von Dr. Dr. Thomas Sprecher
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[1.] Ts/Fragment 182 04 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2015-06-23 12:44:22 Schumann | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, Kern 2004, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Ts |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 182, Zeilen: 4-17 |
Quelle: Kern 2004 Seite(n): 73, 74, Zeilen: 73: 30-32 - 74: 1-9 |
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Leider sind Gorgias’ Reden und Schriften nur sehr bruchstückhaft überliefert, vor allem durch Zitate und Paraphrasen in den Werken seiner Zeitgenossen, was aber die damalige Popularität seiner Positionen beweist. So ist Fragment 23 bei Plutarch überliefert. Darin richtet sich Gorgias mindestens implizit gegen Platon:
104 Gorgias von Leontinoi: Fragment 23, in: Gorgias von Leontinoi: Reden, Fragmente und Testimonien, hrsg. mit Übersetzung u. Kommentar v. Thomas Buchheim, Hamburg: Meiner 1989 [= Philosophische Bibliothek 404], S. 93. – Zur Auseinandersetzung zwischen Platon und Georgias vgl. auch die Fragmente 11, 15, 16 und 23. |
[Seite 73]
Leider sind die Schriften dieses skeptischen Querdenkers nur sehr bruchstückhaft überliefert, vor allem durch Zitate und Paraphrasen in den Werken seiner Zeitgenossen. Das ist ein Hinweis auf [Seite 74] die damalige Popularität seiner Positionen. Gorgias’ Gedanke, der zumindest implizit gegen Platon gerichtet ist, ist als Fragment 23 von Plutarch überliefert: „In voller Blüte stand die Tragödie (in Athen) und war in aller Munde; sie geriet zum wunderbaren Hör- und Schauspiel für die Menschen damals und bot durch ihre Mythen und Leidenschaften eine Täuschung, bei der, wie Gorgias sagt, derjenige, der täuscht, mehr Recht hat als der, der nicht täuscht, und der Getäuschte andererseits mehr versteht als der, der nicht getäuscht wird. Wer täuscht hat nämlich mehr Recht, weil er ausgeführt hat, was er versprach; der Getäuschte aber versteht mehr: denn schön läßt sich hinreißen von der Lust der Worte, was nicht empfindungslos ist.”71 71 Gorgias von Leontinoi: Fragment 23. In: Reden, Fragmente und Testimonien. Herausgegeben mit Übersetzung und Kommentar von Thomas Buchheim, Hamburg 1989, S. 93. |
Zitat wird aus der gleichen Quelle, in gleichen Abgrenzungen und mit der gleichen Einleitung übernommen. Der Vf. gibt zu Beginn von Kap. E (S. 143-221) an: Die Übernahme erfolgt aus diesem Bereich, doch wird die enge (teils wörtliche) Anlehnung an die Quelle nicht deutlich. Daher Einordnung als Bauernopfer. |
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[2.] Ts/Fragment 182 18 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2015-08-02 16:46:10 Stratumlucidum | BauernOpfer, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Scheibmayr 2000, Schutzlevel sysop, Ts |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 182, Zeilen: 18-23, 105-109 |
Quelle: Scheibmayr 2000 Seite(n): Online-Quelle, Zeilen: – |
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Gorgias reflektiert die Macht des gesprochenen Wortes, wobei er den Unterschied zwischen der ursprünglichen Intention der Rede und ihre jeweils unterschiedlichen Interpretationen nicht unterschlägt. Auf ihn lassen sich erste Ansätze zu einer theoretischen Reflexion nicht nur über das rezeptionsabhängige Wirkungspotential der Sprache, sondern auch über eigenwertige Ästhetik105 zurückführen.
105 Abgesehen von der antiken Rhetorik sind v.a. auch in der Stoa und im Epikureismus Ansätze zu einer Autonomie der Ästhetik entwickelt worden. Vgl. Franz, Von Gorgias bis Lukrez, S. 339–385 [= Kap. 14: Begründung der Axiologie durch die Stoa als Voraussetzung einer selbständigen Entwicklung der Ästhetik] und S. 495–517 [= Kap. 19: Die Poetologie des Philodem]. |
Abgesehen von der antiken Rhetorik sind v.a. auch in zwei antiken Philosophieschulen, nämlich in der Stoa und im Epikureismus, Ansätze zu einer Autonomie der Ästhetik entwickelt worden. 5
[...] Gorgias von Leontinoi (s.o.) hat auch die Macht des gesprochenen Wortes als Wirkungspotential reflektiert, allerdings ohne den Unterschied zwischen der ursprünglichen Intention der Rede und deren jeweils unterschiedlichen Interpretationen zu übersehen: [...] [...] Auf Gorgias von Leontinoi lassen sich erste Ansätze zu einer theoretischen Reflexion über eigenwertige Ästhetik [(s. in Abschnitt 1)] als auch über das rezeptionsabhängige Wirkungspotential der Sprache [(s. in Abschnitt 2)] zurückführen. 5 Siehe hierzu Michael Franz: Von Gorgias bis Lukrez, S. 339-385 (= Kap. 14: "Begründung der Axiologie durch die Stoa als Voraussetzung einer selbständigen Entwicklung der Ästhetik") und S. 495-517 (= Kap. 19: "Die Poetologie des Philodem"). |
Kein auch nur ansatzweise adäquater Hinweis auf die eigentliche Quelle, deren Rezeptionsleistung (großteils wörtlich) übernommen wird. Diese wird zum ersten (und einzigen) Male nach einer weiteren Fußnote (106) auf der folgenden Seite in Fn. 107 am Ende des hier beginnenden Absatzes an zweiter Stelle – allerdings in Bezug auf Soziale Systeme von Niklas Luhmann – genannt. |
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