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Angaben zur Quelle [Bearbeiten]

Autor     Martin Lindner
Titel    Der falsche Doktor Bartholdy
Zeitschrift    NZZ Folio
Datum    August 2006
Seiten    12-16
Anmerkung    Verglichen wurde mit der Online-Ausgabe.
URL    http://folio.nzz.ch/2006/august/der-falsche-doktor-bartholdy (Bezahlschranke) ; Text vollständig einsehbar im Google-Cache: [1]

Literaturverz.   

ja
Fußnoten    nein
Fragmente    2


Fragmente der Quelle:
[1.] Ts/Fragment 395 12 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2015-07-21 11:37:05 Schumann
Fragment, Gesichtet, Lindner 2006, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Ts, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 395, Zeilen: 12-14, 16-19, 21-22
Quelle: Lindner 2006
Seite(n): Online-Quelle, Zeilen: –
Wie bei kaum einem anderen vermischen, verschränken, überlagern sich bei Karl May reale und fiktive Existenz, schwindlerische Hochstapelei und literarische Phantasie. [Er trat in zahlreichen Masken gelehrter und beamteter Personen auf und machte sich daran, Kranke zu heilen oder vermeintliche Verbrechen aufzuklären.] Noch in den 1890er Jahren, bereits ein erfolgreicher Autor, geizte er nicht mit absurd anmutenden Äusserungen. Er behauptete wie erwähnt, die von ihm geschilderten Reiseabenteuer habe er allesamt selbst erlebt. Er [liess Fotos von sich als Trapper oder Orientale, im Kostüm Old Shatterhands oder Kara Ben Nemsis anfertigen und] wollte die Welt davon überzeugen, dass er selbst und niemand anders Old Shatterhand sei.94

[94 Vgl. dazu Frederik Hetmann: Old Shatterhand, das bin ich, Weinheim: Beltz 2001.]

Wie bei kaum einem anderen vermischen sich bei May biographische Wahrheit, schwindlerische Hochstapelei und literarische Phantasie. [...]

[...]

[...] So begann Karl May in den 1890er Jahren, als er bereits ein erfolgreicher Autor war, zu behaupten, die von ihm geschilderten Reiseabenteuer habe er wirklich erlebt. Er selbst und niemand anders sei Old Shatterhand.




[Roxin (1978), S. 23:

Diese merkwürdige Parallelität hat sich oft bis zur Verquickung von fiktiver und realer Existenz gesteigert, so z. B. wenn May ganz nach Art seiner Romanfiguren in den Masken gelehrter oder beamteter Personen auftrat und sich bemühte, Kranke zu heilen oder vermeintliche Verbrechen aufzuklären. In derselben Richtung liegt es, wenn er später Photographien im Kostüm Old Shatterhands oder Kara Ben Nemsis von sich anfertigen ließ(48) und alle seine Geschichten als selbst erlebt ausgab. ]

Anmerkungen

Die eigentliche Quelle wird nicht genannt.

Zusammenschnitt mit Roxin (1978, Karl May, das Strafrecht und die Literatur), siehe ausgeklammerte Passagen.

Sichter
(Schumann), SleepyHollow02


[2.] Ts/Fragment 421 11 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2015-07-21 11:39:28 Schumann
Fragment, Gesichtet, Lindner 2006, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Ts, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Schumann
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 421, Zeilen: 11-24
Quelle: Lindner 2006
Seite(n): Online-Quelle, Zeilen: –
[Durchaus anders gelagert [als der Fall Gert Postel] ist der Fall Wilkomirski.] 1995 veröffentlichte der Schweizer Autor Binjamin Wilkomirski das Buch Bruchstücke. Aus einer Kindheit 1939-1948, in dem er seine wiederbelebten Kindheitserinnerungen aus den Lagern von Majdanek und Auschwitz beschrieb.183 Der Autor zog als Holocaust-Überlebender, der nach dem Krieg in die Schweiz gekommen sei und dort in einem latent faschistischen Klima habe aufwachsen müssen, durch die Lande. 1998 wurde er vom Zürcher Schriftsteller Daniel Ganzfried indes als Hochstapler entlarvt. Wie ein im Rahmen einer Strafuntersuchung angeordneter DNA-Vaterschaftstest erwies, war der Autor als uneheliches, später adoptiertes Kind eines Facharbeiters aus dem Berner Seeland zur Welt gekommen, hatte seine Kindheit nicht in Konzentrationslagern, sondern vorwiegend bei seinen Adoptiveltern am Zürichberg verbracht und hiess nicht Binjamin Wilkomirski, sondern Bruno Dössekker.184

183 Binjamin Wilkomirski: Bruchstücke, Aus einer Kindheit 1939-1948, 2. Aufl. Frankfurt am Main: Jüdischer Verlag im Suhrkamp-Verlag 1995.

184 Vgl. Stefan Mächler: Der Fall Wilkomirski, Über die Wahrheit einer Biografie, Zürich: Pendo 2000; Elena Lappin: Der Mann mit zwei Köpfen, Zürich: Chronos 2000.

[Doch während sich Mays Identitätssuche noch wie eine komödiantische Posse ausnimmt, gibt es auch ernsthaftere Fälle.] Wohl kaum ein Fall macht das deutlicher als der des Schweizer Autors Binjamin Wilkomirski. «Bruchstücke. Aus einer Kindheit 1939– 1948» lautete der Titel seines im Jahr 1995 veröffentlichten Buches, in dem er seine angeblich wiederbelebten Kindheitserinnerungen aus den Lagern von Majdanek und Auschwitz beschrieb. Mit scharf geschilderten Grausamkeiten liess er seine Leser betroffen zurück.

Das Buch wurde schnell zur Sensation, und Wilkomirski tourte als Holocaust-Überlebender, der nach dem Krieg in die Schweiz gekommen sei und dort in einem latent faschistischen Klima habe aufwachsen müssen, durch die Lande – bis ihn der Zürcher Schriftsteller Daniel Ganzfried 1998 als Hochstapler entlarvte. Ganzfried sprach von einer durch den Literaturbetrieb unterstützten «Holocaust-Travestie». Tatsächlich bestätigte ein DNA-Vaterschaftstest, der im Rahmen einer Strafuntersuchung angeordnet wurde, dass Binjamin Wilkomirski alias Bruno Dössekker als uneheliches, später adoptiertes Kind eines Facharbeiters aus dem Berner Seeland zur Welt gekommen war und seine Kindheit nicht in Konzentrationslagern, sondern vorwiegend bei seinen Adoptiveltern am Zürichberg verbracht hatte.

Anmerkungen

Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle.

Sichter
(Schumann), SleepyHollow02