von Prof. Dr. Marina Hennig
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[1.] Mhe/Fragment 162 18 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-08-21 12:16:50 Schumann | Büchner 1995, Fragment, Gesichtet, Mhe, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 162, Zeilen: 18-23, 29-36 |
Quelle: Büchner 1995 Seite(n): 198, Zeilen: 8 ff. |
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Die 1917-26 Geborenen, die in ihrer Sozialisation durch die NS-Zeit und den Zweiten Weltkrieg geprägt wurden, wuchsen in einer Zeit auf, in der ein starker autoritärer Vater in einer von Männlichkeitsidealen durchsetzten Umwelt dominierte, die durch althergebrachte Normen und Verhaltensstandards bestimmt war und wo eine entsprechend konformistische Haltung zum Bestand des gesellschaftlichen Systems erforderlich war (Kapitel 1 und 2.1).
[...] Die Sozialisationsbedingungen dieser Generation [1937-46 Geborene] waren durch eine Reihe von Widersprüchlichkeiten gekennzeichnet. Die Umbruchssituation [sic] nach den Wirren des Krieges und der unmittelbaren Nachkriegszeit, die lange Abwesenheit der Väter und die volle Einbeziehung der Kinder und Jugendlichen in den Erwachsenenalltag mit einem hohen Maß an Eigenständigkeit und Eigenverantwortlichkeit führte zu einer vielfach unkontrollierten Offenheit im Sozialisationsprozeß. Dennoch gehörte unter dem Eindruck materieller Existenznot Sparen, verbunden mit einem hohen Pflichtbewußtsein und ein hohes Sicherheitsbedürfnis zum Selbstverständnis dieser Generation, sowohl in Ost- als [auch in Westdeutschland.] |
Zunächst jedoch einige Bemerkungen zum Ausgangspunkt unserer Überlegungen in diesem Band, dem Sozialcharakter der um 1940 Geborenen [...] Schülein (1977) beschreibt diese konventionelle Identität mit [...]. In diesem Modell prägt ein starker autoritärer Vater eine von Männlichkeitsidealen durchsetzte Umwelt, die durch althergebrachte Normen und Verhaltensstandards bestimmt ist und wo eine entsprechend konformistische Haltung zu den tragenden Säulen des Sozialcharakters gehören. [...]
Die Nachkriegsgeneration der um 1940 Geborenen, [...], ist jedoch auch durch eine Reihe von Widersprüchlichkeiten im Hinblick auf ihre Sozialisationsbedingungen gekennzeichnet. Die These vom „Kontroll-Loch“, die gerade im Gegensatz zu jener festgefügten, autoritärpatriarchalischen Sozialisationswelt davon ausgeht, daß die Umbruchsituation nach den Wirren des Krieges und der unmittelbaren Nachkriegszeit, die lange Abwesenheit der Väter und die volle Einbeziehung der Kinder und Jugendlichen in den Erwachsenenalltag mit einem hohen Maß an Eigenständigkeit und selbstverantworteter Eigentätigkeit zu einer vielfach unkontrollierten Offenheit des Sozialisationsprozesses mit entsprechenden Folgen geführt hat, wird in einigen anderen Beiträgen dieses Bandes erörtert. Dennoch gehört unter dem Eindruck materieller Existenznot Sparen und Investieren, verbunden mit hohem Pflichtbewußtsein und entsprechendem Sicherheitsbedürfnis, zu den Selbstverständlichkeiten dieser Generation, deren Jugend vor allem vom konformistischen und restaurativen Gedankengut im Adenauer-Deutschland der 50er Jahre geprägt wurde. |
Kein Hinweis auf die Quelle. Der Text befindet sich auf der ersten Seite des Teils 7 (Schlußfolgerungen und Ausblick, S. 162-177). Bemerkenswert erscheint, dass die Verf.in die Charakterisierungen im oberen Absatz auf die Generation der 1917-26 Geborenen bezieht, während es in der Quelle jene der um 1940 Geborenen ist (und es sich dort um referierende Ausführungen zu Schülein 1977 handelt, von dem bei der Verf.in nirgends die Rede ist). Fortsetzung auf der folgenden Seite; siehe Fragment 163 01. |
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