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Finanzmarktsimulation mit Multiagentensystemen. Entwicklung eines methodischen Frameworks

von Michael Heun

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[1.] Mh/Fragment 106 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-04-08 09:24:59 Kybot
Fragment, Gesichtet, Mh, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Unser 1999, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Graf Isolan, Frangge, WiseWoman
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 106, Zeilen: 1-17, 101-121
Quelle: Unser 1999
Seite(n): 131;132, Zeilen: 15-23.107-113;1-11.101-117
[Dabei werden Käufe ausschließlich bei steigenden und Verkäufe lediglich]

bei fallenden Kursen getätigt.[FN 93] Auch in der Realität ist dieses Verhalten zu beobachten; es basiert auf der Verwendung von Stop Loss-Orders, der Portfolio Insurance, Nachschusspflichten für Termingeschäfte ('Margin Calls') nach Kursverlusten, abnehmender absoluten Risikoaversion bzw. adaptiver Erwartungen.[FN 94]

• Es treten Verzerrungen in der Erwartungsbildung bzw. der Schätzung von subjektiven Wahrscheinlichkeiten über zukünftige Fundamentalwerte bzw. Preise der gehandelten Wertpapiere auf (z. B. durch die Phänomene 'Overreaction' oder 'Gambler's Fallacy'; vgl. die Ausführungen in Abschnitt 2.3.1.2).[FN 95]

• Die Beeinflussung der Handelstransaktionen durch Emotionen und Stimmungen (sog. 'Fads and Fashions').[FN 96]

• Die Orientierung an Anlageempfehlungen von Experten bzw. Meinungsführern oder Imitation von beobachteten Anlagestrategien.[FN 97] Dies führt innerhalb einer Investorengruppe, die sowohl private als auch institutionelle Anleger enthalten kann, zu gleichgerichtetem Verhalten ('Herding').[FN 98] Aus soziologischer Sicht kann dieses Verhalten damit begründet werden, dass die eigene Reputation bei Misserfolgen, die sich auf die gesamte Bezugsgruppe beziehen, kaum vermindert wird, wohingegen von der Gruppe abweichendes Verhalten negative Konsequenzen zur Folge hat.[FN 99]

[FN 93] Vgl. die Ansätze von Cutler, Poterba und Summers (1990); Clarkson (1996); De Long, Shleifer, Summers und Waldmann (1990b); Shleifer und Summers (1990), S. 28f. sowie Köddermann (1993), S. 47-50. Dieses Verhaltensmuster lässt sich auch in Finanzmarktexperimenten beobachten; vgl. Andreassen (1987); Andreassen (1988); Andreassen (1990); Oehler (1994) sowie Schachter, Ouellette, Whittle und Gerin (1987).

[FN 94] Vgl. Jüttner (1989), S. 475-484 sowie Teh und De Bondt (1997), S. 306.

[FN 95] Vgl. De Long et al. (1991); Levy und Levy (1996) sowie Shefrin und Statman (1994).

[FN 96] Vgl. Shiller (1984); Shiller und Pound (1989); Klausner (1984) sowie Schachter, Hood, Gerin, Andreassen und Rennert (1985).

[FN 97] Zum Einfluss von Anlageempfehlungen vgl. etwa Cenci, Cerquetti und Peccati (1996); Oehler (1990); Vata (1990) sowie Zeckhauser, Patel und Hendricks (1991), S. 266. Zu empirischen Studien hierzu vgl. Röckemann (1995); Pieper, Schiereck und Weber (1993); Alexander et al. (1993), S. 361-363; Hirst, Koonce und Simko (1995); Schachter et al. (1986), S. 267-269 sowie Stickel (1995).

[FN 98] Zum Herdenverhalten insbesondere bei institutionellen Anlegern vgl. Braasch (1997), S. 340f.; Christie und Huang (1995); Grinblatt, Titman und Wermers (1994); Lakonishok, Shleifer und Vishny (1992); Lux (1995); Oehler (1998c); Patel, Zeckhauser und Hendricks (1991); Scharfstein und Stein (1990) sowie Sias und Starks (1997). Auch Analysten unterliegen dem Herdentrieb; vgl. Trueman (1994).

[FN 99] Vgl. Abolafia (1996), S. 179-181; Adler und Adler (1984), S. 87; Badrinath, Gay und Kaie (1989), S. 609f.; Brennan (1995), S. 70f.; Dreman (1977), S. 110; Frey und Stahlberg (1990), S. 107 sowie bereits Keynes (1936), S. 158.

[Seite 131]

[...] indem Käufe nur bei steigenden, Verkäufe ausschließlich bei fallenden Kursen getätigt werden.[FN 3] Dieses Verhalten ist auch in der Realität zu beobachten und hat seine Ursachen in der Anwendung von Verfahren der technischen Analyse, der Verwendung von Stop Loss-Orders, der Portfolio Insurance, Nachschußpflichten für Termingeschäfte („margin calls“) nach Kursverlusten, einer abnehmenden absoluten Risikoaversion und/oder adaptiven Erwartungen.[FN 4]

• Verzerrungen in der Erwartungsbildung bzw. der Schätzung subjektiver Wahrscheinlichkeiten (z. B. durch „overreaction“ oder die „gambler’s fallacy“; vgl.

[FN 3] Vgl. die Ansätze von Cutler, D. M./Poterba, J. M./Summers, L. H. (1990); Clarkson, R. S. (1996) S. 295f.; De Long, J. B./Shleifer, A./Summers, L. H./Waldmann, R. W. (1990b); Shleifer, A./Summers, L. H. (1990) S. 28f.; Köddermann, R. (1993) S. 47-50. Dieses Verhalten entspricht einem auch in Finanzmarktexperimenten häufig festgestellten Verhaltensmuster; vgl. Andreassen, P. (1987); Andreassen, P. (1988); Andreassen, P. (1990); Oehler, A. (1994); Schachter, S./Ouellette, R./Whittle, B./Gerin, W. (1987).

[FN 4] Vgl. Jüttner, D. J. (1989) S. 475-484; Teh, L./De Bondt, W. F. M. (1997) S. 306.

[Seite 132]

dazu ausführlich Abschnitt 3.2.4) über zukünftige Fundamentalwerte der gehandelten Wertpapiere.[FN 1]

• Beeinflussung der Wertpapiertransaktionen durch Emotionen und Stimmungen („fads and fashions“).[FN 2]

• Orientierung an den Anlageempfehlungen von Experten oder Meinungsführern oder Imitation von beobachtbaren Anlagestrategien. Dies führt zu einem gleichgerichteten Verhalten („herding“) innerhalb dieser Anlegergruppe, die sowohl private als auch institutionelle Anleger enthalten kann.[FN 3] Eine soziologische Begründung dieses Verhaltens beruht darauf, daß die eigene Reputation bei Mißerfolgen, die die gesamte soziale Bezugsgruppe betreffen, kaum vermindert wird, während ein abweichendes Verhalten negative Konsequenzen nach sich zieht.[FN 4]

[FN 1] Vgl. De Long, J. B./Shleifer, A./Summers, L. H./Waldmann, R. W. (1991); Levy, M./Levy, H. (1996); Shefrin, H./Statman, H. M. (1994).

[FN 2] Vgl. Shiller, R. J. (1984); Shiller, R. J./Pound, J. (1989); Klausner, M. (1984) S. 67-69; Schächter, S./Hood, D. C./Gerin, W./Andreassen, P./Rennert, M. (1985).

[FN 3] Vgl. zum Einfluß von Anlageempfehlungen Cenci, M./Cerquetti, A./Peccati, L. (1996); Oehler, A. (1990); Vaga, T. (1990); Zeckhauser, R./Patel, J./Hendricks, D. (1991) S. 266 sowie die empirischen Untersuchungen von Röckemann, C. (1995); Pieper, U./Schiereck, D./Weber, M. (1993); Alexander, G. J./Sharpe, W. F./Bailey, J. V. (1993) S. 361-363; Hirst, D E./Koonce, L./Simko, P. J. (1995); Schächter, S./Hood, D. C./Andreassen, P./Gerin, W. (1986) S. 267-269; Stickel, S. E. (1995). Zum Herdenverhalten insbesondere bei institutioneilen Anlegern vgl. Braasch, B. (1997) S. 340f.; Christie, W. G /Huang, R. D. (1995); Grinblat, M./Titman, S./Wermers, R. (1994); Lakonishok, J./Shleifer, A./Vishny, R. W. (1992); Lux, T. (1995); Oehler, A. (1998c); Patel, J./Zeckhauser, R./Hendricks, D. (1991) S. 234f.; Schärfstem, D. S./Stein, J. C. (1990); Sias, R. W./Starks, L. T. (1997). Schließlich unterliegen auch Analysten dem Herdentrieb; vgl. Trueman, B. (1994).

[FN 4] Vgl. Abolafia, M. (1996) S. 179-181; Adler, P. A./Adler, P. (1984) S. 87; Badrinath, S. G./Gay, G. D./Kale, J. R. (1989) S. 609f.; Brennan, M. J. (1995) S. 70f.; Dreman, D. N. (1977) S. 110; Frey, D./Stahlberg, D. (1990) S. 107; Keynes, J. M. (1936) S. 158.

Anmerkungen

Übernahme ohne Nennung der Quelle Unser (1999) fast bis ins kleinste Detail, inklusive der falschen Bindestrich beim Begriff "Stop-loss order".

Sichter
WiseWoman



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