VroniPlag Wiki

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Typus
Verschleierung
Bearbeiter
Stratumlucidum
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 24, Zeilen: 4-15
Quelle: Kißgen 2000
Seite(n): 51; 52, Zeilen: 51: 20-28; 52: 1-14, 22-26
Weitere internationale Studien sowie deutsche Untersuchungen belegten die Aussage, die Feinfühligkeit als Schlüsselvariable für die sichere Bindung des Kindes anzusehen ist (Grossmann & Grossmann, 2004). Ainsworth verknüpfte die sichere Bindung des Kindes mit der mütterlichen Feinfühligkeit, die unsicher-vermeidende Bindung mit invasiven reglementierenden Interaktionsstilen der Mutter und die unsicher- ambivalente [sic] Bindung mit dem emotional verwickelten Verhalten der Mutter. Van IJzendoorn belegte in einer Sekundaranalyse [sic] von 16 Studien gemeinsam mit DeWolff (1997) unter der Verwendung der Feinfühligkeitsskalen von Ainsworth (Details dazu in Kap. 3) einen schwachen Zusammenhang mit der Bindungssicherheit des Kindes. Des Weiteren wird dabei aber betont, dass trotz der Signifikanz zwischen der Feinfühligkeit der Mutter und der sicheren Bindung des Kindes offensichtlich nicht nur die Qualität des mütterlichen Pflegeverhaltens dazu beiträgt, ob eine sichere oder eine unsichere Bindung beim Kind entsteht. [Seite 51]

Der enorme Datenzuwachs durch zahlreiche Längsschnittstudien in der Bindungsforschung weltweit stärkte die Gewißheit, daß - innerhalb des mütterlichen Pflegeverhaltens - die Feinfühligkeit als Schlüsselvariable für die Entwicklung einer sicheren Bindung des Kindes im ersten Lebensjahr anzusehen ist. Sofern man normale Stichproben mit Mittelschichtfamilien betrachtet, ist diese Aussage gut repliziert in Nordamerika (z.B. Ainsworth et al., 1978; Isabella, 1993; Teti, Gelfand, Messinger & Isabella, 1995), in Kanada (Pederson & Moran, 1996) sowie in Deutschland (K. Grossmann, K. E. Grossmann, Spangler, Suess & Unzner, 1985). Auch in Studien mit sozioökonomisch benachteiligten, meist alleinerziehnden, Eltern (z.B. Egeland &

[Seite 52]

Farber, 1984; Susman-Stillman, Kalkoske, Egeland & Waldman, 1996) findet sich diese Aussage bestätigt.

Anders als beim Zusammenhang zwischen mütterlicher Feinfühligkeit und sicherer Bindung wird eine unsicher-vermeidende Bindung des Kindes mit invasiven, überstimulierenden sowie reglementierenden Interaktionsstilen der Mutter in Verbindung gebracht. Die unsicher-ambivalente Bindung scheint auf unresponsives, emotional verwickeltes Verhalten der Mutter zurückführbar (z.B. Belsky, Rovine & Taylor, 1984; Isabella, Belsky & von Eye, 1989; Vondra, Shaw & Kevinides, 1995).

Goldsmith & Alansky (1987) verwiesen in einer Metaanalyse über 15 Studien darauf, daß der Zusammenhang (.16) zwischen mütterlicher Feinfühligkeit und Bindungssicherheit des Kindes - trotz der Akzeptanz in der Bindungsforschung - nicht sehr groß ist. DeWolff & van IJzendoorn (1997) dokumentierten unlängst aus metaanalytischer Perspektive für 16 Studien (n=837), in denen die Feinfühligkeitsskalen nach Ainsworth verwendet worden waren, eine etwas größere Effektstärke (.24). [Für die gesamte Metaanalyse geben sie eine Effektgröße von .17 an. Ihrer Gesamtanalyse liegen 66 Untersuchungen (n=4176) zugrunde, in denen mütterliche Feinfühligkeit wie auch Bindungssicherheit des Kindes mit unterschiedlichen Instrumentarien erhoben worden waren. Bemerkenswert ist, daß Goldsmith & Alansky von einem schwachen Zusammenhang sprechen, wohingegen DeWolff & van IJzendoorn darauf verweisen, daß - auch unter Berücksichtigung allgemeiner Übereinkünfte zu statistischen Kennwerten - ein schwach ausgeprägter Zusammenhang auf einen bedeutsamen kausalen Zusammenhang hindeuten kann.14] Sie halten ferner fest, daß trotz des nachgewiesenen Zusammenhangs zwischen mütterlicher Feinfühligkeit und Bindungssicherheit des Kindes, [sic] offensichtlich nicht nur die Qualität des mütterlichen Pflegeverhaltens dazu beiträgt, ob ein Kind eine sichere oder unsichere Bindung entwickelt.


[14 Ergänzend kann angemerkt werden, daß bis heute keine Studie bekannt ist, in der hohe mütterliche Feinfühligkeit mit unsicherer Bindung des Kindes korreliert.]

Anmerkungen

Die Verf. nimmt die in der gesamten Arbeit ungenannt bleibende Quelle als Vorlage, die sie strafft und – bis auf 13 zusammenhängend übernommene Wörter im letzten Satz – umformuliert.

Für den ersten Satz führt sie einen eigenen Beleg an.

Sichter
(Stratumlucidum), WiseWoman