Angaben zur Quelle [Bearbeiten]
Sammlung | Hätten Sie's gewußt? Die Quizsendungen und Game Shows des deutschen Fernsehens |
Herausgeber | Gerd Hallenberger und Joachim Kaps |
Ort | Marburg |
Verlag | Jonas Verlag |
Jahr | 1991 |
Literaturverz. |
ja |
Fußnoten | ja |
Fragmente | 12 |
[1.] Gma/Fragment 018 02 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-09-18 08:08:18 Klgn | Fragment, Gesichtet, Gma, Hallenberger und Kaps 1991, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 18, Zeilen: 2-12 |
Quelle: Hallenberger und Kaps 1991 Seite(n): 23, Zeilen: li.Sp. 32 ff. - re.Sp. 27 ff. |
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Deutsches Fernsehen blieb auch von einem Quiz-Skandal nicht verschont. 1953 moderierte Hans-Peter Rieschel bei „Er und sie“, einem Wettkampf zwischen Männern und Frauen, der in Form von Rate- und Geschicklichkeitsspielen ausgetragen wurde. Bei der ersten, im November 1953 ausgestrahlten Folge war der Spielleiter nicht in der Lage, das Publikum zu begeistern. Trotz ansehnlicher Geldpreise – für eine richtige Antwort waren 50 Mark zu gewinnen – kam das Publikum nur zögernd zum Mitmachen auf die Bühne. Um diesem Problem abzuhelfen, platzierte Rieschel bei der zweiten Folge einige vorausgewählte „Kandidaten“ im Publikum. Im Unterschied zu ähnlichen Vorfällen in amerikanischen Quiz-Sendungen, die sich einige Jahre später ereignen sollten, waren Rieschels vorausgewählte Kandidaten noch nicht einmal über die Spielaufgaben informiert worden. | Der erste deutsche Fernseh-Skandal: Ein Quiz-Skandal
Im Jahre 1953 gab es im Hinblick auf die Programmsparte Quiz/Game Show nicht nur mit Ruprecht Essberger und Dagmar Späth unerwartete Helden, es gab auch einen unerwarteten »Bösewicht«, Hans-Peter Rieschel. Er war Spielleiter in »Er oder Sie«, einem Wettkampf zwischen Männern und Frauen, der in Form von Rate- und Geschicklichkeitsspielen ausgetragen wurde. Die erste, im November 1953 ausgestrahlte Folge geriet zu einer mittleren Katastrophe: »Der Start [...] sah jedoch den in einem roten Smoking sich spreizenden Rieschel nicht in der Lage, das Publikum zu begeistern. Ohne präzise Regie, umständlich erklärt und angesagt und von mancherlei Zufällen bedroht, quälte sich die Sendung mühsam durch die Minuten. Trotz ansehnlicher Geldpreise — für eine richtige Antwort waren 50 Mark zu gewinnen — kam das Publikum nur zögernd zum Mitmachen auf die Bühne.«29 Um wenigstens diesem Problem abzuhelfen, plazierte Rieschel bei der zweiten Folge einige vorausgewählte »Kandidaten« im Publikum und sorgte durch präparierte Eintrittskarten (mit denen die Mitspieler ermittelt wurden) dafür, daß sie tatsächlich als Mitspieler ausgelost werden würden. Im Unterschied zu ähnlichen Vorfällen in amerikanischen Quizsendungen, die sich einige Jahre später ereignen sollten, waren Rieschels vorausgewählte Kandidaten noch nicht einmal über die Spielaufgaben informiert worden. 29 »Quiz mit Türken«, in: Der Spiegel 51/1953, S. 34-35, S. 34. |
Ohne Hinweis auf eine Übernahme. |
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[2.] Gma/Fragment 019 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-09-16 06:08:11 Klgn | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Gma, Hallenberger und Kaps 1991, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 19, Zeilen: 1ff. (komplett) |
Quelle: Hallenberger und Kaps 1991 Seite(n): 11, Zeilen: li.Sp. 1-21, 34-39 - re.Sp. 1-3, 18 ff. |
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1.3.1. Die Entwicklung der Quiz-Sendungen in Deutschland
Als Ausgangspunkt der Programmgeschichte von Quizsendungen und Garne [sic] Shows im Fernsehen der Bundesrepublik wird der 25.12.1952 genommen. Ab diesem Zeitpunkt gab es ein kontinuierlich ausgestrahltes Fernsehprogramm, zunächst des Nordwest-deutschen Rundfunks (NWDR), an dem sich nach und nach weitere Sendeanstalten beteiligten, bis dann am 1.11.1954 das Gemeinschaftsprogramm „Deutsches Fernsehen (ARD)“ eingerichtet wurde.17 Übrigens, die Quizsendungen hatte es schon vorher gegeben, zwar nicht im historisch ersten Fernsehen auf deutschem Boden, dem Programm des Fernsehsenders „Paul Nipkow“, der zu Zeiten des NS-Regimes von 1935 bis 1944 in Betrieb war, aber im westdeutschen Rundfunk der frühen Nachkriegszeit – etwa im Jahr 1947. Im Grunde genommen gibt es zur Programmgeschichte von Quiz und Game Show im Fernsehen der Bundesrepublik nicht nur eine Vorgeschichte, sondern sogar zwei: Als Genre wurde diese Programmsparte nach 1945 zunächst von den USA in die BRD importiert, und zwar in den Hörfunk; in einem zweiten Schritt wurde die Sendeform vom Hörfunk dann in das Fernsehen übernommen. Zudem ist die Sendeform nicht nur abstrakt von den USA in den deutschen Hörfunk und von dort in das Fernsehen gelangt, sondern es wurden auch konkret einzelne Sendereihen aus den USA importiert, manchmal sogar beides zugleich. Ein Beispiel: 1940 hatte im amerikanischen Radio eine Quizsendung namens „Take It or Leave It“ Premiere, die 1950 in „The $ 64 Question“ umbenannt wurde. Schon 1947 tauchte diese [Sendereihe als „Doppelt oder nichts“ im Radioprogramm des Hessischen Rundfunks auf, die in den USA zur „$ 64 000 Question“ aufgewertet wurde und 1955 den Sprung ins Fernsehprogramm schaffte.] 17 Hätten Sie´s gewusst?: Die Quizsendungen und Game Shows des deutschen Fernsehens / Gerd Hallenberger / Joachim Kaps (Hg.) – Marburg: Jonas Verl., 1991 |
Eine kleine Programmgeschichte
Wo fängt man bei einer Darstellung der Programmgeschichte von Quizsendungen und Game Shows im Fernsehen der Bundesrepublik am besten an? Die naheliegendste Möglichkeit wäre, den 25.12.1952 als Ausgangspunkt zu nehmen: Ab diesem Zeitpunkt gab es ein kontinuierlich ausgestrahltes Fernsehprogramm, zunächst des Nordwestdeutschen Rundfunks (NWDR), an dem sich nach und nach weitere Sendeanstalten beteiligten, bis dann am 1.11.1954 das Gemeinschaftsprogramm »Deutsches Fernsehen (ARD)« eingerichtet wurde. Ein solcher Ansatz wäre aber etwas kurzatmig - Quizsendungen hatte es schon vorher gegeben. Zwar nicht im historisch ersten Fernsehen auf deutschem Boden, dem Programm des Fernsehsenders »Paul Nipkow«, der zu Zeiten des NS-Regimes von 1935 bis 1944 in Betrieb war, aber im westdeutschen Rundfunk der frühen Nachkriegszeit. Damit wären wir etwa im Jahr 1947 angelangt. [...] Wenn man diesen Hinweis berücksichtigt, gibt es zur Programmgeschichte von Quiz und Game Show im Fernsehen der Bundesrepublik nicht nur eine Vorgeschichte, sondern sogar zwei: Als Genre wurde diese Programmsparte nach 1945 zunächst von den USA in die BRD importiert, und zwar in den Hörfunk; in einem zweiten Schritt wurde die Sendeform vom Hörfunk dann in das Fernsehen übernommen. [...] Noch etwas komplizierter wird die Frühgeschichte von Quizsendungen und Game Shows im Fernsehen der Bundesrepublik dadurch, daß die Sendeform nicht nur abstrakt von den USA in den deutschen Hörfunk und von dort in das Fernsehen gelangt ist, sondern auch konkret einzelne Sendereihen aus den USA importiert bzw. vom Hörfunk in das Fernsehen übernommen worden sind, manchmal sogar beides zugleich. [...] Ein Beispiel: 1940 hatte im amerikanischen Radio eine Quizsendung namens »Take It or Leave It« Premiere, die 1950 in »The $ 64 Question« umbenannt wurde. Schon 1947 tauchte diese Sendereihe als »Doppelt oder nichts« im Radioprogramm des Hessischen Rundfunks auf, die in den USA zur »$ 64 000 Question« aufgewertet 1955 den Sprung ins Fernsehprogramm schaffte. |
Art und Umfang der Übernahme bleiben ungekennzeichnet. |
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[3.] Gma/Fragment 020 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-09-16 06:09:33 Klgn | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Gma, Hallenberger und Kaps 1991, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 20, Zeilen: 1ff. (komplett) |
Quelle: Hallenberger und Kaps 1991 Seite(n): 11-12, 16, Zeilen: 11:li.Sp. 23ff., re.Sp. 35-39 - 12: li.Sp. 1-4 - re.Sp. 1-4, li.Sp. 5-14; 16: li.Sp. 24ff. |
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[Schon 1947 tauchte diese] Sendereihe als „Doppelt oder nichts“ im Radioprogramm des Hessischen Rundfunks auf, die in den USA zur „$ 64 000 Question“ aufgewertet wurde und 1955 den Sprung ins Fernsehprogramm schaffte.
So schreibt Hans Rosenthal, nicht erst seit „Dalli-Dalli“ einer der wichtigsten Moderatoren von Quizsendungen, in seiner Autobiographie zu seinen Anfängen beim RIAS im Jahre 1948: «Im RIAS begegnete ich zum ersten Mal in meinem Leben einem Phänomen, das uns Deutschen gänzlich unbekannt gewesen war: der Quiz-Sendung»18. Kurz danach war sie unter dem Titel „Alles oder Nichts“ im vorabendlichen Werberahmenprogramm des Bayerischen Rundfunks auch im bundesdeutschen Fernsehen zu sehen. Unter diesen Umständen empfiehlt es sich, lieber ganz weit auszuholen, und als erstes die Frage zu stellen, wie denn das Quiz in den USA überhaupt in das Radio kam. Die Anfänge dieses Radio-Genres in den USA sind bisher nicht genau festgestellt. Manche Autoren vermuten den Beginn in den zwanziger Jahren, andere eher in den Dreißigern. Es lässt sich nicht so genau sagen, wann das allererste Radio-Quiz war, da es schon damals in den USA eine unüberschaubare Menge von lokalen Radiostationen gegeben hat. In den USA fand nach einer Experimentierphase der offizielle Beginn des Fernseh-Zeitalters im Jahr 1939 statt – mit der Übertragung einer Rede von Präsident Franklin D. Roosevelt vom Gelände der New Yorker Weltausstellung. Von einem „Massenmedium Fernsehen“ konnte zu diesem Zeitpunkt noch keine Rede sein – es gab gerade ca. 500 Fernsehgeräte in Privatbesitz. Doch nach dem 2.Weltkrieg beschleunigte sich die Entwicklung drastisch. 1947 besaßen schon 142.000 amerikanische Haushalte einen Fernsehapparat, ein Jahr später waren es knapp eine Million. 1950 waren bereits 9,7 Millionen Geräte in Betrieb, 1952 – 21,8 Millionen.19 Zum Vergleich: eine Million Fernsehgeräte gab es in der Bundesrepublik erst 1957; [berücksichtigt man die unterschiedliche Bevölkerungszahl, wurde der in den USA 1952 erreichte Versorgungsstand hier erst 1962 eingeholt.] 18 Hätten Sie´s gewusst?: Die Quizsendungen und Game Shows des deutschen Fernsehens / Gerd Hallenberger / Joachim Kaps (Hg.) – Marburg: Jonas Verl., 1991 19 Hätten Sie´s gewusst?: Die Quizsendungen und Game Shows des deutschen Fernsehens / Gerd Hallenberger / Joachim Kaps (Hg.) – Marburg: Jonas Verl., 1991 |
[Seite 11]
So schreibt Hans Rosenthal, nicht erst seit »Dalli-Dalli« einer der wichtigsten Moderatoren von Quizsendungen, in seiner Autobiographie zu seinen Anfängen beim RIAS im Jahre 1948: »Im RIAS begegnete ich zum ersten Mal in meinem Leben einem Phänomen, das uns Deutschen gänzlich unbekannt gewesen war: der Quiz-Sendung. Die Amerikaner hatten diese Unterhaltungsform mitgebracht — und ich war dabei, als sie ihren Siegeszug auch in Deutschland begann.«1 [...] [...] Schon 1947 tauchte diese Sendereihe als »Doppelt oder nichts« im Radioprogramm des Hessischen Rundfunks auf, die in den USA zur »$ 64 000 Question« aufgewertet 1955 den Sprung ins Fernsehprogramm schaffte. Kurz danach war [Seite 12] sie unter dem Titel »Alles oder Nichts« im vorabendlichen Werberahmenprogramm des Bayerischen Rundfunks auch im bundesdeutschen Fernsehen zu sehen. Unter diesen Umständen empfiehlt es sich, lieber ganz weit auszuholen, und als erstes die Frage zu stellen, wie denn das Quiz in den USA überhaupt in das Radio kam. Der Vorgeschichte erster Teil: Die Anfänge des Radio-Quiz in den USA Obwohl in den USA schon sehr viel mehr über Quizsendungen und Game Shows geschrieben worden ist als in der Bundesrepublik, liegen die Anfänge dieses Radio-Genres immer noch im Halbdunkel. Manche Autoren vermuten den Beginn in den zwanziger Jahren, andere eher in den dreißigern. Ganz genau festlegen möchte sich aber niemand, da es schon damals in den USA eine unüberschaubare Menge von lokalen Radiostationen gegeben hat. [Seite 16] In den USA fand nach einer Experimentierphase der offizielle Beginn des Fernseh-Zeitalters im Jahr 1939 statt — mit der Übertragung einer Rede von Präsident Franklin D. Roosevelt vom Gelände der New Yorker Weltausstellung. Von einem »Massenmedium Fernsehen« konnte zu diesem Zeitpunkt noch keine Rede sein — es gab gerade ca. 500 Fernsehgeräte in Privatbesitz. Bedingt durch den Zweiten Weltkrieg vergrößerte sich diese Zahl in den folgenden Jahren nur unwesentlich: 1946 waren es lediglich 6000. Doch dann beschleunigte sich die Entwicklung drastisch. 1947 besaßen schon 142000 amerikanische Haushalte einen Fernsehapparat, ein Jahr später waren es knapp eine Million. 1950 waren bereits 9,7 Millionen Geräte in Betrieb, 1952 21,8 Millionen.16 Zum Vergleich: eine Million Fernsehgeräte gab es in der Bundesrepublik erst 1957; berücksichtigt man die unterschiedliche Bevölkerungszahl, wurde der in den USA 1952 erreichte Versorgungsstand hier erst 1962 eingeholt. 1 Hans Rosenthal, Zwei Leben in Deutschland, 2. Auflage, Bergisch Gladbach 1987, S. 156. 16 Alle Zahlen aus: Ebda., S. 295 ff. |
Nur, wo ein wörtliches Zitat oder die Wiedergabe von Zahlenmaterial es nötig machen und wo auch schon im Original eine Quellenangabe erfolgte, wird die Quelle benannt (wobei die jeweiligen Literaturangaben aufgrund fehlender Seitenangaben unvollständig bleiben und in beiden Fällen die ursprüngliche Quelle gar nicht genannt wird, sodass es eigentlich "zitiert nach ..." heißen müsste). Ansonsten werden Leserinnen und Leser konsequent im Unklaren darüber gelassen, dass der gesamte Text dieser Seite fast im Wortlaut der genannten Quelle entspringt. |
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[4.] Gma/Fragment 021 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-09-16 06:50:30 Klgn | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Gma, Hallenberger und Kaps 1991, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 21, Zeilen: 1ff. (komplett) |
Quelle: Hallenberger und Kaps 1991 Seite(n): 15-16, Zeilen: 15: re.Sp. 21-27 - 16: li.Sp. 1-23, 40-45, re.Sp. 6 ff. |
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[Zum Vergleich: eine Million Fernsehgeräte gab es in der Bundesrepublik erst 1957;] berücksichtigt man die unterschiedliche Bevölkerungszahl, wurde der in den USA 1952 erreichte Versorgungsstand hier erst 1962 eingeholt.
Natürlich bedeutete der Aufstieg des Fernsehens zum elektronischen Medium Nr. 1 nicht den Untergang des Radios, ebenso wie später in der Bundesrepublik führte dieser Aufstieg lediglich zu einem Funktionswandel – wenn auch bei insgesamt niedrigeren Zuhörerzahlen. Ein Element dieses Funktionswandels war, dass das Fernsehen zum wichtigsten Unterhaltungsmedium wurde und damit zugleich zum Stammsitz der «großen Unterhaltung» für die ganze Familie, zu der inzwischen längst das Genre Quiz und Game Show zählte. Um 1940 war aus dem jungen Radio-Genre bereits ein unverzichtbarer Programmbestandteil geworden: Laut Maxene Fabe wurden zu diesem Zeitpunkt bereits über 50 verschiedene Quizsendungen ausgestrahlt. Während des Zweiten Weltkriegs verschwanden die meisten Quizsendungen aus den Radioprogrammen – teils wegen nachlassenden Hörerinteresses, teils wegen der strengen Regierungskontrolle des Rundfunks, unter der Quizsendungen besonders zu leiden hatten, da sie live gesendet wurden, schließlich auch deswegen, weil viele Programmmacher zur Armee eingezogen wurden. Nach dem Krieg setzte sich der unterbrochene Aufstieg des Genres dann jedoch fort: Nach der Zählung von Maxene Fabe gab es Ende der 40er Jahre im amerikanischen Radio fast 200 Quizsendungen und Game Shows.20 Von den Sendungen der Vorkriegszeit unterschieden sie sich vor allem in einem Punkt: Es gab generell viel mehr zu gewinnen. Außer mit hohen Geldpreisen lockten Radio-Quizsendungen nun unter anderem mit Kühlschränken, Waschmaschinen, Pelzmänteln, Autos und sogar Häusern. Was sich in solchen wertvollen Gewinnen ausdrückte, war nicht nur das Bedürfnis einer Nachkriegsgesellschaft, in Kriegszeiten versagten Konsum nachzuholen, sie [zeugten auch schon vom Beginn des Konkurrenzkampfes mit dem neuen Medium Fernsehen.] 20 Hätten Sie´s gewusst?: Die Quizsendungen und Game Shows des deutschen Fernsehens / Gerd Hallenberger / Joachim Kaps (Hg.) – Marburg: Jonas Verl., 1991 |
[Seite 15]
Um 1940 war aus dem jungen Radio-Genre bereits ein unverzichtbarer Programmbestandteil geworden: Laut Maxene Fabe wurden zu diesem Zeitpunkt bereits über 50 verschiedene Quizsendungen ausgestrahlt.14 Während des Zweiten Weltkriegs verschwanden die meisten Quizsendungen aus den Radioprogrammen – [Seite 16] teils wegen nachlassenden Hörerinteresses, teils wegen der strengen Regierungskontrolle des Rundfunks, unter der Quizsendungen besonders zu leiden hatten, da sie live gesendet wurden, schließlich auch deswegen, weil viele Programmmacher zur Armee eingezogen wurden. Nach dem Krieg setzte sich der unterbrochene Aufstieg des Genres dann jedoch fort: Nach der Zählung von Maxene Fabe gab es Ende der 40er Jahre im amerikanischen Radio fast 200 Quizsendungen und Game Shows.15 Von den Sendungen der Vorkriegszeit unterschieden sie sich vor allem in einem Punkt: Es gab generell viel mehr zu gewinnen. Außer mit hohen Geldpreisen lockten Radio-Quizsendungen nun unter anderem mit Kühlschränken, Waschmaschinen, Pelzmänteln, Autos und sogar Häusern. Was sich in solchen wertvollen Gewinnen ausdrückte, war nicht nur das Bedürfnis einer Nachkriegsgesellschaft, in Kriegszeiten versagten Konsum nachzuholen, sie zeugten auch schon vom Beginn des Konkurrenzkampfes mit dem neuen Medium Fernsehen. [...] Zum Vergleich: eine Million Fernsehgeräte gab es in der Bundesrepublik erst 1957; berücksichtigt man die unterschiedliche Bevölkerungszahl, wurde der in den USA 1952 erreichte Versorgungsstand hier erst 1962 eingeholt. [...] Natürlich bedeutete der Aufstieg des Fernsehens zum elektronischen Medium Nr. 1 nicht den Untergang des Radios, ebenso wie später in der Bundesrepublik führte dieser Aufstieg lediglich zu einem Funktionswandel — wenn auch bei insgesamt niedrigeren Zuhörerzahlen. Ein Element dieses Funktionswandels war, daß das Fernsehen zum wichtigsten Unterhaltungsmedium wurde und damit zugleich zum Stammsitz der »großen Unterhaltung« für die ganze Familie, zu der inzwischen längst das Genre Quiz und Game Show zählte. 14 Vgl. Fabe, a.a.O., S. 102. 15 Vgl. ebda., S. 102. |
Nur, wo die explizite Nennung einer Quelle im Originaltext es nötig macht, benennt auch Gma die Quelle (wobei die Literaturangabe auch hier wieder aufgrund fehlender Seitenangaben unvollständig bleibt und die ursprüngliche Quelle gar nicht genannt wird, sodass es eigentlich "zitiert nach ..." heißen müsste). Ansonsten werden Leserinnen und Leser konsequent im Unklaren darüber gelassen, dass der gesamte Text dieser Seite im Wortlaut der genannten Quelle entspringt. |
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[5.] Gma/Fragment 022 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-09-16 06:52:55 Klgn | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Gma, Hallenberger und Kaps 1991, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 22, Zeilen: 1-20 |
Quelle: Hallenberger und Kaps 1991 Seite(n): 16, 17, Zeilen: 16: li.Sp. 17-23, re.Sp. 18-22; 17: li.Sp. 1-13 - re.Sp. 1-13, |
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[Was sich in solchen wertvollen Gewinnen ausdrückte, war nicht nur das Bedürfnis einer Nachkriegsgesellschaft, in Kriegszeiten versagten Konsum nachzuholen, sie] zeugten auch schon vom Beginn des Konkurrenzkampfes mit dem neuen Medium Fernsehen.
Etwa ab 1950 wanderte das Quiz-Genre insgesamt allmählich vom Radio ins Fernsehen ab. Zum einen in der Form, dass viele erfolgreiche Sendereihen von dem neuen Medium übernommen wurden. Zum anderen dadurch, dass die im Radio erprobten Bauelemente für eine erfolgreiche Quizsendung oder Game Show auch im Fernsehen bei der Konstruktion neuer, fernsehgerechter Produktionen eingesetzt wurden. Der Abschluss des ersten Teils der Vorgeschichte ist Ende der 40er Jahre aber noch aus einem anderen Grund erreicht: In diese Zeit fällt der Beginn der deutschen Quiz- und Game-Show-Geschichte. Die weitere Entwicklung des Genres in den USA wird trotzdem nicht aus dem Auge verloren – zwischen amerikanischen und deutschen Quizsendungen und Game Shows bestanden immer sehr enge Beziehungen, und sie bestehen heute noch. Selbst wenn im Folgenden in erster Linie von deutscher Programmgeschichte die Rede ist, wird es immer wieder auch um amerikanische Produktionen gehen. |
[Seite 16]
Was sich in solchen wertvollen Gewinnen ausdrückte, war nicht nur das Bedürfnis einer Nachkriegsgesellschaft, in Kriegszeiten versagten Konsum nachzuholen, sie zeugten auch schon vom Beginn des Konkurrenzkampfes mit dem neuen Medium Fernsehen. [...] Wenn man so will, wanderte das Genre etwa ab 1950 insgesamt allmählich vom Radio ins Fernsehen ab. Zum einen in der Form, daß viele erfolgreiche Sendereihen von dem neuen Medium übernommen wurden — etwa Art Finkletters »People Are Funny« oder »Break the Bank«. [Seite 17] Zum anderen dadurch, daß die im Radio erprobten Bauelemente für eine erfolgreiche Quizsendung oder Game Show auch im Fernsehen bei der Konstruktion neuer, fernsehgerechter Produktionen eingesetzt wurden. Damit wären wir am Ende des ersten Teils der Vorgeschichte der Quizsendungen und Game Shows des deutschen Fernsehens angelangt. [...] Der Abschluß des ersten Teils der Vorgeschichte ist Ende der 40er Jahre aber noch aus einem anderen Grund erreicht: In diese Zeit fällt der Beginn der deutschen Quiz- und Game- Show-Geschichte. Die weitere Entwicklung des Genres in den USA wird trotzdem nicht aus dem Auge verloren — zwischen amerikanischen und deutschen Quizsendungen und Game Shows bestanden immer sehr enge Beziehungen, und sie bestehen heute noch. Selbst wenn im folgenden in erster Linie von deutscher Programmgeschichte die Rede ist, wird es immer wieder auch um amerikanische Produktionen gehen. |
Auf dieser Seite wird die Quelle trotz fast vollständiger wörtlicher Übereinstimmung nicht genannt. Einzig die Nennung auf der vorangegangenen Seite bedingt die Einstufung dieses Fragments als BauernOpfer. |
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[6.] Gma/Fragment 025 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-09-16 06:56:22 Klgn | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Gma, Hallenberger und Kaps 1991, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 25, Zeilen: 1-22, 27-28 |
Quelle: Hallenberger und Kaps 1991 Seite(n): 17-18, Zeilen: 17: li.Sp. 14ff. - re.Sp. 14ff., 18: li.Sp. 1ff. |
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Das deutsche Radio-Quiz ist sogar etwas älter als die Bundesrepublik. Als die ersten Sendungen dieses Typs ausgestrahlt wurden, bestand das Land noch aus einzelnen Besatzungszonen. Zum 1. Januar 1947 erfolgte der wirtschaftliche Zusammenschluss der britischen und amerikanischen Zone zur „Bizone“, später kam die französische Zone hinzu, wodurch aus den zukünftigen Bundesbürgern erst einmal Bewohner von „Trizonesien“ wurden. In dieser Übergangszeit, nach der Befreiung Deutschlands von der Nazi-Diktatur und vor der Gründung der Bundesrepublik, gab es bereits im Hörfunk erste Quizsendungen.
Was denn wirklich die allererste Quizsendung war, lässt sich ebenso wie für die USA mangels einsehbarer Unterlagen nicht mit Bestimmtheit sagen. Wahrscheinlich fand die Premiere des Genres aber im Jahr 1946 statt, zumindest lassen sich für diese Zeit erste Hinweise finden. So schreibt Joachim Drengberg zu den frühen Unterhaltungssendungen des Nordwestdeutschen Rundfunks (NWDR): «Die Reihe der verschiedenen Arten von Denk-, Rate- und Geschicklichkeitsspielen begann Weihnachten 1946 mit dem „Schnelldenker-Turnier“ von Hans Gertberg».21 Im folgenden Jahr sendete der spätere Hessische Rundfunk, der damals noch „Radio Frankfurt“ hieß, die erste Folge von «Doppelt oder nichts», moderiert von Just Scheu. Es war die deutsche Version der US-Hörfunkproduktion „Take It or Leave It“, die in späteren Jahren auch im Fernsehen als „The $ 64000 Question“ ein großer Erfolg werden sollte. "Doppelt oder nichts" hieß eine der ersten Quiz-Sendungen im deutschen Radio. Moderator Justus Scheu ging im Jahr 1947 im Radio Frankfurt auf Sendung. Eine ganze Salami war neben 160 Reichsmarken [sic] der begehrteste Hauptgewinn in der Nachkriegszeit. Die Gewinnmöglichkeiten waren relativ gering, auch wenn sie bei „Take It or Leave It“ deutlich größer waren: hier ging es immerhin um $ 64. 21 Hätten Sie´s gewusst?: Die Quizsendungen und Game Shows des deutschen Fernsehens / Gerd Hallenberger / Joachim Kaps (Hg.) – Marburg: Jonas Verl., 1991 |
[Seite 17]
Der Vorgeschichte zweiter Teil: Das frühe Radio-Quiz in der Bundesrepublik Nimmt man es ganz genau, ist das deutsche Radio-Quiz sogar etwas älter als die Bundesrepublik — als die ersten Sendungen dieses Typs ausgestrahlt wurden, bestand das Land noch aus einzelnen Besatzungszonen. Zum 1. Januar 1947 erfolgte der wirtschaftliche Zusammenschluß der britischen und amerikanischen Zone zur »Bizone«, später kam die französische Zone hinzu, wodurch aus den zukünftigen Bundesbürgern erst einmal Bewohner von »Trizonesien« wurden. In dieser Übergangszeit, nach der Befreiung Deutschlands von der Nazi-Diktatur und vor der Gründung der Bundesrepublik, gab es bereits im Hörfunk erste Quizsendungen. Was denn wirklich die allererste Quizsendung war, läßt sich ebenso wie für die USA mangels einsehbarer Unterlagen nicht mit Bestimmtheit sagen. Wahrscheinlich fand die Premiere des Genres aber im Jahr 1946 statt, zumindest lassen sich für diese Zeit erste Hinweise finden. So schreibt Joachim Drengberg zu den frühen Unterhaltungssendungen des Nordwestdeutschen Rundfunks (NWDR): »Die Reihe der verschiedenen Arten von Denk-, Rate- und Geschicklichkeitsspielen begann Weihnachten 1946 mit dem >Schnelldenker-Turnier< von Hans Gertberg.«17 Im folgenden Jahr sendete der spätere Hessische Rundfunk, der damals noch »Radio Frankfurt« hieß, die erste Folge von »Doppelt oder nichts«, moderiert von Just Scheu. Es war die deutsche Version der US-Hörfunkproduktion »Take It or Leave It«, die in späteren Jahren auch [Seite 18] im Fernsehen als »The $ 64000 Question« ein großer Erfolg werden sollte. Die Gewinnmöglichkeiten waren in beiden Hörfunkreihen relativ gering, auch wenn sie bei »Take It or Leave It« deutlich größer waren: hier ging es immerhin um $ 64. 17 Joachim Drengberg, »Ausbau und Entwicklung des Hörfunkprogramms. Aspekte zur Unterhaltung im Rundfunk der fünfziger und sechziger Jahre beim NWDR/NDR«, in: Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte 1/1988, S. 20-32, S. 24. |
Nur, wo ein wörtliches Zitat es nötig macht und wo auch schon im Original eine Quellenangabe erfolgte, wird die Quelle benannt (wobei die jeweiligen Literaturangaben aufgrund fehlender Seitenangaben unvollständig bleiben und die ursprüngliche Quelle gar nicht genannt wird, sodass es eigentlich "zitiert nach ..." heißen müsste). Ansonsten werden Leserinnen und Leser konsequent im Unklaren darüber gelassen, dass der gesamte Text dieser Seite im Wortlaut der genannten Quelle entspringt. Aus Reichsmark werden Reichsmarken. Aus Just Scheu (https://de.wikipedia.org/wiki/Just_Scheu) wird Justus Scheu. |
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[7.] Gma/Fragment 026 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-09-16 07:20:47 Klgn | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Gma, Hallenberger und Kaps 1991, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 26, Zeilen: 1ff. (komplett) |
Quelle: Hallenberger und Kaps 1991 Seite(n): 18, Zeilen: li.Sp. 6 ff., re.Sp. 13 ff. |
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[Der] Hauptgewinn bei „Doppelt oder nichts“ waren dagegen 160 Reichsmark, die sich, wie Hans-Otto Grünefeldt (ab 1951 Leiter der Unterhaltungsabteilung des Hessischen Rundfunks, später Fernseh-Programmdirektor des HR) berichtet, gleich der erste Kandidat der Sendung erspielte: «Aber als er eine echte Salami dazu bekam, vergaß er fast, die 160,- R-Mark zu kassieren».22 Die Reaktion des Kandidaten war verständlich – 1947 herrschte noch große wirtschaftliche Not, und es gab viele Versorgungsengpässe. Was florierte, war der Schwarzmarkt, und auf dem Frankfurter Schwarzmarkt hätte sich der Kandidat für seinen Gewinn gerade ein Kilogramm Zucker kaufen können.
Bis etwa Mitte der 80er Jahre blieb eine «Gewinn-Schere» zwischen amerikanischen und deutschen Quizsendungen generell erhalten. Danach hat sich das Genre in den USA und in der Bundesrepublik deutlich anders entwickelt. Während in den USA die Spielgewinne in Radio-Quizsendungen rasch enorme Höhen erreichten, blieben sie in der Bundesrepublik relativ niedrig. Ein wesentlicher Grund für diese Differenz lag in der unterschiedlichen Organisation des amerikanischen und des deutschen Rundfunks. Sowohl Radio als auch Fernsehen waren in den USA von Anfang an privatwirtschaftlich organisiert, in der Bundesrepublik waren beide Medien dagegen lange Zeit ausschließlich öffentlich-rechtliche. Dazu wieder Hans-Otto Grünefeldt: «Als in den Jahren 1948/49 harte D-Mark ausgegeben wurden, begnügte man sich beim Hessischen Rundfunk mit dem Wertzuwachs der Gewinne durch die Währungsreform, obwohl die Anregungen nicht verstummten, den Endgewinn auf eine sensationellere Höhe heraufzusetzen. Im Gegenteil, in Frankfurt wie auch in anderen deutschen Funkhäusern machte man sich daran, Quiz-Sendungen zu entwickeln, die auf das Spannungsmoment des sensationellen Geldgewinnes verzichteten. Sie suchten ihren Reiz im fairen Geisteswettkampf von Einzelpersonen oder [Mannschaften, um in einem harmlos lustigen Gesellschaftsspiel die Ratelust der Hörer zu wecken».23] 22 Hätten Sie´s gewusst?: Die Quizsendungen und Game Shows des deutschen Fernsehens / Gerd Hallenberger / Joachim Kaps (Hg.) – Marburg: Jonas Verl., 1991 [23 Hätten Sie´s gewusst?: Die Quizsendungen und Game Shows des deutschen Fernsehens / Gerd Hallenberger / Joachim Kaps (Hg.) – Marburg: Jonas Verl., 1991] |
Der Hauptgewinn bei »Doppelt oder nichts« waren dagegen 160 Reichsmark, die sich, wie Hans-Otto Grünefeldt (ab 1951 Leiter der Unterhaltungsabteilung des Hessischen Rundfunks, später Fernseh-Programmdirektor des HR) berichtet, gleich der erste Kandidat der Sendung erspielte: »Aber als er eine echte Salami dazu bekam, vergaß er fast, die 160,— R-Mark zu kassieren.«18 Die Reaktion des Kandidaten war verständlich — 1947 herrschte noch große wirtschaftliche Not, und es gab viele Versorgungsengpässe. Was florierte, war der Schwarzmarkt, und auf dem Frankfurter Schwarzmarkt hätte sich der Kandidat für seinen Gewinn gerade ein Kilogramm Zucker kaufen können.
Abgesehen von diesem Einzelfall tat sich um 1950 jedoch generell eine »Gewinn-Schere« zwischen amerikanischen und deutschen Quizsendungen auf, die bis etwa Mitte der 80er Jahre erhalten blieb und mitverantwortlich dafür war, daß sich das Genre in den USA und in der Bundesrepublik deutlich anders entwickelt hat, wovon später noch zu reden sein wird. Während in den USA die Spielgewinne in Radio-Quizsendungen rasch enorme Höhen erreichten, blieben sie in der Bundesrepublik relativ niedrig. [...] Ein wesentlicher Grund für diese Differenz ist in der unterschiedlichen Organisation des amerikanischen und des deutschen Rundfunks zu suchen. Sowohl Radio als auch Fernsehen waren in den USA von Anfang an privatwirtschaftlich organisiert, in der Bundesrepublik waren beide Medien dagegen lange Zeit ausschließlich öffentlich-rechtliche. [...] Dazu wieder Hans-Otto Grünefeldt: »Als in den Jahren 1948/49 harte D-Mark ausgegeben wurden, begnügte man sich beim Hessischen Rundfunk mit dem Wertzuwachs der Gewinne durch die Währungsreform, obwohl die Anregungen nicht verstummten, den Endgewinn auf eine sensationellere Höhe heraufzusetzen. Im Gegenteil, in Frankfurt wie auch in anderen deutschen Funkhäusern machte man sich daran, Quiz-Sendungen zu entwickeln, die auf das Spannungsmoment des sensationellen Geldgewinnes verzichteten. Sie suchten ihren Reiz im fairen Geisteswettkampf von Einzelpersonen oder Mannschaften, um in einem harmlos lustigen Gesellschaftsspiel die Ratelust der Hörer zu wecken.«19 18 Hans-Otto Grünefeldt, »Das Quiz lebt nicht vom Geld allein«, in: Fernsehen 7/1957, S. 339-341, S. 339. 19 Ebda., S. 339. |
Nur, wo ein wörtliches Zitat es nötig macht und wo auch schon im Original eine Quellenangabe erfolgte, wird die Quelle benannt (wobei die jeweiligen Literaturangaben aufgrund fehlender Seitenangaben unvollständig bleiben und die ursprüngliche Quelle gar nicht genannt wird, sodass es eigentlich "zitiert nach ..." heißen müsste). Ansonsten werden Leserinnen und Leser konsequent im Unklaren darüber gelassen, dass der gesamte Text dieser Seite fast im Wortlaut der genannten Quelle entspringt. |
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[8.] Gma/Fragment 027 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-09-17 18:06:15 Graf Isolan | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Gma, Hallenberger und Kaps 1991, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 27, Zeilen: 1-18, 19-20, 23-26 |
Quelle: Hallenberger und Kaps 1991 Seite(n): 18, 20-21, Zeilen: 18: re.Sp. 24-31.35-39; 20: re.Sp. 15ff. - 21: li.Sp. 1ff. |
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[«[...] Sie suchten ihren Reiz im fairen Geisteswettkampf von Einzelpersonen oder] Mannschaften, um in einem harmlos lustigen Gesellschaftsspiel die Ratelust der Hörer zu wecken».23
Trotz dieser Selbstbeschränkung in Hinsicht auf die Spielgewinne wurde das neue Genre „Quiz“ ein großer Erfolg im deutschen Hörfunk. Selbst solche, die auf besondere Unterhaltungsreize völlig verzichteten wie etwa «Raten Sie mit», eine Koproduktion des Hessischen Rundfunks und des deutschsprachigen Dienstes der englischen BBC. «Wer fragt, gewinnt» wurde nicht nur im Hörfunk ein großer Erfolg und brachte es auf 300 Folgen, unter dem Titel „Gut gefragt ist halb gewonnen“ lief die Quizreihe ab 1964 auch im Fernsehen, im Vorabendprogramm des ZDF. Noch populärer wurde das ab 1963 ausgestrahlte Radio-Quiz „Allein gegen alle“, das von fast allen bundesdeutschen Sendern übernommen wurde und ebenfalls später ins Fernsehen gelangte. Mit den ersten Auftritten von Rosenthal als Spielleiter in „Wer fragt, gewinnt“ haben wir dann auch das Ende des zweiten Teils der Vorgeschichte des Fernseh-Genres Quiz und Game Show erreicht: Zu diesem Zeitpunkt existierte bereits seit fast eineinhalb Jahren ein regelmäßiges Fernsehprogramm. In den 50ern wanderte das Quiz ins Fernsehen. Es bot Ton und Bild, und allein dadurch wurde es binnen kurzer Zeit wichtiges Leitmedium. In den 60ern wurde „Einer wird gewinnen“ mit Hans-Joachim Kuhlenkampf [sic] ein Riesenerfolg. Nach einer Vorbereitungsphase in den Jahren 1948 bis 1950 und einer Phase der Versuchssendungen in den Jahren 1950 bis 1952 fand der eigentliche Beginn des Fernsehens in der Bundesrepublik am 25.12.1952 statt – seit diesem Zeitpunkt gibt es jeden Tag ein Fernsehprogramm. 23 Hätten Sie´s gewusst?: Die Quizsendungen und Game Shows des deutschen Fernsehens / Gerd Hallenberger / Joachim Kaps (Hg.) – Marburg: Jonas Verl., 1991 |
[Seite 18]
»[...] Sie suchten ihren Reiz im fairen Geisteswettkampf von Einzelpersonen oder Mannschaften, um in einem harmlos lustigen Gesellschaftsspiel die Ratelust der Hörer zu wecken.«19 Trotz dieser Selbstbeschränkung in Hinsicht auf die Spielgewinne wurde das neue Genre »Quiz« ein großer Erfolg im deutschen Hörfunk. Zu diesem Erfolg trugen nicht nur Übernahmen bereits bewährter amerikanischer Sendereihen bei, auch Eigenentwicklungen stießen auf große Resonanz. Selbst solche, die auf besondere Unterhaltungsreize völlig verzichteten wie etwa »Raten Sie mit«, eine Coproduktion des Hessischen Rundfunks und des deutschsprachigen Dienstes der englischen BBC. [Seite 20] »Wer fragt, gewinnt« wurde nicht nur im Hörfunk ein großer Erfolg und brachte es auf 300 Folgen, unter dem Titel »Gut gefragt ist halb gewonnen« lief die Quizreihe ab 1964 auch im Fernsehen, im Vorabendprogramm des ZDF. Noch populärer wurde das ab 1963 ausgestrahlte Radio-Quiz »Allein gegen alle«, das von fast allen bundesdeutschen Sendern übernommen wurde und ebenfalls später ins Fernsehen gelangte - wenn auch nicht von Hans Rosenthal geleitet, sondern von anderen Moderatoren. Mit den ersten Auftritten von Rosenthal als [Seite 21] Spielleiter in »Wer fragt, gewinnt« haben wir dann auch das Ende des zweiten Teils der Vorgeschichte des Fernseh-Genres Quiz und Game Show erreicht: Zu diesem Zeitpunkt existierte bereits seit fast eineinhalb Jahren ein regelmäßiges Fernsehprogramm. Zwar sollte es noch für weitere 10 Jahre weitaus mehr Radio-Hörer als Fernseh-Zuschauer geben, trotzdem wurde das Fernsehen schon vorher »Leitmedium«. Es bot Ton und Bild, und allein dadurch wurde es binnen kurzer Zeit wichtiger Diskussionsgegenstand. Vom Radio zum Fernsehen: Erste Schritte in einem neuen Medium Nach einer Vorbereitungsphase in den Jahren 1948 bis 1950 und einer Phase der Versuchssendungen in den Jahren 1950 bis 1952 fand der eigentliche Beginn des Fernsehens in der Bundesrepublik am 25.12.1952 statt — seit diesem Zeitpunkt gibt es jeden Tag ein Fernsehprogramm. 18 Hans-Otto Grünefeldt, »Das Quiz lebt nicht vom Geld allein«, in: Fernsehen 7/1957, S. 339-341, S. 339. 19 Ebda., S. 339. |
Nur, wo ein wörtliches Zitat es nötig macht und wo auch schon im Original eine Quellenangabe erfolgte, wird die Quelle benannt (wobei die Literaturangabe aufgrund fehlender Seitenangaben unvollständig bleiben und die ursprüngliche Quelle gar nicht genannt wird, sodass es eigentlich "zitiert nach ..." heißen müsste). Ansonsten werden Leserinnen und Leser konsequent im Unklaren darüber gelassen, dass der gesamte Text dieser Seite - bis auf Teile eines Absatzes - im Wortlaut der genannten Quelle entspringt. Aus "Hans-Joachim Kulenkampff" (https://de.wikipedia.org/wiki/Hans-Joachim_Kulenkampff) wird "Hans-Joachim Kuhlenkampf". (Die Schreibweise ist wahrscheinlich der anderen auf dieser Seite benutzten (vgl. Gma/Fragment 027 19) - und ungenannt bleibenden - Quelle Kreiner (2004) geschuldet, wo es auf Seite 5 heißt: "1966 startete “Einer wird gewinnen”, später in ganz Europa ausgestrahlt, mit Hans-Joachim Kuhlenkampf.") |
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[9.] Gma/Fragment 028 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-09-17 06:53:54 Klgn | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Gma, Hallenberger und Kaps 1991, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 28, Zeilen: 1 ff. (komplett) |
Quelle: Hallenberger und Kaps 1991 Seite(n): 21-22, Zeilen: 21: li.Sp. 18 ff. - re.Sp. 13-14, 23 ff. - 22: li.Sp. 1-7 |
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Ein „Massenmedium“, wie im Gegensatz das Radio, war das Fernsehen damals nicht. Zum Programmstart im Dezember 1952 gab es in der Bundesrepublik gerade 1.000 Fernsehgeräte, zum Jahresende waren es 3.657 – mehr als 40 % davon, nämlich 1.632, gehörten Gastwirten24, die sich von dem neuen Medium Umsatzsteigerungen erhofften. „Fernsehen“ war daher auch weniger ein privates als ein öffentliches Vergnügen. Den ersten Kontakt mit diesem neuen technischen Wunder hatten die meisten Bundesbürger in Gaststätten oder Sälen, wo ein solches Gerät aufgestellt war, oder auf der Straße, vor den Schaufenstern von Elektrogeschäften, die mit Hilfe eines eingeschalteten Apparats für ihr Angebot werben wollten. Und selbst die wenigen, die schon in den Anfangsjahren ein Fernsehgerät in ihrer Wohnung stehen hatten, blieben selten allein - dafür sorgten ihre Nachbarn, die auch einmal sehen wollten, was der „Zauberspiegel“ zu bieten hatte.
Nachdem die Programmsparte Quiz/Game Show, erst wenige Jahre zuvor aus den USA importiert, schon im bundesdeutschen Hörfunk ihre Attraktivität bewiesen hatte, hielt sie nach kurzer Zeit Einzug in das Fernsehprogramm. Als eigenständige Sendeform, also nicht bloß als ein Element eines „Bunten Abends“, feierte sie am 15.2.1953 Premiere. Es handelte sich dabei um eine Produktion, die nach heutigen Maßstäben als „Game Show“ bezeichnet würde, eine etwas ungewöhnliche Inszenierung namens „Erzähler-Stafette“. Da von dieser Sendung keine Aufzeichnung existiert, soll an dieser Stelle eine zeitgenössische Beschreibung zitiert werden: „Drei namhafte Schriftsteller, Walther von Hollander, Edgar Kahn und Hans Rehfisch, werden sich am Sonntag, 15. Februar, zum Stegreiferzählen im Hamburger Fernsehstudio zusammensetzen. Aus einer Schatulle wählen sie ein Thema. Der erste beginnt, eine Geschichte darüber zu erzählen; nach genau zwei Minuten unterbricht ihn ein Gong. Nun fängt der zweite an, über sein Thema zu [sprechen, nach wieder zwei Minuten der dritte, und dann geht es in der gleichen Weise von vorn los“.25] 24 Hätten Sie´s gewusst?: Die Quizsendungen und Game Shows des deutschen Fernsehens / Gerd Hallenberger / Joachim Kaps (Hg.) – Marburg: Jonas Verl., 1991 [25 Hätten Sie´s gewusst?: Die Quizsendungen und Game Shows des deutschen Fernsehens / Gerd Hallenberger / Joachim Kaps (Hg.) – Marburg: Jonas Verl., 1991] |
[Seite 21]
Ein »Massenmedium« war das Fernsehen damals nicht, im Gegenteil, es war eine ausgesprochen exklusive Neuheit. Ein echtes »Massenmedium« war damals allenfalls das Radio. Zum Programmstart im Dezember 1952 gab es in der Bundesrepublik gerade 1000 Fernsehgeräte, zum Jahresende waren es 3657 — mehr als 40 % davon, mämlich [sic] 1632, gehörten Gastwirten25, die sich von dem neuen Medium Umsatzsteigerungen erhofften. »Fernsehen« war daher auch weniger ein privates als ein öffentliches Vergnügen. Den ersten Kontakt mit diesem neuen technischen Wunder hatten die meisten Bundesbürger in Gaststätten oder Sälen, wo ein solches Gerät aufgestellt war, oder auf der Straße, vor den Schaufenstern von Elektrogeschäften, die mit Hilfe eines eingeschalteten Apparats für ihr Angebot werben wollten. Und selbst die wenigen, die schon in den Anfangsjahren ein Fernsehgerät in ihrer Wohnung stehen hatten, blieben selten allein — dafür sorgten ihre Nachbarn, die auch einmal sehen wollten, was der »Zauberspiegel« (so überschrieb die Programmzeitschrift HörZu zeitweise ihre Vorschau) zu bieten hatte. [...] Nachdem die Programmsparte Quiz/Game Show, erst wenige Jahre zuvor aus den USA importiert, schon im bundesdeutschen Hörfunk ihre Attraktivität bewiesen hatte, hielt sie nach kurzer Zeit Einzug in das Fernsehprogramm. Als eigenständige Sendeform, also nicht bloß als ein Element eines »Bunten Abends«, feierte sie am 15.2.1953 Premiere. Es handelte sich dabei um eine Produktion, die nach heutigen Maßstäben als »Game Show« bezeichnet würde, eine etwas ungewöhnliche Inszenierung namens »Erzähler-Staffette«. Da von dieser Sendung keine Aufzeichnung existiert, soll an dieser Stelle eine zeitgenössische Beschreibung zitiert werden: »Drei namhafte Schriftsteller, Walther von Holländer, Edgar Kahn und Hans Rehfisch, werden sich am Sonntag, 15. Februar, zum Stegreiferzählen im Hamburger Fernsehstudio zusammensetzen. [Seite 22] Aus einer Schatulle wählen sie ein Thema. Der erste beginnt, eine Geschichte darüber zu erzählen; nach genau zwei Minuten unterbricht ihn ein Gong. Nun fängt der zweite an, über sein Thema zu sprechen, nach wieder zwei Minuten der dritte, und dann geht es in der gleichen Weise von vorn los.«26 25 Alle Zahlenangaben nach: ARD-Pressedienst 48/ 1988, S. V/3f, aus: Wilhelm Keller, Hundert Jahre Fernsehen, Berlin/Offenbach 1983. 26 Die Ansage 111 (1953), S. 6. |
Nur, wo die Wiedergabe statistischer Daten oder ein wörtliches Zitat es nötig machen und wo auch schon im Original Quellenangabe erfolgten, wird die Quelle benannt (wobei die Literaturangaben aufgrund fehlender Seitenangaben unvollständig bleiben und die ursprünglichen Quellen gar nicht genannt werden, sodass es eigentlich "zitiert nach ..." heißen müsste). Ansonsten werden Leserinnen und Leser konsequent im Unklaren darüber gelassen, dass der gesamte Text dieser Seite fast im Wortlaut der genannten Quelle entspringt. |
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[10.] Gma/Fragment 029 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-09-17 06:59:24 Klgn | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Gma, Hallenberger und Kaps 1991, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 29, Zeilen: 1 ff. (komplett) |
Quelle: Hallenberger und Kaps 1991 Seite(n): 22, Zeilen: li.Sp. 4 ff. |
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[„[...] Nun fängt der zweite an, über sein Thema zu] sprechen, nach wieder zwei Minuten der dritte, und dann geht es in der gleichen Weise von vorn los“.25
Wenige Tage später, nämlich am 18.2.1953, folgte das erste echte „Quiz“, die von Franz Thomale geleitete Sendung „Kennst Du Europa?“. Diese beiden Produktionen blieben 1953 nicht die einzigen Quizsendungen und Game Shows des Fernsehens, es wurden noch verschiedene andere gezeigt. Darunter waren sowohl kürzere Formen wie „Hell und schnell“ als auch abendfüllende wie „Er oder Sie“ – ein Wettkampf zwischen Männern und Frauen, der in Form von Rate- und Geschicklichkeitsspielen ausgetragen wurde; geleitet wurden sie teils von weitgehend unbekannten Moderatoren wie Hans-Peter Rieschel oder Franz Thomale, teils aber auch schon von Moderatoren, die aus dem Hörfunk bekannt waren. Die Rede ist hier vor allem von Hans-Joachim Kulenkampff, der 1953 nicht nur in dem „kleinen“ Quiz „Wo blieb deine Schulweisheit?“ auf deutschen Fernsehschirmen zu sehen war, sondern auch in der „großen“ Produktion „Wer gegen wen?“, einer Übernahme aus dem Hörfunk. Während die Radio-Version jedoch nur ein Wettkampf zwischen hessischen Städten war, traten im Fernsehen Städte aus der ganzen Bundesrepublik gegeneinander an. Eine weitere, ab 1955 ausgetragene Spielrunde, wurde dann sogar international besetzt. Die Fernseh-Premiere von „Wer gegen wen?“ fand im September 1953 während der „Großen Deutschen Rundfunk-, Phono- und Fernsehausstellung“ in Düsseldorf statt, die die Bundesbürger vom hohen Standard der Fernsehgeräteproduktion und des Fernsehprogramms überzeugen sollte. Bei dieser Veranstaltung feierte auch Peter Frankenfeld seinen ersten großen Fernseherfolg – mit dem täglich ausgestrahlten Talentwettbewerb „Wer will, der kann“. Es war wohl für alle Beteiligten keine große Überraschung, dass die Sendungen ihren Titel Lügen straften. Es wollten zwar viele auf die Bühne, das Können reichte bei den meisten aber nicht sehr weit. Der einzige, der sowohl wollte als auch konnte, war Frankenfeld selbst, und mit seinen [Auftritten in Düsseldorf brachte er sich nachdrücklich als kommender Spitzen-Unterhalter ins Gespräch.] 25 Hätten Sie´s gewusst?: Die Quizsendungen und Game Shows des deutschen Fernsehens / Gerd Hallenberger / Joachim Kaps (Hg.) – Marburg: Jonas Verl., 1991 |
[»] [...] Nun fängt der zweite an, über sein Thema zu sprechen, nach wieder zwei Minuten der dritte, und dann geht es in der gleichen Weise von vorn los.«26
Wenige Tage später, nämlich am 18.2.1953, folgte das erste echte »Quiz«, die von Franz Thomale geleitete Sendung »Kennst Du Europa?«, laut Ankündigung ein »Fröhliches Raten mit jungen Menschen«. Diese beiden Produktionen blieben 1953 nicht die einzigen Quizsendungen und Game Shows des Fernsehens, es wurden noch verschiedene andere gezeigt. Darunter waren sowohl kürzere Formen wie »Hell und schnell« als auch abendfüllende wie »Er oder Sie«; geleitet wurden sie teils von weitgehend unbekannten Moderatoren wie Hans-Peter Rieschel oder Franz Thomale, teils aber auch schon von Moderatoren, die aus dem Hörfunk bekannt waren. Die Rede ist hier vor allem von Hans-Joachim Kulenkampff, der 1953 nicht nur in dem »kleinen« Quiz »Wo blieb deine Schulweisheit?« auf deutschen Fernsehschirmen zu sehen war, sondern auch in der »großen« Produktion »Wer gegen wen?«, einer Übernahme aus dem Hörfunk. Während die Radio-Version jedoch nur ein Wettkampf zwischen hessischen Städten war, traten im Fernsehen Städte aus der ganzen Bundesrepublik gegeneinander an. Eine weitere, ab 1955 ausgetragene Spielrunde, wurde dann sogar international besetzt. Die Fernseh-Premiere von »Wer gegen wen?« fand im September 1953 während der »Großen Deutschen Rundfunk-, Phono- und Fernsehausstellung« in Düsseldorf statt, die die Bundesbürger vom hohen Standard der Fernsehgeräteproduktion und des Fernsehprogramms überzeugen sollte. Bei dieser Veranstaltung feierte auch Peter Frankenfeld seinen ersten großen Fernseherfolg — mit dem täglich ausgestrahlten Talentwettbewerb »Wer will, der kann«. Es war wohl für alle Beteiligten keine große Überraschung, daß die Sendungen ihren Titel Lügen straften. Es wollten zwar viele auf die Bühne, das Können reichte bei den meisten aber nicht sehr weit. Der einzige, der sowohl wollte als auch konnte, war Frankenfeld selbst, und mit seinen Auftritten in Düsseldorf brachte er sich nachdrücklich als kommender Spitzen-Unterhalter ins Gespräch. 26 Die Ansage 111 (1953), S. 6. |
Nur, wo ein wörtliches Zitat es nötig macht und wo auch schon im Original eine Quellenangabe erfolgte, wird die Quelle benannt (wobei die Literaturangabe aufgrund fehlender Seitenangaben unvollständig bleibt und die ursprüngliche Quelle gar nicht genannt wird, sodass es eigentlich "zitiert nach ..." heißen müsste). Ansonsten werden Leserinnen und Leser konsequent im Unklaren darüber gelassen, dass der gesamte Text dieser Seite fast im Wortlaut der genannten Quelle entspringt. |
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[11.] Gma/Fragment 030 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-09-17 16:19:58 Graf Isolan | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Gma, Hallenberger und Kaps 1991, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 30, Zeilen: 1 ff. (komplett) |
Quelle: Hallenberger und Kaps 1991 Seite(n): 22-23, Zeilen: 22: li.Sp. 48-49 - re.Sp. 1 ff. - 23: li.Sp. 1-9, 17ff. - re.Sp. 1-5, 12 ff. |
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[Der einzige, der sowohl wollte als auch konnte, war Frankenfeld selbst, und mit seinen] Auftritten in Düsseldorf brachte er sich nachdrücklich als kommender Spitzen-Unterhalter ins Gespräch.
Eine Produktion ragt aus dem Quiz- und Game-Show-Angebot des Jahres 1953 besonders heraus, „Ich seh' etwas, was du nicht siehst“: Obwohl sie keine große Bühnenveranstaltung war, erwies sie sich als enormer Zuschauererfolg und stellte mit der ersten Folge sogar einen Rekord auf, der wahrscheinlich nie gebrochen werden kann. Zur Auftaktsendung schickten 11.540 Zuschauer Lösungen ein, obwohl es zu diesem Zeitpunkt überhaupt nur 7.000 Fernsehteilnehmer gab. „Ich seh' etwas, was du nicht siehst“ basierte auf einer Idee des Regisseurs Ruprecht Essberger und wurde von der Berliner Journalistin Dagmar Späth geleitet. Originell war an diesem Ratespiel vor allem der Grundgedanke, nicht bloß Hörfunk mit Bildern machen zu wollen, was noch einige Jahre der übliche Weg war, Quizsendungen und Game Shows zu gestalten. Der Grund dafür ist nahe liegend: Das Fernsehen erreichte wenige, das Radio viele; folglich empfanden viele Programmacher das Fernsehen als eine Unterabteilung des Hörfunks. „Ich seh' etwas, was du nicht siehst“ bot dagegen ein fernsehspezifisches Konzept – es gab keine Kandidaten im Studio, Kandidaten waren potentiell alle Fernsehzuschauer daheim. Ihnen wurden keine Fragen gestellt, sie hatten «optische Rätsel» zu lösen; die Spielaufgaben waren in den Fernsehbildern versteckt. Es galt immer, sich Details zu merken, um welches Detail es ging, wurde aber erst im Nachhinein gesagt. So wurde beispielsweise ein Musiktitel präsentiert und anschließend gefragt, wie viele Pedale die dabei gespielte Harfe hatte. Oder es wurde eine Pantomime gezeigt, auf die dann die Frage folgte, ob der Schauspieler dabei einen Schlüssel in die linke oder rechte Jackentasche gesteckt hatte. Dazu eine zeitgenössische Stimme: «Die Sendung war vollendet fernsehgemäß aufgebaut und ganz auf die gute Beobachtungsgabe abgestellt. Sie war erkennbar sorgsam vorbereitet und genau durchdacht, einschließlich der geschmackvollen Dekorationen, der glücklich zusammengestellten [Mitwirkenden und der höchst ansprechenden Gesprächsführung der Gastgeberin Dagmar Späth. [...]»26 26 Hätten Sie´s gewusst?: Die Quizsendungen und Game Shows des deutschen Fernsehens / Gerd Hallenberger / Joachim Kaps (Hg.) – Marburg: Jonas Verl., 1991] |
[Seite 22]
Der einzige, der sowohl wollte als auch konnte, war Frankenfeld selbst, und mit seinen Auftritten in Düsseldorf brachte er sich nachdrücklich als kommender Spitzen-Unterhalter ins Gespräch. Eine Produktion ragt aus dem Quiz- und Game-Show-Angebot des Jahres 1953 besonders heraus, »Ich seh’ etwas, was du nicht siehst«: Obwohl sie keine große Bühnenveranstaltung war, erwies sie sich als enormer Zuschauererfolg und stellte mit der ersten Folge sogar einen Rekord auf, der wahrscheinlich nie gebrochen werden kann. Zur Auftaktsendung schickten 11540 Zuschauer Lösungen ein, obwohl es zu diesem Zeitpunkt überhaupt nur 7 000 Fernsehteilnehmer gab. »Ich seh’ etwas, was du nicht siehst« basierte auf einer Idee des Regisseurs Ruprecht Essberger und wurde von der Berliner Journalistin Dagmar Späth geleitet, die wenige Jahre später bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. [Seite 23] Originell war an diesem Ratespiel vor allem der Grundgedanke, nicht bloß Hörfunk mit Bildern machen zu wollen, was noch einige Jahre der übliche Weg war, Quizsendungen und Game Shows zu gestalten. Der Grund dafür ist naheliegend: Das Fernsehen erreichte wenige, das Radio viele; folglich empfanden viele Programmacher das Fernsehen als eine Unterabteilung des Hörfunks. [...] »Ich seh’ etwas, was du nicht siehst« bot dagegen ein fernsehspezifisches Konzept — es gab keine Kandidaten im Studio, Kandidaten waren potentiell alle Fernsehzuschauer daheim. Ihnen wurden keine Fragen gestellt, sie hatten »optische Rätsel« zu lösen; die Spielaufgaben waren in den Fernsehbildern versteckt. Es galt immer, sich Details zu merken, um welches Detail es ging, wurde aber erst im nachhinein gesagt. So wurde beispielsweise ein Musiktitel präsentiert und anschließend gefragt, wieviele Pedale die dabei gespielte Harfe hatte. Oder es wurde eine Pantomime gezeigt, auf die dann die Frage folgte, ob der Schauspieler dabei einen Schlüssel in die linke oder rechte Jackentasche gesteckt hatte. [...] Dazu eine zeitgenössische Stimme: »Die Sendung war vollendet fernsehgemäß aufgebaut und ganz auf die gute Beobachtungsgabe abgestellt. Sie war erkennbar sorgsam vorbereitet und genau durchdacht, einschließlich der geschmackvollen Dekorationen, der glücklich zusammengestellten Mitwirkenden und der höchst ansprechenden Gesprächsführung der >Gastgeberin< Dagmar Späth. [...]«28 28 »Gelungenes Ratespiel«, in: Fernsehen 11/12/ 1953, S. 683. |
Nur, wo ein wörtliches Zitat es nötig macht und wo auch schon im Original eine Quellenangabe erfolgte, wird die Quelle benannt (wobei die Literaturangabe aufgrund fehlender Seitenangaben unvollständig bleibt und die ursprüngliche Quelle gar nicht genannt wird, sodass es eigentlich "zitiert nach ..." heißen müsste). Ansonsten werden Leserinnen und Leser konsequent im Unklaren darüber gelassen, dass der gesamte Text dieser Seite im Wortlaut der genannten Quelle entspringt. |
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[12.] Gma/Fragment 031 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2016-09-17 16:34:04 Graf Isolan | Fragment, Gma, Hallenberger und Kaps 1991, KeinPlagiat, SMWFragment, Schutzlevel, ZuSichten |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 31, Zeilen: 1-6 |
Quelle: Hallenberger und Kaps 1991 Seite(n): 23, Zeilen: re.Sp. 12 ff. |
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[«[...] Sie war erkennbar sorgsam vorbereitet und genau durchdacht, einschließlich der geschmackvollen Dekorationen, der glücklich zusammengestellten] Mitwirkenden und der höchst ansprechenden Gesprächsführung der Gastgeberin Dagmar Späth. Die Sendung ist ein Erfolg von Ruprecht Essberger, der stets sauber und wohlüberlegt gestaltet; er und Frau Späth haben offenbar genau die Wünsche der Zuschauer getroffen. Diese Sendung war beste Unterhaltung, reizend dargeboten, anregend dem Inhalt nach und psychologisch klug aufgebaut.»26
26 Hätten Sie´s gewusst?: Die Quizsendungen und Game Shows des deutschen Fernsehens / Gerd Hallenberger / Joachim Kaps (Hg.) – Marburg: Jonas Verl., 1991 |
Dazu eine zeitgenössische Stimme: »Die Sendung war vollendet fernsehgemäß aufgebaut und ganz auf die gute Beobachtungsgabe abgestellt. Sie war erkennbar sorgsam vorbereitet und genau durchdacht, einschließlich der geschmackvollen Dekorationen, der glücklich zusammengestellten Mitwirkenden und der höchst ansprechenden Gesprächsführung der >Gastgeberin< Dagmar Späth. Die Sendung ist ein Erfolg von Ruprecht Essberger, der stets sauber und wohlüberlegt gestaltet; er und Frau Späth haben offenbar genau die Wünsche der Zuschauer getroffen. Diese Sendung war beste Unterhaltung, reizend dargeboten, anregend dem Inhalt nach und psychologisch klug aufgebaut.«28
28 »Gelungenes Ratespiel«, in: Fernsehen 11/12/ 1953, S. 683. |
Nur, wo ein wörtliches Zitat es nötig macht und wo auch schon im Original eine Quellenangabe erfolgte, wird die Quelle benannt (wobei die Literaturangabe aufgrund fehlender Seitenangaben unvollständig bleibt und die ursprüngliche Quelle gar nicht genannt wird, sodass es eigentlich "zitiert nach ..." heißen müsste). |
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