VroniPlag Wiki

This Wiki is best viewed in Firefox with Adblock plus extension.

MEHR ERFAHREN

VroniPlag Wiki
Das außen- und sicherheitspolitische Verhalten der USA nach dem 11. September 2001

von Shahram Sheikhzadeh

vorherige Seite | zur Übersichtsseite | folgende Seite

Statistik und Sichtungsnachweis dieser Seite findet sich am Artikelende

[1.] Ssh/Fragment 191 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2013-08-30 18:20:11 Graf Isolan
BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Gresh 2003, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Ssh

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 191, Zeilen: 1-12.(13-22) (komplett)
Quelle: Gresh 2003
Seite(n): 1 (Internetquelle), Zeilen: -
Mindestens zehn Jahre dürfte es dauern, bevor irgendein anderes Land diese Rolle übernehmen könnte [596].

Man darf jedoch das Bündnis zwischen Saudi Arabien und den USA nicht auf die Formel "Öl gegen Sicherheit" reduzieren" [596]. Das Königreich spielte während des gesamten Kalten Krieges eine besondere Rolle in der US-Abwehrstrategie gegen die Sowjetunion. Mit saudischem Finanzmittel wurden so nicht islamische Bewegungen wie die Unita in Angola und die Contras in Nicaragua finanziert, aber eben auch die Mujaheddin in Afghanistan, die Moskau in den 80er-Jahren eine schwere Niederlage beibrachten. Mit dem Zerfall der Sowjetunion hat Saudi Arabien diese Schlüsselrolle eingebüßt [553].

Nach dem 11. September 2001 geriet die Beziehung zwischen den beiden Ländern plötzlich ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Dabei zeigte sich, dass Unkenntnis auf beiden Seiten zu vielfachen Missverständnissen führte. Abdelhamed Al-Gatami ist der Meinung: „Über Saudi Arabien wissen die Amerikaner überhaupt nichts. Sie stellen sich das Land als eine von Beduinen bevölkerte Wüste vor. Dass es hier Städte gibt und eine Mittelschicht, ist ihnen unbekannt. Und seit dem 11. September halten sie uns für den Hort alles Bösen. Unsere Gesellschaft wird umstandslos mit dem Terrorismus gleichgesetzt. Hat man etwa ganz Japan für die Anschläge der japanischen Roten Armee verantwortlich gemacht? Solche groben Vereinfachungen fördern den Terrorismus, weil sie den radikalen Gruppen das Argument liefern, es gehe den USA gar nicht um den Terror, sondern sie seien grundsätzlich unserer Gesellschaft, den Arabern, dem Islam gegenüber feindselig eingestellt. Es ist Wasser auf deren Mühlen, wenn in Amerika der Prophet Mohammed als Terrorist bezeichnet und öffentlich ein Atomschlag gegen Mekka gefordert wird [553]“.


553. Gresh, Alain, Prinzen und Falken gemeinsam gegen den Terror, Le Monde Diplomatique, deutsche Ausgabe, http://monde-diplomatique.de/pm/2003/06/13/a0011.text.name,askvfmmje.n,0, 13.6.2003 (Zugriff am 12.11.2007).

596. Saudi Arabien und der US-Krieg gegen den Terrorismus, Dem US-Verbündeten entschwindet das Fundament, Das Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung München: http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Saudi Arabien/isw.html, Januar 2002 (Zugriff am 12.11.2007).

Mindestens zehn Jahre dürfte es dauern, bevor irgendein anderes Land, einschließlich des Irak, diese Rolle übernehmen könnte.

"Man darf das Bündnis zwischen Saudi-Arabien und den USA nicht auf die Formel ,Öl gegen Sicherheit' reduzieren", meint ein saudischer Intellektueller. "Das Königreich hat während des gesamten Kalten Krieges eine besondere Rolle in der Abwehrstrategie gegen die Sowjetunion gespielt: Mit saudischem Geld wurden so unislamische Bewegungen wie die Unita in Angola und die Contras in Nicaragua finanziert, aber eben auch die Mudschaheddin in Afghanistan, die Moskau in den 1980er-Jahren eine schwere Niederlage beibrachten. Mit dem Zerfall der Sowjetunion hat Saudi-Arabien diese Schlüsselrolle eingebüßt."

Nach dem 11. September 2001 gerieten die Beziehungen zwischen den beiden Ländern - bis dahin Sache außenpolitischer Experten - plötzlich ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Dabei zeigte sich, dass Unkenntnis auf beiden Seiten zu vielfachen Missverständnissen führte. Abdelhamed al-Gatami, Literaturwissenschaftler an der König-Saud-Universität in Riad, ein westlich gebildeter Intellektueller, der gern Foucault oder Derrida zitiert, hat ein Buch über die Kultur in den USA geschrieben, und er kommt aus dem Staunen über das, was er in den 1990er-Jahren dort erfahren hat, nicht heraus.

"Über Saudi-Arabien wissen die Amerikaner überhaupt nichts. Sie stellen sich das Land als eine von Beduinen bevölkerte Wüste vor. Dass es hier Städte gibt und eine Mittelschicht, ist ihnen unbekannt. Und seit dem 11. September halten sie uns für den Hort alles Bösen - unsere Gesellschaft wird umstandslos mit dem Terrorismus gleichgesetzt. Hat man etwa ganz Japan für die Anschläge der japanischen Roten Armee verantwortlich gemacht? Solche groben Vereinfachungen fördern den Terrorismus, weil sie den radikalen Gruppen das Argument liefern, es gehe den USA gar nicht um den Terror, sondern sie seien grundsätzlich unserer Gesellschaft, den Arabern, dem Islam gegenüber feindselig eingestellt. Es ist Wasser auf deren Mühlen, wenn in Amerika der Prophet Mohammed als Terrorist bezeichnet und öffentlich ein Atomschlag gegen Mekka gefordert wird."

Anmerkungen

Eine vollständige Seite, die inklusive des langen Zitats zum großen Teil wortwörtlich aus der nur kursorisch erwähnten Quelle übernommen, ohne dass dies adäquat gekennzeichnet worden wäre.

Sichter
(Graf Isolan), SleepyHollow02



vorherige Seite | zur Übersichtsseite | folgende Seite
Letzte Bearbeitung dieser Seite: durch Benutzer:Graf Isolan, Zeitstempel: 20130830182104