestimmte Probleme zur Erarbeitung von Stellungnahmen und Empfeh-lungen vorzutragen. Eine selbstständige und von den Arbeiten bei den Ressorts los-

[

gelöste Tätigkeit des Forschungsbeirates sollte vermieden werden." [Fn 1] Die Forderung des Staatssekretärs des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, die Tätigkeit des Forschungsbeirates auf das Sammeln und Sichten von Ma-terial zu beschränken, wurde aber abgelehnt.[Fn 2]

...

[Fn 1] Protokoll über die Besprechung der Herrn Staatssekretäre am 21.4.1952 im Bundesministerium für ge-samtdeutsche Fragen über die Maßnahmen nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Gebiet der Sowjetzone, in: BarchK B 1371/ 12.

[Fn 2] vgl. ebenda.

]

Auf der nachfolgenden Staatssekretärsbesprechung, zu der das gesamtdeutsche Ministerium geladen hatte, zeigte man aber nunmehr gesunden Ressortegoismus. Das Ergebnis der diesbezüglichen Aussprache wurde folgendermaßen zusammengefaßt “Das Schwergewicht der zu erarbeitenden Maßnahmen liegt bei den einzelnen Ressorts. [...J. Dem Forschungsbeirat sind von den einzelnen Ressorts über das Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen bestimmte Probleme zur Erarbeitung von Stellungnahmen und Empfehlungen vorzutragen. Eine selbsstständige und von den Arbeiten bei den Ressorts losgelöste Tätigkeit des Forschungsbeirates soll vermieden werden.“ [Fn 375]

[Fn 376] Vgl. Kapitel 11.2., S.28ff.

BA, B 137/937, Niederschrift über die Sitzung des Interministeriellen Ausschusses: “Wirtschaftliche Wiedervereinigung Deutschlands‘, vertraulich, vom 7. April 1952.

[Fn 378] BA, B 141/9170, Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen, 1/2 - 328- 207/52 geh., Protokoll über die Besprechung der Herren Staatssekretäre am 21. April 1952 im Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen über die Maßnahmen nach der

[S.119] Weiterhin wäre eine [... vorhergehende Abstimmung der Ergebnisse der Arbeiten des Forschungsbeirates in grundsätzlichen Fragen mit den Auffassungen der Fachressorts vor einer schriftlichen Niederlegung wünschenswert, damit keine unerwünschten Formulierungen in die Öffentlichkeit Der von Staatssekretär Sonnemann (Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) wiederholt vorgebrachten Forderung, die Tätigkeit des Forschungsbeirates auf das Sammeln und Sichten von Material zu beschränken, wurde jedoch entgegnet, daß dem Forschungsbeirat das Recht zur Ausarbeitung von Gutachten, Empfehlungen und Stellungnahmen nicht genommen werden könne. Kein Fachressort sei aber durch diese Gutachten und Empfehlungen gebunden. Der Forschungsbeirat möge die Ergebnisse seiner Arbeiten nicht an andere Stellen als die Ressorts leiten.“

Anmerkungen

1:1 Zitate und Textähnlichkeiten. Wahrscheinlich aus den Rothbüchern (s. Roth 1998b,S. 358,[Fn 77].

Sichter


[18.] Analyse:Mg/Fragment 162 22 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-04-07 09:36:41 Kybot
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verdächtig, ZuSichten

Typus
Verdächtig
Bearbeiter
Bummelchen
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 162, Zeilen: 22-29
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 113, Zeilen:
Dagegen schien das Bundesinnenministerium kein Interesse an den Arbeiten zu haben und verzichtete auf die Entsendung eines Ministerialreferenten. Wie hausinterne Be-sprechungen ergaben, glaubte man im Innenministerium nicht an eine baldige Wiedervereinigung: „Nach den Besprechungen, die in unserem Haus geführt wurden, halte ich den Tag ,X' unter dem jetzigen Besatzungsstatut für unwahrscheinlich. Wir kommen zu dem Ergebnis, daß es unmöglich ist, eine freie Wahl durchzuführen unter dem Status der sowjetischen Besatzungsmacht."[Fn 4]

...

[Fn 4] Diskussionszusammenfassung der .Arbeitstagung des Forschungsbeirates vom 2.7.1952, in- PA/AA B 10/215.

Kein großes Interesse an der Tätigkeit des Forschungsbeirates hatte man nach einer ersten Fühlungnahme auch im Bundesinnenministerium. Der Leiter der Berliner Vertretung des Innenministeriums, Ministerialrat Dr. Frh. von Fritsch, verkündete im Juli 1952 das Ergebnis einer hausinternen Besprechung: “Nach den Besprechungen, die in unserem Haus geführt wurden, halte ich den Tag “X“ unter dem jetzigen Besatzungsstatut für unwahrscheinlich. Wir kommen zu dem Ergebnis, daß es unmöglich ist, eine freie Wahl durchzuführen unter dem Status der sowjetischen Besatzungsmacht." [Fn 367]

...

[367] Im Ausschuß für Sonderfragen der gewerblichen Wirtschaft und Bilan zierungsausschuß.

Anmerkungen

1:1 Übernahme eines Zitates.

Sichter


[19.] Analyse:Mg/Fragment 163 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-10-04 16:00:47 Klgn
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verdächtig, ZuSichten

Typus
Verdächtig
Bearbeiter
Bummelchen
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 163, Zeilen: 1-4
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): , Zeilen:
[In einer Staatssekretärsbesprechung bestätigte man sich noch einmal gegensei-tig die Kompetenzen gegenüber dem Forschungsbeirat: „Das Schwergewicht der zu erarbeitenden Maßnahmen liegt bei den einzelnen Ressorts. [...] Dem Forschungs-beirat sind von den einzelnen Ressorts über das Bundesministerium für gesamtdeut-sche Fragen bestimmte Probleme zur Erarbeitung von Stellungnahmen und Empfeh-lungen vorzutragen. Eine selbstständige und von den Arbeiten bei den Ressorts los-]

gelöste Tätigkeit des Forschungsbeirates sollte vermieden werden." [Fn 1] Die Forderung des Staatssekretärs des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, die Tätigkeit des Forschungsbeirates auf das Sammeln und Sichten von Ma-terial zu beschränken, wurde aber abgelehnt. [Fn 2]

...

[Fn 1] Protokoll über die Besprechung der Herrn Staatssekretäre am 21.4.1952 im Bundesministerium für ge-samtdeutsche Fragen über die Maßnahmen nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Gebiet der Sowjetzone, in: BarchK B 1371/ 12.

[Fn 2] vgl. ebenda.

Das Ergebnis der diesbezüglichen Aussprache wurde folgendermaßen zusammengefaßt “Das Schwergewicht der zu erarbeitenden Maßnahmen liegt bei den einzelnen Ressorts. [...J. Dem Forschungsbeirat sind von den einzelnen Ressorts über das Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen bestimmte Probleme zur Erarbeitung von Stellungnahmen und Empfehlungen vorzutragen. Eine selbsstständige und von den Arbeiten bei den Ressorts losgelöste Tätigkeit des Forschungsbeirates soll vermieden werden."[Fn 378]

....

[Fn 378] BA, B 141/9170, Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen, 1/2 - 328- 207/52 geh., Protokoll über die Besprechung der Herren Staatssekretäre am 21. April 1952 im Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen über die Maßnahmen nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Gebiet der Sowjetzone, vom 21. April 1952, dort S. 4.

Anmerkungen

Im Roth_1971 S. 21 steht: Dem Forschungsbeirat sind von den einzelnen Ressorts über das Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen bestimmte Probleme zur Erarbeitung von Stellungnahmen und Empfehlungen vorzutragen. Eine selbständige und von den Arbeiten bei den Ressorts losgelöste Tätigkeit des Forschungsbeirates soll vermieden werden.

Sichter


[20.] Analyse:Mg/Fragment 163 05 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-10-04 16:01:03 Klgn
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verdächtig, ZuSichten

Typus
Verdächtig
Bearbeiter
Bummelchen
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 163, Zeilen: 5-11
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 120, Zeilen:
Trotz der Beteiligung gab es aber auch in manchen Ministerien grundsätzliche Vorbehalte. So kam aus dem Arbeitsministerium der Vorwurf, die Arbeit des For-schungsbeirates verliere sich in „akademischen Vorträgen über Grundsatzfragen" [Fn 3] statt seiner eigentlichen Aufgabe nachzukommen und „praktische Vorschläge zu er-arbeiten" [Fn 4]. Aus dem Wirtschaftsministerium kam der Vorwurf, dass man „einige Themen sehr stark vertieft habe, im Übrigen aber von den ihm [dem Forschungsbei-rat, Anm. d. Verf.] vom interministeriellen Ausschuß vorgeschlagenen Themen ab-gewichen sei" [Fn 5].

...

[Fn 3] Vermerk vom 26.6.1952 über die Sitzung des interministeriellen Ausschusses beim Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen am 24.6.1952, in: BarchK B 102/13312.

[Fn 4] ebenda.

[Fn 5] Vermerk vom 18.6.1952 betr.: Vorbereitung einer Sitzung des interministeriellen Ausschusses für Wie-dervereinigung Deutschlands, in: BarchK B 137/ 937.

Dieses hinderte die Ressorts jedoch nicht daran, ihre grundsätzlichen Bedenken und Vorbehalte gegen den Forschungsbeirat geltend zu machen. So kam es im Frühjahr und Sommer des Jahres 1952 zwischen den Fachministerien und dem Forschungsbeirat zu ein paar grundlegenden Unstimmigkeiten. Man warf dem Forschungsbeirat bspw. von seiten des Arbeitsministeriums vor, er verliere sich in akademischen Vorträgen über Grundsatzfragen der Wiedervereinigung“, anstatt praktische Vorschläge tu erarbeiten‘;[Fn 383] genauso wie man es ihm von seiten des Wirtschaftsministeriums zum Vorwurf machte, daß er bisher ‘einige Themen sehr stark vertieft habe, im übrigen aber von den ihm vom interministeriellen Ausschuß vorgeschlagenen Themen abgewichen sei,“ [Fn 384]

...

[Fn 383] BA, B 102/13312, Vermerk über die Sitzung des interministeriellen Ausschusses beim Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen am 24.6.1952, 1 A 2 c, vom 26. Juni 1952.

[Fn 384] BA, B 137/937, Entwurf, Vermerk, 1/3-590, betr.: Vorbereitung einer Sitzung des interministeriellen Ausschusses für die Wiedervereinigung Deutschlands, vom 18. Juni 1952.

Anmerkungen
Sichter


[21.] Analyse:Mg/Fragment 164 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-10-04 16:01:20 Klgn
Adolph 1991, Fragment, KeinPlagiat, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, ZuSichten

Typus
KeinPlagiat
Bearbeiter
Bummelchen
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 164, Zeilen: 1-
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): , Zeilen:
[Gleitze glaubte nämlich nicht, „daß das Ziel eines gleichmäßigen, in seinen zyklischen Schwankungen geglätteten Konjunkturverlaufes und eines gleichzeitig starken ]Wachstums im freien Spiel der Kräfte zu verwirklichen sei. Zur Erreichung eines größtmöglichen Grades volkswirtschaftlicher Effizienz waren nach seiner Überzeu-gung vorausschauende strukturpolitische Steuerungsmaßnahmen, gegebenenfalls umfassende Investitionslenkungen oder langfristig angelegte Konjunkturprogramme nötig, die auf umfassenden, statistisch fundierten Konjunkturanalysen beruhen müs-sen. "[Fn 1]

...

[Fn 1] Adolph (1991): 123.

Im Gegensatz zum Erhard‘schen Ordoliberalismus glaubte Gleitze jedoch nicht, daß das Ziel eines gleichmäßigen, in seinen zyklischen Schwankungen geglätteten Konjunkturverlaufes und eines gleichzeitig starken Wachstums im freien Spiel der Kräfte zu verwirklichen sei. Zur Erreichung eines größtmöglichen Grades volkswirtschaftlicher Effizienz waren nach seiner Überzeugung vorausschauende strukturpolitische Steuerungsmaßnahmen, gegebenenfalls umfassende Investitionslenkungen oder langfristig angelegt Konj unkturprogramme nötig, die auf umfassenden, statistisch fundierten Konj unkturanalysen beruhen müssen.
Anmerkungen
Sichter


[22.] Analyse:Mg/Fragment 164 25 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-10-04 16:01:38 Klgn
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verdächtig, ZuSichten

Typus
Verdächtig
Bearbeiter
Bummelchen
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 164, Zeilen: 25-27
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 126, Zeilen:
Deshalb stehe Erhard auch den verschiedenen Gre-mien, „die sich vorausschauend mit den Eingliederungsaufgaben befaßten, allent-halben mit Mißtrauen, Skepsis und Sorge" [Fn 5] gegenüber.

...


[Fn 2] vgl. „Keine Angst vor dem Tag X", in: Die ZEIT vom 10.9.1953, vgl. Erhard, Ludwig: Wirtschaftliche Probleme der Wiedervereinigung. Unbegründete Befürchtungen der Planwirtschaftler hinsichtlich un-günstiger Rückwirkungen, in: Bulletin Nr. 174 vom 12.9.1953:1453f.

[Fn 3] ebenda. [Fn 4] ebenda. [Fn 5] ebenda

Erhard verglich die abzusehende Situation am Tag X der Wiedervereinigung mit der der Währungsreform vom Juni 1948, wo man ihm auch [... mit Hilfe von Statistiken, graphischen Darstellungen, Rohstoffbilanzen, Produktions- und Verbrauchszahlen, Außenhandelsbilanzen u.a.m. scheinbar schlüssig die Unmöglichkeit der Aufhebung der Bewirtschaftung beweisen wollte [...]‘ ohne die hinter dem Geschehen wirksamen menschlichen Kräfte in das Kalkül einzubeziehen. [...] Man mag es mir [Erhard, d. Verf.] darum auch nicht verdenken, wenn ich der Arbeit der verschiedenen Gremien die sich vorausschauend mit den Eingliederungsaufgaben befaßten, allenthalben mit Mißtrauen, Skepsis und Sorge begegne. Wenn auch meine Bedenken im einzelnen zerstreut werden konnten, so Erhard, Ludwig: Keine Angst vor dem Tag X.

Probleme der Wiedervereinigung, in: DIE ZEIT, Nr. 37 vom 10.9.1952, 5. 7.

[Fn 400] Wirtschaftliche Probleme der Wiedervereinigung. Unbegründete Befürchtungen der Planwirtschaftler hinsichtlich ungünstiger Rückwirkungen. Von Professor Dr. Ludwig Erhard, Bundesminister für Wirtschaft, in: Bulletin, Nr. 174 vom 12. September 1953, 5. 1453-1454.

[Fn 401] Erhard, Ludwig: Keine Angst vor dem Tag X. Probleme der Wiedervereinigung, in: DIE ZEIT, Nr. 37 vom 10.9.1952, 5. 7.

Anmerkungen

Das selbe Zitat übernommen

Sichter


[23.] Analyse:Mg/Fragment 165 18 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-10-04 16:02:11 Klgn
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verdächtig, ZuSichten

Typus
Verdächtig
Bearbeiter
Bummelchen
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 165, Zeilen: 18-39
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 26,84,136, Zeilen:
Im Jahr 1958 kam es zu einer Verzahnung zwischen dem Bundeswirtschaftsministerium und dem Forschungsbeirat. Ministerialdirektor von Boeckh wurde vom Ministerium freigestellt und übernahm als stellvertretender und geschäftsführender Vorsitzender des Forschungsbeiratesdessen Koordination mit den verschiedenen Ressorts. Man hatte sich beim Kabinettsbeschluss

zum Forschungsbeirat im Dezember 1952 darauf geeinigt, dass „Presseverlautbarungen über das Vorhandensein und die Tätigkeit des Forschungsbeirates zwar grundsätzlich nicht ausgeschlossen seien, a-ber doch nur selten herausgegeben werden sollen"[Fn 3]. Dennoch veröffentlichte der Forschungsbeirat nach seinen Sitzungen kurze Pressekommunikees und einzelne Mitglieder berichteten nahestehenden Tageszeitungen etwas ausführlicher. Dies war den Mitgliedern jedoch noch nicht genug und so kamen sie auf der Plenarsitzung am 6. Juli 1953 „einmütig zu der Auffassung, daß im Hinblick auf die gegebene politi-sche Situation die Arbeitsergebnisse des Forschungsbeirates durch die Bundesregie-rung gebilligt und möglichst umgehend publiziert werden sollen" [Fn 4]. Aufgrund der besonderen Dringlichkeit sollte auf die Einberufung des interministeriellen Ausschus-ses verzichtet werden und eine Zustimmung des Bundeskabinetts zur Veröffentlichung - wie sie nach dem Beschluss des Kabinetts vom 12. Dezember 1952 vorge-sehen war - im Umlaufverfahren erreicht werden.

...

[Fn 3] Protokoll der 265. Kabinettssitzung am 12.12.1952, in: Booms (Hrsg) (1989): 743. [Fn 4] Schnellbrief des Bundesministers für gesamtdeutsche Fragen an den Herrn Staatssekretär des Bundes-kanzleramtes vom 7.7.1953, in: BarchK B 136/ 962; auch in BarchK B 141/9188.

[S 26]

Vgl. dazu PAAA, Abt. 2, Bd. 2 t5, Protokoll über die Interministerielle AusschußSitzung für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands am 19. Januar 1953, fol. 136. Von Boeckh wurde 1958 als Ministerialdirektor vom Bundesministerium für Wirtschaft freigestellt und übernahm als stellvertretender und geschäftsführender Vorsitzender des Forschungsbeirates dessen Koordination mit den verschiedenen Ressorts. 76 PAAA, Abt. 2, Bd. 215, Protokoll über die Interministerielle Ausschuß-Sitzung für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands am 19. Januar 1953, fol. 136.

[S 84]

Die Bedeutung dieses Beschlusses konnte zu diesem Zeitpunkt aber von den Beteiligten noch nicht abgesehen werden. Auch nicht, wieviel Bemühen es dann seitens des For265 BA, B 137/937, Abschrift, Der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Z 11K. 1782/52 an den Herrn Staatssekretär des Bundeskanzleramtes vom 21. November 1952, Vertraulich!, etr.: Forschungsbeirat für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands. - Beiräten obliegt es aber prinzipiell sowieso nur, im Vorfeld der staatlichen Willensbildung an der Entscheidungsfindung mitzuwirken. Maßnahmen mit Außenwirkung haben sie nicht zu treffen. Eine Ausnahme bilden hier einzig einige wenige Preisrichterkollegien und qua ihres Sonderstatus die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften. Vgl. dazu Dietzel, a.a.O., 5. t89. 266 BA, B 137/937, Abschrift, Der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Z 1/K. 1782/52 an den Herrn Staatssekretär des Bundeskanzleramtes vom 21. November 1952,Vertraulich!, betr.: Forschungsbeirat für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands. Das vom Forschungsbeirat zu erstellende Sofortprogramm hätte für das erste Jahr nach der Wiedervereinigung gelten sollen. Vgl. Erster Tätigkeitsbericht, S. 10. 267 Das Protokoll der Kabinettssitzung hielt dazu ergänzend zum darüber hinaus bestehenden ‘Einverständnis‘ fest, ‘daß Presseverlautbarungen über das Vorhandensein und die Tätigkeit des Forschungsbeirates zwar grundsätzlich nicht ausgeschlossen seien, aber doch nur selten herausgegeben werden sollten.“ [Fn 265]. Kabinettssitzung 1952, a.a.O., 5. 742.

[ S.136]

Und wohl auch mit Blick auf die unmittelbar bevorstehende Washingtoner Außenministerkonferenz der drei Westmächte kam das Plenum des Forschungsbeirates auf seiner Sitzung vom 6. Juli "[...] einmütig zu der Auffassung, daß im Hinblick auf die gegebene politische Situation die Arbeitsergebnisse des Forschungsbeirates durch die Bundesregierung gebilligt und möglichst umgehend publiziert werden sollen" Thedieck wollte wegen der "besonderen Eilbedürftigkeit" die vom Forschungsbeirat verabschiedeten Thesen am darauffolgenden 11. Juli über "RIAS-Berlin der Bevölkerung der sowjetischen Besatzungszone bekanntgeben lassen und sie gleichzeitig der Presse der Bundesrepublik übermitteln." [Fn 433] Aufgrund der‘besonderen Dringlichkeit und der Tatsache, daß die meisten Bundesressorts auf der Plenarsitzung des Forschungsbeirates vertreten waren und den Arbeitsergebnissen und deren Publizierung zugestimmt hatten‘, glaubte Thedieck zudem, ‘von der Einberufung des interministeriellen Ausschusses Jakob Kaiser‘ und der Führung des ‚bestens als Finanziers Hitlers bekannten Friedrich Ernst‘ als ein Gremium zur Vorbereitung eines Angriffskrieges gegen die DDR dargestellt wurde. Vgl. dazu zusammenfassend: Informationsdienst des Bundespresseamtes, Nr. 5 vom 18.7.1953.

[Fn 431] Vgl. Schwarz, Ära Adenauer 1949-1957, 5. 212.

[Fn 432] BA, B 136/962, Schnellbrief, Der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen an den Herrn Staatssekretär des Bundeskanzleramtes, 1 B 4 - 906 - 15611/53 (Kab.910/53) vom 7. Juli 1953,fol. 4-5. Ebd.

Anmerkungen

Wieder erhebliche inhaltliche Ähnlichkeiten.

Sichter


[24.] Analyse:Mg/Fragment 165 19 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-10-04 16:02:28 Klgn
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verdächtig, ZuSichten

Typus
Verdächtig
Bearbeiter
Bummelchen
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 165, Zeilen: 19-22
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 26, Zeilen:
Ministerialdirektor von Boeckh wurde vom Ministerium freigestellt und übernahm als stellvertretender und geschäftsführender Vorsitzende [Fn 75]Von Boeckh wurde 1958 als Ministerialdirektor vom Bundesministerium für Wirtschaft freigestellt und übernahm als stellvertretender und geschäftsführender Vorsitzender des Forschungsbeirates dessen Koordination mit den verschiedenen Ressorts.
Anmerkungen
Sichter


[25.] Analyse:Mg/Fragment 165 23 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-10-04 16:02:45 Klgn
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verdächtig, ZuSichten

Typus
Verdächtig
Bearbeiter
Bummelchen
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 165, Zeilen: 23-26
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 84, Zeilen:
Man hatte sich beim Kabinettsbeschluss zum Forschungsbeirat im Dezember 1952 darauf geeinigt, dass „Presseverlautbarungen über das Vorhandensein und die Tätigkeit des Forschungsbeirates zwar grundsätzlich nicht ausgeschlossen seien, aber doch nur selten herausgegeben werden sollen" [Fn 3].

...

[Fn 3] Protokoll der 265. Kabinettssitzung am 12.12.1952, in: Booms (Hrsg) (1989): 743.

[Fn 267] Das Protokoll der Kabinettssitzung hielt dazu ergänzend zum darüber hinaus bestehenden ‘Einverständnis‘ fest, ‘daß Presseverlautbarungen über das Vorhandensein und die Tätigkeit des Forschungsbeirates zwar grundsätzlich nicht ausgeschlossen seien, aber doch nur selten herausgegeben werden sollten.“ 265. Kabinettssitzung 1952, a.a.O., 5. 742.
Anmerkungen
Sichter


[26.] Analyse:Mg/Fragment 165 28 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-10-04 16:03:00 Klgn
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verdächtig, ZuSichten

Typus
Verdächtig
Bearbeiter
Bummelchen
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 165, Zeilen: 28-32
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 136, Zeilen:
Dies war den Mitgliedern jedoch noch nicht genug und so kamen sie auf der Plenarsitzung am 6. Juli 1953 „einmütig zu der Auffassung, daß im Hinblick auf

die gegebene politi-sche Situation die Arbeitsergebnisse des Forschungsbeirates durch die Bundesregie-rung gebilligt und möglichst umgehend publiziert werden sollen" [Fn 4].

...

[Fn 4] Schnellbrief des Bundesministers für gesamtdeutsche Fragen an den Herrn Staatssekretär des Bundes-kanzleramtes vom 7.7.1953, in: BarchK B 136/ 962; auch in BarchK B 141/9188.

Und wohl auch mit Blick auf die unmittelbar bevorstehende Washingtoner Außenministerkonferenz der drei Westmächte kam das Plenum des Forschungsbeirates auf seiner Sitzung vom 6. Juli:

"[...] einmütig zu der Auffassung, daß im Hinblick auf die gegebene politische Situation die Arbeitsergebnisse des Forschungsbeirates durch die Bundesregierung gebilligt und möglichst umgehend publiziert werden sollen". [Fn 432]

...

[Fn 432] BA, B 136/962, Schnellbrief, Der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen an den Herrn Staatssekretär des Bundeskanzleramtes, 1 B 4 - 906 - 15611/53 (Kab.910/53) vom 7. Juli 1953, fol. 4-5.

Anmerkungen
Sichter


[27.] Analyse:Mg/Fragment 166 04 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-10-04 16:03:15 Klgn
Adolph 1991, BauernOpfer, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, ZuSichten

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Bummelchen
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 166, Zeilen: Ab 4
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 135,139,141, Zeilen:
Im Auswärtigen Amt formierte sich Widerspruch gegen die Veröffentlichung der Thesen. In einer internen Stellungnahme hieß es: „Die Thesen des Forschungs-beirates für Fragen der Wiedervereinigung betreffen Einzelheiten, unter denen die Wiedervereinigung zu vollziehen ist. Damit wird ein Thema berührt, das schon jetzt bei der Konferenz der westlichen Außenminister und gegebenenfalls erst recht bei einer Viererkonferenz den Hauptgegenstand der Verhandlungen bilden wird. Ange-strebt wird hier ein Übereinkommen mit der Sowjetunion, aufgrund dessen sich die Wiedervereinigung auf friedlichem Wege vollziehen soll. Ein derartiges Überein-kommen wird gefährdet werden, wenn wir vorzeitig unseren Standpunkt präjudizie-ren, daß wir Thesen der vom Forschungsbeirat vorgeschlagenen Art veröffentlichen. Auch den Westalliierten wird eine solche Veröffentlichung ungelegen sein, da sie ein Ergebnis vorwegnimmt, das erst im Verhandlungswege erreicht werden soll."2 Weitere Einsprüche erfolgten vom Finanz- und Arbeitsministerium, zielten aber mehr auf den Inhalt der Thesen ab oder stellte das Vorhaben grundsätzlich in Frage. So kritisierte der Vertreter des Finanzministeriums, Ministerialdirigent Fischer-Menshausen, auf der nun doch einberufenen Sitzung des Interministeriellen Aus-schusses am 15. Juli 1953, „daß die eigentliche Funktion des Forschungsbeirates verfälscht werde, wenn man ihn als ein Instrument benutze, um politische Wirkungen zu erzielen"4. Man solle sich auf die wissenschaftliche Erforschung der Grund-lagen konzentrieren und das Erzielen politischer Wirkungen der Bundesregierung bzw. dem Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen überlassen.

...

[Fn 2] Vermerk vom 11.7.1953 betr. Arbeitsergebnisse des Forschungsbeirates für Fragen der Wiedervereini-gung Deutschlands in dessen Sitzung am 6.7.1953, zit. nach: Adolph (1991): 139.

[Fn 3] vgl. Brief von Thedieck an Emst vom 15.7.1953, in: BarchK B 137/ 3930.

[Fn 4] Niederschrift über die Sitzung des Interministeriellen Ausschusses für Fragen der Wiedervereinigung im Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen am 15.7.1953, in: BarchK B 102/ 13312.

[S. 139]

In der Länderabteilung (Abteilung III) und Handelspolitischen Abteilung (HaPol, Abteilung IV) nahm man zu dem Antrag des Bundesministers für gesamtdeutsche Fragen hingegen wie folgt Stellung: Die Thesen des Forschungsbeirates für Fragen der Wiedervereinigung betreffen Einzelheiten, unter denen die Wiedervereinigung zu vollziehen ist. Damit wird ein Thema berührt, das schon jetzt bei der Konferenz der westlichen Außenminister und gegebenenfalls erst recht bei einer Viererkonferenz den Hauptgegenstand der Verhandlungen bilden wird. Angestrebt wird hier ein Übereinkommen mit der Sowjetunion, aufgrund dessen sich die Wiedervereinigung auf friedlichem Wege vollziehen soll. Ein derartiges Übereinkommen wird gefährdet werden, wenn wir vorzeitig unseren Standpunkt dadurch präjudizieren, daß wir Thesen der vom Forschungsbeirat vorgeschlagenen Art veröffentlichen. Auch den Westalliierten wird eine solche Veröffentlichung ungelegen sein, da sie ein Ergebnis vorwegnimmt, das erst im Verhandlungswege erreicht werden sollte. [Fn 441]

...

[Fn 441] PAAA, Abt. III, Bd. 6, gesamtdeutsche Wiedervereinigung Deutschlands und Wahlen), Az. 202-03, Vermerk, Az 202-03 11114229153, betr.: Arbeitsergebnisse des Forschungsbeirates für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands in dessen Sitzung am 6.7.1953 vom 11. Juli 1953, gez. v. Etzdorf.

[S. 141]

‘Zu den Fragen, auf weichem Wege die von Staatssekretär Thedieck als notwendig bezeichneten Wirkungen zweckmäßigerweise ausgelöst werden sollen und ob der Forschungsbeirat hierfür das richtige Gremium wäre, sei sein Haus der Ansicht, daß die eigentliche Funktion des Forschungsbeirates verfälscht werde, wenn man ihn als ein Instrument benutze, um politische Wirkungen zu erzielen. Dies wäre allein die Aufgabe der Bundesregierung bzw. des Bundesministeriums für gesamtdeutsche Fragen. Der Forschungsbeirat solle sich auf die wissenschaftliche Erforschung der Grundlagen für den Fall der Wiedervereinigung beschränken.‘47 Man war im Finanzministerium zudem der Ansicht, daß die diskutierten Thesen ihrem Inhalt nach zu sehr aus dem Zusammenhang gerissen seien und ‘lediglich eine bereits allgemein bekannte programmatische Erklärung darstellen würden. Isoliert betrachtet können sie nur zu Mißverständnissen führen.‘

[S. 135]

[Fn 427] Vgl. PAAA, Abt. II, Bd. 209, Niederschrift über die Sitzung des Interministeriellen Ausschusses für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands im Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen am 15. Juli 1953, fol. 240-251, hier fol. 240f. und 244f.; Niederschrift auch in: BA, B 136/962, fol. 21- 34.

Anmerkungen

Gibt zwar für einen erheblichen Teil die Quelle an, fpr einen anderen unterschlägt er diese.

Sichter


[28.] Analyse:Mg/Fragment 167 09 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-04-07 09:36:46 Kybot
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verdächtig, ZuSichten

Typus
Verdächtig
Bearbeiter
Hotznplotz
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 167, Zeilen: 08-11
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 115, Zeilen:
"Man kann eine Arbeit, die letzten Endes von der Gesamtheit der Ministerien durch hierfür geschaffene besondere Referate oder gar Abteilungen geleistet werden müßte, nicht durch Jahre auf die Schultern anderweitig stark belasteter und nur ehrenamtlich tätiger Wissenschaftler legen."[FN 1]

[FN 1] Brief von Ernst an Thedieck vom 12.1.1956, in: BarchK B 137/ 3935.

"Man kann eine Arbeit, die letzten Endes von der Gesamtheit der Ministerien durch hierfür geschaffene besondere Referate oder gar Abteilungen geleistet werden müßte, nicht durch Jahre auf die Schultern anderweitig stark belasteter und nur ehrenamtlich tätiger Wissenschaftler legen."[FN 372]

[FN 372] BA, B 137/3935, Schreiben von Ernst an Thedieck vom 12. Januar 1956.

Anmerkungen

Wenige Zeilen später folgt ein weiteres Zitat offenbar aus der gleichen Quelle.

Sichter


[29.] Analyse:Mg/Fragment 167 15 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-04-07 09:36:48 Kybot
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verschleierung, ZuSichten

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Hotznplotz
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 167, Zeilen: 14-24; 102
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 116, Zeilen:
"Ich [Ernst, Anm. d. Verf.] setzte Herrn Dr. Müller [Abteilungsleiter im BMG, Anm. d. Verf.] davon in Kenntnis, daß ich sehr ernsthaft den Gedanken erörtert hätte, den notwendigen Rückhalt für den Forschungsbeirat dadurch zu erhalten, daß dem Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit unter dem Vorsitz von Herrn Vizekanzler Blücher die Zusammenfassung der weiteren wirtschaftlichen Vorbereitungen für die Wiedervereinigung übertragen werde. Es sei klar ersichtlich, daß eine solche Arbeit einen größeren ministeriellen Stab von Mitarbeitern, die auf wirtschaftlichen Gebieten gut beschlagen seien, erfordere, und daß dieser Stab im Ministerium Kaiser nicht zu erstellen sei."[FN 2]

Leider konnten Anlass und konkrete Folgen dieser Drohung auf Grund der Aktenlage nicht erhellt werden.

[FN 2] Vermerk von Ernst vom 7.1.1956, in: BarchK B 137 I/ 12.

"Ich [Ernst, d. Verf.] setzte Herrn Dr. Müller[FN 373] davon in Kenntnis, daß ich sehr ernsthaft den Gedanken erörtert hätte, den notwendigen Rückhalt für den Forschungsbeirat dadurch zu erhalten, daß dem Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit unter dem Vorsitz von Herrn Vizekanzler Blücher die Zusammenfassung der weiteren wirtschaftlichen Vorbereitungen für die Wiedervereinigung übertragen werde. Es sei klar ersichtlich, daß eine solche Arbeit einen größeren ministeriellen Stab von Mitarbeitern, die auf wirtschaftlichen Gebieten gut beschlagen seien, erfordere, und daß dieser Stab im Ministerium Kaiser nicht zu erstellen sei."[FN 374] [...] Leider bleiben auch der konkrete Anlaß zu dieser massiven Drohung ebenso im Dunkeln wie ihre konkreten Folgen.

[FN 373] Ministerialdirigent Müller war der damalige Leiter der Abteilung I (SBZ, Deutscher Osten), die mit den Referaten "Wirtschaft, Verkehr und Landwirtschaft, Arbeits- und Sozialpolitik", dessen Leiter Aachenbach war, und dem "Vorbereitung von besonderen Maßnahmen für die Zeit nach der Wiedervereinigung" unter der Leitung von Türk, für die Koordination mit dem Forschungsbeirat zuständig war. Vgl. BA, B 137/2850, Geschäftsverteilungsplan, Abteilung I, Stand: 15. März 1954.

[FN 374] BA, B 137 1/12, Aufzeichnung, signiert von Ernst vom 7. Januar 1956.

Anmerkungen

Bei beiden Autoren werden die Identitäten sowohl der sprechenden Person als auch von Dr. Müller erläutert. Zusammen mit dem inhaltlich identischen Nachsatz und der Quellenangabe muss hier daher von einer Übernahme ausgegangen werden. Wenige Zeilen zuvor wird offenbar bereits ein anderes Zitat aus der gleichen Quelle übernommen.

Sichter


[30.] Analyse:Mg/Fragment 167 25 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-04-07 09:36:51 Kybot
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verdächtig, ZuSichten

Typus
Verdächtig
Bearbeiter
Hotznplotz
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 167, Zeilen: 25-42; 103
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 170-171, Zeilen: 18-24; 01-15; 101
Bei der Vorstellung des Zweiten Tätigkeitsberichtes schwingt in den Ausführungen von Ernst mit, dass die Differenzen zwischen den Ministerien und dem Forschungsbeirat zwar behoben wurden, aber nicht vergessen worden sind: "Es ist auf eines entscheidendes Gewicht gelegt worden, daß die Voten des Forschungsbeirates unabhängig sind von der Auffassung der Regierung. Wir haben uns auf den Standpunkt gestellt, daß wir der Bundesregierung, die uns berufen hat, nur dann wirklich dienen können, wenn wir in unserer Meinungsbildung absolut frei sind, und wir haben gar keine Scheu, auch gelegentlich Auffassungen zu bringen, die vielleicht dem einen oder anderen betroffenen Ministerium im Augenblick nicht die Freude erregen, die vielleicht von dort aus erwünscht wird. Auf der anderen Seite muß aber naturgemäß - das ist klar - diese Arbeit eine enge Zusammenarbeit sein. [...] Das gibt ein reges Spiel und Gegenspiel, meine Herren, das in der Auswirkung mit verschiedenen Prädikaten belegt werden kann. Das ist z.B. ganz hervorragend, das ist zum Teil etwas schwächer und das ließ bei der Abfassung unseres ersten Tätigkeitsberichtes noch an einzelnen Stellen zu wünschen übrig. Diese Stellen sind ausgemerzt. Sie finden daher in dem von mir verantwortlich gezeichneten ersten Teil eine Bemerkung, daß die Zusammenarbeit mit den Ministerien sichergestellt ist. Das ist un-sere feste Überzeugung, und soweit wir sehen, läuft das auch alles sehr gut."[FN 3]

[FN 3] Protokoll der Pressekonferenz vom 5.8.1957 im Bundeshaus Berlin, in: BarchK B 137 1/ 32.

Wie sehr die Zusammenarbeit zwischen dem Forschungsbeirat, dem gesamtdeutschen Ministerien und den einzelnen Fachministerien bei der Verabschiedung des ersten Tätigkeitsberichtes noch belastet war, zeigt der Rückblick, den Friedrich Ernst bei der Vorstellung des Zweiten Tätigkeitsberichtes vor den versammelten Pressevertretern tätigte:

"Es ist auf eines entscheidendes Gewicht gelegt worden, daß die Voten des Forschungsbeirates unabhängig sind von der Auffassung der Regierung. Wir haben uns auf den Standpunkt gestellt, daß wir der Bundesregierung, die uns berufen hat, nur dann wirklich dienen können, wenn wir in unserer Meinungsbildung absolut frei sind, und wir haben gar keine Scheu, auch gelegentlich Auffassungen zu bringen, die vielleicht dem einen oder anderen betroffenen Ministerium im Augenblick nicht die Freude erregen, die vielleicht von dort aus erwünscht wird. Auf der anderen Seite muß aber naturgemäß - das ist klar - diese Arbeit eine enge Zusammenarbeit sein. [...] Das gibt ein reges Spiel und Gegenspiel, meine Herren, das in der Auswirkung mit verschiedenen Prädikaten belegt werden kann. Das ist z.B. ganz hervorragend, das ist zum Teil etwas schwächer und das ließ bei der Abfassung unseres ersten Tätigkeitsberichtes noch an einzelnen Stellen zu wünschen übrig. Diese Stellen sind ausgemerzt. Sie finden daher in dem von mir verantwortlich gezeichneten ersten Teil eine Bemerkung, daß die Zusammenarbeit mit den Ministerien sichergestellt ist. Das ist un-sere feste Überzeugung, und soweit wir sehen, läuft das auch alles sehr gut."[FN 557]

[FN 557] BA, B 137 1/32, Protokoll der Pressekonferenz vom 5.8.1957 im Bundeshaus Berlin, dort S. 3/4-3/5.

Anmerkungen

Anscheinend übernimmt der Verf. hier ein Forschungsergebnis Adolphs inkl. Fußnote. Sehr auffällig ist, dass nicht nur der Umfang des, sondern auch die Auslassung in dem Zitat identisch ist.

Sichter


[31.] Analyse:Mg/Fragment 176 04 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-04-07 09:36:52 Kybot
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verschleierung, ZuSichten

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Bummelchen
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 176, Zeilen: 4-8
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 110, Zeilen:
Direkt nach der Gründung des Forschungsbeirates machten noch Komple-mentärorganisationen zum Deutschen Bauernverband, der Deutsche Raiffeisenver-band und die Arbeitsgemeinschaft der aus der Sowjetzone und Berlin Vertriebenen, ihre Ansprüche vehement geltend, im Forschungsbeirat mitzuarbeiten.[Fn 2] Auch diesem Wunsch wurde entsprochen.

...

[Fn 2] vgl. Schreiben vom 29.5.1952 vom Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes e.V. an Herrn Staats-sekretär Thedieck, betr. Ausschuss für die Wiedergewinnung der Ostgebiete, in: BarchK B 137 1/ 47.

Nachdem dann aber unmittelbar nach Gründung des Forschungsbeirates der Deutsche Raiffeisenverband e.V. [Fn 347] und die Arbeitsgemeinschaft der aus der Sowjetzone und Berlin Vertriebenen ihre Ansprüche auf Mitwirkung vehement geltend gemacht hatten [Fn 348], wurden auch diese noch in das Plenum aufgenommen.“[Fn 349]

...


[Fn 347]Vgl. BA B 137 1/25, Schreiben, Deutscher Raiffeisenverband e.V., Der Präsident, an Herrn Staatssekretär Thedieck, betr.: Ausschuß für die Wiedergewinnung der Ostgebiete vom 29. Mai 1952.

[Fn 348]Vgl. BA, B 137 1/47, Schreiben von Ernst an Thedieck vom 27. Juni 1952.

[Fn 349]Dies war für die Arbeitsgemeinschaft der Vertrieben der Bonner Ministerialrat z.Wv. Helmut Radman und für den Raiffeisenverband der Berliner Rechtsanwalt Friedrich Hampel.

Anmerkungen
Sichter


[32.] Analyse:Mg/Fragment 176 05 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-04-07 09:36:55 Kybot
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verschleierung, ZuSichten

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Hotznplotz, KayH
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 176, Zeilen: 04-08, 102-103
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 110, Zeilen: 05-08; 109-112
[Z. 4-8]

Direkt nach der Gründung des Forschungsbeirates machten noch Komplementärorganisationen zum Deutschen Bauernverband, der Deutsche Raiffeisenverband und die Arbeitsgemeinschaft der aus der Sowjetzone und Berlin Vertriebenen, ihre Ansprüche vehement geltend, im Forschungsbeirat mitzuarbeiten.[FN 2] Auch diesem Wunsch wurde entsprochen.

[Z. 102-103]

[FN 2] vgl. Schreiben vom 29.5.1952 vom Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes e.V. an Herrn Staatssekretär Thedieck, betr. Ausschuss für die Wiedergewinnung der Ostgebiete, in: BarchK B 137 1/ 47.

Nachdem dann aber unmittelbar nach Gründung des Forschungsbeirates der Deutsche Raiffeisenverband e.V.[FN 347] und die Arbeitsgemeinschaft der aus der Sowjetzone und Berlin Vertriebenen ihre Ansprüche auf Mitwirkung vehement geltend gemacht hatten,[FN 348] wurden auch diese noch in das Plenum aufgenommen.[FN 349]

[FN 347] Vgl. BA B 137 1/25, Schreiben, Deutscher Raiffeisenverband e.V., Der Präsident, an Herrn Staatssekretär Thedieck, betr.: Ausschuß für die Wiedergewinnung der Ostgebiete vom 29. Mai 1952.

[FN 348] Vgl. BA, B 137 1/47, Schreiben von Ernst an Thedieck vom 27. Juni 1952.

Anmerkungen

Offenbar übernimmt der Verfasser hier ein Forschungsergebnis Adolphs. Dass er hier abschreibt, ergibt sich daraus, dass er für das Schreiben des Raiffeisenverbandes an Thedieck eine falsche Archivaliennummer verwendet (BarchK B 137 1/ 47), die Adolph für ein anderes Schreiben in der unmittelbar folgenden Fußnote gebraucht. Auf S. 93 in Fußnote 5 der vorliegenden Dissertation verwendet der Verf. selbst noch die richtige Nummer (BarchK B 137 1/ 25).

Sichter


[33.] Analyse:Mg/Fragment 180 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-10-04 16:03:29 Klgn
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verschleierung, ZuSichten

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Bummelchen
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 180, Zeilen: Ab 1
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 75,76, Zeilen:
[Der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Jakob ]Kaiser, war schon im März 1952 von Friedensburg persönlich über das Vorhaben in Kenntnis gesetzt worden. Die zuständigen Referenten im Ministerium erhielten im Juli Bescheid, während der Präsident des Forschungsbeirates, Friedrich Ernst, erst im Dezember von der Gründung erfuhr. Im letzten Moment konnte Ernst durch eine massive Intervention bei der Berliner Senatsverwaltung für Kreditwesen, die neben dem Achter-Ausschuss des Deutschen Bundestages und der Deutschen Forschungs-gemeinschaft über die Vergabe der Mittel entschied, erreichen, dass die Gelder auf-gesplittet wurden. Nach harten Verhandlungen im Januar 1953 erhielt das DIW mit 110.624 DM zwar noch den größten Teil, musste jedoch 73.219 DM dem Osteuropa-Institut von Karl C. Thalheim sowie 12.557 DM dem volkswirtschaftlichen Insti-tut und 3.600 DM dem Institut für landwirtschaftliche Betriebslehre von Matthias Kramer, die alle an der FU Berlin beheimatet waren, überlassen.[Fn 1]

...

[Fn 1] Vgl. Schriftwechsel und Aktenvermerke in: BarchK B 1371/ 25.

[S. 75]

Jakob Kaiser war von diesem Vorhaben schon im März 1952 von Friedensburg persönlich unterrichtet worden.[Fn 243] Die zuständigen Referenten erfuhren davon jedoch erst im Juli 1952 « Friedrich Ernst bekam von diesem Unternehmen erst im Dezember 1952 Kenntnis, nachdem Friedensburg schon fast alle der zur Bewilligung der Mittel notwendigen Hürden hinter sich gebracht hatte» Ernst vermochte es nur noch im letzten Augenblick durch eine massive Intervention bei der Berliner Senatsverwaltung für

...

[Fn 243] Vgl. BA; B 137/939, Schreiben von Friedensburg au Kaiser vom 27.3.1952, betr.: Wirtschaftliche Probleme der Wiedervereinigung. 2« Vgl. BA, B 137 1/25, Abschrift, Z 3 (BB), Vermerk vom 1. Juli 1952. Vgl. BA, B 137 1/25, Aktenvermerk, Betr.: Besprechung zwischen Herrn Dr. Ernst und Herrn Dr. Friedensburg in Anwesenheit von Herrn Prof. Gleitze und Dr. Stadie am 29. Dezember 1952.

[S 76]

Kreditwesen,M6 die für diesen Zweck vom Marshallplanministerium zu vergebenden 200.000 DM aufzusplitten. So kam es im Januar 1953 zu hartnäckigen Verhandlungen zwischen den beiden Wiedervereinigungs- Forschungs- Konkurrenten, die schließlich mit einem Kompromiß endeten, Friedensburg jedoch fast die Hälfte seines ursprünglich eingeplanten Etats kosteten. Zu guter Letzt gingen aufgrund der Invention von Ernst noch 73.219 DM dem Osteuropa-Institut von Karl C. Thalheim, 12.537 DM dem volkswirtschaftlichen Institut und 3.600 DM dem Institut für landwirtschaftliche Betriebslehre von Professor Kramer zu, die alle an der FU-Berlin beheimatet waren?47 Friedensburg mußte sich schließlich mit 110.624 DM begnügen. Diese hatte als dritte deutsche Instanz neben dem Achter-Ausschuß des Bundestages und der Deutschen Forschungsgemeinschaft über die Vergabe der Mittel zu entscheiden.

Anmerkungen

Übernimmt den Inhalt und verfasst diesen neu.

Sichter


[34.] Analyse:Mg/Fragment 182 14 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-10-04 16:03:44 Klgn
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verschleierung, ZuSichten

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Bummelchen
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 182, Zeilen: 14-25
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 182,183, Zeilen:
Durch die Bildung von Arbeitskreisen im Jahr 1956 wollte das

Kuratorium über die Propagandatätigkeit aktive politische Maßnahmen für eine Wiedervereinigung vorbereiten. Besonders der Arbeitskreis für wirtschafts- und sozialpolitische Fragen berührte die Arbeit des Forschungsbeirates. Die Bitte des Vorsitzenden dieses KUD-Arbeitskreises, Dr. Franz Reuter, ihm Material des Forschungsbeirates für die Ver-wertung zu überlassen, wurde abgelehnt.Als Begründung diente die Aussage, dass das Material des Forschungsbeirates geheim sei. Der Forschungsbeirat lehnte eine Zusammenarbeit mit dem KUD außerdem ab, weil die Mitglieder der Überzeugung waren, dass sich der Forschungsbeirat um rein sachliche Ergebnisse für die Zukunft bemühe, während das KUD auf der aktuellen politischen Ebene arbeite. Einzig und allein sollte es Dr. Reuter ermöglicht werden an den Sitzungen des Ausschusses für Fragen der gewerblichen Wirtschaft teilzunehmen.[Fn 4]

...

[Fn 4] vgl. Protokoll der Beratungen des Forscherkreises am 11.4.1956, in: BarchK B 137 1/ 567.

[182]

Als man innerhalb des KUD damit begann, Arbeitskreise tu bilden und so in den Augen der Forschungsbeiratsmitglieder über die “werbend- propagandistische Seite‘ hinausging, - man versuche nun auch von dort, so hieß es, “aktive politische Maßnahmen für die Wiedervereinigung einzuleiten‘ - war die direkte Konkurrenz zum Ministerialapparat des gesamtdeutschen Ministeriums,[Fn 595] wie aber auch zum Forschungsbeirat hergestellt. Insbesondere die Gründung des Arbeitskreises

für wirtschaftsund sozialpolitische Fragen wurde von den Mitgliedern

des Forscherkreises mit unverhohlenem Mißtrauen betrachet. Die Bitte des Vorsitzendedieses Arbeitskreises, Reuters,

ihm Material des Forschungsbeirates zu überlassen, wurde mit der 

Begründung, daß das Material des Forschungsbeirates geheim sei, von seiten des Ministeriums abgelehnt. Friedrich Ernst, an den Reuter den gleichen Wunsch persönlich herantragen hatte, mußte dieses aus “grundsätzlichen Erwägungen“ ebenfalls versagen.5 Und auch die Bitte Reuters, ihm wenigstens Material des Forschungsbeirates zur Veröffentlichung im “Volkswirt“ zu übergeben und ihn als Pressereferenten in den Forschungsbeirat einzubeziehen, mußte von Ernst abschlägig beantwortet werden, “da er dem Volkswirt kein Primat zuerkennen könne.“5 Bruno Gleitze, der selbst an einer Tagung des “Kuratoriums Unteilbares Deutschland“ teilgenommen hatte, kam in der darauffolgenden Plenumsdiskussion im Forschungsbeirat

[S 183]

in Übereinstimmung mit allen Mitgliedern des Forschungsbeirates zu der Feststellung, “[...) daß eine Verklammerung des Forschungsbeirates, der sich um rein sachliche Ergebnisse für die Zukunft bemühe, mit dem Kuratorium, dessen Tätigkeit auf der aktuellen politischen Ebene liege, abgelehnt werden müsse, da die Arbeit dieser beiden Institutionen zu unterschiedlich sei.“0 Von dieser Entscheidung des Forscherkreises wurde das gesamtdeutsche Ministerium offiziell in Kenntnis gesetzt. Ernst wurde eigens beauftragt, “den Herrn Staatssekretär entsprechend zu unterrichten.“

Anmerkungen

Schön zusammengefasst ohne korrekt Quellenangabe wiedergegeben.

Sichter


[35.] Analyse:Mg/Fragment 182 17 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-04-07 09:36:57 Kybot
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verdächtig, ZuSichten

Typus
Verdächtig
Bearbeiter
Bummelchen
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 182, Zeilen: 17-25
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 182,183, Zeilen:
Die Bitte des Vorsitzenden dieses KUD-Arbeitskreises, Dr. Franz Reuter, ihm Material des Forschungsbeirates für die Ver-wertung zu überlassen, wurde abgelehnt. Als Begründung diente die Aussage, dass das Material des Forschungsbeirates geheim sei. Der Forschungsbeirat lehnte eine Zusammenarbeit mit dem KUD außerdem ab, weil die Mitglieder der Überzeugung waren, dass sich der Forschungsbeirat um rein sachliche Ergebnisse für die Zukunft bemühe, während das KUD auf der aktuellen politischen Ebene arbeite. Einzig und allein sollte es Dr. Reuter ermöglicht werden an den Sitzungen des Ausschusses für Fragen der gewerblichen Wirtschaft teilzunehmen.[Fn 4]

...

[Fn 4] vgl. Protokoll der Beratungen des Forscherkreises am 11.4.1956, in: BarchK B 137 1/ 567.

[S. 182 ]

Die Bitte des Vorsitzenden dieses Arbeitskreises, Reuters,[Fn 597] ihm Material des Forschungsbeirates zu überlassen, wurde mit der Begründung, daß das Material des Forschungsbeirates geheim sei, von seiten des Ministeriums abgelehnt. Friedrich Ernst, an den Reuter den gleichen Wunsch persönlich herantragen hatte, mußte dieses aus “grundsätzlichen Erwägungen“ ebenfalls versagen.[ Fn 598] Und auch die Bitte Reuters, ihm wenigstens Material des Forschungsbeirates zur Veröffentlichung im “Volkswirt“ zu übergeben und ihn als Pressereferenten in den Forschungsbeirat einzubeziehen, mußte von Ernst abschlägig beantwortet werden, “da er dem Volkswirt kein Primat zuerkennen könne.“ [Fn 599] Bruno Gleitze, der selbst an einer Tagung des “Kuratoriums Unteilbares Deutschland“ teilgenommen hatte, kam in der darauffolgenden Plenumsdiskussion im Forschungsbeirat

...

[Fn 597] Dr. Franz Reuters war der Herausgeber der Zeitschrift “Der Volkswirt“.

[Fn 598] Vgl. dazu den Kurzbericht über die Tagung des “Kuratorium Unteilbares Deutschland“ vom 23./24.3. 1956 in: BA, B 137 1/567, Protokoll der Beratungen des Forscherkreises vom 11.4.1956, dort 5. 3.

[Fn 599 ]Ebd., dort 5. 3.

[S 183]

in Übereinstimmung mit allen Mitgliedern des Forschungsbeirates zu der Feststellung, “[...) daß eine Verklammerung des Forschungsbeirates, der sich um rein sachliche Ergebnisse für die Zukunft bemühe, mit dem Kuratorium, dessen Tätigkeit auf der aktuellen politischen Ebene liege, abgelehnt werden müsse, da die Arbeit dieser beiden Institutionen zu unterschiedlich sei.“[Fn 600]

[Fn 600] Ebd., dort 5. 3.

Anmerkungen
Sichter


[36.] Analyse:Mg/Fragment 185 10 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2018-10-04 16:03:59 Klgn
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verdächtig, ZuSichten

Typus
Verdächtig
Bearbeiter
Bummelchen
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 185, Zeilen: 10-15
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 159, Zeilen:
Außerdem wurde an der Treuhänderthese Anstoß genommen.4 Der Satz des Agrarausschusses „Der Forschungsbeirat empfiehlt, dass die Bodenreform in der Sowjetzone nicht unter dem Gesichtspunkt einer Restauration der alten Eigen-tumsverhältnisse revidiert werden soll. Neubauern, die den Boden in den vergange-nen Jahren unter persönlichen Opfern bearbeitet haben, soll der Boden erhalten blei-ben." [Fn 5]

...

[Fn 5] Forschungsbeirat (1954): 21f.

Der Forschungsbeirat empfahl in jener These - und dieses nur wenige Jahre nach der Durchführung der beiden Bodenreformen in der damaligen SBZ und späteren DDR -‚ daß “[...J die Bodenreform in der SBZ nicht unter dem Gesichtspunkt einer Restauration der alten Eigentumsverhältnisse revidiert werden soll Neubauern, die den Boden in den vergangenen Jahren unter persönlichen Opfern bearbeitet haben, soll der Boden erhalten bleiben. Maßgebend ist die Sicherung der Volksernährung und die Schaffung lebensfähiger Betriebe.‘ [Fn 510]

...

[Fn 510] Erster Tätigkeitsbericht, 5. 20f.

Anmerkungen

1:1 das selbe Zitat übernommen.

Sichter


[37.] Analyse:Mg/Fragment 211 22 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-04-06 20:29:34 Kybot
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verdächtig, ZuSichten

Typus
Verdächtig
Bearbeiter
Bummelchen
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 211, Zeilen: 22-25
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 82, Zeilen:
Im Jahr 1951 bestanden bereits 49 Beirä-te bei den Bundesministerien.6 Dem Bulletin des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung war die Gründung des Forschungsbeirates keine Meldung wert, lediglich die Berliner und Bonner Tageszeitungen brachten kurze Meldungen zur Gründungsversammlung. Dagegen wurde in der DDR von Beginn an Propaganda gegen den Forschungsbeirat betrieben. [Fn 260] Einzig die Berliner und Bonner Tageszeitungen stellten die Gründung des Forschungsbeirates in eigenen Meldungen heraus. Dem Bulletin des Presse und Informationsamtes der Bundesregierung war die Gründung des Forschungsbeirates bspw. keine Meldung wert. Im “Neuen Deutschland“ und den anderen gleichgeschalteten DDR- Medien begann man dagegen schon frühzeitig, sich auf den Forschungsbeirat als eine “Spionagezelle zur Vorbereitung eines Angriffskrieges einzuschießen.“ Vgl. Neues Deutschland“ Nr. 73 vom 25.3.1952, 5. 3.
Anmerkungen
Sichter


[38.] Analyse:Mg/Fragment 268 04 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-04-07 09:37:15 Kybot
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verdächtig, ZuSichten

Typus
Verdächtig
Bearbeiter
Hotznplotz
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 268, Zeilen: 01-12; 101
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 186-187, Zeilen: 19-20; 01-10; 101
[Stellver-]tretend für viele ähnlich lautende Aussagen über den Forschungsbeirat innerhalb dieser Diskussion soll hier Gero Neugebauer, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FU Berlin, zitiert werden:

"Der Forschungsbeirat z.B. tat zu seiner Zeit alles andere, als sich mit einem dem Marxismus-Leninismus konkurrenzfähigen Wertesystem zu beschäftigen. Seine nicht offen propagierte Grundhaltung war durch Vertreter neoliberaler Ordnungsvorstellungen geprägt. Sein Theoriedefizit ergab sich aus einer auf 'Wiedervereinigung' gerichteten Tätigkeit, die als Beseitigung der in der DDR eingetretenen politischen wie sozioökonomischen Veränderungen verstanden wurde. Für Denken in gesellschaftspolitischen Alternativen war in diesem Gremium kein Platz; 'ausgetrocknet' war der Beirat von Anfang an. Die Arbeit und das Schicksal des Forschungsbeirates sind zudem exemplarisch für eine Art der Forschung, die an wechselnde politische Anforderungen gebunden ist."[FN 1]

[FN 1] Neugebauer (1973): 1036. [im Lit.-Verz.: Neugebauer, Gero (1973): DDR-Forschung nur als Büttel der Politik?. In: Deutschland Archiv 6. 1973. 10. 1036-1038.]

So wurde 1973 im Rahmen einer im "Deutschland Archiv" dokumentierten Diskussion über "Aufgaben und Ziele der DDR-Forschung heute" folgende Kritik am Forschungsbeirat geübt:

"Der Forschungsbeirat z.B. tat zu seiner Zeit alles andere, als sich mit einem dem Marxismus-Leninismus konkurrenzfähigen Wertesystem zu beschäftigen. Seine nicht offen propagierte Grundhaltung war durch Vertreter neoliberaler Ordnungsvorstellungen geprägt. Sein Theoriedefizit ergab sich aus einer auf 'Wiedervereinigung' gerichteten Tätigkeit, die als Beseitigung der in der DDR eingetretenen politischen wie sozioökonomischen Veränderungen verstanden wurde. Für Denken in gesellschaftspolitischen Alternativen war in diesem Gremium kein Platz; 'ausgetrocknet' war der Beirat von Anfang an. Die Arbeit und das Schicksal des Forschungsbeirates sind zudem exemplarisch für eine Art der Forschung, die an wechselnde politische Anforderungen gebunden ist."[FN 610]

[FN 610] Zitiert nach Thalheim, Entwicklung und Gegenwartslage DDR-Forschung, S. 258.

Anmerkungen

Offenbar benutzt der Verf. hier für die Quellenangabe den von Adolph gegebenen Hinweis.

Sichter


[39.] Analyse:Mg/Fragment 332 15 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-04-07 09:37:19 Kybot
Adolph 1991, Fragment, Mg, SMWFragment, Schutzlevel, Verdächtig, ZuSichten

Typus
Verdächtig
Bearbeiter
Bummelchen
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 332, Zeilen: 15-19
Quelle: Adolph 1991
Seite(n): 188, Zeilen:
Für alle Gebiete jenseits der Oder-Neiße-Linie war der For-schungsbeirat nicht zuständig. In Betracht kommende Fragen sollten durch einen ge-samtdeutschen Gesetzgeber, der frei in seinen Entschließungen sei, neu geregelt und durch entsprechende Maßnahmen der Exekutive umgesetzt werden. Hier hatten die Forscher im vertrauten Kreis durchaus die ursprüngliche Arbeitshypothese und politische Grundlage des Forschungsbeirates, die besagte, daß eine ‘Neuregelung der in Betracht kommenden Fragen durch einen gesamtdeutschen Gesetzgeber, der frei in seinen Entschließungen ist, und durch entsprechende Maßnahmen der Exekutive durchgeführt wird‘, insoweit modifiziert und an den Eden-Plan angepaßt, als daß für eine Übergangszeit zwei Exekutiven ohne eine sofortige und vorhergehende freie Wahl hätten in Betracht kommen können.
Anmerkungen
Sichter





[[QOrt::[Bonn]| ]]



[[QVerlag::[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität]| ]] [[QJahr::[1991]| ]]