von Dr. Dr. Thomas Sprecher
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[1.] Ts/Fragment 305 02 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2014-09-14 19:44:51 Schumann | Fragment, Gesichtet, Kern 2004, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Ts, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 305, Zeilen: 2-8 |
Quelle: Kern 2004 Seite(n): 96, Zeilen: 16-21 |
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Für Manolescu gilt, was Michail Bachtin über die Helden Dostojewskijs geschrieben hat: „Die ganzheitliche Gestalt des Helden bleibt unvollendet, die Frage ‚Wer ist er?‘ unbeantwortet. Wir bekommen nicht zu sehen, wer er ist, sondern wie er sich selber sich zum Bewußtsein bringt. Wir sehen uns nicht in die Wirklichkeit des Helden versetzt, sondern vor die reine Funktion dessen, wie er sich dieser Wirklichkeit bewußt wird.“344
344 Michail M. Bachtin: Literatur und Karneval, Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag 1990, S. 87 f.; zuerst in abweichender Übersetzung in: Michail M. Bachtin: Probleme der Poetik Dostoevskijs, München: Hanser 1971, S. 54. |
Für Felix Krull gilt, was Michail Bachtin über die Helden Dostojewskijs geschrieben hat: „Die ganzheitliche Gestalt des Helden bleibt unvollendet, die Frage »Wer ist er?« unbeantwortet. Wir bekommen nicht zu sehen, wer er ist, sondern wie er sich selber sich zum Bewußtsein bringt. Wir sehen uns nicht in die Wirklichkeit des Helden versetzt, sondern vor die reine Funktion dessen, wie er sich dieser Wirklichkeit bewußt wird.“1
1 Michail M. Bachtin: Literatur und Karneval, Frankfurt a.M. 1990, S. 87 f.; zuerst in abweichender Übersetzung in: Ders.: Probleme der Poetik Dostoevskijs, München 1971, S. 54. |
Das Zitat wird aus der gleichen Quelle, in gleichen Abgrenzungen und der gleichen Einleitung übernommen - nur bei der Zuordnung (Manolescu statt Krull) gönnt sich der Verfasser hier einen kreativen Moment. |
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[2.] Ts/Fragment 305 14 - Diskussion Zuletzt bearbeitet: 2014-09-14 19:45:58 Schumann | Fragment, Gesichtet, Kern 2004, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Ts, Verschleierung |
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Untersuchte Arbeit: Seite: 305, Zeilen: 14-21 |
Quelle: Kern 2004 Seite(n): 97, 111, Zeilen: 97: 21-23 ; 111: 4-7 |
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Um den Glauben der Leser an seine Geschichte zu wecken, erzählt sie Manolescu als wirkliches Geschehen, als das authentische Bekenntnis eines Hochstaplers. Er selbst ist sein erster Leser und von seinen eigenen Bekenntnissen gerührt, belebt, begeistert. Aber er schreibt nicht für sich, sondern für andere, für möglichst viele Leser, was gleich zu Anfang klar wird. Weil er durch sein Erzählen nicht die eigene Läuterung bewirken, sondern Wirkung bei den Lesern erzielen will, muss er solche gewinnen. | [Seite 97]
Um diesen Glauben der Leser zu wecken, erzählt Mann die erfundene Geschichte als wirkliches Geschehen, als das authentische Bekenntnis eines fiktiven Hochstaplers. [Seite 111] Er selbst ist sein erster Leser und ist von seinen eigenen Bekenntnissen gerührt und belebt. Weil er durch sein Erzählen nicht nur die eigene Läuterung bewirken, sondern Effekt bei anderen Lesern erzielen will, muß der Bekenner Leser gewinnen. |
Ohne Hinweis auf die Quelle. |
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Letzte Bearbeitung dieser Seite: durch Benutzer:Schumann, Zeitstempel: 20140914194638