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Angaben zur Quelle [Bearbeiten]

Autor     Dörthe Ohlhoff
Titel    Das freundliche Selbst und der angreifende Feind. Politische Metaphern und Körperkonzepte in der Wissensvermittlung der Biologie
Zeitschrift    metaphorik.de 03/2002
Jahr    2002
URL    http://www.metaphorik.de/sites/www.metaphorik.de/files/journal-pdf/03_2002_ohlhoff.pdf

Literaturverz.   

nein
Fußnoten    nein
Fragmente    4


Fragmente der Quelle:
[1.] Asc/Fragment 073 18 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2013-09-21 17:14:21 Graf Isolan
Asc, Fragment, Gesichtet, Ohlhoff 2002, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
SleepyHollow02
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 73, Zeilen: 18-28
Quelle: Ohlhoff 2002
Seite(n): 78-79, Zeilen: 78:30 - 79:14
Über lange Zeit galten Metaphern eher als abgewertetes rhetorisches Element – etwas, das beispielsweise Politiker zur Manipulation der „Massen“ nutzen oder Literaten als poetische Zierde und Ausschmückung ihrer Werke einsetzen. Wissenschaftler hingegen haben Metaphern nur benutzt, wenn sie ihre Ergebnisse für die interessierte Öffentlichkeit publizierten, so das weit verbreitete Verständnis in den Naturwissenschaften.

Seit einiger Zeit werden Metaphern in ihrer Bedeutung auch für die Wissenschaft massiv aufgewertet. Man kann festgestellen, dass nahezu die gesamte Wissenschaft von verschiedenen metaphorischen Modellen durchzogen ist, die sehr unterschiedliche Funktionen erfüllen: Zellen flüstern, Antikörper lauern Eindringlingen auf, Feinde werden bekämpft, Freunde durchgelassen, Proteine tragen Postleitzahlen [oder Botenstoffe bewegen sich wie Emails durchs Netz.]

Über lange Zeit galten Metaphern eher als abgewertetes rhetorisches Element - etwas, das beispielsweise Politiker zur Manipulation der ‚Massen’ nutzen, oder Literaten als poetische

[Seite 79]

Zierde und Ausschmückung ihrer Werke einsetzen. WissenschaftlerInnen hingegen sollten Metaphern allenfalls nutzen, wenn sie ihre Ergebnisse für die interessierte Öffentlichkeit aufbereiten, so das weit verbreitete Verständnis in den Naturwissenschaften.

Seit einiger Zeit werden Metaphern in ihrer Bedeutung auch für die Wissenschaft massiv aufgewertet. Festgestellt wird, dass nahezu die gesamte Wissenschaft von verschiedenen metaphorischen Modellen, die sehr unterschiedliche Funktionen erfüllen, durchzogen ist.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die Quelle.

Sichter
(SleepyHollow02) Schumann


[2.] Asc/Fragment 075 08 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2013-09-19 20:32:42 Graf Isolan
Asc, Fragment, Gesichtet, Ohlhoff 2002, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
SleepyHollow02
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 75, Zeilen: 8-16
Quelle: Ohlhoff 2002
Seite(n): 79, Zeilen: 7-9, 15-20
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass entgegen einem traditionellen rhetorischen Verständnis von Metaphern sie also nicht nur eine Zierde der Sprache sind, sondern wesentlicher Bestandteil derselben und somit auch der Wissenschaftssprache. Metaphern stehen in ihrer Veränderbarkeit und Komplexität für sprachliche Ausdrücke von Modellen der Wirklichkeit und für eine stetige Veränderung der Konzepte von wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Inhalten. Metaphern strukturieren die Welt, unsere Erkenntnisse von der Welt und machen diese für uns erst erfassbar. Dabei fokussieren sie bestimmte Aspekte und übergehen andere, womit sie hinterfragbare und veränderbare Bedeutungen schaffen.51

51 Lakoff, G. und Johnson, M., Metaphors We Live By. Band 111, Chicago London, 1980.

Entgegen einem traditionellen rhetorischen Verständnis von Metaphern sind sie also nicht nur eine Zierde oder Ausschmückung der Sprache, sondern wesentlicher Bestandteil derselben und somit auch der Wissenschaftssprache. [...]

Metaphern stehen in ihrer Veränderbarkeit und Komplexität für sprachliche Ausdrücke von Modellen der Wirklichkeit und für eine stetige Veränderung der Konzepte von wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Inhalten. Metaphern strukturieren die Welt, unsere Erkenntnisse von der Welt und machen diese für uns erst erfassbar. Dabei fokussieren sie bestimmte Aspekte und übergehen andere, womit sie hinterfragbare und veränderbare Bedeutungen schaffen.4


4 Vgl. z.B. Black 1962, 1993; Weinrich 1976; Lakoff & Johnson 1980; Lakoff 1993; Hesse 1980.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf eine Übernahme.

Die Überlegungen aus der Quelle werden mit "Zusammenfassend läßt sich feststellen ..." eingeleitet.

Sichter
(SleepyHollow02), Graf Isolan


[3.] Asc/Fragment 081 17 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2013-09-19 21:22:04 Graf Isolan
Asc, Fragment, Gesichtet, Ohlhoff 2002, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
SleepyHollow02
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 81, Zeilen: 17-24
Quelle: Ohlhoff 2002
Seite(n): 79, Zeilen: 22ff
Metaphern können auch in der Wissenschaft verschiedene Funktionen einnehmen. Selbstverständlich sind die ausgewählten Unterscheidungen längst nicht so trennscharf, wie sie sich hier darstellen. Der folgende Abschnitt dient vielmehr der Strukturierung und der Veranschaulichung.

Metaphern übernehmen illustrative oder ästhetische Funktionen, beispielsweise, um die Macht der Überzeugung eines Argumentes zu steigern oder Forschungsvorhaben abzusichern, indem ihnen eine große Bedeutsamkeit zugeschrieben wird. Man denke nur an den ‚Heiligen Gral der Genetik’62 – als Symbol für die Gesamtse[quenz des menschlichen Genoms.]


62 1990, kurz bevor die Entschlüsselung des menschlichen Genoms Wirklichkeit wurde, schrieb der amerikanische Nobelpreisträger Walter Gilbert, ein Molekularbiologe, über das erhoffte Resultat dieses Vorhabens in quasireligiösen Metaphern. Er sah in der „Entschlüsselung“ des ganzen menschlichen Genoms so etwas wie den „Heiligen Gral“ der Genetik: "Es wird möglich sein, eine CD aus der Tasche zu ziehen und zu sagen: 'Das ist ein menschliches Wesen; das bin ich.' Die Anerkennung der Tatsache, dass wir von einer endlichen [Menge von entschlüsselbarer Information determiniert werden, wird unser Bild von uns selbst ändern. Hier wird eine intellektuelle Front geschlossen, etwas, mit dem wir erst zu Rande kommen müssen." www.wienerzeitung.at/Desktopdefault.aspx?tabID=3946&alias=wzo&lexikon=Genetik&letter=G&cob=5371 – 25.07.2008]

Metaphern können auch in der Wissenschaft verschiedene Funktionen einnehmen, die ich kurz skizzieren möchte. Selbstverständlich sind die ausgewählten Unterscheidungen längst nicht so trennscharf, wie sie sich hier darstellen. Der folgende Abschnitt dient vielmehr der Strukturierung und der Veranschaulichung.

Metaphern übernehmen illustrative oder ästhetische Funktionen, beispielsweise um die Macht der Überzeugungskraft eines Argumentes zu steigern oder Forschungsvorhaben abzusichern, in dem ihnen eine große Bedeutsamkeit zugeschrieben wird. Man denke nur an den ‚Heiligen Gral der Genetik’ - als Symbol für die Gesamtsequenz des menschlichen Genoms.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf eine Übernahme.

Sichter
(SleepyHollow02), Graf Isolan


[4.] Asc/Fragment 082 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2013-09-21 17:12:49 Graf Isolan
Asc, Fragment, Gesichtet, Ohlhoff 2002, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
SleepyHollow02
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 82, Zeilen: 1-14
Quelle: Ohlhoff 2002
Seite(n): 79,81,81, Zeilen: 79:28 - 80:03, 81:03-12
[Man denke nur an den ‚Heiligen Gral der Genetik’62 – als Symbol für die Gesamtse-]quenz des menschlichen Genoms. Mit dieser Bezeichnung wurde eine Verbindung zwischen einem wissenschaftlichen Ansatz und einem Menschheitsmythos geschaffen, welche die Bedeutsamkeit dieses Projektes deutlich machen sollte und wohl auch deutlich gemacht hat.63

Im Verlauf des letzten Jahrhunderts erfuhr naturwissenschaftliche Bildung eine stetige Aufwertung und ist Teil der gesellschaftlichen Weltanschauung geworden, womit nun auf die didaktische Funktion der Metaphern eingegangen werden soll. Die verschiedenen Potenziale und Funktionen der Metapher können genutzt werden, um Lernenden dabei zu helfen, etwas Neues durch bildhaftes Anknüpfen an Bekanntes näher zu bringen. Dies ist gerade im Zusammenhang mit den oft komplexen und abstrakten Inhalten der Naturwissenschaften ein großer Vorteil. Die medialen Mittel und Instrumente, die populäres Wissen transportieren, sind dabei vielfältiger als zum Beispiel noch zu Zeiten der einfachen Bauklötzchen-Animationen als Modell für die DNA-Struktur.64


64 . [sic!]

Man denke nur an den ‚Heiligen Gral der Genetik’ - als Symbol für die Gesamtsequenz des menschlichen Genoms. Mit dieser

[Seite 80]

Bezeichnung wurde eine Verbindung zwischen einem wissenschaftlichen Projekt und einem Menschheitsmythos geschaffen, welche die Bedeutsamkeit dieses Projektes deutlich machen sollte und wohl auch deutlich gemacht hat (vgl. Kollek 1996: 137ff).

[Seite 81]

Im Verlauf des letzten Jahrhunderts erfuhr naturwissenschaftliche Bildung eine stetige Aufwertung und ist Teil der gesellschaftlichen Weltanschauung geworden, womit ich nun zum Abschluss dieser erweiterbaren Aufzählung die didaktische Funktion der Metaphern nennen möchte. Die verschiedenen Potentiale und Funktionen der Metapher können genutzt werden, um Lernenden dabei zu helfen, etwas Neues durch bildhaftes Anknüpfen an Bekanntes näher zubringen. Dies ist gerade im Zusammenhang mit den oft komplexen und abstrakten Inhalten der Naturwissenschaften ein großer Vorteil. Die medialen Mittel und Instrumente, die populäres Wissen transportieren, sind dabei vielfältiger geworden. Mit simplen Bauklötzchen-Animationen als Modell für die DNA-Struktur lockt man sozusagen keinen mehr hinter dem Ofen hervor.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf Übernahme.

Sichter
(SleepyHollow02) Schumann