VroniPlag Wiki

This Wiki is best viewed in Firefox with Adblock plus extension.

MEHR ERFAHREN

VroniPlag Wiki
Multikulturalismus und Integration als Grundrechtsproblem

von Monique Radtke

vorherige Seite | zur Übersichtsseite | folgende Seite

Statistik und Sichtungsnachweis dieser Seite findet sich am Artikelende

[1.] Mra/Fragment 019 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2016-05-29 15:38:21 Schumann
BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Mra, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Tibi 1994

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
SleepyHollow02
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 19, Zeilen: 1-5, 7-9.10-20, 23-26
Quelle: Tibi 1994
Seite(n): 141, 162 f., 178-181, Zeilen: 141: 31 ff., 162: letzte Zeile, 163: 1 ff., 178: letzter Abs., 179: 1 ff., 180: 1 ff., 181: vorletzter Abs.
Mord als eine Tötung „aus edlen Motiven“ anerkennen, nur weil diese Tat den (überkommenden) Sitten und Bräuchen entspricht?

Die Verteidigung der Reinheit der Sexualität der weiblichen Familienangehörigen, auch durch Tötung, gilt aus streng islamischer Sicht als edles Motiv. Was soll an dieser Tötung „edel“ sein? Die drei Täter haben die Tat gleich nach der Verhaftung mit Stolz gestanden. Die Tötung ist eine Frontstellung gegen die Menschenrechte, die man nicht unter dem Rückgriff auf Multikulturalität respektieren kann und darf. Die getötete Frau war vierzig Jahre alt, also eine selbständige und erwachsene Frau, die nach europäischen Maßstäben der kulturellen Moderne als ein Individuum allein für sich selbst verantwortlich war. Wo liegen die Grenzen der Toleranz gegenüber vormodernen Kulturen? Müssten nicht Menschenrechte die Grenze sein? Die Ablehnung der vormodernen Sitten der „Tötung aus edlen Motiven“ ist weder Rassismus noch Eurozentrismus, sondern Humanität. Außerdem bilden Muslime keine „Rasse“ (dies ist ein ideologischer Begriff, der biologische Vorstellungen auf Menschengruppen anwendet)44; die Kritik an ihren Ansichten kann also kein Rassismus sein. Dennoch gilt es bei den Kulturrelativisten nicht selten als Rassismus, wenn z.B. das Recht auf Meinungsfreiheit höher gewichtet wird als das Recht auf eigene Sitten und Bräuche der Migrantenkultur. Mit der Instrumentalisierung des „Rassismus-Vorwurfs“ aber erhalten Migranten gleichsam einen Freibrief, der ihnen alles ermöglicht. Schließlich ist dann jede Kritik an ihnen nichts anderes als „Rassismus“. Für Kulturrelativisten dürfen in einer multikulturellen Gesellschaft Werte und Normen keinen absoluten Charakter haben, auch nicht die Menschenrechte. Diese Form von vermeintlicher Toleranz kann letztlich gefährlicher sein als irgendeine Form des religiösen Fundamentalismus.

Bei diesem Beispiel darf jedoch gleichzeitig auch nicht übersehen werden, dass es in der Geschichte der Unterdrückung der Frauen auch ein europäisches Kapitel gegeben hat. Denn in Europa waren Frauen den Männern ebenfalls nicht gleichberechtigt, bevor die säkulare Idee der Menschenrechte auch die Gleichstellung der Geschlechter mit sich brachte.


44 Tibi, Im Schatten Allahs, München 1994, S. 141.

[Seite 141]

Außerdem bilden Muslime keine »Rasse« (»Rasse« ist ein ideologischer Begriff, der biologische Vorstellungen auf Menschengruppen anwendet); die Kritik an ihren Ansichten kann kein Rassismus sein.

[Seite 162]

Für den

[Seite 163]

Kulturrelativisten Webster gilt es als Rassismus, wenn das Recht auf Meinungsfreiheit höher gewichtet wird als das Recht auf eigene Sitten und Bräuche der Migrantenkultur. Mit der Instrumentalisierung des »Rassismus«-Vorwurfs aber erhalten die Migranten einen Freibrief, der ihnen alles ermöglicht. Schließlich ist dann jede Kritik an ihnen nichts anderes als »Rassismus«.

Für Kulturrelativisten dürfen in einer multikulturellen Gesellschaft Werte und Normen keinen absoluten Charakter haben - auch nicht die der Menschenrechte.

[Seite 178]

In der Geschichte der Unterdrückung der Frauen gibt es auch ein europäisches Kapitel. Denn in Europa waren Frauen den Männern ebenfalls nicht gleichberechtigt, bevor die säkulare Idee der Menschenrechte auch die Gleichstellung der Geschlechter mit

[Seite 179]

sich brachte. [...]

Konkret: Kann man einen brutalen Mord als eine »Tötung aus edlen Motiven« anerkennen, eben weil diese Tat den überkommenen Sitten und Bräuchen entspricht? Die Verteidigung der Reinheit der Sexualität der weiblichen Familienangehörigen (Ehre/Scharaf) auch durch Tö-

[Seite 180]

tung gilt als ein »edles Motiv«.

[...]

Und was soll an dieser Tötung »edel« sein? Warum ist dies kein Mord? Die drei Täter haben die Tat gleich nach der Verhaftung mit Stolz gestanden.

[...]

Die getötete Frau war vierzig Jahre alt, also eine selbständige und erwachsene Frau, die nach europäischen Maßstäben der kulturellen Moderne als ein Subjekt allein für sich selbst verantwortlich war.

[Seite 181]

Das Festhalten an einer Sittlichkeit, die an der Moderne orientiert ist, und das heißt hier konkret: die Ablehnung der vormodernen Sitte der »Tötung aus edlen Motiven« - wie der Mord an der schwangeren unverheirateten Frau in Ägypten -, ist weder Rassismus noch Eurozentrismus, sondern Humanität.

Anmerkungen

Die Quelle ist in Fn. 44 genannt.

"Überkommenen" wird verschlimmbessert zu "überkommenden".

Sichter
(SleepyHollow02) Schumann



vorherige Seite | zur Übersichtsseite | folgende Seite
Letzte Bearbeitung dieser Seite: durch Benutzer:Schumann, Zeitstempel: 20160529154153