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Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 16, Zeilen: 1-2.3-12, 18-21
Quelle: Preuss-Lausitz Zeiher Geulen 1995
Seite(n): 13, Zeilen: 16 ff.
In den darauffolgenden Jahren waren die gesellschaftlichen Veränderungen eher fließend, die Generationen trennenden Einschnitte waren weniger an Einzelereignisse (mit Ausnahme vielleicht des Mauerbaus 1961) gebunden, als vielmehr an bestimmte gesellschaftliche Entwicklungen, die zu Umschlagpunkten wurden, an denen sich Entwicklungen beschleunigen und verstärken und deren Auswirkungen sich in mehreren Lebensbereichen kumulieren.

Eine Generation, die dies in vollem Maße betrifft sind die Jugendlichen die im Dritten Reich und in der Nachkriegszeit geboren und zum Teil sozialisiert wurden, die Nachkriegskinder der Jahrgänge 1937-1946. Ihre Jugendzeit war in Westdeutschland durch die Restauration und das Wirtschaftswunder, durch den Glauben an den Fortschritt und durch wachsenden Konsums [sic] geprägt. Sie wurden die Träger kultureller Erneuerungen, wie der Studentenaufstand 1968 zeigte. [...]

Die eigentliche Generation des Konsums sind jedoch die Geburtsjahrgänge von 1957-1966. Sie erlebten in ihrer Jugendphase die Selbstverständlichkeit des Wohlstandes und sie wurden von den vielfältigen gesellschaftlichen und pädagogischen Erneuerungen bestimmt. Mitte der 70er Jahre erlebten sie in Westdeutschland die Krise des Wachstums.

In der Folgezeit waren die gesellschaftlichen Veränderungen eher fließend. Gleichwohl gab es Generationen trennende Einschnitte. Sie waren jedoch nicht an einzelne Ereignisse gebunden, sondern sind Umschlagspunkte in der gesellschaftlichen Entwicklung, an denen sich langfristige Prozesse verstärken und beschleunigen und an denen sich die Auswirkungen solcher Prozesse in mehreren Lebensbereichen kumulieren. [...] Die Generationen, die durch diese Umschlagspunkte voneinander getrennt werden, lassen sich nicht exakt als Gruppe bestimmter Jahrgänge fassen. Wir greifen daher unter ausgewählten Gesichtspunkten zentrale Jahrgänge heraus. Die um 1950 Geborenen, deren Kindheit durch Restauration und Wirtschaftswunder, durch den Glauben an die Fortschrittlichkeit wachsenden Konsums geprägt ist, werden später wichtige Träger kultureller Erneuerung (z.B. der Frauenbewegung und anderer sozialer Bewegungen). Die eigentlichen Konsumkinder sind jedoch die nach 1960 Geborenen, deren Kindheit durch die Selbstverständlichkeiten etablierten Wohlstandes und die Öffnung für vielfältige gesellschaftliche, auch pädagogische, Erneuerungen bestimmt ist. Ob diejenigen, die seit Mitte der 70er Jahre in der Krise des Wachstums und in der ,Sinnkrise“ aufwachsen, die ,Krisenkinder,, bereits eine neue Generation bilden, muß heute noch offen bleiben.
Anmerkungen

Fortsetzung von Fragment 015 32.

Kein Hinweis auf die Quelle.

Trotz stärkerer Umformulierung zeigt die Gegenüberstellung eine gleiche Textstruktur bei lediglich marginalen inhaltlichen Differenzen: Außer einem Klammerzusatz (Mauerbau 1961) und der Ersetzung eines historischen Beispiels (Studentenaufstand statt Frauenbewegung) unterscheidet sich die Darstellung der Verf.in von der Quelle nur noch durch die angegebenen Geburtsjahrgänge: "1937-1946" (statt "um 1950") sowie "1957-1966" (statt "nach 1960").

Sichter
(Schumann), SleepyHollow02