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Therapieoptimierungsverfahren bei Patienten mit rezidivierten oder progredienten Keimzelltumoren

von Dr. Oliver Rick

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[1.] Or/Fragment 017 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2014-10-03 15:40:30 Schumann
Beyer 2000, Fragment, Gesichtet, Or, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Hindemith
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 17, Zeilen: 1-32
Quelle: Beyer 2000
Seite(n): 9, 41, 45, Zeilen: 9: 1 ff.; 41: 4 ff.; 45: 1 ff.
Wie der Tabelle 4 entnommen werden kann, wurden in den neueren Studien zur HDCT bessere Ergebnisse erzielt, nachdem das Medikament Carboplatin in das therapeutische Konzept integriert wurde. Carboplatin war dabei gegenüber Cisplatin für eine HDCT aufgrund deutlich geringerer Nephrotoxizität und Neurotoxizität überlegen 13,88,129.

So berichteten Nichols et al. 1989 mit der Kombination von hochdosiertem Carboplatin 1500 mg/m² und Etoposid 1200 mg/m² erstmals über eine Ansprechrate von 44% und Langzeitremissionen von über 12 Monaten bei 12% von 32 Patienten mit therapierefraktären Keimzelltumoren, die auf konventionell-dosierte cisplatinhaltige Chemotherapien nicht oder nur ungenügend angesprochen hatten 127. In dieser Studie wurden somit durch ein bis zwei Zyklen dieser HDCT erstmalig Langzeitremissionen bei Patienten beobachtet, die auf konventionell-dosierte cisplatinhaltige Chemotherapie refraktär waren und bis dahin als unheilbar galten. Die Rate an schweren Nebenwirkungen und therapieassoziierter Letalität war mit 22% jedoch ungewöhnlich hoch. Die Ergebnisse anderer Arbeitsgruppen bestätigten diese ersten Erfahrungen mit hochdosiertem Carboplatin und Etoposid. Es wurde zudem gezeigt, dass Carboplatin in noch höherer Dosierung von bis zu 2000 mg/m² verabreicht und als drittes Medikament Cyclophosphamid oder Ifosfamid der Hochdosiskombination von Carboplatin und Etoposid hinzugefügt werden kann, ohne dass dies mit einer höheren Letalität einhergehen muss 105,118,119,167.

Obwohl die HDCT die einzige noch kurative Therapiemassnahme bei Patienten mit einem oder mehreren fehlgeschlagenen Salvagetherapieversuchen und/oder refraktärer Erkrankung darstellt, für die eine radikale Chirurgie nicht in Betracht kommt, bleibt angesichts des Fehlens endgültiger und valider Daten der Nutzen eines frühen Einsatzes der HDCT im ersten Salvagetherapieversuch umstritten 13,37,88,104,129,190. Aus diesem Grund wurde anhand von bekannten Prognosefaktoren eine "matched-pair" Analyse durchgeführt, die den Stellenwert einer HDCT im Vergleich zu einer alleinigen konventionell-dosierten Chemotherapie klären sollte. Es fand sich ein Anstieg des Gesamtüberlebens um 9% bis 11% auf 41% bis 43%, und ein Anstieg des ereignisfreien Überlebens von 6% bis 12% auf 30% bis 36% durch den frühzeitigen Einsatz einer HDCT im ersten Salvagetherapieversuch 19. Die Kaplan-Meier Kurven für das Gesamtüberleben und das ereignisfreie Überleben nach Beginn der Salvagechemotherapie sind als Abbildungen 2 und 3 dargestellt.


13. Beyer J, Bokemeyer C, Schmoll HJ, Siegert W (1996): Hochdosischemotherapie bei Hodentumoren. Onkologe 2:S28-S32.

19. Beyer J, Stenning S, Gerl A, et al (2002): High-dose versus conventional-dose first-salvage treatment in nonseminoma: a matched-pair analysis. Annals of Oncol 13:599-605.

37. Broun ER, Nichols CR, Turns M, et al (1994): Early salvage therapy for germ cell cancer using high dose chemotherapy with autologous bone marrow support. Cancer 73:1716-1720.

88. Horwich A (1995): Salvage therapy of germ cell tumours. Br J Cancer 71:901- 903.

104. Levine EG, Raghavan D (1991): Treatment of refractory testis cancer: salvage or savage chemotherapy? Eur J Cancer 27:932-936.

105. Linkesch W, Krainer M, Wagner A (1992): Phase I/II trial of ultrahigh dose carboplatin, etoposide, cyclophosphamide with ABMT in refractory nonseminomatous germ cell tumors (GCT). Proc Am Soc Clin Oncol 11:196 (abstract 600).

118. Motzer RJ, Gulati SC, Crown JP, et al (1992): High-dose chemotherapy and autologous bone marrow rescue for patients with refractory germ cell tumors: Early intervention is better tolerated. Cancer 69:550-556.

119. Motzer RJ, Mazumdar M, Bosl GJ, et al (1996): High-dose carboplatin, etoposide, and cyclophosphamide for patients with refractory germ cell tumors: treatment results and prognostic factors for survival and toxicity. J Clin Oncol 14:1098-1105.

127. Nichols CR, Tricot G, Williams SD, et al (1989): Dose-intensive chemotherapy in refractory germ cell cancer-a phase I/II trial of high-dose carboplatin and etoposide with autologous bone marrow transplantation. J Clin Oncol 7:932-939.

129. Nichols CR, Roth BJ, Loehrer PJ, et al (1994): Salvage chemotherapy for recurrent germ cell cancer. Semin Oncol 21:102-108.

167. Siegert W, Beyer J, Strohscheer I, et al (1994): High-dose treatment with carboplatin, etoposide, and ifosfamide followed by autologous stem-cell transplantation in relapsed or refractory germ cell cancer: a phase I/II study. The German Testicular Cancer Cooperative Study Group. J Clin Oncol 12:1223-1231.

190. Williams SD (1992): High dose therapy in germ cell tumors: when, what, and how much. Ann Oncol 3:780-781.

Wie der Tabelle 4 entnommen werden kann, wurden in den neueren Studien zur HDCT bessere Ergebnisse erzielt, nachdem das Medikament Carboplatin in die HDCT integriert wurde. Carboplatin war dabei gegenüber Cisplatin für eine HDCT aufgrund deutlich geringerer Nephrotoxizität und Neurotoxizität überlegen 5,39,65.

So berichteten Nichols et al. 1989 mit der Kombination von hochdosiertem Carboplatin 1500 mg/m² und Etoposid 1200 mg/m² erstmals über eine Ansprechrate von 44% und Langzeitremissionen von über 12 Monaten bei 12% von 32 Patienten mit therapierefraktären Keimzelltumoren, die auf konventionell-dosierte cisplatinhaltige Chemotherapien nicht oder nur ungenügend angesprochen hatten 63. In dieser Studie wurden somit durch ein bis zwei Zyklen dieser HDCT erstmalig Langzeitremissionen bei Patienten beobachtet, die auf konventionell-dosierte cisplatinhaltige Chemotherapie refraktär waren und bis dahin als unheilbar galten. Die Rate an schweren Nebenwirkungen und therapieassoziierter Letalität war mit 22% jedoch ungewöhnlich hoch. Die Ergebnisse anderer Arbeitsgruppen bestätigten diese ersten Erfahrungen mit hochdosiertem Carboplatin und Etoposid. Es wurde zudem gezeigt, dass Carboplatin in noch höherer Dosierung von bis zu 2000 mg/m² verabreicht und als drittes Medikament Cyclophosphamid oder Ifosfamid der Hochdosiskombination von Carboplatin und Etoposid hinzugefügt werden kann, ohne dass dies mit einer höheren Letalität einhergehen muss 51,58,59,75.

[Seite 41]

Obwohl die HDCT die einzige noch kurative Therapiemassnahme bei Patienten mit einem oder mehreren fehlgeschlagenen Salvagetherapieversuchen und/oder refraktärer Erkrankung darstellt, für die aufgrund multipler Tumorlokalisationen und/oder hoher Tumormarker eine radikale Chirurgie nicht in Betracht kommt, bleibt angesichts des Fehlens prospektiver und randomisierter Daten der Nutzen eines frühen Einsatzes der HDCT im ersten Salvagetherapieversuch umstritten 5,19,39,50,65,81. [...]

Da jedoch die Ergebnisse dieser Studie in den kommenden Jahren noch nicht verfügbar sein werden, andererseits aber durch eigene Voruntersuchungen Prognosefaktoren zur Verfügung stehen, welche die Voraussetzung für eine "matched-pair" Analyse darstellen, sollte der Stellenwert einer HDCT im Vergleich zu einer alleinigen konventionell-dosierten Chemotherapie mit Hilfe einer "matched-pair" Analyse untersucht werden 11.

[Seite 45]

Wenn ein Gesamtüberleben von 32% und ein ereignisfreies Überleben von 24% nach drei Jahren als bestmögliches Therapieergebnis einer konventionell-dosierten Salvagechemotherapie angenommen werden, wie es von einer 1998 veröffentlichen Studie bei 135 Patienten mit CDCT im ersten Salvagetherapieversuch beschrieben wurde, setzen sich die in Tabelle 19 und 20 dargestellten "hazard ratios" wie folgt um: ein Anstieg des Gesamtüberlebens um 9% bis 11% auf 41% bis 43%, und ein Anstieg des ereignisfreien Überlebens von 6% bis 12% auf 30% bis 36% durch den frühzeitigen Einsatz einer HDCT im ersten Salvage-therapieversuch.

Die Kaplan-Meier Kurven für das Gesamtüberleben und das ereignisfreie Überleben nach Beginn der Salvagechemotherapie für die 55 Patientenpaare, welche in mindestens vier Identifikationskriterien übereinstimmten, sind als Abbildungen 13 und 14 dargestellt.


5. Beyer J, Bokemeyer C, Schmoll HJ, Siegert W (1996): Hochdosischemotherapie bei Hodentumoren. Onkologe 2:S28-S32.

11. Beyer J, Stenning S, Gerl A, Fossa S, Siegert W (1999): High-dose versus conventional-dose first-salvage treatment in nonseminoma: a matched-pair analysis. Proc Am Soc Clin Oncol 19:1255.

19. Broun ER, Nichols CR, Turns M, Williams SD, Loehrer PJ, Roth BJ, Lazarus HM, Einhorn LH (1994): Early salvage therapy for germ cell cancer using high dose chemotherapy with autologous bone marrow support. Cancer 73:1716-1720.

39. Horwich A (1995): Salvage therapy of germ cell tumours. Br J Cancer 71:901-903.

50. Levine EG, Raghavan D (1991): Treatment of refractory testis cancer: salvage or savage chemotherapy? Eur J Cancer 27:932-936.

51. Linkesch W, Krainer M, Wagner A (1992): Phase I/II trial of ultrahigh dose carboplatin, etoposide, cyclophosphamide with ABMT in refractory nonseminomatous germ cell tumors (GCT). Proc Am Soc Clin Oncol 11:196 (abstract 600).

58. Motzer RJ, Gulati SC, Crown JP, Weisen S, Doherty M, Herr H, Fair W, Sheinfeld J, Sogani P, Russo P, Bosl GJ (1992): High-dose chemotherapy and autologous bone marrow rescue for patients with refractory germ cell tumors: Early intervention is better tolerated. Cancer 69:550-556.

59. Motzer RJ, Mazumdar M, Bosl GJ, Bajorin DF, Amsterdam A, Vlamis V (1996): Highdose carboplatin, etoposide, and cyclophosphamide for patients with refractory germ cell tumors: treatment results and prognostic factors for survival and toxicity. J Clin Oncol 14:1098-1105.

63. Nichols CR, Tricot G, Williams SD, van Besien K, Loehrer PJ, Roth BJ, Akard L, Hoffman R, Goulet R, Wolff SN, Giannone L, Greer J, Einhorn LH, Jansen J (1989): Dose-intensive chemotherapy in refractory germ cell cancer-a phase I/II trial of high-dose carboplatin and etoposide with autologous bone marrow transplantation. J Clin Oncol 7:932- 939.

65. Nichols CR, Roth BJ, Loehrer PJ, Williams SD, Einhorn LH (1994): Salvage chemotherapy for recurrent germ cell cancer. Semin Oncol 21:102-108.

75. Siegert W, Beyer J, Strohscheer I, Baurmann H, Oettle H, Zingsem J, Zimmermann R, Bokemeyer C, Schmoll HJ, Huhn D (1994): High-dose treatment with carboplatin, etoposide, and ifosfamide followed by autologous stem-cell transplantation in relapsed or refractory germ cell cancer: a phase I/II study. The German Testicular Cancer Cooperative Study Group. J Clin Oncol 12:1223-1231.

81. Williams SD (1992): High dose therapy in germ cell tumors: when, what, and how much. Ann Oncol 3:780-781.

Anmerkungen

Ein Verweis auf die Quelle fehlt.

Man beachte, dass der Verweis auf "Tabelle 4" zu Beginn des Fragments in der untersuchten Arbeit nicht korrekt ist. Die thematisch passende, und der Tabelle 4 in der Quelle entsprechende Tabelle wäre die Tabelle 5 gewesen. Siehe Fragment 016 01. Dies kann man als einen Hinweis auf eine Übernahme im copy-paste-Stil sehen.

Die Abbildungen 2 und 3 befinden sich auf der folgenden Seite 18 und sind die Abbildungen 13 und 14 von S. 14 aus der Quelle Beyer (2000), die sich auch in der Figure 1 der angegebenen Quelle Beyer et al. (2002) finden.

Sichter
(Hindemith), SleepyHollow02



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