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Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Schirdewan, Hindemith
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 017, Zeilen: 01-32
Quelle: BBR 2000
Seite(n): 049, 050, Zeilen: 36(Spalte 1) ff
1.4.1.3 Stadterneuerung in den 70er Jahren

Verwöhnt vom bisherigen „Wirtschaftswunder“ wurde Anfang der 70er Jahre so mancher fortschrittsgläubige Bundesbürger von der Ölkrise geschockt. Die vom Club of Rome erkannten „Grenzen des Wachstums“ wurden für viele Menschen sichtbar. Die Benzinpreise stiegen drastisch; es gab autofreie Sonntage. Das verknappte Öl verdeutlichte die Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen und von international verflochtenen Wirtschaftsstrukturen. Die sogenannte „Energiekrise“ erreichte die hochentwickelten Industriestaaten gerade zu einer Zeit, in der die räumlichen Grenzen der Städte deutlich wurde. Die zunehmenden Abwanderungen von Einwohnern und Betrieben in die Stadtrandbereiche waren Folge eines wachsenden Wohlstandes, aber zugleich auch eine wesentliche Voraussetzung für weiteres Wirtschaftswachstum.

„Rettet unsere Städte jetzt“ war das Motto der 70er Jahre. Es verstand sich als Hilferuf, eine Umkehr in der Städtebaupolitik einzuleiten. Bis dahin war die Stadtentwicklungspolitik auf den Wohnungsneubau fixiert und vernachlässigte zu sehr den Bestand. Mit dem Städtebauförderungsgesetz wurde die zentrale Rechtsgrundlage für die Erneuerung der Städte als Gemeinschaftsaufgabe von Bund, Ländern und Gemeinden geschaffen. „Städtebauliche Missstände“ wurden fortan Gegenstand umfassender Förderung. Weitere Gesetzeswerke zielten auf die verstärkte Modernisierung des Gebäudebestandes, insbesondere mit dem Ziel der Energieeinsparung. Zugleich wurde erkannt, dass die langfristige Entwicklung nur durch Stärkung der Stadtforschung gesteuert werden kann. Diese Einschätzung führte zur Gründung von Städtebauinstituten, zu kommunalen Stadtentwicklungsämtern und zu neuen interdisziplinären Ausbildungskonzepten im Städtebau. Die Rückbesinnung auf städtebauliche Qualitäten kennzeichnete im Bundesgebiet die gewandelte Wertschätzung der alten, bisher vernachlässigten Stadtquartiere. Die beklagte Unwirtlichkeit der Städte – vornehmlich der Neubausiedlungen am Stadtrand war zugleich Motiv für die Revitalisierung der Altbauquartiere. Neben der technischen Modernisierung der Bausubstanz stand die gesellschaftliche Aufwertung der innerstädtlichen Stadtteile im Vordergrund. Nun galt nicht länger die „störungsfreie Trennung“ städtischer Funktionen, sondern die lebendige Mischung als Ziel der Stadtentwicklungspolitik. Städtebauliche Dichte wurde als unverzichtbar für städtische Lebensweisen wiederentdeckt.

4.3 Stadterneuerung in den 70er Jahren

Verwöhnt vom bisherigen „Wirtschaftswunder“ wurde Anfang der 70er Jahre so mancher fortschrittsgläubige Bundesbürger von der Ölkrise geschockt. Die vom Club of Rome erkannten „Grenzen des Wachstums“ wurden für viele Menschen sichtbar. Die Benzinpreise stiegen drastisch; es gab autofreie Sonntage. Das verknappte Öl verdeutlichte die Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen und von international verflochtenen Wirtschaftsstrukturen. Die sogenannte „Energiekrise“ erreichte die hochentwickelten Industriestaaten gerade zu einer Zeit, in der die räumlichen Grenzen der Städte deutlich wurde. Die zunehmenden Abwanderungen von Einwohnern und Betrieben in die Stadtrandbereiche waren Folge eines wachsenden Wohlstandes, aber zugleich auch eine wesentliche Voraussetzung für weiteres Wirtschaftswachstum.

„Rettet unsere Städte jetzt“ war das Motto des Deutschen Städtetages der 70er Jahre. Es verstand sich als Hilferuf, eine Umkehr in der Städtebaupolitik einzuleiten. Bis dahin war die bundesdeutsche Stadtentwicklungspolitik auf den Wohnungsneubau fixiert und vernachlässigte zu sehr den Bestand. Mit dem Städtebauförderungsgesetz wurde die zentrale Rechtsgrundlage für die Erneuerung der Städte als Gemeinschaftsaufgabe von Bund, Ländern und Gemeinden geschaffen. „Städtebauliche Missstände“ wurden fortan Gegenstand umfassender Förderung. Weitere Gesetzeswerke zielten auf die verstärkte Modernisierung des Gebäudebestandes, insbesondere mit dem Ziel der Energieeinsparung. Zugleich wurde erkannt, dass die langfristige Entwicklung nur durch Stärkung der Stadtforschung gesteuert werden kann. Diese Einschätzung führte zur Gründung von Städtebauinstituten, zu kommunalen Stadtentwicklungsämtern und zu neuen interdisziplinären Ausbildungskonzepten im Städtebau.

[...]

Die Rückbesinnung auf städtische Qualitäten kennzeichnete im Bundesgebiet die gewandelte Wertschätzung der alten, bisher vernachlässigten Stadtquartiere. Die beklagte Unwirtlichkeit der Städte – vornehmlich der Neubausiedlungen am Stadtrand - war zugleich Motiv für die Revitalisierung der Altbauquartiere. Neben der technischen Modernisierung der Bausubstanz stand die gesellschaftliche Aufwertung der innerstädtlichen Stadtteile im Vordergrund. Nun galt nicht länger die „störungsfreie Trennung“ städtischer Funktionen, [Seite 50] sondern die lebendige Mischung als Ziel der Stadtentwicklungspolitik. Städtebauliche Dichte wurde als unverzichtbar für städtische Lebensweisen wiederentdeckt.

Anmerkungen

Woertliche Uebernahmen mit leichten Anpassungen. Ein Absatz der Quelle wird nicht mituebernommen. Am Anfang des Kapitels (S 12) wird auf die Quelle hingewiesen via Fussnote an der Kapitelueberschrift (FN 3: Text folgt in Auszügen dem hervorragenden Überblick in: [...]). Eine woertliche Uebernahme ist aber nicht gekennzeichnet.

Sichter
Hindemith