VroniPlag Wiki

This Wiki is best viewed in Firefox with Adblock plus extension.

MEHR ERFAHREN

VroniPlag Wiki
Finanzmarktsimulation mit Multiagentensystemen. Entwicklung eines methodischen Frameworks

von Michael Heun

vorherige Seite | zur Übersichtsseite | folgende Seite

Statistik und Sichtungsnachweis dieser Seite findet sich am Artikelende

[1.] Mh/Fragment 065 03 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-04-08 09:22:10 Kybot
Eisenführ Weber 2003, Fragment, Gesichtet, Mh, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Lukaluka, Hindemith, Bummelchen, Frangge
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 65, Zeilen: 3-4.6-18
Quelle: Eisenführ Weber 2003
Seite(n): 374, Zeilen: 7ff
Auf der anderen Seite gibt es auch eine große Zahl von Forschern, die die Relevanz der deskriptiven Präferenzmodelle anerkennen.[FN 383] [...] So lässt sich theoretisch die Existenz von Märkten zeigen, in denen rationale Entscheider nicht vom Verhalten irrationaler Marktteilnehmer profitieren können.[FN 384] Experimentelle Untersuchungen zeigen, dass sich in Marktpreisen das Ellsberg-Paradoxon widerspiegelt [FN 385], dass sich Verkaufspreise und Kaufpreise für ambiguitätsbehaftete Lotterien systematisch gegenüber den Preisen riskanter Lotterien ändern [FN 386] und dass Referenzpunkteffekte existieren [FN 387]. Referenzpunkteffekte lassen sich nicht nur in Experimenten, sondern auch in Daten der New Yorker Börse [FN 388] und in den Portfoliodaten von Brokerhäusern [FN 389] nachweisen. [FN 390]

Auch bei der ökonomischen Modellierung im Finanzbereich haben die deskriptiven Präferenzmodelle verstärkt Einzug gehalten. So wird etwa der Einfluss von Overconfidence auf Aktienmärkte zur Erklärung von Unter- und Überreaktionen modelliert [FN 391], Kapitalmarkttheorien auf Basis alternativer Risiko-Wert-Kalküle entwickelt [FN 392] und Verlustaversion als wichtiges Element des Kapitalmarktes untersucht [FN 393].


[FN 383] Vgl. stellvertretend von Nitzsch (2002); Goldberg und von Nitzsch (2000) sowie Arrow (1982)

[FN 384] Vgl. Russel und Thaler (1985).

[FN 385] Vgl. Sarin und Weber (1993) sowie Weber (1989).

[FN 386] Vgl. Eisenberg und Weber (1995).

[FN 387] Vgl. Gerke und Bienert (1993).

[FN 388] Vgl. Shefrin und Statman (1985) sowie Ferris, Haugen und Makhija (1988).

[FN 389] Vgl. Odean (1998a).

[FN 390] Weiter untersuchen Frey und Eichenberger (1989a) den Zusammenhang zwischen Irrationalitäten und der Bildung ökonomischer Institutionen. Eine Diskussion der Implikationen moderner psychologischer Erkenntnisse auf die Ökonomie aus psychologischer Sicht findet sich bei Kirchler (2003).

[FN 391] Vgl. Daniel, Hirshleifer und Subrahmanyam (1998) sowie Odean (1998b).

[FN 392] Vgl. Franke und Weber (1998).

[FN 393] Vgl. Shumway (1997).

Die Relevanz der deskriptiven Präferenztheorien wird natürlich auch von vielen Forschern bejaht (vgl. für viele Arrow 1982). Russel und Thaler (1985) zeigen theoretisch, daß Märkte existieren können, in denen rationale Entscheider nicht von den "Fehlern" irrationaler Entscheider profitieren können. Experimentelle Untersuchungen ergeben, daß zum Beispiel das Ellsberg-paradoxon sich auch in Marktpreisen widerspiegelt (Sarin und Weber 1993b sowie Weber 1998) und auch Verkaufs und Kaufpreise sich für ambiguitätsbehaftete Alternativen systematisch gegenüber den Preisen riskanter Alternativen ändern (Eisenberg und Weber 1995). Referenzpunkteffekte ließen sich in Daten der New Yorker Börse (Shefrin und Statman 1985, sowie Ferris, Haugen und Makhija 1998), Portefeuilledaten von Brokerhäusern (Odean 1998a) und in Experimenten Nachweisen (Gerke Bienert 1993 sowie Weber und Camerer 1998). Die zunehmende Akzeptanz der deskriptiven Modelle zeigt sich auch darin, daß die in jüngster Zeit verstärkt Eingang in die ökonomische Modellierung gefunden haben. Beispiele im Finanzbereich sind die Arbeiten von Daniel, Hirshleifer und Subrahmanyam (1998) sowie Odean (1998b), die den Einfluß von Overconfidence auf Aktienmärkte modellieren, Franke und Weber (1998), die Kapitalmarkttheorie betreiben, die auf einem alternativen Risiko-Wert-Kalkül basiert und Shumway (1997), der Verlustaversion als wichtiges Element eines Kapitalmarktgleichgewichtsmodells betrachtet.

Als Beispiel für eine Auswirkung der Abweichungen von der Nutzentheorie sei die Idee von Frey und Eichenberger aufgeführt, die besagt, daß Irrationalitäten zur Bildung von (ökonomischen) Institutionen führen. Eine stärker psychologisch geprägte Diskussion der Auswirkungen moderner psychologischer Erkenntnisse finden Sie in Kirchler (1999).

Anmerkungen
  • Dissertation und Quelle sind hier inhaltlich identisch. Es gibt gewisse Umformulierungen, aber auch wörtliche Übernahmen. Ein (Teil-)Abschnitt wird in die Fußnote 390 ausgelagert. * Die Literaturreferenzen sind fast identisch * Die eigentliche Quelle wird nicht genannt.
Sichter
Bummelchen Hindemith



vorherige Seite | zur Übersichtsseite | folgende Seite
Letzte Bearbeitung dieser Seite: durch Benutzer:Lukaluka, Zeitstempel: 20120117040713