VroniPlag Wiki

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Angaben zur Quelle [Bearbeiten]

Autor     Rudolf Fahrner
Titel    Wortsinn und Wortschöpfung bei Meister Eckehart
Ort    Marburg a. L.
Verlag    N. G. Elwert'sche Verlagsbuchhandlung
Jahr    1929
Reihe    Beiträge zur deutschen Literaturwissenschaft ; Nr 31

Literaturverz.   

ja
Fußnoten    ja
Fragmente    19


Fragmente der Quelle:
[1.] Analyse:Un/Fragment 016 30 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-11-12 19:29:44 Klgn
Fahrner 1929, Fragment, SMWFragment, Schutzlevel, Un, Verschleierung, ZuSichten

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 16, Zeilen: S. 30-34; S. 31
Quelle: Fahrner 1929
Seite(n): 62, Zeilen: 25-
Seine Untersuchung ist allerdings heute unbrauchbar geworden; denn sie liegt vor SPAMERS Aufsatz über die Textüberlieferung und vor DENIFLES Veröffentlichung der Auszüge aus den lateinischen Schriften Eckarts, d. h., sie liegt vor der Entstehung der eigentlichen Echtheitsfrage. So nimmt Kramm alles zu seiner Zeit für Eckhart in Anspruch [genommene Gut als ein Ganzes und versucht von einem aus diesen Schriften gewonnenen System aus die einzelnen Termini bei Eckhart zu erklären.] KrammsAbhandlung über Meister Eckeharts Terminologie von 1884 ist unbrauchbar geworden.2) Sie liegt vor Spamers Aufsatz über die Textüberlieferung und vor Denifles Veröffentlichung der Auszüge aus den lateinischen Schriften Eckeharts, das heisst sie liegt vor der Entstehung der eigentlichen Echtheitsfrage und vor der klaren Erkenntnis der Einfügung des eckehartischen Denkens in die ganze lateinisch-christliche Philosophie. So nimmt er auch alles zu seiner Zeit für Eckehart in Anspruch genommenes Gut als ein Ganzes und versucht von

S. 32

einem aus diesen Schriften gewonnenen System aus die einzelnen Termini zu erklären, [...]

Anmerkungen

Wird fortgesetzt in Analyse:Un/Fragment 017 01

Sichter


[2.] Analyse:Un/Fragment 017 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-10-20 10:29:29 Klgn
Fahrner 1929, Fragment, SMWFragment, Schutzlevel, Un, Verschleierung, ZuSichten

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 17, Zeilen: 1-4; 11-13; 19-20
Quelle: Fahrner 1929
Seite(n): 62, Zeilen: S.62: 32-33; S.63: 1-4; 5-10; 11-14
[So nimmt Kramm alles zu seiner Zeit für Eckhart in Anspruch] genommene Gut als ein Ganzes und versucht von einem aus diesen Schriften gewonnenen System aus die einzelnen Termini bei Eckhart zu erklären. Der Autor versucht, Eckhart als den Erfinder philosophischer Begriffe hinzustellen [...].

Für unsere Untersuchung müssen Kramms Darlegungen, die immerzu Echtes mit Zweifelhaftem oder Unechtem vermischen, beiseite bleiben. [...]

Robert RATTKE 19 versucht in seiner Arbeit die Abstraktbildungen auf "-heit" bei Meister Eckhart und seinen Jüngern zusammenzustellen. [...]

Diese Arbeit kann uns aber nur geringe Dienste tun, da sie nur zum allerkleinsten Teil erschienen ist.

So nimmt er auch alles zu seiner Zeit für Eckehart in Anspruch genommenes Gut als ein Ganzes und versucht von

S. 63

einem aus diesen Schriften gewonnenen System aus die einzelnen Termini zu erklären, und so will er Eckehart trotz aller beabsichtigten Einstellung auf das Sprachliche doch mehr als den Erfinder philosophischer Begriffe darstellen [...].

Für unsere Untersuchung müssen seine Darlegungen, die immerzu Echtes mit Zweifelhaftem oder Unechtem vermischen und dort sicher stehende Einsichten über Eckehart als Voraussetzung annehmen, wo wir uns erst in aller Vorsicht neue Anschauungen zu gewinnen suchen müssen, beiseite bleiben.

[...] Die Zusammenstellung der Abstraktbildungen auf -heit bei Meister Eckhart und seinen Jüngern von R a t t k e1) kann uns nur geringe Dienste leisten, weil sie nur zum allerkleinsten Teile erschienen ist

Anmerkungen

Fortsetzung von Analyse:Un/Fragment 016 30

Sichter


[3.] Analyse:Un/Fragment 108 04 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-10-20 13:08:39 Sotho Tal Ker
BauernOpfer, Fahrner 1929, Fragment, SMWFragment, Schutzlevel, Un, ZuSichten

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 108, Zeilen: 4-; 11-15
Quelle: Fahrner 1929
Seite(n): 57, Zeilen: 2-; 19-24
Die Wege des antik-christlichen Denkens waren, als Eckhart auftrat, schon in zwei Sprachen, in der griechischen und in der lateinischen, bis zu Ende gegangen. Jede Regung des Gedankens und jede Schwingung des Herzens waren bereits durch das im Laufe der Jahrhunderte herangereifte lateinische Wort aufgenommen worden. [...]

Wir müssen versuchen einen Einblick zu gewinnen, wie Eckharts Worte sich einfügen in den ganzen Sprachbau des antikchristlichen Geistes, vor allem, wie sie sich einbetten in die lateinische Sprache, die ihm alle die Gehalte vermittelte, die eine lange Reihe großer Geister in ihr gefaßt und bewahrt hatte.1


1 R. FAHRNER, a.a.O., S. 57.

Die Wege des antik-christlichen Denkens waren, als Eckehart auftrat, schon in zwei Sprachen, in der griechischen und in der lateinischen, bis zu Ende begangen. In einer ununterbrochenen Entwicklung war seit Platon das griechische, seit Cicero das lateinische Wort dazu herangereift, jeder Regung des Gedankens und jeder Schwingung der Seele, die diesem geistigen Reiche überhaupt angehörten, Ausdruck und sprachliche Gestalt zu verleihen. [...]

So wird es eine Aufgabe der Forschung sein, zu zeigen, wie Eckeharts Worte sich einfügen in den ganzen Sprachbau des antik-christlichen Geistes, vor allem wie sie sich einbetten in die lateinische Sprache, die ihm alle die Gehalte vermittelte, die jene lange Reihe grösser Geister in ihr gefasst und bewahrt hatte.

Anmerkungen
Sichter


[4.] Analyse:Un/Fragment 112 29 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-10-19 16:53:38 Klgn
Fahrner 1929, Fragment, SMWFragment, Schutzlevel, Un, Verschleierung, ZuSichten

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 112, Zeilen: 29-38
Quelle: Fahrner 1929
Seite(n): 57, Zeilen: S. 57:28-31 ; S.58: 1-7
Wenn man Meister Eckharts sprachschöpferisches Gestalten zu einem nicht geringen Teil auf den Einfluß des Lateinischen zurückführt, so ist doch der ganze Sprachraum, in dem sich seine Neuschöpfungen vollziehen, deutscher Prägung, denn wenn auch der deutsche Wortkörper in vielen Wandlungen den Gehalt des lateinischen Wortes zu tragen bekommt, so sind doch seine Bestandteile schon im deutschen Sprachraum mit bestimmten Gehalten verknüpft, von denen sie keineswegs frei werden, wenn sie den Gehalt des lateinischen Wortes übernehmen. Sind doch oft die deutschen Wörter gerade als Träger des neuen, vom Lateinischen her empfangenen Gehaltes zu ganz anderen Bedeutungsverbindungen und Bedeutungsschattierungen bereit und fähig, als sie der lateinische Terminus in seinem Sprachraum je eingehen und darstellen könnte. Sind doch der deutsche Wortkörper, der den Gehalt des lateinischen Wortes zu tragen bekommt, oder seine Bestandteile schon im deutschen Sprachraum mit bestimmten Gehalten und Bedeutungen

S. 58

verknüpft, von denen sie keineswegs frei werden, wenn sie den Gehalt des lateinischen Wortes übernehmen, und sind doch oft die deutschen Worte gerade als Träger des neuen, vom Lateinischen her empfangenen Gehaltes zu ganz anderen Bedeutungsverbindungen und Bedeutungsschattierungen bereit und fähig, als sie der lateinische Terminus, den sie nun wiedergeben, in seinem Sprachraum je eingehen und darstellen könnte.

Anmerkungen
Sichter


[5.] Analyse:Un/Fragment 113 06 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-10-22 07:42:20 Klgn
BauernOpfer, Fahrner 1929, Fragment, SMWFragment, Schutzlevel, Un, ZuSichten

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 113, Zeilen: 4-15
Quelle: Fahrner 1929
Seite(n): 58, Zeilen: 7-20
Die wichtigsten Neuprägungen Eckharts werden sich der Erklärung durch den lateinischen Terminus überhaupt entziehen. Man hat wenig getan, wenn man neben das neue Wort „überbilden“ (DW V 21,9) das lateinische Wort „transformare“ stellt, denn es zeigt sich, daß „überbilden“ bei Eckhart nicht nur für „hinüberbilden“, „umbilden“ gebraucht wird, sondern auch ein „über etwas darüber bilden“ aussagen kann. Der Mensch kann nicht nur in Gott „überbildet“ werden, er kann auch mit Gott oder von Gott „überbildet“ , d. h., mit göttlicher Form bekleidet werden, eine Möglichkeit des inhaltlichen Unterschiedes, dem das lateinische Wort nichts zur Seite zu stellen hat. Der inhaltliche Umfang des deutschen „über“ reicht eben weiter als der des lateinischen „trans“.13

13 Vgl. R. FAHRNER, a.a.O., S. 58.

Man hat wenig getan, wenn man neben das neue Wort überbilden das lateinische Wort „transformare“ stellt. Denn es zeigt sich, dass überbilden nicht nur für „hinüberbilden, umbilden“ gebraucht wird, sondern auch ein „über etwas darüber bilden" bezeichnen kann. Der Mensch kann nicht nur i n Gott überbildet werden, er kann auch m i t Gott oder von Gott überbildet, das heisst mit göttlicher Form bekleidet werden, eine Möglichkeit des Bedeutungsunterschiedes, der das lateinische Wort nichts zur Seite zu stellen hat Der Bedeutungsumfang des deutschen „über“ reicht eben weiter als der des lateinischen „trans“.1)

Manche neuen Worte und oft gerade die wichtigsten und stärksten Prägungen werden sich der Erklärung durch den lateinischen Terminus in gewissem Sinne überhaupt entziehen.

Anmerkungen

__

Sichter


[6.] Analyse:Un/Fragment 113 15 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-10-22 09:15:02 Klgn
Fahrner 1929, Fragment, SMWFragment, Schutzlevel, Un, Verschleierung, ZuSichten

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 113, Zeilen: 15-20
Quelle: Fahrner 1929
Seite(n): 59, Zeilen: 3-9
Man wird schließlich auch beachten müssen, daß ein deutsches Wort, in dem mehrere lateinische Termini zusammenfallen, wie etwa bei „glich“ (DW I 30, 4) (aequalis, similis), zwar an inhaltlicher Bestimmtheit einbüßt, zugleich aber auch an Fähigkeit gewinnt, die mannigfachsten Beziehungen einzugehen, und dadurch besonders schwierige mystische Spekulationen aussagen kann. Man wird schliesslich beachten müssen, dass ein deutsches Wort, in dem mehrere lateinische Termini zusammenfallen (wie etwa „aequalis“ und „similis“ in dem deutschen gelich), nicht nur an Klarheit und Schärfe seines Bedeutungsumfanges einbüsst, sondern zugleich auch an Fähigkeit gewinnt, die mannigfaltigsten Beziehungen einzugehen und besonders schwierige Gedankengänge zu bezeichnen.
Anmerkungen

__

Sichter


[7.] Analyse:Un/Fragment 113 21 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-10-20 12:09:36 Klgn
Fahrner 1929, Fragment, SMWFragment, Schutzlevel, Un, Verschleierung, ZuSichten

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 113, Zeilen: 21-28
Quelle: Fahrner 1929
Seite(n): 61, Zeilen: 10- 16; 27-31
Nicht nur, daß ein mystisches Sein oder Geschehen benannt wird, steht hier zur Betrachtung, sondern wie es benannt wird, wie das neue Wort seinen Inhalt darstellt, was an Wirklichkeitsgehalt, was an Vorstellungs- und Bildgehalt in Eckharts neuen Wortprägungen zum Ausdruck kommt, soll erkannt werden. Eine solche Betrachtung aber wird niemals Eckharts lateinischen Wortschatz zum Ausgangspunkt nehmen können, geht es doch gerade darum, zu zeigen, was die deutschen Wörter in sich, in ihrem eigenen Sprachraum vermögen und beinhalten. Nicht d a s s ein äusseres oder inneres Sein benannt wird, steht hier zur Betrachtung, sondern w i e es benannt wird, wie der neue Wortkörper seinen Gehalt darstellt, wie das neue Wort seinen S i n n ausdrückt, was an Wirklichkeitsgehalt, was an Vorstellungs- und Bildgehalt und was an Begriffsgehalt Eckehart in seinen neuen Prägungen zu fassen und in ihnen lebendig zu erhalten weiss, soll erkannt werden.

[...]

Eine solche Betrachtung wird die lateinischen und griechischen Termini zur Erklärung der neuen deutschen Worte nicht verwenden dürfen, da sie ja gerade zeigen soll, was die deutschen Worte in sich, in ihrem eigenen Sprachkreis vermögen und bedeuten.

Anmerkungen
Sichter


[8.] Analyse:Un/Fragment 116 08 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-10-20 11:48:55 Klgn
Fahrner 1929, Fragment, SMWFragment, Schutzlevel, Un, Verschleierung, ZuSichten

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 116, Zeilen: 8-
Quelle: Fahrner 1929
Seite(n): 60, Zeilen: 1-
Von keiner dieser Übertragungen kann man sagen, daß sie den Inhalt des mittelhochdeutschen Wortschatzes wirklich träfe. Die neuen deutschen Wörter Meister Eckharts sind eben keine Übersetzungen lateinischer Termini, so daß die lateinische Sprache sie ohne Hindernis sogleich wieder in sich hätte aufnehmen können, vielmehr sind die deutschen Wortneubildungen im mystischen Bereich von Eckhart sprachlich gefaßte neue Sehweisen, für die es in der lateinischen Sprache keinen angemessenen sprachlichen Ausdruck gibt. Von keiner dieser Übertragungen kann man sagen, dass sie den Sinn des deutschen Wortes wirklich träfe.1) Dies mag zum Teil auf die Ungeschicklichkeit oder Lässigkeit der Zensoren zurückzuführen sein, zum ändern Teil ist es aber wohl in der Tatsache begründet, dass die neuen deutschen Worte eben nicht in d e m Sinne Übertragungen lateinischer Termini waren, dass die lateinische Sprache sie ohne Hindernis sogleich wieder in sich hätte aufnehmen können, sondern dass die neuen Worte vielmehr einen wohl aus einer reichen lateinischen Sprachwelt empfangenen Gehalt doch in einem neuen Elemente und damit sogleich in einem neuen Grade und in einer neuen Art ausdrücken.
Anmerkungen
Sichter


[9.] Analyse:Un/Fragment 128 37 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-10-22 08:04:50 Klgn
Fahrner 1929, Fragment, SMWFragment, Schutzlevel, Un, Verschleierung, ZuSichten

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 128, Zeilen: S. 128: 37-39, S. 129: 1
Quelle: Fahrner 1929
Seite(n): 76, Zeilen: S. 76: 31-34; S. 77: 1
Wenn auch Eckhart keines der Wortbildungsmittel für sich allein gebraucht, so scheint es doch wichtig zu sein, welches Mittel er besonders auswählt und am meisten und leichtesten gebraucht, um neue Wörter [zu prägen.] Und doch, wenn auch keiner der Sprachereuerer eines der Wortbildungsmittel für sich allein in Anspruch nehmen kann, es scheint wichtig zu bleiben, welche Mittel ein jeder besonders auswählt und am meisten und leichtesten gebraucht, um neue

S. 77

Ausdrücke zu erzeugen.

Anmerkungen

Wirt fortgesetzt in Analyse:Un/Fragment 129 01

Sichter


[10.] Analyse:Un/Fragment 129 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-10-22 08:12:59 Klgn
Fahrner 1929, Fragment, SMWFragment, Schutzlevel, Un, Verschleierung, ZuSichten

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 129, Zeilen: 1-6
Quelle: Fahrner 1929
Seite(n): 77, Zeilen: 22-30
[prägen.] Dabei muß man beachten, wie die innere Struktur der Neu- und Umbildungen beschaffen ist, d. h., wir müssen zu erkennen suchen, wie der Ausdruckswille beschaffen ist und von welcher Art der Gehalt ist, der zum Ausdruck drängt. Entscheidend wird auch sein, welche einzelnen Anlässe wir aufzeigen können, die diese oder jene Neubildung bewirkten. Ganz anders und viel reicher sprechen die Worte und Zeugnisse zu uns, wenn wir die Frage auf die innere Art der vermuteten Neubildungen richten und zu erkennen trachten, wie der Ausdruckswille beschaffen ist, dem sie dienen, und von welcher besonderen Art der Gehalt ist, der zum Ausdruck drängt Denn es ist wohl wichtig, d a s s ein Spracherneuerer diese oder jene Möglichkeiten der Neubildung benützt, noch viel wichtiger aber ist es, w i e und in welchem Sinne er sie benützt und mit welchem Erfolge.
Anmerkungen

Fortsetzung von Analyse:Un/Fragment 128 37

Sichter


[11.] Analyse:Un/Fragment 147 13 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-10-25 11:38:26 Klgn
Fahrner 1929, Fragment, KomplettPlagiat, SMWFragment, Schutzlevel, Un, ZuSichten

Typus
KomplettPlagiat
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 147, Zeilen: 13-15
Quelle: Fahrner 1929
Seite(n): 79, Zeilen: 14-16
Die Substantivierung des Infinitivs tritt sinngemäß dann ein, wenn sich unmittelbar auf eine Tätigkeit oder auf ein Leiden selbst eine besondere Aufmerksamkeit richtet. Die Substantivierung des Infinitivs 1) tritt sinngemäss ein, wenn sich unmittelbar auf eine Tätigkeit oder auf ein Leiden selbst eine besondere Aufmerksamkeit richtet.
Anmerkungen

__

Sichter


[12.] Analyse:Un/Fragment 149 03 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-10-19 18:28:38 Klgn
BauernOpfer, Fahrner 1929, Fragment, SMWFragment, Schutzlevel, Un, ZuSichten

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 149, Zeilen: 3-10
Quelle: Fahrner 1929
Seite(n): 115, Zeilen: 15-22 (Übernahme)
Eckhart will auf Grund seiner Einsicht in das geistige Wesen und in die geistige Aufgabe des Menschen die höchste und erhabenste Art des Menschseins - nämlich seine Berufung zur Gnade Gottes - durch die mannigfache sprachliche Differenzierung des substantivierten Infinitivs nahebringen. Diese geistige Betrachtungsweise ist mit Meister Eckhart zum erstenmal in deutscher Sprache hervorgetreten oder doch zum erstenmal in diesem Umfang, in dieser Tiefe und so das ganze Lebenswerk eines Menschen beherrschend erschienen.37

37 R. FAHRNER, a.a.O., S. 115.

Nicht ein engerer sittlicher Wille treibt ihn, die Menschen brav und rechtschaffen, durch die Gefahren der irdischen Versuchungen dem ewigen Lohne im Jenseits zuzuführen und Handlungen und Zustände daraufhin zu betrachten, was sie dazu helfen und schaden können, sondern ihn treibt die höchste Sittlichkeit zu dem Verlangen, aus der Einsicht in das geistige Wesen und in die geistige Aufgabe des Menschen die höchste und erhabenste Art des Menschseins zu erkennen und zu vollbringen.

Diese geistige Betrachtungsweise ist mit Eckehart in deutscher Sprache zum ersten Male hervorgetreten oder doch zum ersten Male in diesem Umfange, in dieser Tiefe und so das ganze Lebenswerk eines grossen Menschen beherrschend, erschienen.

Anmerkungen
Sichter


[13.] Analyse:Un/Fragment 150 12 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-10-19 17:06:34 Klgn
Fahrner 1929, Fragment, SMWFragment, Schutzlevel, Un, Verschleierung, ZuSichten

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 150, Zeilen: 12-16
Quelle: Fahrner 1929
Seite(n): 89, Zeilen: 1-7
Auch dort, wo ein Possessivpronomen bei dem substantivierten Infinitiv steht und auf die nähere Verbindung mit einem bestimmten Menschen oder mit bestimmten Umständen hinzudeuten scheint, finden wir dieselbe Allgemeinheit der Aussage, und wir können auch hier die Art der Eckhartschen Substantivierung des Infinitivs erkennen: [..] Aber auch dort, wo ein Possessiv- oder Demonstrativpronomen bei dem substantivierten Infinitiv steht und auf die nähere Verbindung mit einem bestimmten Menschen oder mit bestimmten Umständen hinzudeuten scheint, finden wir bei genauerem Zusehen dieselbe Allgemeinheit der Betrachtung und wir können an diesen Ausnahmen die gemeinsame Art der eckehartischen Substantivierungen noch deutlicher erkennen.
Anmerkungen
Sichter


[14.] Analyse:Un/Fragment 150 19 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-10-22 09:00:28 Klgn
Fahrner 1929, Fragment, SMWFragment, Schutzlevel, Un, Verschleierung, ZuSichten

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 150, Zeilen: 19-26
Quelle: Fahrner 1929
Seite(n): 90, Zeilen: 16-23
Aber auch hier beinhaltet der substantivierte Infinitiv nicht einen bestimmten einmaligen Vorgang, sondern ein immer wieder und für jeden Menschen neu zu erwartendes oder zu erhoffendes Geschehen. Damit ist ein wichtiges Merkmal gewonnen, und Eckharts substantivierter Infinitiv kann in seiner inhaltlichen Dynamik von allen anderen Fällen getrennt werden, in denen bei Eckhart für einen ganz bestimmten und einmaligen Vorgang die einfache Form des Verbums gewählt wird. Die Substantivierung deutet auch an diesen Stellen nicht auf einen bestimmten einmaligen Vorgang, sondern auf ein immer wieder und für jeden Menschen neu zu erwartendes, zu forderndes oder zu hoffendes Geschehen.1)

Damit ist ein wichtiges Merkmal gewonnen, und Eckeharts neue Substantivierungen sind von allen den Fällen getrennt, in denen einfach für einen ganz bestimmten und einmaligen Vorgang die nominale Form des Verbums gebraucht wird.

Anmerkungen

__

Sichter


[15.] Analyse:Un/Fragment 150 28 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-10-19 16:22:01 Klgn
BauernOpfer, Fahrner 1929, Fragment, SMWFragment, Schutzlevel, Un, ZuSichten

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 150, Zeilen: S. 150: 28-32; 36-41; S. 151: 1-3
Quelle: Fahrner 1929
Seite(n): 111, Zeilen: S. 111: 6-10; S. 117: 36-36; S. 118: 1-13
Der eigentliche Grund aber für eine Infinitivsubstantivierung allgemeinerer Art ist dann gegeben, wenn sich nicht nur Beobachtung und Umschau, sondern eine wirkliche Betrachtung auf die Tätigkeit oder den Zustand richtet, die das Verbum bezeichnet.40

Welche mystischen Vorgänge werden nun bei Meister Eckhart durch den substantivierten Infinitiv ausgedrückt?

Es ist die Betrachtung der Welt im Menschen, der göttliche Kreislauf, der sich einmal durch den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist in der Gottheit selbst schließt und der sich in einem völlig entsprechenden Lauf durch Schöpfer, Schöpfung und Rückkehr des Geschaffenen in Gott noch einmal rundet, der ewig ruhende, unbewegte, undenkbare Grund Gottes, der alles Sein und Wirken trägt und in jedem Augenblick erhält, endlich der Mensch, der irdische Gottessohn, sein Hervorgehen aus der [Gottheit, seine innere Befreiung bis zur geistigen Armut, sein Einigbleiben und Wiedereinigwerden mit Gott - das sind die Gegenstände, auf die Meister Eckhart sein Denken wendet, und die er zu „Worten“ versucht.41]



40 R. FAHRNER, a.a.O., S. 111.

41 R. FAHRNER, a.a.O., S. 117f.

Der eigentliche Grund aber für eine Infinitivsubstantivierung allgemeinerer Art ist dann gegeben, wenn sich nicht nur Beobachtung und Umschau, sondern eine wirkliche B e t r a c h t u n g auf die Tätigkeit oder den Zustand richtet, die das Verbum bezeichnet.


S. 117

Vielmehr ist Eckeharts Betrachtung auf die g e i s t i g e W e l t im Menschen und über dem Menschen gerichtet. Der göttliche Kreislauf, der sich einmal durch Vater, Sohn und Liebesgeist

S. 118

in der Gottheit selbst schliesst und der sich in einem völlig entsprechenden Lauf durch Schöpfer, Schöpfung und Rückkehr des Geschaffenen in Gott noch einmal rundet, der ewig ruhende, unbewegte, undenkbare und unaussprechliche schwebende Abgrund, der dennoch alles Sein und Wirken trägt und in jedem Nu erhält, endlich der Mensch, der irdische Gottessohn, sein Hervorgehen aus der Gottheit, sein geistiger Wille, der zwischen hoch und gemein, zwischen göttlich und ungöttlich zu scheiden hat, seine innere Befreiung bis zu jener geistigen Armut, in der er sein höchstes Wesen vollbringt, endlich sein Einigbleiben und wieder Einigwerden mit Gott und mit dem Ewigen auch im Jetzt und Hier seiner irdischen Laufbahn — das sind die Gegenstände, auf die Eckehart sein Denken wendet.

Anmerkungen

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Sichter


[16.] Analyse:Un/Fragment 153 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-10-22 09:29:12 Klgn
Fahrner 1929, Fragment, SMWFragment, Schutzlevel, Un, Verschleierung, ZuSichten

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 153, Zeilen: 1-4
Quelle: Fahrner 1929
Seite(n): 108, Zeilen: 20-22
Mit dem substantivierten Infinitiv „gebenne“ ist der Ausdruck für einen ganz bestimmten Vorgang innerhalb der Dreifaltigkeit gefunden und zugleich für die grundlegende Wirkungsart Gottes überhaupt. Mit dem Worte gebären ist der Ausdruck für einen ganz bestimmten Vorgang im Ringe der Dreieinigkeit gefunden und zugleich für eine grosse Wirkungsart der Gottheit überhaupt.
Anmerkungen

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Sichter


[17.] Analyse:Un/Fragment 155 04 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-10-22 11:54:02 Klgn
BauernOpfer, Fahrner 1929, Fragment, SMWFragment, Schutzlevel, Un, ZuSichten

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 155, Zeilen: 4-11; 19
Quelle: Fahrner 1929
Seite(n): 92, Zeilen: S. 92: 2-5; 17-21; S. 94: 1-2
Durch diese Ausdrucksweise gelingt es Eckhart, sowohl die notwendigerweise immer erneute Tätigkeit wie auch den dadurch erreichten Seelenzustand auszudrücken. Hier ist noch deutlicher das Ergebnis des Abkehrens, der Zustand des Abgeschiedenseins mit der Tätigkeit selbst verbunden.43 So entsteht ein doppelgesichtiger Ausdruck, der die durch ein Tun erreichte und zugleich dasselbe Tun immer wieder aus sich erzeugende innere Lage darstellt.

[...] Noch ein zweiter Ausdruck geht aus demselben Gedanken hervor.


43 R. FAHRNER, a.a.O., S. 92.

Der Ausdrucksweise „sich in ein ewiges Abkehren versetzen“ gelingt es, sowohl die notwendigerweise immer erneute Tätigkeit wie auch den dadurch erreichten Zustand zu bezeichnen, [...] 1)

Noch deutlicher ist hier das Ergebnis des Abkehrens, der Zustand des Abgeschiedenseins, mit der Tätigkeit selbst verbunden. So entsteht ein doppelgesichtiger Ausdruck, der die durch ein Tun erreichte und zugleich dasselbe Tun immer wieder aus sich erzeugende innere Lage vollkommen darstellt.

S. 94

Und noch ein zweiter Ausdruck geht aus demselben Gedanken hervor.


1) R. 21 f.

Anmerkungen

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Sichter


[18.] Analyse:Un/Fragment 156 17 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-10-20 13:06:06 Sotho Tal Ker
BauernOpfer, Fahrner 1929, Fragment, SMWFragment, Schutzlevel, Un, ZuSichten

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 156, Zeilen: 17-20
Quelle: Fahrner 1929
Seite(n): 98, Zeilen: 18-23
Das „Zunehmen“ wird als Ausdruck für die rechte Art, sich in Welt und Werke einzulassen, gebraucht. Alle Dinge verwandelt sich der Mensch, indem er Gott in ihnen begreift, in einen hohen fördernden Besitz und wächst so unablässig an seinem eigenen Tun.44

44 R. FAHRNER, a.a.O., S. 98.

Das Zunehmen wird überhaupt der Ausdruck für die rechte Art sich in Welt und Werke einzulassen. Alle Dinge verwandelt sich der Mensch, indem er Gott in ihnen begreift, in einen hohen fördernden Besitz und wächst so unablässig an seinem eigenen Tun.2)

2) R. 12, 29 - 13, 2; 14, 1—10.

Anmerkungen
Sichter


[19.] Analyse:Un/Fragment 177 15 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2012-10-20 12:38:58 Klgn
Fahrner 1929, Fragment, SMWFragment, Schutzlevel, Un, Verschleierung, ZuSichten

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Klgn
Gesichtet
No
Untersuchte Arbeit:
Seite: 177, Zeilen: 15
Quelle: Fahrner 1929
Seite(n): 144, Zeilen: 30-37
Eckharts Mystik und Sprache bilden eine unzertrennliche Einheit. Das Wort geht bei ihm mit derjenigen Unmittelbarkeit des Erlebens hervor, die wir nur bei den großen Meistern der Sprache kennen und die zuletzt allein über Wert und Dauer neuer Sprachschöpfungen entscheidet. Aber die wenigen Linien, die wir zeichnen konnten, lassen doch darüber keinen Zweifel mehr offen, dass sich in Eckeharts Sprache Wort und Gehalt, von einem starken Geiste ineinander gefügt, auf das innigste verschmelzen, dass aus dem Sinn das Wort mit derjenigen Unmittelbarkeit hervorgeht, die wir nur an den Meistern der Sprache kennen und die zuletzt allein über Wert und Dauer eines sprachlichen Gebildes entscheidet.
Anmerkungen

"Schlusswort" von Un, "Ergebnisse"/Schlusswort von Fahrner 1929. Beide Arbeiten enden mit demselben Wort: "entscheidet".

Sichter