Angaben zur Quelle [Bearbeiten]
Autor | Gustav Radbruch |
Titel | Geschichte des Verbrechens — Versuch einer historischen Kriminologie |
Sammlung | Bd. 11. Strafrechtsgeschichte |
Herausgeber | Ulfrid Neumann |
Beteiligte | Ulfrid Neumann |
Verlag | C. F. Müller |
Jahr | 1931 |
Anmerkung | Einzelwerk 1931. Sammelwerk 2001. Die Dissertation benennt das im Sammelwerk enthaltene Einzelwerk mit anderer Jahreszahl: "Radbruch, Gustav / Gwinner, Heinrich, Geschichte des Verbrechens — Versuch einer historischen Kriminologie, Stuttgart 1951". (Im Sammelwerk lautet die Jahreszahl 1931) |
ISBN | 3811421476 |
URL | http://books.google.de/books?id=-9xJKHLJ_7wC |
Literaturverz. |
ja |
Fußnoten | ja |
Fragmente | 1 |
[1.] Tj/Fragment 074 04 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2013-02-03 21:44:15 Plagin Hood | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Radbruch 1931, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Tj |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 74, Zeilen: 4-15 |
Quelle: Radbruch 1931 Seite(n): 206, 207, Zeilen: S.206,13ff. und S.207,1-2.10ff |
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Gegenstand der Untersuchung ist dabei das Schlüsseldelikt283 aller strafrechtsreformerischen Bestrebungen des 18. Jahrhunderts: der Kindsmord. Über kein anderes Verbrechen ist damals häufiger und leidenschaftlicher gestritten worden. Zunächst nahm sich die Schöne Literatur – vor allem die des Sturm-und-Drangs – des Themas an. Kaum ein Dichter dieser Epoche ist am Thema des Kindsmordes vorübergegangen. Neben der dichterischen Behandlung entstand aber sehr bald auch eine umfangreiche kriminalpolitische Diskussion. Man fragt sich, wie es dazu kam. Sicherlich meinte man, anhand der Auswertung der spärlich überlieferten Zahlen eine ansteigende Häufigkeitskurve des Kindsmordes im 18. Jahrhundert glaubhaft machen zu können.
283 Vgl. zu diesem Begriff Radbruch/Gwinner, S. 242. |
[Seite 206 (Sammelband)]
Das Schlüsseldelikt aller strafrechtsreformerischen Bestrebungen des 18. Jahrhunderts ist der Kindsmord. Über kein anderes Verbrechen ist damals häufiger und leidenschaftlicher gestritten worden. Zunächst in der schönen Literatur: Von R. L. Wagner an, der 1776 sein Trauerspiel „Die Kindsmörderin“← veröffentlichte, ist kaum ein Dichter des „Sturmes und Dranges“ an diesem Thema vorübergegangen – und nicht nur Lenz, Klinger, Maler Müller← haben es sich zu eigen gemacht, sondern auch Bürger← („Des Pfarrers Tochter von Taubenhain“), Schiller← (in dem Gedicht „Die Kindsmörderin“) und Goethe. [...] [Seite 207 (Sammelband)] Neben der dichterischen Behandlung entstand sehr bald eine umfangreiche kriminalpolitische Literatur über den Kindsmord. [...] Man fragt sich, ob damals der Kindsmord nur unter neuen Gesichtspunkten mit gesteigerter Aufmerksamkeit betrachtet wurde oder ob er in der Tat zahlenmäßig häufiger vorkam als in früherer und in späterer Zeit. In der Tat hat man durch die Auswertung spärlich überlieferter Zahlen eine ansteigende Häufigkeitskurve des Kindsmordes im 18. Jahrhundert glaubhaft machen können←. |
Auf die Quelle wird nur mit "Vgl." und nur mit Bezug auf den Begriff "Schlüsseldelikt" in einer Fußnote verwiesen, ohne dass die wörtlichen und sinngemäßen Übernahmen in ihrem Umfang kenntlich gemacht sind. (Die genannte Seitenzahl 242 bezieht sich wohl auf die historische Ausgabe, nicht auf den Sammelband aus dem Jahr 2001.) |
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