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Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 22, Zeilen: 14-21, 26-32
Quelle: Donati 1989
Seite(n): 249, 250, Zeilen: 249: 9 ff., 23 f.; 250: 1 ff., 8 ff.
Dabei hat Tönnies den historisch-gesellschaftlichen Wandel als einen linearen Wandel beschrieben, der sich notwendigerweise und fortschreitend vom Pol der Gemeinschaft zum Pol der Gesellschaft vollzieht.

Seitdem diente das Begriffpaar «Gemeinschaft» und «Gesellschaft» in den meisten Interpretationen als dualistisches Modell mit zwei sich gegenüberstehenden Normaltypen1 sozialer Beziehungen, in denen bzw. durch die sich Menschen assoziieren: der „Wesenwille“ (Eintracht) und der „Kürwille“ (Vertrag).

[...] Die Theorie der Gemeinschaft geht von

„der vollkommenen Einheit menschlicher Willen als einem ursprünglichen oder natürlichen Zustande aus, welcher trotz der empirischen Trennung und durch dieselbe hindurch sich erhalte, je nach der notwendigen und gegebenen Beschaffenheit der Verhältnisse zwischen verschieden bedingten Individuen mannigfach gestaltet“ (Tönnies [1887] 1991:7) aus.

1 s. Tönnies Vorrede zur sechsten und siebenten Auflage XLII

Tönnies hatte sie [Henry Maines Theorie] eingehend studiert und konnte unter dem Eindruck dieses Klimas einem linearen Paradigma vom historisch-gesellschaftlichen Wandel nicht widerstehen, demzufolge sich der Wandel notwendigerweise und fortschreitend von einem «Pol» (dem der Gemeinschaft) zu einem anderen «Pol» (dem der Gesellschaft) vollzieht. [...]

Von jenem Zeitpunkt an hat das Begriffspaar Gemeinschaft-Gesellschaft allgemein – d.h. in den meisten Interpretationen, die es dazu gegeben hat – als

[Seite 250]

dualistisches Modell gedient, innerhalb dessen sich zwei «Idealtypen» (die der Autor schließlich «Normaltypen» zu nennen bevorzugte) (3) sozialer Beziehungen gegenüberstehen, in denen und durch die sich Menschen zusammenschließen: der «Wesenwille» (Eintracht) oder der «Kürwille» (Vertrag) (4).

[...]

Die Theorie von der Gemeinschaft geht von der Voraussetzung «der vollkommenen Einheit menschlicher Willen als einem ursprünglichen oder natürlichen Zustande aus, welcher trotz der empirischen Trennung und durch dieselbe hindurch sich erhalte, je nach der notwendigen und gegebenen Beschaffenheit der Verhältnisse zwischen verschieden bedingten Individuen mannigfach gestaltet» (5).


(3) In der Vorrede zur sechsten und siebenten Auflage erklärt Tönnies, er bevorzuge den Begriff «Normaltypen», da der Begriff «Ideal zu dem Mißverständnis eines anderen Sinnes führt» (F. Tönnies, a.a.O., S. XLII).

(4) Vgl. W.J. Cahnman (ed.), A Research Note on Phenomenology and Symbolic Interactionism, in: ders. (ed.), Ferdinand Tönnies. A New Evaluation, Brill, Leiden 1973.

(5) F. Tönnies, a.a.O., S. 7.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

In der Auslassung befindet sich der zweite Teil einer Übernahme von Dederichs (1999), siehe Fragment 022 01.

Sichter
(Schumann), SleepyHollow02