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Typus
Verschleierung
Bearbeiter
MekHunter
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 071, Zeilen: 05-16
Quelle: Holsboer 1999
Seite(n): 303, Zeilen: li. Sp. 21 ff., re. Sp. 1 ff.
Untersuchungen an Patienten mit erhöhter HPA-Aktivität im Rahmen einer Depression konnten nachweisen, dass Antidepressiva mit völlig unterschiedlichem pharmakologischem Wirkprofil die HPA-Aktivität normalisieren können (Barden et al., 1995; Künzel et al., 2003a; Nickel et al., 2003). Worauf dieser Effekt beruht, ist derzeit noch nicht vollständig geklärt. Der Einfluss der Antidepressiva ist mit deren Wirkung auf die zentralen Kortikosteroidrezeptoren erklärt worden (Reul et al., 1993a, 1994), wobei durch antidepressiv wirksame Pharmaka die Synthese und Signalfunktion der subsensitiven Rezeptoren erhöht und dadurch deren negative Rückkopplung auf CRH- und AVP-exprimierende Neuronen verstärkt werden soll (Holsboer, 2000). Da eine erhöhte CRH- und AVP-Sekretion nicht nur die HPA-Achse aktiviert, sondern zudem depressionstypische Symptome verursachen kann, erscheint diese Hypothese plausibel.

Barden, N., Reul, J.M. & Holsboer, F. (1995) Do antidepressants stabilize mood through actions on the hypothalamic-pituitary-adrenocortical system?. [sic] [Review] [53 refs]. Trends in Neurosciences, 18, 6-11.

Holsboer, F. (2000) The corticosteroid receptor hypothesis of depression. Neuropsychopharmacology, 23, 477-501.

Künzel, H.E., Binder, E.B., Nickel, T., Ising, M., Fuchs, B., Majer, M., Pfennig, A., Ernst, G., Kern , N., Schmid, D.A., Uhr, M., Holsboer, F. & Modell, S. (2003a) Pharmacological and nonpharmacological factors influencing hypothalamicpituitary-adrenocortical axis reactivity in acutely depressed psychiatric inpatients, measured by the Dex-CRH test. Neuropsychopharmacology, in press.

Nickel, T., Sonntag, A., Schill, J., Zobel, A.W., Ackl, N., Brunnauer, A., Murck, H., Ising, M., Yassouridis, A., Steiger, A., Zihl, J. & Holsboer, F. (2003) Clinical and neurobiological effects of tianeptine and paroxetine in major depression. Journal of Clincal [sic] Psychopharmacology, 23, 155-168.

Reul, J.M.H.M. , Stec, I., Söder, M. & Holsboer, F. (1993) Chronic treatment of rats with the antidepressant amitriptyline attenuates the activity of the hypothalamic-piutuitary-adrenocortical system. Endocrinology, 133, 312-320.

Reul, J.M.H.M., Labeur, M.S., Grigoriadis, D.E., De Souza, E.B. & Holsboer, F. (1994) Hypothalamic-pituitary-adrenocortical axis changes in the rat after long-term treatment with reversible monoamine oxidase-A inhibitor moclobemide. Neuroendocrinology, 60, 509-519.

Untersuchungen an Patienten mit erhöhter HPA-Aktivität im Rahmen einer Depression haben gezeigt, daß Antidepressiva mit ganz unterschiedlichem pharmakologischem Wirkprofil die HPA-Aktivität zu normalisieren vermögen. Dieser neuroendokrine Effekt eilt zeitlich fast immer der psychopathologischen Wirkung voraus (Abb. 2.4.16). Ähnlich fand sich auch bei Ratten oder Mäusen, deren HPA-Aktivität durch DNA-Rekombination oder selektives Züchten genetisch bedingt erhöht war, nach längerer Antidepressivabehandlung ein deutlich HPA-suppressiver Effekt. Der Einfluß der Antidepressiva ist mit deren Wirkung auf die zentralen Kortikosteroidrezeptoren (MR und GR) erklärt worden (Übersicht: Holsboer und Barden 1996). Dabei sollen durch Antidepressiva die Synthese der Steroidrezeptoren und/oder deren Signalfunktion und hierdurch u.a. die negative Rückkopplung auf CRH- und AVP-exprimierende Neuronen gesteigert werden. Da eine erhöhte CRH-Sekretion nicht nur die HPA-Achse überaktiviert, sondern auch eine Reihe depressionstypischer Symptome zu verursachen scheint, liegt es nahe, in der Verbesserung der negativen Rückkopplung auf die CRH-Synthese und Sekretion durch Kortikosteroidrezeptoren einen Wirkmechanismus der Antidepressiva zu vermuten.

Holsboer F, Barden N (1996) Antidepressants and HPA regulation. Endocr Rev 17: 187–205

Anmerkungen

Zwar wird der übernommene Inhalt teilweise modifiziert und werden Referenzen hinzugefügt, doch unterbleibt der Hinweis auf die eigentliche (deutschsprachige) Quelle.

Man beachte außerdem, dass bei Holsboer (2000) – im Gegensatz zur Quelle Holsboer (1999) – an keiner Stelle von subsensitiven Rezeptoren die Rede ist.

Sichter
(MekHunter), Stratumlucidum