VroniPlag Wiki

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Typus
Verschleierung
Bearbeiter
SleepyHollow02
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 77, Zeilen: 10-29
Quelle: Mayer 1994
Seite(n): 118 f., Zeilen: 118: 38 ff.; 119: 1 ff.
Das entwurzelte, bindungslose, bindungsscheue Individuum sei nämlich unfähig, eben dies einzugehen, was eine gesellschaftliche Kontinuität trage: Bindung. Und zwar Bindung in unmittelbaren sozialen Kontexten, wie Ehe und Familie, wie aber auch im größeren Zusammenhang, der Nation etwa, an die es sich nicht gebunden fühle. Die mangelnde Verbundenheit mit verpflichtenden Gemeinschaften bedrohe letztlich diese Gemeinschaften, beute diese aber auch aus. Eine Nation, deren Bürger nicht mehr politisch partizipieren, sondern sich nur noch auf ihr Konsumleben und ihre Selbstverwirklichung reduzierten, sei nur schwer überlebensfähig, weil sie sich nicht mehr über gemeinsam praktizierte Werte im Sinne einer guten Gesellschaft verständigen könne. Der Verlust an Bindung, den die Institutionen Familie, Kirche, Nation haben hinnehmen müssen, stelle die gesellschaftliche und moralische Herausforderung dar, auf die mit kommunitärem Denken geantwortet wird.

Der kommunitaristische Ansatz will bewusst machen, dass der anhaltende Prozess externer libertärer Entbindung aus sozialen und moralischen Kontexten durch die Perspektive auf Ganzheiten ausbalanciert werden müsse, deren gesellschaftlich und moralisch konstruktiver Sinnzusammenhang bislang nicht ausreichend beachtet worden sei. Zu diesen Ganzheiten gehörten auch die Nation im Allgemeinen, die ethnischen Gruppen und deren Verhältnis zueinander.

Fasst man den kommunitaristischen Ansatz zusammen, so ist er, wie bereits dargestellt, anhand des Begriffs der Bindung zu fokussieren.

Faßt man den kommunitaristischen Ansatz zusammen, so ist er zu fokusieren [sic] anhand des Begriffs der Bindung. Das entwurzelte, bindungslose, bindungsscheue Individuum ist unfähig, eben dies einzugehen, was eine gesellschaftliche Kontinuität trägt: Bindung. Und zwar Bindung in unmittelbaren sozialen Kontexten (Ehe, Familie) wie auch im größeren Zusammenhang, der Nation etwa, an die es sich nicht gebunden „fühlt“ und der es sich entbunden wähnt. Die

[Seite 119]

mangelnde Verbundenheit mit verpflichtenden Gemeinschaften bedroht letztlich diese Gemeinschaften, beutet sie aber auch aus. Auch eine pluralistische Gesellschaft baut auf einer gerechten Verteilung der Pflichten auf, daß also das Gemeinwohl zur Pflicht aller gehört. Eine Nation, deren Bürger nicht mehr politisch partizipieren, sondern zu Bourgeois werden, zu Konsumenten und Selbstverwirklichern ist nur schwer überlebensfähig, weil sie nicht mehr über gemeinsam praktizierte Werte im Sine [sic] einer guten Gesellschaft sich verständigen kann. Der Verlust an Bindung, den die Institutionen Familie, Nachbarschaft, Partei, Kirche, Verein, Nation hat hinnehmen müssen, stellt die gesellschaftliche und moralische Herausforderung dar, auf die mit kommunitärem Denken geantwortet wird.

[...]

Der kommunitaristische Ansatz schärft - und soll schärfen - das Bewußtsein dafür, daß der anhaltende Prozeß extremer libertärer Entbindung aus sozialen und moralischen Kontexten ausbalanciert werden muß durch die Perspektive auf Ganzheiten, deren gesellschaftlich und moralisch konstruktiver Sinnzusammenhang unterschätzt worden war. Zu diesen Ganzheiten gehört auch die Nation und die ethnische Gruppe.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die Quelle.

Sichter
(SleepyHollow02) Schumann