von Muwafaq Abu-Hammoud
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[1.] Mah/Fragment 076 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2013-09-07 08:45:12 Graf Isolan | Fragment, Gesichtet, Mah, Rass 2001, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 76, Zeilen: 1-11, 14-26 |
Quelle: Rass 2001 Seite(n): 8, Zeilen: 8:10-28; 9:25-27 |
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[Konkret umgesetzt werden sollten diese] von drei Organisationen, die die tragenden Säulen der Nachkriegsordnung werden sollten: eine Internationale Handelsorganisation ITO (um den freien Fluss des Handels zu fördern), ein Internationaler Währungsfonds IMF (um einen stabilen Rahmen für den Freihandel und weltweite Währungskonvertibilität zu garantieren163) und eine Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung IBRD (um wirtschaftliche Strukturprobleme von Handelspartnern zu beseitigen). Während IMF und Weltbank später als Bretton-Woods-Zwillinge bekannt wurden, scheiterte die Entstehung der ITO ironischerweise an der Ratifizierung im US-Kongress. Schwacher Ersatz wurde das Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen (GATT), bis 1995 (mit 50-jähriger Verspätung) die Welthandelsorganisation WTO aus der Taufe gehoben wurde. [...]
In erster Linie wurde die Liberalisierung des Handels in den kommenden Jahrzehnten allerdings vom GATT verfolgt. In acht mehrjährigen Verhandlungsrunden einigten sich die Vertragspartner, deren Zahl von anfänglich 23 auf 131 anwuchs, auf weitreichende Zollsenkungen, später auch auf Handelsliberalisierungen in anderen Bereichen (Dienstleistungen, nicht-tarifäre Handelshemmnisse, usw.).165 Die Bretton-Woods-Zwillinge hatten auch nicht unbeträchtlichen Einfluss auf den politischen Trend zur Liberalisierung, vor allem seitdem ihre Ratschläge mit der Schuldenkrise nicht nur gutgemeinte Empfehlungen, sondern verbindliche Auflagen für eine Vielzahl von Ländern wurden. Der Regierungswechsel in einigen führenden Industrienationen sorgte schließlich dafür, dass in der neoliberalen Renaissance der achtziger Jahre die Theorie des Freihandels- als das weltweit anwendbare Allheilmittel der Entwicklung- zur nicht mehr hinterfragbaren Grundlage aller [Wirtschaftspolitik wurde.] 163 Umtauschbeschränkungen für bestimmte Währungen können den freien Handel entscheidend beeinträchtigen. [...] 165 Im Rahmen des GATT sind die Zölle seit 1947 im Verlauf von insgesamt acht Zollsenkungsrunden so weit gesenkt worden, dass sie (zumindest in den Industrieländern) kaum noch eine kommerzielle Bedeutung haben. Die durchschnittliche Zollsenkungen betrug (sic) im Verlauf der „Kennedy- Runde“ (1964-67) 35 Prozent, während der Tokio- Runde (1973-79) 34 Prozent, in der Uruguay- Runde (1986-93) 40 Prozent. Allerdings sind in der gleichen Zeit die nicht-tarifären Handelshemmnisse kompensatorisch größer geworden (Vgl. Hauser, Heinz/ Schanz, Kai-Uwe: Das neue GATT. Die Welthandelsorganisation nach Abschluss der Uruguay-Runde, München/ Wien 1995). Die durchschnittliche Zollsenkungen, die in der Uruguay-Runde vereinbart wurde, beträgt (sic) für die Industrieländer (mit dem Handelsvolumen gewichtet) 38 Prozent, in den Entwicklungsländern 20 Prozent, in den Transformationsländern Ost- und Mitteleuropas 30 Prozent (vgl. Ebd.). |
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Konkret umgesetzt werden sollten diese Ansprüche von drei Organisationen, die die tragenden Säulen der Nachkriegsordnung werden sollten: eine Internationale Handelsorganisation ITO (um den freien Fluß des Handels zu fördern), ein Internationaler Währungsfonds IMF (um einen stabilen Rahmen für den Freihandel und weltweite Währungskonvertibilität zu garantieren) und eine Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung IBRD (um wirtschaftliche Strukturprobleme von Handelspartnern zu beseitigen). Während IMF und Weltbank später als Bretton-Woods-Zwillinge bekannt wurden, scheiterte die Entstehung der ITO an der Ratifizierung im US-Kongreß. Schwacher Ersatz wurde das Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen (GATT), bis schließlich 1995 (mit 50-jähriger Verspätung) die Welthandelsorganisation WTO ins Leben gerufen wurde. Als erste Schritt in diese Richtung wurde zunächst in den kommenden Jahrzehnten die Liberalisierung des Handels vom GATT verfolgt. In acht mehrjährigen Verhandlungsrunden einigten sich die Vertragspartner, deren Zahl von anfänglich 23 auf 131 anwuchs, auf weitreichende Zollsenkungen, später auch auf Handelsliberalisierungen in anderen Bereichen (Dienstleistungen, nicht-tarifäre Handelshemmnisse, usw.). Die Bretton-Woods-Zwillinge hatten auch beträchtlichen Einfluß auf den politischen Trend zur Liberalisierung, vor allem seitdem ihre Ratschläge mit der Schuldenkrise nicht nur gutgemeinte Empfehlungen, sondern verbindliche Auflagen für eine Vielzahl von Ländern wurden. [Seite 9] Der Regierungswechsel in einigen führenden Industrienationen (Reagan, Thatcher) sorgte schließlich dafür, daß in der neoliberalen Renaissance der achtziger Jahre die Theorie des Freihandels zur nicht mehr hinterfragbaren Grundlage aller Wirtschaftspolitik wurde. |
Kein Hinweis auf die Übernahme eines geschlossenen Textkorpus. |
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