Angaben zur Quelle [Bearbeiten]
Autor | Jörg Bremer |
Titel | Gewitter über Palästina |
Zeitschrift | Frankfurter Allgemeine Zeitung |
Datum | 7. September 2003 |
Nummer | 208 |
Seiten | 3 |
URL | http://www.faz.net/aktuell/politik/naher-osten-gewitter-ueber-palaestina-1116929.html |
Literaturverz. |
nein |
Fußnoten | nein |
Fragmente | 3 |
[1.] Ahe/Fragment 189 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2014-01-26 09:03:25 Schumann | Ahe, Bremer 2003a, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 189, Zeilen: 1ff (komplett) |
Quelle: Bremer 2003a Seite(n): 1 (Internetquelle), Zeilen: - |
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In fünf Punkten legte Abbas nach nur viermonatiger Amtszeit am 6.09.2003 die Gründe für seinen Rücktritt dar.356 Das Hauptproblem sei die "israelische Unwilligkeit, seine Verpflichtungen nach dem Friedensplan umzusetzen und konstruktive Maßnahmen zu ergreifen".357 Nach dem [sic] internationalen "Roadmap" hätten der israelische Ministerpräsident und Abbas parallel festgeschriebene Maßnahmen verwirklichen müssen. Scharon hätte sich so schon – nach dem Text der "Roadmap" – in der ersten Phase auf die Bildung eines "unabhängigen, lebensfähigen, souveränen palästinensischen Staates" festlegen müssen. Das sei aber unterblieben, sagt ein Sprecher im Verhandlungskomitee der Abbas-Regierung. Vielmehr habe sich Scharon bei seiner Rede in Akaba, wo am 4. Juni 2003 der erste Schritt getan wurde, nur vage auf die Zwei-Staaten-Vision des amerikanischen Präsidenten Bush festgelegt. Derweil seien 18 der 23 Minister in Scharons Kabinett gegen einen Staat Palästina. Israel habe auch nie auf Gewalt gegen Palästinenser verzichtet, was auch gefordert wird, und so der Regierung Abbas kaum Chancen gelassen, mit den Terrorkräften fertig zu werden. Schon am ersten Tag nach Akaba habe Israel am 5. Juni wieder Palästinenser getötet, zwei Männer in Tulkarm [und im August einen HAMAS-Führer Ismail Abu Shanab in Gaza]. Israel, heißt es in der Abbas-Anklage weiter, habe sich auch nicht der Forderung der "Roadmap" gebeugt, "sofort alle Siedlungsposten abzubauen, die seit März 2001 errichtet wurden". Scharon habe in seiner Rede in Akaba am 4. Juni zwar darauf verwiesen, dass Israel ein Rechtsstaat sei und darum "sofort beginnen werde, nicht autorisierte Außenposten zu räumen". Seither seien aber etwa genauso viele Posten geräumt wie wieder eingerichtet worden. Israel lasse mithin in den besetzten Gebieten Rechtlosigkeit zu Lasten der Palästinenser zu. Zudem würden – entgegen den Abmachungen – immer wieder Baugenehmigungen in den Siedlungen erteilt; letzthin für Efrat im Westjordanland und für Gusch Kativ im Gazastreifen. Israel habe auch alle weiteren Forderungen nicht erfüllt:
356 Der Rücktrittbrief Mahmud Abbas ist auf die Webseite des palästinensischen Legislativrat veröffentlicht: http://www.pal-plc.org/. Abgerufen am 12.10.2004. 357 Vgl. ebd. |
In fünf Punkten legte Abbas am Samstag die Gründe für seinen Rücktritt dar. Das Hauptproblem sei die "israelische Unwilligkeit, seine Verpflichtungen nach dem Friedensplan umzusetzen und konstruktive Maßnahmen zu ergreifen". Nach dem internationalen "Fahrplan" hätten der israelische Ministerpräsident und Abbas parallel festgeschriebene Maßnahmen verwirklichen müssen. Scharon hätte sich so schon - nach dem Text der "road map" - in der ersten Phase auf die Bildung eines "unabhängigen, lebensfähigen, souveränen palästinensischen Staates" festlegen müssen. Das sei aber unterblieben, sagt ein Sprecher im Verhandlungskomitee der Abbas-Regierung. Vielmehr habe sich Scharon bei seiner Rede in Akaba, wo am 4. Juni der erste Schritt getan wurde, nur vage auf die Zwei-Staaten-Vision des amerikanischen Präsidenten Bush festgelegt. Derweil seien 18 der 23 Minister in Scharons Kabinett gegen einen Staat "Palästina". Israel habe auch nie auf Gewalt gegen Palästinenser verzichtet, was auch gefordert wird, und so der Regierung Abbas kaum Chancen gelassen, mit den Terrorkräften fertig zu werden. Schon am ersten Tag nach Akaba habe Israel am 5. Juni wieder Palästinenser getötet, zwei Männer in Tulkarm.
Israel erfüllt Forderungen nicht Israel, heißt es in der Abbas-Anklage weiter, habe sich auch nicht der Forderung der "road map" gebeugt, "sofort alle Siedlungsposten abzubauen, die seit März 2001 errichtet wurden". Scharon habe in seiner Rede in Akaba am 4. Juni zwar darauf verwiesen, daß Israel ein Rechtsstaat sei und darum "sofort beginnen werde, nicht autorisierte Außenposten zu räumen". Seither seien aber etwa genauso viele Posten geräumt wie wieder eingerichtet worden. Israel lasse mithin in den besetzten Gebieten Rechtlosigkeit zu Lasten der Palästinenser zu. Zudem würden - entgegen den Abmachungen - immer wieder Baugenehmigungen in den Siedlungen erteilt; letzthin für Efrat im Westjordanland und für Gusch Kativ im Gaza-Streifen. Israel habe auch alle weiteren Forderungen nicht erfüllt: |
Fast identisch ohne jeglichen Hinweis auf eine Übernahme. Die intellektuelle Eigenleistung des Verfassers beschränkt sich hier auf die Erwähnung eines getöteten Hamas-Führers. |
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[2.] Ahe/Fragment 190 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2014-01-26 09:03:31 Schumann | Ahe, Bremer 2003a, Fragment, Gesichtet, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 190, Zeilen: 1ff (komplett) |
Quelle: Bremer 2003a Seite(n): 1 (Internetversion), Zeilen: - |
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[Es herrsche weiter über etwa 80] Prozent des Westjordanlandes, halte noch immer Präsident Arafat in Ramallah fest, obwohl der [sic] Roadmap fordere, den palästinensischen Offiziellen für Sitzungen des Kabinetts oder des Parlaments freie Fahrt zu erlauben. Vor allem aber habe es Israel der palästinensischen Mehrheit versagt, sich innerhalb des Westjordanlandes frei zu bewegen. Es gebe nicht einmal einen freien Warenverkehr. Israel habe vielmehr den UN-Sozialbericht der Sondergesandten Catherine Bertini vom August 2002 ausdrücklich nicht in den [sic] Roadmap aufnehmen wollen. "Damit fügte sich Israel selbst, der Autonomie und Abbas großen Schaden zu", sagt der Abbas-Sprecher in Ramallah. Abbas kritisiert auch die amerikanische Regierung, die, wie die internationale Gemeinschaft insgesamt, "nicht genügend Einfluss auf Israel ausübte, um den [sic] Roadmap umzusetzen, den Frieden voranzutreiben oder die militärische Eskalation zu beenden".358 In der Autonomiebehörde herrsche vielmehr der Eindruck, Washington stehe letztlich stets auf Seiten Israels. "Zuerst umarmte Bush Abbas so stark, dass er in seiner Heimat kaum mehr Luft bekam; dann ließ Bush ihn fallen."359 Dabei habe sich Washington auf die israelischen Urteile verlassen und die palästinensischen Warnungen überhört. Neuerlich gebe es in Washington den Dissens zwischen dem Außenministerium, "das über die verheerende Lage hier genau Bescheid weiß", und den Leuten im Sicherheitsrat und im Verteidigungsressort, "die bei Bush das Sagen haben", vermutet die Abbas-Gruppe.
Genauso hart wie nach außen ist die Kritik des Ministerpräsidenten nach innen. Grundsätzlich beklagt Abbas "den Mangel an Unterstützung" für seine Politik. Es habe eine "harsche und gefährliche Hetze gegen die Regierung gegeben und eine Behinderung bei ihrem Handeln". In diesem Zusammenhang nennt Abbas nicht den Präsidenten Arafat. Doch vor allem gegen ihn richten sich die Vorwürfe. Er versagte Abbas die Unterstützung bei seiner Sicherheitspolitik gegen die Terror-Gruppen, von denen sich Abbas stets distanziert hatte, und [unterstellte ihm nicht die nötigen Polizei-Truppen.] 358 Vgl. ebd. 359 Vgl. Nofal, Mamdoh: (Arabisch) Zurücknahme der Rücktritts von Abbas ist im nationale Interesse. http://www.mnofal.ps/articles/?nb=38&lg=ar. Abgerufen am 12.09.2004 |
Es herrsche weiter über etwa 80 Prozent des Westjordanlandes, halte noch immer Präsident Arafat in Ramallah fest, obwohl der "Fahrplan fordere, den palästinensischen Offiziellen für Sitzungen des Kabinetts oder des Parlaments freie Fahrt zu erlauben. Vor allem aber habe es Israel der palästinensischen Mehrheit versagt, sich innerhalb des Westjordanlandes frei zu bewegen. Es gebe nicht einmal einen freien Warenverkehr. Israel habe vielmehr den UN-Sozialbericht der Sondergesandten Catherine Bertini vom August 2002 ausdrücklich nicht in den "Fahrplan" aufnehmen wollen. "Damit fügte sich Israel selbst, der Autonomie und Abbas großen Schaden zu", sagt der Abbas-Sprecher in Ramallah.
Hetze gegen palästinensische Regierung Abbas kritisiert auch die amerikanische Regierung, die wie insgesamt die internationale Gemeinschaft "nicht genügend Einfluß auf Israel ausübte, um den Fahrplan umzusetzen, den Frieden voranzutreiben oder die militärische Eskalation zu beenden". In der Autonomiebehörde herrscht vielmehr der Eindruck, Washington stehe letztlich stets auf seiten Israels. "Zuerst umarmte Bush Abbas so stark, daß er in seiner Heimat kaum mehr Luft bekam; dann ließ Bush ihn fallen." Dabei habe sich Washington auf die israelischen Urteile verlassen und die palästinensischen Warnungen überhört. Neuerlich gebe es in Washington den Dissens zwischen dem Außenministerium, "das über die verheerende Lage hier genau Bescheid weiß" und den Leuten im Sicherheitsrat und im Verteidigungsressort, "die bei Bush das Sagen haben", vermutet die Abbas-Gruppe. Genauso hart wie nach außen ist die Kritik des Ministerpräsidenten nach innen. Grundsätzlich beklagt Abbas "den Mangel an Unterstützung" für seine Politik. Es habe eine "harsche und gefährliche Hetze gegen die Regierung gegeben und eine Behinderung bei ihrem Handeln". In diesem Zusammenhang nennt Abbas nicht den Präsidenten Arafat. Doch vor allem gegen ihn richten sich die Vorwürfe. Er versagte Abbas die Unterstützung bei seiner Sicherheitspolitik gegen die Terror-Gruppen, von denen sich Abbas stets distanziert hatte, und unterstellte ihm nicht die nötigen Polizei-Truppen. |
Kein Hinweis auf eine Übernahme trotz weitgehender Textidentität (einzig der Begriff "Fahrplan" wird pauschal durch den Anglizismus "Roadmap" ersetzt, und einmal wird ein Verb in den Konjunktiv gesetzt). Die Zitate finden sich bereits im ungenannt bleibenden Originalartikel (im selben deutschen Wortlaut). Der Hinweis auf eine arabischsprachige Quelle kann somit nur als massive Verschleierung aufzufassen sein. Hier berichtet durchgehend der Journalist Jörg Bremer und nicht Ahe. |
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[3.] Ahe/Fragment 191 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2014-01-26 09:03:43 Schumann | Ahe, Bremer 2003a, Fragment, Gesichtet, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 191, Zeilen: 1-18 |
Quelle: Bremer 2003a Seite(n): 1 (Internetversion), Zeilen: - |
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Der Präsident wollte
ihn vielmehr zunächst mit der Ernennung eines neuen, ihm getreuen Innenministers behindern und dann mit der Bestellung eines "Sicherheitsberaters", der als Chef des Nationalen Sicherheitsrates alle Polizeieinheiten im Namen Arafats kontrollieren sollte. Arafat habe ihm und seinem Amt vom ersten Tage an Schaden zugefügt, heißt es im Abbas-Lager weiter. Das habe mit der Kritik an der Abbas-Rede in Akaba begonnen, wiewohl Arafat sie selber zuvor gelesen und genehmigt hatte. In den letzten Wochen habe Arafat dann Demonstranten gegen Abbas ausgeschickt; wohl auch die vermummten Al-Aqsa-Brigaden aus der bewaffneten FATAH, die am Donnerstag vor dem Autonomieratsgebäude in Ramallah Abbas zum Rücktritt aufforderten und sein Leben bedrohten. Es stimme nicht, heißt es schließlich in einem letzten Punkt, dass Abbas nach dem Motiv gehandelt habe, "entweder Kontrolle über alles oder gar nichts" haben zu wollen. Erläuternd heißt es dazu, Abbas habe die Obermacht Arafats nie angezweifelt; er habe sich für die Rechte des Präsidenten bis zuletzt stark gemacht. |
Der Präsident wollte ihn vielmehr zunächst mit der Ernennung eines neuen, ihm getreuen Innenministers behindern und dann mit der Bestellung eines "Sicherheitsberaters", der als Chef des Nationalen Sicherheitsrates alle Polizeieinheiten im Namen Arafats kontrollieren soll.
Demonstranden gegen Abbas Arafat habe ihm und seinem Amt vom ersten Tage an Schaden zugefügt, heißt es im Abbas-Lager weiter. Das habe mit der Kritik an der Abbas-Rede in Akaba begonnen, wiewohl Arafat sie selber zuvor gelesen und genehmigt hatte. In den letzten Wochen habe Arafat dann Demonstranten gegen Abbas ausgeschickt; wohl auch die vermummten Al-Aqsa-Terroristen aus der bewaffneten Fatah, die am Donnerstag vor dem Autonomieratsgebäude in Ramallah Abbas zum Rücktritt aufforderten und sein Leben bedrohten. Es stimme nicht, heißt es schließlich in einem letzten Punkt, daß Abbas nach dem Motiv gehandelt habe, "entweder Kontrolle über alles oder gar nichts" haben zu wollen. Erläuternd heißt es dazu, Abbas habe die Obermacht Arafats nie angezweifelt; er habe sich für die Rechte des Präsidenten bis zuletzt stark gemacht. |
Ohne Hinweis auf eine Übernahme. Minimale Änderungen: einmal Konjunktiv statt des Indikativs des Originals; das andere Mal werden aus den "Al-Aqsa-Terroristen" bei Bremer "Al-Aqsa-Brigaden" bei Ahe. |
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