von Dr. Dr. Thomas Sprecher
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[1.] Ts/Fragment 179 12 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2014-09-18 15:33:25 PlagProf:-) | BauernOpfer, Buttkewitz 2002, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Ts |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 179, Zeilen: 12-16 |
Quelle: Buttkewitz 2002 Seite(n): 12, Zeilen: 5-8 |
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Im 9. Kapitel der Poetik schreibt Aristoteles, der Dichter operiere philosophischer als der Historiker, weil er mehr auf das Allgemeine und den Zusammenhang hinarbeite.97 Deshalb komme dem Dichter eine höhere Kompetenz zu als dem Geschichtsschreiber, weil es seine Aufgabe sei, das Mögliche darzustellen.98
97 Ebd. |
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Aristoteles schreibt im 9. Kapitel seiner Poetik, der Dichter operiere philosophischer als der Historiker, weil er mehr auf das Allgemeine und den Zusammenhang hinarbeite.6 Demzufolge komme dem Dichter eine höhere Kompetenz als dem Geschichtsschreiber zu, weil es seine Aufgabe sei, das Mögliche, was geschehen könnte, darzustellen. 5 Aristoteles: Die Poetik. Kap. 9: „Aus dem Gesagten ergibt sich auch, daß es nicht Aufgabe des Dichters ist mitzuteilen, was wirklich geschehen ist, sondern vielmehr, was geschehen könnte, d. h. das nach den Regeln der Wahrscheinlichkeit oder Notwendigkeit Mögliche.“ (S. 29) |
Der Vf. gibt zu Beginn von Kap. E (S. 143-221) zu bemerken: "Die Ausführungen in diesem Kap. folgen zum Teil den Darlegungen von [...] Buttkewitz 2002 S. 10-47". Daher erfolgt eine Wertung als Bauernopfer. Man beachte die höchst unübliche Zitierweise von Aristoteles nach Seiten statt der Bekker-Zählung. Man beachte auch, dass unmittelbar vorangehend in Fragment 178 22, das auf einen Passus der Dissertation von Kern zurückgreift, die übliche Zitierweise gewählt wird. |
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[2.] Ts/Fragment 179 17 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2015-08-02 16:15:29 Stratumlucidum | Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Scheibmayr 2000, Schutzlevel sysop, Ts, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 179, Zeilen: 17-22, 106-108 |
Quelle: Scheibmayr 2000 Seite(n): Online-Quelle, Zeilen: – |
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Bei Aristoteles erlangt die Mimesis hingegen einen positiven Stellenwert.99 Anders als die Historiographie dient sie nicht der empirisch-faktischen Wahrheit, sondern bewegt sich vielmehr im allgemein Möglichen und Wahrscheinlichen. Das Denkmögliche lässt Erkenntniszuwachs zu. Poesie hat einen eigenständigen, das rein Faktische übersteigenden Wahrheitsanspruch.
99 Michael Franz: Von Gorgias bis Lukrez, Antike Ästhetik und Poetik als vergleichende Zeichentheorie, Berlin: Akademie 1999, S. 229–263 [= Kap. 9: Die Semiotik des Aristoteles]. |
Michael Franz: Von Gorgias bis Lukrez. Antike Ästhetik und Poetik als vergleichende Zeichentheorie. Berlin: Akademie Verlag 1999. XVI + 680 S. Geb., 20 Abb. DM 148,-.
[...] In der Philosophie und Dichtungstheorie von Aristoteles hat die mimesis einen völlig anderen, nämlich positiven Stellenwert. 17 Die poetische mimesis ist nach Aristoteles nicht wie die Historiographie der empirisch-faktischen Wahrheit verpflichtet, ihr Raum ist vielmehr der Bereich des Notwendigen oder allgemein Möglichen und Wahrscheinlichen, der – in deutlichem Unterschied zu Platon – durchaus auch in fiktiven, rein zeichenhaften Konstellationen repräsentiert werden kann. Aristoteles' poetische mimesis repräsentiert also allgemeine, formale und in sich kohärente Strukturprinzipien des Denkmöglichen, die – ebenfalls anders als bei Platon – sogar Erkenntniszuwachs bieten und einen eigenständigen, das rein Faktische übersteigenden Wahrheitsanspruch haben und zwar insofern, als verschiedene konkrete Erfahrungen auf sie bezogen und gemäß ihnen interpretiert werden können. 17 Siehe hierzu Michael Franz: Von Gorgias bis Lukrez, S. 229-263 (= Kap. 9: "Die Semiotik des Aristoteles"). |
Kein Hinweis auf die eigentliche Quelle, aus der übernommen wird. |
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