von Monique Radtke
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[1.] Mra/Fragment 182 12 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-05-14 11:48:10 Schumann | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Hanf 1991, Mra, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 182, Zeilen: 12-21 |
Quelle: Hanf 1991 Seite(n): 80, 81, Zeilen: 80: 34 ff.; 81: 22 ff. |
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Die Perzeption der geringen Achtung einer Sprache oder Religion innerhalb eines Bildungssystems hingegen neigt dazu, bei den Betroffenen tiefe Ressentiments entstehen zu lassen. Wenn Schüler733 sich benachteiligt fühlen und ihre zukünftigen Lebenschancen als begrenzt einschätzen, dann sind sie wenig geneigt, dem zu glauben, was ihnen in der Schule vermittelt wird. Den Meinungen ihrer Eltern und Verwandten, ihrer Altersgenossen der gleichen ethnischen Gruppe schenken sie mehr Vertrauen als dem, was Lehrer aus anderen Gruppen und Schulbücher vermitteln. Eine offiziell vorgeschriebene Lektüre kann also eine der ihr implizierten Absicht gegenteilige Wirkung haben. In Israel z.B. führte die lehrplanmäßige Behandlung des Zionismus bei arabischen Kindern zu einer Verstärkung palästinensisch-nationaler Gefühle.734
733 Strukturelle Defizite weist die Sprachförderung zum jetzigen Zeitpunkt insbesondere in bestimmten Schlüsselphasen der fortgeschrittenen Schullaufbahn auf, etwa beim Übergang von der Primarstufe zur Sekundarstufe, obgleich spezifische Sprachprobleme gerade dann auftreten und nur in dieser Situation bewältigt werden können, Langenfeld, AöR 123, 375. 734 Hanf, in: Fröschl/Mesner/Ra´anan, Staat und Nation in multi-ethischen Gesellschaften, Wien 1991, S. 81. |
Die Perzeption der geringeren Achtung einer Sprache oder einer Religion innerhalb eines Bildungssystems hingegen pflegt bei den Betroffenen tiefe Ressentiments entstehen
[Seite 81:] zu lassen. [...] Wenn Schüler sich benachteiligt fühlen und ihre zukünftigen Lebenschancen als begrenzt einschätzen, dann sind sie wenig geneigt, dem zu glauben, was ihnen in der Schule vermittelt wird. Den Meinungen ihrer Eltern und Verwandten, ihrer Altersgenossen der gleichen ethnischen Gruppe schenken sie mehr Vertrauen als dem, was Lehrer aus anderen Gruppen und Schulbücher vermitteln. Offiziell vorgeschriebene Lektüre kann eine der ihr implizierten Absicht gegenteilige Wirkung haben: In Israel führte die lehrplanmäßige Behandlung des Zionismus bei arabischen Kindern zu einer Verstärkung palästinensisch-nationaler Gefühle, in Südafrika die des Afrikaander-Nationalismus bei schwarzen Kindern zu afrikanischem Nationalismus. |
Die Quelle ist in Fn. 734 genannt. |
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