Angaben zur Quelle [Bearbeiten]
Autor | R. Iten, M. Peter, S. Menegale, M. Blum, R. Walz |
Titel | Auswirkungen von Umweltschutzmassnahmen auf BIP, Beschäftigung und Unternehmen. Schlussbericht. |
Herausgeber | Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft |
Ort | Bern |
Verlag | [Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft] |
Jahr | 2004 |
URL | http://www.infras.ch/downloadpdf.php?filename=b_1419_SB_300604.pdf |
Literaturverz. |
ja |
Fußnoten | ja |
Fragmente | 18 |
[1.] Psc/Fragment 058 09 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2012-06-27 19:27:23 Hindemith | Fragment, Gesichtet, INFRAS ISI 2004, Psc, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 58, Zeilen: 9-23, 25 |
Quelle: INFRAS ISI 2004 Seite(n): 94, Zeilen: 3-18 |
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I. Neoklassische Innovationsökonomik
In der neoklassisch geprägten ökonomischen Theorie gibt es zwei unterschiedliche Erklärungsansätze für die Ursachen technischen Wandels. Im ersten Ansatz wird technischer Wandel als autonom (exogen) und mithin als nicht beeinflussbar betrachtet. Der Grundgedanke des autonomen technischen Wandels geht zurück auf Robert Solow115. Demnach ergibt sich der autonome Produktivitätsfortschritt als Residualgröße, und zwar als Abweichung der Wachstumsrate des Sozialproduktes von den Wachstumsraten der Produktionsfaktoren Kapital und Arbeit. In ökonomischen Modellen wird dieser autonome technische Wandel in der Regel durch eine Konstante oder einen Zeittrend abgebildet. In ähnlicher Weise lassen sich auch auf sektoraler oder Produkt-Ebene Produktivitätsveränderungen (z.B. Energieeinsatz pro Tonne Stahl) im Zeitverlauf darstellen. Technischer Wandel vollzieht sich dabei kontinuierlich, nicht sprunghaft. Demgegenüber lässt sich die Grundidee des induzierten technischen Wandels in der neoklassischen Theorie ursprünglich auf John Hicks zurückverfolgen116. Induzierter technischer Fortschritt resultiert nach diesem Ansatz aus drei Quellen117:
115 Solow, Quaterly [sic!] Journal of Economics, 1956, 71 ff. 116 Hicks, The theory of wages. 117 Vgl. hierzu bereits Schumacher, Konzeptionen ausbildungs- und forschungsinduzierten technischen Fortschritts, 5 ff. |
3.2.1.1 Neoklassische Innovations- und Umweltökonomik
In der neoklassisch geprägten ökonomischen Theorie gibt es zwei unterschiedliche Erklärungsansätze für die Ursachen technischen Wandels. Im ersten Ansatz wird technischer Wandel als autonom (exogen) betrachtet, der wie „Manna vom Himmel“ fällt. Der Grundgedanke des autonomen technischen Wandels geht zurück auf Solow (1956). Demnach ergibt sich der autonome Produktivitätsfortschritt als Residualgrösse, und zwar als Abweichung der Wachstumsrate des Sozialproduktes von den Wachstumsraten der Produktionsfaktoren Kapital und Arbeit. In ökonomischen Modellen wird dieser autonome technische Wandel in der Regel durch eine Konstante oder einen Zeittrend abgebildet. In ähnlicher Weise lassen sich auch auf sektoraler oder Produkt-Ebene Produktivitätsveränderungen (z.B. Energieeinsatz pro t Stahl) im Zeitverlauf darstellen. Technischer Wandel vollzieht sich dabei kontinuierlich, nicht sprunghaft. Die Grundidee des induzierten technischen Wandels lässt sich in der neoklassischen Theorie ursprünglich auf Hicks (1932) zurückverfolgen. Entscheidend in diesem Ansatz sind Veränderungen in den relativen Preisen der Produktionsfaktoren. |
Weitgehend wörtlich übereinstimmend, ohne dass es kenntlich gemacht wurde. Zum Schluss löst sich Psc etwas von der ungenannt bleibenden Quelle, nur um nach einem eingeschobenen Satz wieder zur wörtlichen Übernahme überzugehen. Das nächste Fragment liefert dann den nahtlosen Anschluss im Originaltext. |
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[2.] Psc/Fragment 058 29 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2012-07-13 16:53:03 Hindemith | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, INFRAS ISI 2004, Psc, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 58, Zeilen: 29-33 |
Quelle: INFRAS ISI 2004 Seite(n): 94, Zeilen: 19-23 |
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Danach bewirkt z.B. ein Anstieg der Lohnkosten relativ zu den anderen Faktorkosten, dass Innovationen in Richtung arbeitssparender Technologien verstärkt werden118. Bei diesem arbeitssparenden technischen Wandel wird Arbeit durch Kapital ersetzt, technisch effizientere Produktionsverfahren werden installiert, und die Effizienz des Kapitalstocks wird erhöht.
118 Iten/Peter/Walz/Menegale, Auswirkungen des Umweltschutzes, 87. |
Danach bewirkt z.B. ein Anstieg der Lohnkosten relativ zu den anderen Faktorkosten, dass die Innovationen in Richtung arbeitssparender Technologien verstärkt werden. Bei diesem arbeitssparenden technischen Wandel wird Arbeit durch Kapital ersetzt, technisch effizientere Produktionsverfahren werden installiert, und die Effizienz des Kapitalstocks wird erhöht. |
Wörtliche Übereinstimmung des gesamten Absatzes auch über den Punkt hinaus, an dem die Quelle angegeben wird. Schon vorher ist nichts als Zitat gekennzeichnet worden. (Bei der Quellenangabe fehlt übrigens einer der Autoren.) |
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[3.] Psc/Fragment 059 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2012-07-15 12:58:11 Hotznplotz | Fragment, Gesichtet, INFRAS ISI 2004, Psc, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 59, Zeilen: 1-8 |
Quelle: INFRAS ISI 2004 Seite(n): 94, Zeilen: 23-30 |
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Übertragen auf die Energiepolitik bedeutet die Theorie des induzierten technischen Wandels, dass eine Verteuerung beispielsweise umweltbelastender Aktivitäten oder des Inputs natürlicher Ressourcen zu Innovationen führt. Andere Arbeiten generalisieren dieses Modell durch den Einbezug von Regulierungsstandards119. Danach können auch nicht-preisbezogene Beschränkungen im Rahmen der induzierten Innovationshypothese analysiert werden, wenn die von ihnen ausgehenden Wirkungen als Veränderungen von Schattenpreisen oder impliziten Preisen interpretiert werden können120.
[119 Newell/Jaffe/Stavins, Quaterly [sic!] Journal of Economics 1999, 941 ff. |
Übertragen auf die Umweltpolitik bedeutet die Theorie des induzierten technischen Wandel, dass eine Verteuerung der umweltbelastenden Aktivitäten oder des Inputs natürlicher Ressourcen zu Umweltinnovationen führt. Newell et al. (1999) generalisierten dieses Modell durch den Einbezug von Regulierungsstandards. Danach können auch nicht-preisbezogene Beschränkungen im Rahmen der induzierten Innovationshypothese analysiert werden, wenn die von ihnen ausgehenden Wirkungen als Veränderungen von Schattenpreisen oder impliziten Preisen interpretiert werden können. |
Aus "Umweltpolitik" wird - dem Thema der Dissertation angepasst - "Energiepolitik". Weitgehend wörtliche und ungekennzeichnete Übereinstimmung mit einer hier ungenannt bleibenden (aber oben schon benutzten) Quelle. Trotz Nennung zweier weiterer Quellen bleibt dem Leser im Falle des zweiten Satzes verborgen, dass er darüber hinaus wortwörtlich mit der Formulierung aus einem dritten Werk übereinstimmt. |
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[4.] Psc/Fragment 060 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2012-06-27 19:27:11 Hindemith | Fragment, Gesichtet, INFRAS ISI 2004, Psc, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 60, Zeilen: 1-12 |
Quelle: INFRAS ISI 2004 Seite(n): 94, Zeilen: 31-41 |
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Kenneth Arrow bezieht erstmals Lerneffekte in die Analyse des Wirtschaftswachstums mit ein122. Lerneffekte in der Produktion bewirken z.B., dass der benötigte Arbeitseinsatz pro Kapitaleinheit mit neuen Kapitaljahrgängen abnimmt bzw. die Kapitalintensität der Produktion steigt (sog. Vintage-Approach des induzierten technischen Fortschritts). Investitionen erhöhen demnach nicht nur die gegenwärtige Produktionskapazität, sondern gleichzeitig auch die zukünftige Produktivität, da sie neues technologisches Wissen erzeugen. In Modellen wird diese Art von technologischem Wandel beispielsweise dadurch abgebildet, dass die spezifischen Kosten einer Technologie als Funktion der kumulierten Kapazitäten dargestellt werden, wobei die spezifischen Kosten geringer sind, je mehr Kapazität bereits installiert ist. Die kumulierte Kapazität steht dabei stellvertretend für das Wissen, das bei der Produktion (learning-by-doing) und der Anwendung (learning-by-using) entsteht123.
122 Arrow, in: NBER (Hrsg.), The rate and direction of inventive activity, 609 ff. 123 Löschel, Ecological Economics 2002, 105 ff. |
Arrow (1962) bezieht erstmals Lerneffekte in die Analyse des Wachstums des Sozialprodukts mit ein. Lerneffekte in der Produktion bewirken z.B., dass der benötigte Arbeitseinsatz pro Kapitaleinheit mit neuen Kapitaljahrgängen abnimmt. Investitionen erhöhen demnach nicht nur die gegenwärtige Produktionskapazität, sondern gleichzeitig auch die zukünftige Produktivität, da sie neues technologisches Wissen erzeugen. In Modellen wird diese Art von technologischem Wandel beispielsweise dadurch abgebildet, dass die spezifischen Kosten einer Technologie als Funktion der kumulierten Kapazitäten dargestellt werden, wobei die spezifischen Kosten geringer sind, je mehr Kapazität bereits installiert ist. Die kumulierte Kapazität steht dabei stellvertretend für das Wissen, das bei der Produktion (learning-by-doing) und der Anwendung (learning-by-using) entsteht (vgl. Löschel 2002). |
Nichts wurde als Zitat gekennzeichnet, die eigentliche Quelle bleibt ungenannt. |
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[5.] Psc/Fragment 061 08 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2012-07-15 11:36:08 Hotznplotz | Fragment, Gesichtet, INFRAS ISI 2004, Psc, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 61, Zeilen: 8-13 |
Quelle: INFRAS ISI 2004 Seite(n): 95, Zeilen: 1-6 |
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Endogener technischer Wandel ist in Modellen der »Neuen Wachstumstheorie« explizit das Ergebnis öffentlicher und vor allem privater Investitionstätigkeiten in F&E126. In diesen Modellen kommen Investitionen in F&E nicht nur dem investierenden Unternehmen zugute, sondern erhöhen auch die Produktivität bzw. Produktqualität anderer Unternehmen. Durch diese sog. Spillovers ist langfristiges ökonomisches Wachstum überhaupt erst möglich.
[126 Lucas, Journal of Monetary Economics 1988, 3 ff.; Römer, Journal of Political Economy 1990, 71 ff.] |
Endogener technischer Wandel ist in Modellen der „Neuen Wachstumstheorie“ explizit das Ergebnis öffentlicher und vor allem privater Investitionstätigkeiten in FuE (Lucas 1988, Romer 1990). In diesen Modellen kommen Investitionen in FuE nicht nur dem investierenden Unternehmen zugute, sondern erhöhen auch die Produktivität bzw. Produktqualität anderer Unternehmen. Durch diese so genannten Spill-overs ist langfristiges ökonomisches Wachstum überhaupt erst möglich. |
wortwörtliche Übereinstimmungen ohne Kennzeichnung und ohne Hinweis auf die originale Quelle. |
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[6.] Psc/Fragment 061 29 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2012-07-15 11:37:29 Hotznplotz | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, INFRAS ISI 2004, Psc, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 61, Zeilen: 29-37 |
Quelle: INFRAS ISI 2004 Seite(n): 95, Zeilen: 7-16 |
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Zu den zentralen Annahmen der skizzierten (weitgehend neoklassischen) Innovationsmodelle zählt, dass die Entscheidungsträger vollkommen rational handeln (homo oeconomicus): Innovationsentscheidungen werden nach Abwägen von Kosten und Nutzen, die jeweils - im Sinne von Erwartungswerten - vollständig voraussehbar sind so getroffen, dass der Gewinn maximiert wird. Gerade bei Innovationen, die ja per se unvorhersehbare Ereignisse charakterisieren, sind diese Annahmen allerdings zu hinterfragen128.
Festzuhalten ist, dass modernere Ansätze technischen Wandel als Ergebnis ökonomischer Aktivitäten sehen, die wiederum mit dem Einsatz von Ressourcen ver[bunden sind.] [128 Iten/Peter/Walz/Menegale, Auswirkungen des Umweltschutzes, 88.] |
Zu den zentralen Annahmen der beschriebenen, weitgehend neoklassischen Innovationsmodelle zählt, dass die Entscheidungsträger vollkommen rational handeln (homo oeconomicus): Innovationsentscheidungen werden nach Abwägen von Kosten und Nutzen, die jeweils – im Sinne von Erwartungswerten – vollständig voraussehbar sind so getroffen, dass der Gewinn maximiert wird. Gerade bei Innovationen, die ja per se unvorhersehbare Ereignisse charakterisieren, sind diese Annahmen allerdings zu hinterfragen.
Festzuhalten ist, dass modernere Ansätze technischen Wandel als Ergebnis ökonomischer Aktivitäten sehen, die wiederum mit dem Einsatz von Ressourcen verbunden sind. |
Ungekennzeichnete weitgehend wörtliche Übernahme vor und hinter der Quellenangabe. |
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[7.] Psc/Fragment 062 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2012-06-29 12:38:54 Hindemith | Fragment, Gesichtet, INFRAS ISI 2004, Psc, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 62, Zeilen: 1-33 |
Quelle: INFRAS ISI 2004 Seite(n): 95-96, Zeilen: S.95,16ff. - S.96, 1ff. |
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Dieser endogene/induzierte technische Wandel wird bspw. durch private und öffentliche Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen, Ausbildung, Lerneffekte, Spillover-Effekte oder durch Preisänderungen hervorgerufen. Die unterschiedlichen Erklärungsansätze der Neuen Wachstumstheorie haben letztendlich auch unterschiedliche Implikationen für die Politik. Während sich exogener technischer Wandel naturgemäß nicht durch Politikmaßnahmen beeinflussen lässt, können bei endogenem technischem Wandel zielgerichtete Politikmaßnahmen durchaus sinnvoll sein (z.B. F&E-Maßnahmen, Förderung von Spillovers etc.).
Aus der ökonomischen Hypothese von induzierten Innovationen werden auch Schlussfolgerungen für die Innovationswirkungen unterschiedlicher Politikinstrumente ableitet. Entscheidend für die Innovationswirkung ist, dass von den Instrumenten ein kontinuierlicher finanzieller Anreiz ausgeht: »Die umfassendsten Wirkungen auf den umwelttechnischen Fortschritt gehen von Abgaben und handelbaren Emissionsrechten aus, denn die Kostenbelastung auf die verbleibenden Restemissionen verursacht einen permanenten Anreiz, nach weitergehenden Möglichkeiten der Emissionsminderung zu suchen. Hierdurch werden nicht nur kostensenkende, sondern auch emissionsmindernde Entsorgungstechniken sowie integrierte umweltfreundliche Produktionsverfahren angeregt«119. Demgegenüber wird der Einsatz des Ordnungsrechts aus ökonomischer Sicht überwiegend als wenig innovationsfreundlich eingestuft. Zwar bestehe ein Anreiz, die vorgeschriebenen Grenzwerte mittels kostensenkender Innovationen kostengünstiger einzuhalten, jedoch fehlen Anreize, mehr für den Umweltschutz zu tun als vorgeschrieben, da für die verbleibenden (zulässigen) Restbelastungen keinerlei Kosten entstehen130. Ein Anreiz für weitergehende Innovationen ist zwar auch bei den Herstellern von Umwelttechnik denkbar, wenn mit einer Verschärfung der Anforderungen gerechnet werden kann. Dies ist z.B. dann der Fall, wenn sich die Grenzwerte an einem Stand der Technik orientieren, wodurch zugleich eine gleichsam staatlich garantierte Mindestnachfrage nach den neuen Umwelttechnologien garantiert wird131. Dem steht entgegen, dass die betroffenen Anwender einen Anreiz haben, bestehende Möglichkeiten zur weiteren Reduktion der Belastung nicht bekannt zu geben, was unter dem Schlagwort »Schweigekartell der Oberingenieure« Eingang in die Literatur gefunden hat132. II. Evolutorische und institutionelle Ökonomik Die evolutorische Ökonomik, die die Zukunftsoffenheit innovativer Prozesse explizit berücksichtigt, nimmt einen anderen Blickwinkel bei der Erklärung technischen [Fortschritts ein133.] 129 Michaelis, Ökonomische Instrumente in der Umweltpolitik, 48. 130 Cansier, Umweltökonomie, 37. 131 Sprenger, Beschäftigungswirkungen der Umweltpolitik, 73. 132 Michaelis, a. a. O., 48. [133 Nelson/Winter, An Evolutionary Theory of Economic Change; Dosi, Research Policy 1982, 147 ff; ders./Freeman/Nelson/Silverberg/Soete, Technical Change and Economic Theory; Erdmann, Elemente einer evolutorischen Innovationstheorie; Nelson, Journal of Economic Literature 1995, 48 ff., Witt, The evolving economy, passim.] |
[Seite 95]
Dieser endogene/induzierte technische Wandel wird beispielsweise durch private und öffentliche Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen, Ausbildung, Lerneffekte, Spill-over-Effekte oder durch Preisänderungen hervorgerufen. Die unterschiedlichen Erklärungsansätze der neuen Wachstumstheorie haben letztendlich auch unterschiedliche Implikationen für die Politik. Während sich exogener technischer Wandel naturgemäss nicht durch Politikmassnahmen beeinflussen lässt, können bei endogenem technischem Wandel zielgerichtete Politikmassnahmen durchaus sinnvoll sein (z.B. F&E-Massnahmen, Förderung von Spillovers). Aus der Hypothese von induzierten Innovationen lassen sich auch Schlussfolgerungen für die Innovationswirkungen unterschiedlicher Politikinstrumente ableiten. Entscheidend für die Innovationswirkung ist, dass von den Instrumenten ein kontinuierlicher finanzieller Anreiz ausgeht. Hierbei beurteilt die neoklassische Umweltökonomik ökonomische Instrumente eindeutig am besten: „Die umfassendsten Wirkungen auf den umwelttechnischen Fortschritt gehen von Abgaben und handelbaren Emissionsrechten aus, denn die Kostenbelastung auf die verbleibenden Restemissionen verursacht einen permanenten Anreiz, nach weitergehenden Möglichkeiten der Emissionsminderung zu suchen. Hierdurch werden nicht nur kostensenkende, sondern auch emissionsmindernde Entsorgungstechniken sowie integrierte umweltfreundliche Produktionsverfahren angeregt“ (Michaelis 1996, S. 48). Demgegenüber wird der Einsatz des Ordnungsrechts überwiegend als wenig innovationsfreundlich eingestuft. Zwar bestehe ein Anreiz, die vorgeschriebenen Grenzwerte mittels kostensenkender Innovationen kostengünstiger einzuhalten, jedoch fehlen Anreize, mehr für den Umweltschutz zu tun als vorgeschrieben, da für die verbleibenden (zulässigen) Restbelastungen keinerlei Kosten entstehen (Cansier 1993). Ein Anreiz für weitergehende Innovationen ist zwar auch bei den Herstellern von Umwelttechnik denkbar, wenn mit einer Verschärfung der Anforderungen gerechnet werden kann. Dies ist z.B. dann der Fall, wenn sich die Grenzwerte an einem Stand der Technik orientieren, wodurch zugleich eine gleichsam staat- [Seite 96] lich garantierte Mindestnachfrage nach den neuen Umwelttechnologien garantiert wird (Sprenger/Schreyer 1989). Dem steht entgegen, dass die betroffenen Anwender einen Anreiz haben, bestehende Möglichkeiten zur weiteren Reduktion der Belastung nicht bekannt zu geben, was unter dem Schlagwort „Schweigekartell der Oberingenieure“ Eingang in die Literatur gefunden hat (Michaelis 1996). 3.2.1.2 Evolutionäre und institutionelle Ökonomik Die evolutorische Ökonomik, die die Zukunftsoffenheit innovativer Prozesse explizit berücksichtigt, bietet vielversprechende Ansätze für die Erklärung technischen Fortschritts (Nelson und Winter 1982, Dosi 1982, Dosi et al. 1988, Erdmann 1993, Nelson 1995, Witt 2003). |
fast identisch bis hin zu der langen Liste der Literaturverweise zum Abschluss; keinerlei Hinweise auf die Quelle |
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[8.] Psc/Fragment 063 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2012-06-29 12:34:32 PlagProf:-) | Fragment, Gesichtet, INFRAS ISI 2004, Psc, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 63, Zeilen: 1ff (komplett) |
Quelle: INFRAS ISI 2004 Seite(n): 96-97, Zeilen: S.96,10ff - S.97,1-2 |
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Sie bedient sich der naturwissenschaftlichen Analogie offener und geschlossener Systeme134 sowie der biologischen Evolution.
In geschlossenen Systemen ohne Verbindung zur Außenwelt können sich Gleichgewichtszustände einstellen. In offenen Systemen findet Interaktion mit und Reaktion auf die Umwelt statt (etwa durch Austausch von Information). Zustandsbeschreibungen können daher nur zeitlich begrenzt gelten. Zwei Mechanismen werden für das Entstehen von Innovationen als zentral angesehen: die Generierung von Vielfalt und die Selektion. Eine größere Vielfalt ist dabei per se für Innovationen förderlich135. Sofern nun bestimmte Entwicklungen günstige Umstände für wirtschaftlichen und technischen Wandel geschaffen haben, erfolgt durch Nutzung temporärer Handlungsfenster ein nicht wieder umzukehrender Übergang in neue Zustände136. Der Umstand, dass die auslösenden Entwicklungen nicht vorhersagbar sind, rechtfertigt die Annahme von der »Zukunftsoffenheit innovativer Prozesse«137. Hariolf Grupp nennt hier als Beispiele etwa Erfindungen, Entdeckungen, Neuorganisationen, inner- und intersektorale Abwanderung von Humankapital, Wertewandel und neue Wettbewerbsbedingungen138. Besonderer Gegenstand der Untersuchung sind hier günstige Umstände (etwa innovationsfreundliche Rahmenbedingungen), sodass sich Innovation und Diffusion in einer Art Feedback-Prozess (Lernprozess) positiv beeinflussen können. Bezüglich des Verhaltens wird von der strengen Rationalität des homo oeconomicus abgewichen, auch wenn Selektionsprozesse dazu führen können, dass das empirisch beobachtete Verhalten »als ob«-rational wirkt. Eine wichtige Rolle spielen Verhaltensroutinen139, die sich über längere Zeiträume herausgebildet haben, und die an die Stelle der - in der Neoklassik vorherrschenden - permanenten Optimierung auch aufgrund kleinster Änderungen in den Rahmenbedingungen treten. Implizit ist mit dieser Verhaltensannahme auch eine Einschränkung der induzierten Innovationshypothese aufgrund relativer Preisänderungen der Neoklassik und den daraus resultierenden Instrumentenpräferenzen verbunden. Denn wenn das Innovationsverhalten durch Verhaltensroutinen bestimmt wird, kommt es nicht nur auf Veränderungen durch veränderte relative Preise, sondern auch auf Veränderungen der Verhaltensroutinen selbst an. Entsprechend könnte z.B. eine Wirkung von freiwilligen Selbstverpflichtungen damit begründet werden, dass sie dazu beitragen, die Verhaltensroutinen zu verändern. 134 Grupp, Messung und Erklärung des technischen Wandels, 423 ff. 135 Weber, Innovation diffusion, passim. 136 Blazejczak/Edler/Hemmelkamp/Jänicke, ZfU 1999, 1 ff. 137 Hemmelskamp, ZfU 1999, 33 ff. 138 Grupp, a. a. O., 425 f. 139 Vgl. z. B. Nelson, Research Policy 2002, 265 ff. |
[Seite 96]
Sie betrachtet Innovationsprozesse aus einer neuen Perspektive und bedient sich dabei der naturwissenschaftlichen Analogie offener und geschlossener Systeme (Grupp 1997) sowie der biologischen Evolution. In geschlossenen Systemen ohne Verbindung zur Aussenwelt können sich Gleichgewichtszustände einstellen. In offenen Systemen findet Interaktion mit und Reaktion auf die Umwelt statt (etwa durch Austausch von Information). Zustandsbeschreibungen – auch für so genannte stationäre Zustände – können daher nur zeitlich begrenzt gelten. Zwei Mechanismen werden für das Entstehen von Innovationen als zentral angesehen: die Generierung von Vielfalt und die Selektion. Eine grössere Vielfalt ist dabei per se für (Umwelt-) Innovationen förderlich (s. Weber 1999). Sofern nun bestimmte Entwicklungen günstige Umstände für wirtschaftlichen und technischen Wandel geschaffen haben, erfolgt durch Nutzung temporärer Handlungsfenster ein nicht wieder umzukehrender Übergang in neue Zustände (Blazejczak et al. 1999). Der Umstand, dass die auslösenden Entwicklungen nicht vorhersagbar sind, rechtfertigt die Annahme von der „Zukunftsoffenheit innovativer Prozesse“ (Hemmelskamp 1999). Grupp (1997) nennt hier als Beispiele etwa Erfindungen, Entdeckungen, Neuorganisationen, inner- und intersektorale Abwanderung von Humankapital, Wertewandel und neue Wettbewerbsbedingungen. Besonderer Gegenstand der Untersuchung sind hier genannte günstige Umstände (etwa innovationsfreundliche Rahmenbedingungen), sodass sich Innovation und Diffusion in einer Art Feedback-Prozess (Lernprozess) positiv beeinflussen können. Bezüglich des Verhaltens wird von der strengen Rationalität des homo oeconomicus abgewichen, auch wenn Selektionsprozesse dazu führen können, dass das empirisch beobachtete Verhalten „as if“ rational wirkt. Eine wichtige Rolle spielen Verhaltensroutinen (vgl. z.B. Nelson 2002), die sich über längere Zeiträume herausgebildet haben, und die an die Stelle der – in der Neoklassik vorherrschenden – permanenten Optimierung auch aufgrund kleinster Änderungen in den Rahmenbedingungen, treten. Implizit ist mit dieser Verhaltensannahme auch eine Einschränkung der induzierten Innovationshypothese aufgrund relativer Preisänderungen der Neoklassik und den daraus resultierenden Instrumentenpräferenzen verbunden. Denn wenn das Innovationsverhalten durch Verhaltensroutinen bestimmt wird, kommt es nicht nur auf Veränderungen durch veränderte relative Preise, sondern auch auf Veränderungen der Verhaltensroutinen selbst an. Entsprechend könnte [Seite 97] z.B. eine Wirkung von freiwilligen Selbstverpflichtungen damit begründet werden, dass sie dazu beitragen, die Verhaltensroutinen zu verändern. |
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[9.] Psc/Fragment 064 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2012-06-29 13:21:38 PlagProf:-) | Fragment, Gesichtet, INFRAS ISI 2004, Psc, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 64, Zeilen: 1-32 (komplett) |
Quelle: INFRAS ISI 2004 Seite(n): 97, Zeilen: 2ff (komplett, mit Ausnahme des Abschnitts "Verfügungsrechte") |
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Die Neue Institutionenökonomik betont die grundsätzliche Bedeutung von Institutionen für alle Aspekte des wirtschaftlichen Handelns140. R. Richter141 definiert den Begriff Institution als »ein auf ein bestimmtes Zielbündel abgestelltes System von Normen einschließlich deren Garantieinstrumente, mit dem Zweck, das individuelle Verhalten in eine bestimmte Richtung zu steuern. [...]. Institutionen können formal im Sinne von objektivem und subjektivem Recht sein und informell«. Sie können im Extremfall »spontan« entstehen, d. h. sich selbst organisieren oder von einer Autorität komplett vorgeben sein. Mit diesem Ansatz eng verbunden ist die Annahme der »eingeschränkten Rationalität« (bounded rationality), die ursprünglich von Herbert Simon142 entwickelt wurde. Gemeint ist damit die Annahme opportunistischen Verhaltens sowie das Zulassen von Informationskosten, die die Notwendigkeit und Kostspieligkeit von Institutionen begründen.
Zu den Aspekten die aus institutionenökonomischer Sicht im Hinblick auf (Energie-) Innovationen von besonderer Bedeutung143 sind zählen zunächst die Akteursgruppen. An politischen Willensbildungsprozessen sind Akteursgruppen (Staat, Industrie, Verbände, NGOs) mit oft konträren Interessen beteiligt. Es ist davon auszugehen, dass die jeweiligen Gruppierungen durch individuelle Verhaltensweisen und Einstellungen ihrer Mitglieder geprägt werden. Dabei interessiert, wie notwendiges kollektives Handeln zustande kommt und sich Kompromisslösungen in der Praxis bewähren. Auch Transaktionskosten spielen eine erhebliche Rolle und sind bei Planung umweltpolitischer Instrumente zu berücksichtigen144. Dazu zählen Ressourcen, die für die Schaffung, Erhaltung, Unterstützung und Einrichtung von Institutionen und Organisationen notwendig sind. Außerdem entstehen Such- und Informationskosten, Verhandlungs- und Entscheidungskosten und Überwachungs- und Durchsetzungskosten, sobald Akteure auf Märkten agieren. Hohe Transaktionskosten können als Innovationstreiber sowohl für technische wie auch für organisatorische oder institutionelle Innovationen wirken. Schließlich wird in er institutionellen Ökonomik davon ausgegangen, dass Innovationen erst durch besondere Anreizsysteme ermöglicht und gefördert werden. Dieses muss ein Zielsystem (z.B. verbesserte Umweltqualität, nachhaltige Entwicklung) und feste Regeln enthalten, welche das Individuum zu konkreten Handlungen verpflichtet und dabei dessen individuelle Ziele einbezieht145. Kontrollen und etwaige Sanktionen müssen definiert und über ein Informationssystem den Akteuren vermittelt werden. 140 Coase, in: Williamson/Winter (Hrsg.), The nature of the firm, 18 ff.; Williamson, Markets and hierarchies, passim; Eggertsson, Economic behaviour and institutions, passim; Richter/Furubotn, Neue Institutionenökonomik, passim. 141 Richter, Institutionen ökonomisch analysiert, 2. 142 Simon, Administrative Behavior, passim. 143 Richter, a. a. O., 2; Klemmer/Lehr/Löbbe, Umweltinnovationen; Ostertag, No Regret Potentials in Energy Conservation, 15 ff. 144 Vgl. hierzu das sog. Coase-Theorem, das die Höhe der Transaktionkosten in Abhängigkeit von den unzureichend definierten Eigentumsrechten sieht. Siehe Coase, Journal of Law and Economics 1960, 1 ff. 145 Klemmer/Lehr/Löbbe, Umweltinnovationen, 116. |
[Seite 97]
Die Neue Institutionenökonomik betont die grundsätzliche Bedeutung von Institutionen für alle Aspekte des wirtschaftlichen Handelns (Coase 1937; Williamson 1975, 1985; Williamson/Winter 1991; Eggertsson 1990, Richter/Furubotn 1999). Richter (1994, S. 2) definiert den Begriff Institution als „ein auf ein bestimmtes Zielbündel abgestelltes System von Normen einschliesslich deren Garantieinstrumente, mit dem Zweck, das individuelle Verhalten in eine bestimmte Richtung zu steuern. […]. Institutionen können formal im Sinne von objektivem und subjektivem Recht sein und informell“. Sie können im Extremfall „spontan“ entstehen, d. h. sich selbst organisieren oder von einer Autorität komplett vorgeben sein.“ Mit diesem Ansatz eng verbunden ist die Annahme der „eingeschränkten Rationalität“ (bounded rationality), die ursprünglich von Simon (1947) entwickelt wurde, die Annahme opportunistischen Verhaltens sowie das Zulassen von Informationskosten. Diese Annahmen begründen die Notwendigkeit und Kostspieligkeit von Institutionen. Folgende Aspekte sind im Hinblick auf Umweltinnovationen von besonderer Bedeutung (vgl. Richter 1994; Klemmer et al. 1999; Ostertag 2003):
beteiligt. Es ist davon auszugehen, dass die jeweiligen Gruppierungen durch individuelle Verhaltensweisen und Einstellungen ihrer Mitglieder geprägt werden. Dabei interessiert, wie notwendiges kollektives Handeln zustande kommt und sich Kompromisslösungen in der Praxis bewähren.
bei Planung umweltpolitischer Instrumente zu berücksichtigen. Dazu zählen Ressourcen, die für die Schaffung, Erhaltung, Unterstützung und Einrichtung von Institutionen und Organisationen notwendig sind. Ausserdem entstehen Such- und Informationskosten, Verhandlungs- und Entscheidungskosten und Überwachungs- und Durchsetzungskosten, sobald Akteure auf Märkten agieren. Hohe Transaktionskosten können als Innovationstreiber sowohl für technische wie auch für organisatorische oder institutionelle Innovationen wirken. [...]
erst durch besondere Anreizsysteme ermöglicht und gefördert werden. Dieses muss ein Zielsystem (z.B. verbesserte Umweltqualität, nachhaltige Entwicklung) und feste Regeln enthalten, welche das Individuum zu konkreten Handlungen verpflichtet und dabei dessen individuelle Ziele einbezieht (Klemmer et al. 1999). Kontrollen und etwaige Sanktionen müssen definiert und über ein Informationssystem den Akteuren vermittelt werden. |
Weitgehend identisch ohne Kennzeichnung. |
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[10.] Psc/Fragment 065 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2012-06-29 12:39:11 PlagProf:-) | Fragment, Gesichtet, INFRAS ISI 2004, KomplettPlagiat, Psc, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 65, Zeilen: 1-21, 101-112 (komplett) |
Quelle: INFRAS ISI 2004 Seite(n): 98, Zeilen: 1-24 |
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Die Ansätze der evolutionären und institutionellen Ökonomik haben auch die stärker empirisch ausgerichtete Innovationsforschung beeinflusst. Zur Erklärung der Innovationstätigkeit bedient sich die neuere Innovationsforschung der Heuristik des Innovationssystems146. Zentrale Aussage dieser Konzeption ist es, dass das Hervorbringen und die Diffusion neuer Lösungen nicht nur vom Vorliegen entsprechender Anreize bei Innovatoren und Adaptern abhängt, sondern auch vom Zusammenspiel der unterschiedlichen Akteure des Innovationsprozesses. Damit kommt es zu einer Erweiterung der Einflussfaktoren. Neben der Einschätzung der Wirtschaftlichkeit von Innovationen durch die Akteure wird zunehmend auch weichen Kontextfaktoren wie z.B. den Kommunikationsmustern zwischen den Beteiligten, aber auch dem Regulierungsmuster zwischen Politik und Regulierten erhöhte Bedeutung zugeschrieben147.
III. Umweltpolitikanalyse Die Umweltpolitikanalyse ist ein Zweig der empirisch ausgerichteten Policy Analysis, einer jüngeren Forschungsrichtung innerhalb der Politikwissenschaft148. Bekannteste Vertreter im deutschsprachigen Raum sind Martin Jänicke149 sowie Adrienne Héritier150. Ihr zentraler Forschungsgegenstand ist die Aufdeckung von Bedingungen, unter denen Umweltpolitik erfolgreich durchgeführt werden kann. Hierbei wird Politik idealtypisch als dynamischer Problemverarbeitungsprozess betrachtet, der Lösungen für in bestimmten Situationen auftretende konkrete Probleme sucht und hierbei folgende Zyklen durchläuft151: 146 Carlsson/Jacobsson/Holmen/Rickne, Research Policy 2002, 233 ff.; Lundvall/Johnson/Andersen/Dalum, Research Policy 2002, 213 ff. 147 SRU, Umweltgutachten; Leone/Hemmelskamp, The impact of EU Regulation on Innovation of European Industry; Kemp/Smith/Becher, in: Hemmelskamp/Rennings/Leone (Hrsg.), Innovation-Oriented Environmental Regulation; Montalvo/Corral, Environmental Policy and Technological Innovation. 148 Howlett/Ramesh, Studying Public Policy, passim. 149 Jänicke, Umweltpolitik; ders., Staatsversagen; ders., Umweltpolitik der Industrieländer; ders./Kunig/Stitzel, Umweltpolitik. 150 Héritier, Policy-Analyse; dies., Kritik und Neuorientierung. 151 Kern/Bratzel, in: Jänicke (Hrsg.), Umweltpolitik der Industrieländer, 29 ff.; Jänicke/Kunig/Stitzel, a. a. O., 37. |
Die Ansätze der evolutionären und institutionellen Ökonomik haben auch die stärker empirisch ausgerichtete Innovationsforschung beeinflusst. Zur Erklärung der Innovationstätigkeit bedient sich die neuere Innovationsforschung der Heuristik des Innovationssystems (vgl. z.B. Carlsson/Stankiewicz 1995; Edquist/McKelvey 2000; Carlsson et al. 2002; Lundvall et al. 2002). Zentrale Aussage dieser Konzeption ist es, dass das Hervorbringen und die Diffusion neuer Lösungen nicht nur vom Vorliegen entsprechender Anreize bei Innovatoren und Adaptern abhängt, sondern auch vom Zusammenspiel der unterschiedlichen Akteure des Innovationsprozesses (vgl. Abbildung 3-1). Damit kommt es zu einer Erweiterung der Einflussfaktoren. Neben der Einschätzung der Wirtschaftlichkeit von Innovationen durch die Akteure wird zunehmend auch weichen Kontextfaktoren wie z.B. den Kommunikationsmustern zwischen den Beteiligten, aber auch dem Regulierungsmuster zwischen Politik und Regulierten erhöhte Bedeutung zugeschrieben (vgl. SRU 2002, Leone/Hemmelskamp 2000; Kemp et al. 2000; Montalvo 2002).
3.2.1.3 Umweltpolitikanalyse Die Umweltpolitikanalyse ist ein Zweig der empirisch ausgerichteten Policy Analysis, einer jüngeren Forschungsrichtung innerhalb der Politikwissenschaft (Howlett/Ramesh 1995). Bekannteste Vertreter der Umweltpolitikanalyse im deutschsprachigen Raum sind Jänicke (1978, 1986, 1996, 1999) sowie Héritier (1987, 1993). Ihr zentraler Forschungsgegenstand ist die Aufdeckung von Bedingungen, unter denen Umweltpolitik erfolgreich durchgeführt werden kann. Hierbei wird Politik idealtypisch als dynamischer Problemverarbeitungsprozess betrachtet, der Lösungen für in bestimmten Situationen auftretende konkrete Probleme sucht und hierbei folgende Zyklen durchläuft (Kern/Bratzel 1996, Jänicke et al. 1999): |
Bis in die Literaturhinweise hinein (und abzüglich der Elidierung von "der Umweltpolitikanalyse" in Z. 16 der Arbeit bzw. Z. 18f der Quelle) identisch. |
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[11.] Psc/Fragment 066 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2012-06-28 09:59:14 Hindemith | Fragment, Gesichtet, INFRAS ISI 2004, KomplettPlagiat, Psc, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 66, Zeilen: 1-26, 101-105 (komplett) |
Quelle: INFRAS ISI 2004 Seite(n): 99, Zeilen: 5ff |
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Waren in den 1980er Jahren v. a. Politikformulierung und Implementation bevorzugte Forschungsgebiete der »Policy Analysis«, widmet sie sich in den letzten Jahren auch verstärkt den Aspekten der Problemwahrnehmung und Agenda-Gestaltung152. Die umweltpolitischen Erfolgsbedingungen werden vor allem in den strukturellen Handlungschancen und Restriktionen, der Stärke und dem strategischen Geschick der Träger von Umweltbelangen sowie dem »Schwierigkeitsgrad« des zu lösenden Problems und den situativen Handlungsbedingungen gesehen.
Die Umweltpolitikanalyse betont die Bedeutung von konsensualen Zielfindungsprozessen und der Institutionalisierung von Lernprozessen. Sie fasst eine Politik der nachhaltigen Entwicklung als strategisches Konzept auf, das der Komplexität von Problemlagen, Handlungschancen und Lernprozessen Rechnung trägt. Als politisch beeinflussbare Größe spielt hierbei der Politikstil eine entscheidende Rolle153. Aus diesen Grundgedanken heraus lassen sich auch die Bedingungen für eine innovationsfreundliche Umweltpolitik gewinnen. Denn »ein Politikstil, der Ansatzpunkte zum Umweltschutz bei allen Akteuren setzt, schafft gleichzeitig Innovationsanreize auf der Anbieter- und Nachfrageseite [...] und fördert das Zusammenspiel von Innovation und Diffusion«154. Die Betonung liegt damit indirekt auf der Bedeutung von kooperativer Zusammenarbeit aller am politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozess beteiligten Akteuren. Anzustreben ist hier ein dialogorientierter Politikstil, der Erkenntnisse aus Lernprozessen und veränderten Konstellationen berücksichtigen kann, zugleich aber keinen Zweifel an der Entschlossenheit zur Umsetzung der Politik aufkommen lässt und eine Langfristorientierung ermöglicht155. Hierbei ist einerseits von Bedeutung, dass eine zielgruppenorientierte Politik schon früh den relevanten Akteuren Beachtung schenkt. Sie dient der gegenseitigen Verbesserung der Informationslage und ist nach Jänicke zur Umsetzung umweltpolitischer Ziele zu favorisieren156. 152 Kern/Bratzel, a. a. O., 29 ff. 153 Richardson, Policy Styles in Western Europe. 154 Klemmer/Lehr/Löbbe, Umweltinnovationen, 50. 155 Blazejczak/Edler/Hemmelkamp/Jänicke, ZfU 1999, 1 ff. 156 Jänicke/Kunig/Stitzel, Umweltpolitik, 291. |
Waren in den Achtzigerjahren vor allem Politikformulierung und Implementation bevorzugte Forschungsgebiete der Policy Analysis, widmet sie sich in den letzten Jahren auch verstärkt den Aspekten der Problemwahrnehmung und Agenda-Gestaltung (Kern/Bratzel 1996). Die umweltpolitischen Erfolgsbedingungen werden vor allem in den strukturellen Handlungschancen und Restriktionen, der Stärke und dem strategischen Geschick der Träger von Umweltbelangen sowie dem „Schwierigkeitsgrad“ des zu lösenden Problems und den situativen Handlungsbedingungen gesehen (Jänicke 1996)
. Die Umweltpolitikanalyse betont die Bedeutung von konsensualen Zielfindungsprozessen und der Institutionalisierung von Lernprozessen. Sie fasst eine Politik der nachhaltigen Entwicklung als strategisches Konzept auf, das der Komplexität von Problemlagen, Handlungschancen und Lernprozessen Rechnung trägt. Als politisch beeinflussbare Grösse spielt hierbei der Politikstil eine entscheidende Rolle (Richardson 1982, Jänicke 1997). Aus diesen Grundgedanken heraus lassen sich auch die Bedingungen für eine innovationsfreundliche Umweltpolitik gewinnen. Denn „ein Politikstil, der Ansatzpunkte zum Umweltschutz bei allen Akteuren setzt, schafft gleichzeitig Innovationsanreize auf der Anbieter- und Nachfrageseite […] und fördert das Zusammenspiel von Innovation und Diffusion“ (Klemmer et al. 1999, S. 50). Die Betonung liegt damit indirekt auf der Bedeutung von kooperativer Zusammenarbeit aller am politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozess beteiligten Akteuren. Anzustreben ist hier ein dialogorientierter Politikstil, der Erkenntnisse aus Lernprozessen und veränderten Konstellationen berücksichtigen kann, zugleich aber keinen Zweifel an der Entschlossenheit zur Umsetzung der Politik aufkommen lässt und eine Langfristorientierung ermöglicht (Blazejczak et al. 1999). Folgende Aspekte sind hierbei von Bedeutung: • Zielgruppenorientierte Politik schenkt schon früh den relevanten Akteuren Beachtung. Sie dient der gegenseitigen Verbesserung der Informationslage und ist nach Jänicke zur Umsetzung umweltpolitischer Ziele zu favorisieren. |
leichte Abänderungen zum Schluss, aber ansonsten bis in die Literaturverweise identisch; das Zitat befindet sich bereits in der Vorlage. |
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[12.] Psc/Fragment 067 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2012-06-28 11:10:22 Graf Isolan | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, INFRAS ISI 2004, Psc, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 67, Zeilen: 1-35, 101, 103-104 (komplett) |
Quelle: INFRAS ISI 2004 Seite(n): 99-100, Zeilen: S. 99, 33ff; S. 100 (fast) komplett |
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[Danach können potenzielle Innovateure Wettbewerber (»frühe] Anpasser«) unter Zugzwang bringen und so wiederum die Diffusion neuer Technologien (über eine sich anpassende Mehrheit) unterstützen. Idealerweise wird sie durch eine zeitlich gestufte flexible Instrumentierung begleitet, die den Anpassungszwang zunehmend und kalkulierbar erhöht (»Threat and Control«). Am Ende können schließlich Umstellungshilfen für Problemunternehmen gewährt werden und Auflagen für noch verbliebene Verweigerer als letztes Mittel eingesetzt werden157.
Andererseits kann allein die glaubwürdige Ankündigung umweltpolitischer Maßnahmen bezüglich zu regulierender Tatbestände innerhalb eines verlässlichen Zeithorizontes schon in früher Phase des politischen Willensbildungsprozesses förderlich sein und für Innovationsprozesse »eine zielführende Eigendynamik«158 entwickeln. Um ihr Investitionsrisiko zu reduzieren, antizipieren potenzielle Innovateure zum einen den aus der Ankündigung resultierenden Umweltinnovationsbedarf und richten ihre F&E-Aktivitäten entsprechend aus. Zum anderen würden Innovationsprozesse forciert, da Industrieunternehmen mit Substitutionen bzw. Anpassungsprozessen reagieren, oft bevor rechtsverbindliche Tatsachen mittels langwieriger, komplizierter politischer Entscheidungsprozesse geschaffen wurden. Wird eine angekündigte und politische Entwicklung nicht durchgeführt oder verändert, kann dies mangelnde Verlässlichkeit der Umweltpolitik signalisieren und für kapitalintensive Branchen mit erheblichen (Mehr)Kosten verbunden sein (Investitionsrisiko). Schließlich wird die Verlässlichkeit einer Politik auch durch das Vorliegen langfristiger Ziele gesteigert. Dies erfordert eine explizite politische Prioritätensetzung159. Im Unterschied zur neoklassischen Umweltökonomik kommt es bei der Umweltpolitikanalyse zu einer ganz erheblichen Relativierung der Instrumentendebatte und der Bedeutung staatlicher Eingriffe, die als zweitrangig für den Erfolg gesehen werden: So zieht Martin Jänicke aufgrund der Auswertung zahlreicher international vergleichender Fallstudien folgendes Fazit: »Die Instrumentenwahl ist generell für den Ausgang wenig erklärungsfähig, wenn die Stärke, Konfiguration oder Kompetenz der Akteure, ihre strategische Langzeitorientierung, ihre situativen und strukturellen Handlungsbedingungen und der Charakter des Problems ausgeklammert werden. Es gibt im internationalen Vergleich auch kaum einen Erfolgsfall, der auf ein einziges Instrument zurückgeführt werden kann. Auch die einseitige Staatsfixierung wird den tatsächlich wirkenden Einflussfaktoren kaum gerecht. Oft ist es auch nicht primär die konkrete Instrumentenwahl, die zählt, sondern der informationelle Signaleffekt der Maßnahme als solcher. Wichtig sind dabei Informations- und Kommunikationsprozesse, die von Interventionen ausgelöst werden.«160 157 Rogers, Diffusion of innovations, 37. 158 Iten/Peter/Walz/Menegale, Auswirkungen des Umweltschutzes, 93. 159 Jänicke/Kunig/Stitzel, a. a. O., 292. 160 Jänicke, Umweltpolitik der Industrieländer, 11. |
[Seite 99]
Danach können potenzielle Innovateure Wettbewerber („frühe Anpasser“) unter Zugzwang bringen und so wiederum die Diffusion neuer Technologien (über eine sich anpassende Mehrheit) unterstützen. Idealerweise wird sie durch „eine zeitlich gestufte flexible Instrumentierung“ begleitet, „die den Anpassungszwang zunehmend und kalkulierbar erhöht“ („Threat and Control“). Am Ende können schliesslich Umstellungshilfen für Problemunternehmen gewährt werden und Auflagen für noch verbliebene Verweigerer als letztes Mittel eingesetzt werden (Rogers 1995 sowie Jänicke 1997). • Allein die glaubwürdige Ankündigung umweltpolitischer Massnahmen bezüglich zu regulierender Tatbestände innerhalb eines verlässlichen Zeithorizontes [Seite 100] kann schon in früher Phase des politischen Willensbildungsprozesses förderlich sein und für Innovationsprozesse „eine zielführende Eigendynamik“ entwickeln. Um ihr Investitionsrisiko zu reduzieren, antizipieren potenzielle Innovateure zum einen den aus der Ankündigung resultierenden Umweltinnovationsbedarf und richten ihre FuE-Aktivitäten entsprechend aus. Zum anderen würden Innovationsprozesse forciert, da Industrieunternehmen mit Substitutionen bzw. Anpassungsprozessen reagieren, oft bevor rechtsverbindliche Tatsachen mittels langwieriger, komplizierter politischer Entscheidungsprozesse geschaffen wurden. Wird eine angekündigte und politische Entwicklung nicht durchgeführt oder verändert, kann dies mangelnde Verlässlichkeit der Umweltpolitik signalisieren und für kapitalintensive Branchen mit erheblichen (Mehr)Kosten verbunden sein (Investitionsrisiko). • Die Verlässlichkeit einer Politik wird auch durch das Vorliegen langfristiger Ziele gesteigert. Dies erfordert eine explizite politische Prioritätensetzung in der Umweltpolitik. Einen Schlüsselfaktor hierbei sehen Jänicke et. al. (1999) sowie SRU (2002) im Vorliegen eines Umweltplans, der mittel- bis langfristige Ziele in den einzelnen Umweltproblembereichen quantifiziert. Im Unterschied zur neoklassischen Umweltökonomik kommt es bei der Umweltpolitikanalyse zu einer ganz erheblichen Relativierung der Instrumentendebatte und der Bedeutung staatlicher Eingriffe, die als zweitrangig für den Erfolg gesehen werden: So zieht Jänicke (1996, S. 11) aufgrund der Auswertung zahlreicher international vergleichender Fallstudien folgendes Fazit: "Die Instrumentenwahl ist generell für den Ausgang wenig erklärungsfähig, wenn die Stärke, Konfiguration oder Kompetenz der Akteure, ihre strategische Langzeitorientierung, ihre situativen und strukturellen Handlungsbedingungen und der Charakter des Problems ausgeklammert werden. Es gibt im internationalen Vergleich auch kaum einen Erfolgsfall, der auf ein einziges Instrument zurückgeführt werden kann. Auch die einseitige Staatsfixierung wird den tatsächlich wirkenden Einflussfaktoren kaum gerecht. Oft ist es auch nicht primär die konkrete Instrumentenwahl, die zählt, sondern der informationelle Signaleffekt der Massnahme als solcher. Wichtig sind dabei Informations- und Kommunikationsprozesse, die von Interventionen ausgelöst werden." |
Formal ein Bauernopfer, aber trotz wortwörtlicher Übereinstimmung ist nichts als Zitat gekennzeichnet. |
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[13.] Psc/Fragment 068 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2012-06-29 13:16:56 PlagProf:-) | Fragment, Gesichtet, INFRAS ISI 2004, Psc, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 68, Zeilen: 1-33 |
Quelle: INFRAS ISI 2004 Seite(n): 100, 101, 102, Zeilen: 32-36, 16-42, 1-11 |
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IV. Empirische Erkenntnisse
Bereits 1987 kamen Colin Thirtle und Vernon Rutlan in einer Untersuchung über die Hypothese induzierter Innovationen zu dem Ergebnis, dass statistische Untersuchungen darauf schließen lassen, dass eine Änderung der relativen Faktorpreise Auswirkungen auf die Innovationsgeschwindigkeit hat161. In empirischer Hinsicht wurde der Strombereich bereits sehr intensiv untersucht, zumal hier mit den Strompreisen eine statistisch gut verfügbare Erklärungsvariable vorhanden ist. Hier kommen eine Reihe von neueren Untersuchungen162 zum Ergebnis, dass Steigerungen in den relativen Strompreisen energiesparende Innovationen auslösen. Allerdings sind die statistische Signifikanz dieses Zusammenhangs und auch die Größenordnung des Einflusses, der auf die Energiepreise entfällt, unterschiedlich. Insgesamt kann aus diesen Arbeiten geschlossen werden, dass relative Veränderungen in energierelevanten Kosten zwar tatsächlich den energietechnischen Fortschritt beeinflussen. Da aber für die einzelnen Untersuchungsgegenstände jeweils eine Reihe weiterer fallspezifischer Determinanten besteht, kann eine verallgemeinerte, quantitative Beziehung für die Induzierung des energietechnischen Fortschritts nicht aufgestellt werden. Neben ökonometrischen Analysen gibt es auch eine Reihe von Fallstudien, in denen die Zusammenhänge zwischen Umweltschutzmaßnahmen und Energieinnovationen untersucht wurde. In der Literatur viel zitiert wurden die Fallstudien von Michael Porter und Claas van der Linde, die auf erhebliche Innovationswirkungen und sogar auf das Vorliegen eines erheblichen ungenutzten Effizienzpotenzials hinweisen, dessen Realisierung zu sog. win-win-Situationen führen kann, in denen der Umweltschutz sogar eine Reduktion der einzelwirtschaftlichen Kostenbelastung herbeifährt163. Positive Auswirkungen von Regulierung auf Innovationen finden sich auch für mehrere europäische Länder in den Fallstudien von David Wallace164. Besonders anzuführen ist auch das Forschungsprogramm »Innovative Wirkungen Umweltpolitischer Instrumente (FIU)« des BMBF165. Hierbei wurden unterschiedliche Umweltpolitikmaßnahmen untersucht. Im Ergebnis zeigte sich, dass auch von ordnungsrechtlichen Maßnahmen ein positiver Innovationseffekt ausgehen kann, jedoch immer eine Vielzahl von Systembedingungen zu beachten ist, die eine Verallgemeinerung der Ergebnisse schwierig machen. Bedeutsam ist, dass die Ergebnisse darauf hindeuten, dass den - u. a. von den evolutorischen und institutionellen Ansätzen sowie der Umweltpolitikanalyse betonten - Systembedingungen und weichen Kontextfaktoren eine nicht zu vernachlässigende Bedeutung zukommt. Andererseits lässt sich aus den Fallstudien auch ablesen, dass im Kontext der Rahmenbedingungen den Preiserwartungen eine besondere Bedeutung zukommt, was wiederum den Hypothe[sen der neoklassischen Umweltökonomik entgegenkommt.] 161 Thirtle/Rutan, Diffusion of Technical Change. 162 Grupp, Umweltfreundliche Innovation durch Preissignale oder Regulation?, 611 ff.; Schleich/Walz/Meyer/Lutz, in: Horbach (Hrsg.), Indicator Systems for Sustainable Innovations, 95 ff.; Lutz/Meyer/Nathani/Schleich, Energy Policy 2004, 1143 ff. 163 Porter/van der Linde, Journal of Economic Perspectives 1995, 97 ff. 164 Wallace, Environmental Policy and Industrial Innovation, passim. 165 Vgl. hierzu ausführlich Klemmer, Innovationen und Umwelt, 37. |
[Seite 100, Z. 32-36]
4.2.2 Empirische Ergebnisse In ihrem Überblicksartikel über die Hypothese induzierter Innovationen kamen Thirtle/Rutan (1987) zu dem Ergebnis, dass die vorliegenden statistischen Untersuchungen in der Tat darauf schliessen lassen, dass eine Änderung der relativen Faktorpreise Auswirkungen auf die Innovationsgeschwindigkeit hat. [...] [Seite 101, Z. 16-42] [...] Am intensivsten wurde bisher der Energiebereich untersucht, zumal hier mit den Energiepreisen eine statistisch gut verfügbare erklärende Variable zur Verfügung steht. Hier kommen eine Reihe von neueren Untersuchungen (Newell et al. 1999, Grupp 1999, Schleich 2001; Popp 2002; Schleich et al. 2002 und 2003; Lutz et al. 2004) zum Ergebnis, dass Steigerungen in den relativen Energiepreisen energiesparende Innovationen auslösen. Allerdings sind die statistische Signifikanz dieses Zusammenhangs, und auch die Grössenordnung des Einflusses, der auf die Energiepreise entfällt, unterschiedlich. Insgesamt kann aus diesen Arbeiten zwar geschlossen werden, dass relative Veränderungen in umweltrelevanten Kosten zwar tatsächlich den umwelttechnischen Fortschritt beeinflussen. Da aber für die einzelnen Untersuchungsgegenstände jeweils eine Reihe weiterer fallspezifischer Determinanten besteht, kann eine verallgemeinerte, quantitative Beziehung für die Induzierung des umwelttechnischen Fortschritts nicht aufgestellt werden. Neben ökonometrischen Analysen gibt es auch eine Reihe von Fallstudien, in denen die Zusammenhänge zwischen Umweltschutzmassnahmen und Umweltinnovationen untersucht wurde. In der Literatur viel zitiert wurden die Fallstudien von Porter und van der Linde (1995), die auf erhebliche Innovationswirkungen und sogar auf das Vorliegen eines erheblichen ungenutzten Effizienzpotenzials hinweisen, dessen Realisierung zu so genannten win-win-Situationen führen kann, in denen der Umweltschutz sogar eine Reduktion der einzelwirtschaftlichen Kostenbelastung herbeiführt (vgl. Abschnitt 2.2.2). [...] Positive Auswirkungen von Umweltregulierung auf Innovationen finden sich auch für mehrere europäische Länder in den Fallstudien von Wallace (1995). Besonders anzuführen ist auch das Forschungsprogramm innovative Wirkungen Umweltpolitischer Instrumente (FIU) des deutschen BMBF (vgl. Klemmer 1999 sowie Klemmer [Seite 102, Z. 1-11] et al. 1999). Hierbei wurden unterschiedliche Umweltpolitikmassnahmen untersucht. Im Ergebnis zeigte sich, dass auch von ordnungsrechtlichen Massnahmen ein positiver Innovationseffekt ausgehen kann, jedoch immer eine Vielzahl von Systembedingungen zu beachten ist, die eine Verallgemeinerung der Ergebnisse schwierig machen. Bedeutsam ist, dass die Ergebnisse darauf hindeuten, dass den – u. a. von den evolutorischen und institutionellen Ansätzen sowie der Umweltpolitikanalyse betonten – Systembedingungen und weichen Kontextfaktoren eine nicht zu vernachlässigende Bedeutung zukommt. Andererseits lässt sich aus den Fallstudien auch ablesen, dass im Kontext der Rahmenbedingungen den Preiserwartungen eine besondere Bedeutung zukommt, was wiederum den Hypothesen der neoklassischen Umweltökonomik entgegenkommt. |
Da der zugrunde liegende Bericht auf Umweltpolitik ausgerichtet war, Psc aber einen Text über Energiepolitik, manchmal spezieller noch Strompolitik, benötigt, sind größere redaktionelle Anpassungen nötig. Ansonsten herrscht weitgehende Übereinstimmung bis in die Literaturverweise. Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle. |
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[14.] Psc/Fragment 069 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2012-06-27 19:27:03 Hindemith | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, INFRAS ISI 2004, Psc, SMWFragment, Schutzlevel sysop |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 69, Zeilen: 1-15 |
Quelle: INFRAS ISI 2004 Seite(n): 102, Zeilen: 11-27 |
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[... was wiederum den Hypothe]sen der neoklassischen Umweltökonomik entgegenkommt. Dies deutet darauf hin, dass die in den vorigen Abschnitten skizzierten Theoriestränge nicht alternativ zu interpretieren sind, sondern sich gegenseitig ergänzen166. Erste Zwischenergebnisse aus dem Nachfolgeprogramm »Rahmenbedingungen für Innovatives Wirtschaften (RIW)« des BMBF scheinen diese Schlussfolgerung zu bestätigen167.
Ein ebenfalls näher untersuchter Bereich aus der Ressourcennutzung ist die Windenergiebranche. Hier zeigen vergleichende internationale Fallstudien168, dass staatliche Politikmaßnahmen im Bereich der Festlegung der Einspeisevergütungen ein wesentlicher Treiber für die Innovationen waren. Hierbei scheinen verbindlich festgelegte Einspeisevergütungen deutlich höhere Wirkungen zu zeitigen als Quoten- oder Bidding-Systeme. Allerdings zeigen die Analysen auch auf, dass es eine Reihe weiterer Systembedingungen gibt, die für den Erfolg von Bedeutung sind, wie die Kommunikation zwischen den Akteuren, F&E-Politiken und das Vorliegen langfristiger Politikziele, die zu einer erhöhten Legitimität der Innovationsanstrengungen, beitragen. 166 Iten/Peter/Walz/Menegale, Auswirkungen des Umweltschutzes, 95. 167 Horbach/Huber/Schulz, Nachhaltigkeit und Innovation, passim. 168 Vgl. Walz/Kotz, Innovation and Regulation; Bergek/Jacobsson, in: Metcalf/Cantner (Hrsg.), Change, Transformation and Development, 197 ff.; Beise-Lee/Rennings, Lead Markets of Environmental Innovations, passim. |
[...] was wiederum den Hypothesen der neoklassischen Umweltökonomik entgegenkommt. Dies deutet darauf hin, dass die in den vorigen Abschnitten skizzierten Theoriestränge nicht alternativ zu interpretieren sind, sondern sich gegenseitig ergänzen. Erste Zwischenergebnisse aus dem Nachfolgeprogramm „Rahmenbedingungen für Innovatives Wirtschaften (RIW) des deutschen BMBF“ scheinen diese Schlussfolgerung zu bestätigen (vgl. Horbach et al. 2003).
Ein ebenfalls näher untersuchter Bereich aus der Ressourcennutzung ist die Windenergiebranche. Hier zeigen vergleichende internationale Fallstudien (vgl. Walz/Kotz 2003; Bergek/Jacobsson 2003; Beise/Rennings 2003) eindeutig, dass staatliche Politikmassnahmen im Bereich der Festlegung der Einspeisevergütungen ein wesentlicher Treiber für die Innovationen war. Hierbei scheinen verbindliche festgelegte Einspeisevergütungen deutlich höhere Wirkungen zu zeitigen als Quoten- oder Bidding-Systeme. Allerdings zeigen die Analysen auch auf, dass es eine Reihe weiterer Systembedingungen gibt, die für den Erfolg von Bedeutung sind, wie die Kommunikation zwischen den Akteuren, F&E-Politiken und das Vorliegen langfristiger Politikziele, die zu einer erhöhten Legitimität der Innovationsanstrengungen, beitragen. |
Wortwörtliche Übereinstimmmung vor und hinter der Angabe der eigentlichen Quelle. Die Literaturverweise entstammen ebenfalls der Vorlage. Nichts ist als Zitat gekennzeichnet. |
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[15.] Psc/Fragment 125 19 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2012-06-29 13:01:43 PlagProf:-) | Fragment, Gesichtet, INFRAS ISI 2004, Psc, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 125, Zeilen: 19-30, 104-105 |
Quelle: INFRAS ISI 2004 Seite(n): 91, Zeilen: 6-17 |
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Vor diesem Hintergrund können Innovationen im Energiebereich429
Rechtsbeziehungen und Ordnungsprinzipien) umfassen, soweit sie - unter Berücksichtigung ihres ökonomischen Nutzens und ihres Einflusses auf die Versorgungssicherheit - dazu beitragen, die Qualität der Umwelt zu verbessern und Verbraucherinteressen i. w. S. zu befriedigen. 429 In Anlehnung an den umweltbezogenen Innovationsbegriff bei Klemmer/Lehr/Löbbe, Umweltinnovationen, 29. |
In Anlehnung an Klemmer et al. (1999) umfassen Umweltinnovationen:
Rechtsbeziehungen und Ordnungsprinzipien), sowie
Lebensstile), soweit sie – unabhängig von ihrem ökonomischen Nutzen – dazu beitragen, die Qualität der Umwelt zu verbessern. |
Kein Hinweis auf die Quelle trotz deutlicher Übereinstimmung. Ein Teil des Haupttextes wird in die Fußnote gerückt. |
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[16.] Psc/Fragment 125 34 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2012-06-29 13:03:43 PlagProf:-) | Fragment, Gesichtet, INFRAS ISI 2004, Psc, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 125, Zeilen: 32-35 |
Quelle: INFRAS ISI 2004 Seite(n): 91, Zeilen: 17-22 |
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Im Unterschied zum klassischen ökologischen Innovationsbegriff ist ferner von einem weiten Umweltbegriff auszugehen, der neben der Reduktion von Schadstoffemissionen und der Beseitigung bereits eingetretener Umweltschäden auch die Schonung der Ressourcen (Steigerung der Ressourceneffizienz, Substituti[on nicht erneuerbarer durch erneuerbare Ressourcen) und Querschnittsaspekte wie z.B. die Überwachung und Diagnose von Umweltbelastungen, beinhaltet.] | Hierbei gehen Klemmer et al. (1999) von einem weiten Umweltbegriff aus, der neben der Reduktion von Schadstoffemissionen und der Beseitigung bereits eingetretener Umweltschäden auch die Schonung der Ressourcen (Steigerung der Ressourceneffizienz, Substitution nicht erneuerbar durch erneuerbare Ressourcen) und Querschnittsaspekte wie z.B. die Überwachung und Diagnose von Umweltbelastungen, beinhaltet. |
wörtliche Übereinstimmung ohne Kennzeichnung als Zitat und Quellenverweis; es geht nahtlos auf der nächsten Seite weiter. |
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[17.] Psc/Fragment 126 01 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2012-06-29 13:05:29 PlagProf:-) | Fragment, Gesichtet, INFRAS ISI 2004, Psc, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 126, Zeilen: 1-5 |
Quelle: INFRAS ISI 2004 Seite(n): 91, Zeilen: 17-25 |
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[Im Unterschied zum klassischen ökologischen Innovationsbegriff ist ferner von einem weiten Umweltbegriff auszugehen, der neben der Reduktion von Schadstoffemissionen und der Beseitigung bereits eingetretener Umweltschäden auch die Schonung der Ressourcen (Steigerung der Ressourceneffizienz, Substituti]on nicht erneuerbarer durch erneuerbare Ressourcen) und Querschnittsaspekte wie z.B. die Überwachung und Diagnose von Umweltbelastungen, beinhaltet. Entsprechend dieser Definition beinhalten energiewirtschaftliche Innovationen auch mehr als die reine Umweltschutztechnik, da sie darüber hinaus auch organisatorische, institutionelle sowie soziale Innovationen umfassen. | Hierbei gehen Klemmer et al. (1999) von einem weiten Umweltbegriff aus, der neben der Reduktion von Schadstoffemissionen und der Beseitigung bereits eingetretener Umweltschäden auch die Schonung der Ressourcen (Steigerung der Ressourceneffizienz, Substitution nicht erneuerbar durch erneuerbare Ressourcen) und Querschnittsaspekte wie z.B. die Überwachung und Diagnose von Umweltbelastungen, beinhaltet. Entsprechend dieser Definition beinhalten Umweltinnovationen auch mehr als die reine Umweltschutztechnik, da sie darüber hinaus auch organisatorische, institutionelle sowie soziale Innovationen umfassen. |
Fortsetzung von der vorangegangenen Seite |
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[18.] Psc/Fragment 380 05 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2012-07-01 20:05:05 Hotznplotz | Fragment, Gesichtet, INFRAS ISI 2004, Psc, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 380, Zeilen: 3-15 |
Quelle: INFRAS ISI 2004 Seite(n): 91, Zeilen: 6-17 |
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[...] können Innovationen im Energiebereich1337
umfassen, soweit sie – unter Berücksichtigung ihres ökonomischen Nutzens und ihres Einflusses auf die Versorgungssicherheit – dazu beitragen, die Qualität der Umwelt zu verbessern und Verbraucherinteressen i. w. S. zu befriedigen. [1337 Vgl. Kapitel 2:D.] |
In Anlehnung an Klemmer et al. (1999) umfassen Umweltinnovationen:
soweit sie – unabhängig von ihrem ökonomischen Nutzen – dazu beitragen, die Qualität der Umwelt zu verbessern. |
Die Übernahme, die schon einmal auf Seite 125 erfolgte, ist erneut nicht ausreichend kenntlich gemacht. |
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[[QVerlag::[Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft]| ]]