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Die EU-Entwicklungspolitik zwischen Anspruch und Realität

von Martin Klever

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Statistik und Sichtungsnachweis dieser Seite findet sich am Artikelende

[1.] Mkl/Fragment 156 06 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2013-09-22 16:26:03 Graf Isolan
Fragment, Gesichtet, Klingebiel 2005, Mkl, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 156, Zeilen: 6-26, 101-102
Quelle: Klingebiel 2005
Seite(n): 8-9, Zeilen: 8:29-32 - 9:1-9.12-16.21-23.26-29
2. Die neue Friedens- und Sicherheitsarchitektur Afrikas

2.1 Positive Tendenzen und fortdauernde Gewaltkonflikte

Nach wie vor ist Afrika der am stärksten von gewaltsamen Konflikten und Kriegen betroffene Kontinent (vgl. Debiel 2002). Schätzungen der African Union zufolge haben sich seit den 1960er Jahren etwa 30 Gewaltkonflikte ereignet, bei denen rund sieben Millionen Menschen ums Leben kamen und den Kontinent etwa 250 Mrd. US$ kosteten.142 Trotz dieser traurigen Statistik lassen sich auch positive Tendenzen erkennen. So stellt UN-Generalsekretär Kofi Annan in seinem 2004 erschienenen „Report on the causes of conflict and promotion of durable peace und [sic] sustainable development in Africa“ einen Rückgang gewaltsamer Auseinandersetzungen fest. Demnach sind derzeit sechs afrikanische Länder in bewaffnete Konflikte verwickelt und wenige weitere in schwerwiegende politische Krisen (vgl. Secretary General 2004: 2f.).

Diese Zahlen dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die weiterhin bestehenden Krisenherde über eine enorme Tragweite verfügen.143 Friedensverträge und Waffenstillstände konnten zeitweilige Erfolge erzielen, die Konflikte und Krisen aber nicht dauerhaft beenden. Summa summarum lassen sich zwar einzelne positive Entwicklungen erkennen, die jedoch weitere Krisen- und Konfliktpotentiale nicht entscheidend zu minimieren vermögen. Die hierfür verantwortlichen Gründe sind vielfältiger Natur. Zieht man geringes Einkommen, negatives Wirtschaftswachstum sowie hohe Abhängigkeit von Primargütern [sic] als Indikatoren in Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit bewaffneter Konflikte heran, sind die strukturellen Gefährdungen für Subsahara-Afrika als besonders hoch einzuschätzen (vgl. UN Panel 2004: 15).


142 Nach anderen Einschätzungen ist die Zahl der Todesopfer deutlich höher.

143 Betroffen sind vor allem Teile Westafrikas, das Gebiet der Großen Seen, der Sudan und das Horn von Afrika.

[Seite 8]

2 Die Ausgangssituation: Positive aktuelle Tendenzen bei gleichzeitiger Fortdauer von Gewaltkonflikten und strukturellen Konfliktpotentialen

Subsahara-Afrika ist weiterhin die am stärksten von gewaltsamen Konflikten und Kriegen betroffene Weltregion.7 Nach Schätzungen der African Union haben sich seit den 1960er Jahren in Afrika etwa

[Seite 9]

30 gewaltsame Konflikte ereignet, bei denen rund 7 Millionen Menschen ums Leben kamen8 und den Kontinent etwa 250 Mrd. US $ kosteten.9

Trotz dieser Konzentration von gewaltsamen Konflikten und Kriegen sind positive Tendenzen erkennbar. In seinem im August 2004 erschienenen Bericht zu den Konfliktursachen und zur Förderung von dauerhaftem Frieden und nachhaltiger Entwicklung in Afrika (Report on the causes of conflict and promotion of durable peace and sustainable development in Africa) stellt der UN-Genralsekretär insgesamt einen Rückgang betroffener afrikanischer Länder fest. Demnach (Secretary General 2004, 2 f.) befinden sich derzeit sechs afrikanische Länder in einer bewaffneten Konfliktsituation und nur wenige weitere in schwerwiegenden politischen Krisen. [...]

Kriegerische Auseinandersetzungen und Instabilitäten lassen sich v.a. in Teilen Westafrikas, für das Gebiet der Großen Seen, den Sudan und das Horn von Afrika erkennen. Allein die weiterhin bestehenden Krisen und Instabilitäten haben eine enorme Tragweite. Friedensverhandlungen und Friedensverträge sowie zeitweilige Waffenstillstände haben z.T. vorübergehende Erfolge erzielt, aber Konflikte und Krisen (noch) nicht dauerhaft beenden können (u.a. Côte d’Ivoire, Burundi, DR Kongo, Sudan).

[...]

Insgesamt sind damit zwar einzelne positive Entwicklungen zu verzeichnen. Im Hinblick auf Krisen- und Konfliktpotentiale ist jedoch weiterhin mit einer hohen Anfälligkeit zu rechnen. Hierfür lassen sich verschiedene Gründe nennen.10

• Folgt man der Argumentation der Studie Breaking the Conflict Trap von Collier et al. (2003, 93 ff.) und in ähnlicher Form den Aussagen des UN High-level Panel on Threats, Challenges and Change (UN Panel 2004, 15), sind (i) geringes Einkommen, (ii) negatives oder schwaches Wirtschaftswachstum sowie (iii) hohe Abhängigkeit von Primärgütern besonders aussagefähige Indikatoren im Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit bewaffneter Konflikte. Die strukturellen Gefährdungen für Subsahara-Afrika sind demnach als besonders hoch einzuschätzen.


7 Vgl. z.B. HIIK 2004, 5 f. und 16 ff. Für einen aktuellen Überblick siehe auch Mehler 2004.

8 Nach anderen Angaben ist die Zahl der Menschen, die als direkte Folge von Kriegen in Afrika umkamen, deutlich höher.

9 Vgl. die IRIN (Integrated Regional Information Networks)-Meldung vom 28.06.2004 “African Union stresses importance of conflict resolution and peacekeeping“.

10 Die hier aufgeführten Punkte sind nicht als abschließende Liste zu verstehen, sondern sollen nur Anhaltspunkte dafür liefern, dass auch zukünftig die Frage von bewaffneten Konflikten und Krisen ein zentrales Thema bleiben wird.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf eine Übernahme.

Die Überschrift des Kapitels "2. Die neue Friedens- und Sicherheitsarchitektur Afrikas" stimmt weitgehend mit dem Titel der hier ungenannt bleibenden Quelle "Wie viel Gewicht für militärische Fähigkeiten? Die neue Friedens- und Sicherheitsarchitektur Afrikas und die Rolle externer Akteure" überein.

Sichter
(Graf Isolan), SleepyHollow02



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