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Literatur und Verbrechen: Kunst und Kriminalität in der europäischen Erzählprosa um 1900

von Dr. Dr. Thomas Sprecher

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[1.] Ts/Fragment 314 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2014-09-14 19:49:37 Schumann
Fragment, Gesichtet, Kern 2004, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Ts, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
fret
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 314, Zeilen: 1-7
Quelle: Kern 2004
Seite(n): 103, Zeilen: 16-23
[Damit schliesst er sich Goethe an, der in einer Vorarbeit zu Dichtung und Wahrheit geschrieben hat: „Die Biographie sollte sich einen] großen Vorrang vor der Geschichte erwerben, indem sie das Individuum lebendig darstellt und zugleich das Jahrhundert wie auch dieses auf jenes einwirkt.“371 Diese Haltung ist für das Genre der Autobiographie bedeutsam: Der Autor sieht sein eigenes Leben als typisch, exemplarisch, repräsentativ an. Im eigenen Lebenslauf sind deshalb die allgemeinen Umstände enthalten; daraus soll sich das Interesse des Publikums ergeben.

371 Goethe: Aus meinem Leben, Dichtung und Wahrheit, in: Hamburger Ausgabe, Bd. IX, S. 843.

Damit schließt er sich Goethe an, der in einer Vorarbeit zu Dichtung und Wahrheit geschrieben hat: „Die Biographie sollte sich einen großen Vorrang vor der Geschichte erwerben, indem sie das Individuum lebendig darstellt und zugleich das Jahrhundert wie auch dieses auf jenes einwirkt.“16 Diese Unterstellung ist für das Genre der Autobiographie überaus bedeutsam: Der Autor sieht sein eigenes Leben als typisch und exemplarisch an. Im eigenen Lebenslauf würden deshalb die allgemeinen Umstände dieses Lebens mit enthalten sein, woraus der Autobiograph seine Hoffnung auf das Interesse eines Publikums bezieht.

16 Johann Wolfgang von Goethe: Dichtung und Wahrheit. Werke IX, S. 843

Anmerkungen

Ohne Hinweis auf die Quelle.

Sichter
Schumann


[2.] Ts/Fragment 314 17 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2014-09-14 19:49:44 Schumann
Fragment, Gesichtet, Kern 2004, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Ts, Verschleierung

Typus
Verschleierung
Bearbeiter
fret
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 314, Zeilen: 17-23
Quelle: Kern 2004
Seite(n): 103, Zeilen: 23-29
Indem Manolescu sein als exemplarisch empfundenes Leben erzählt, porträtiert er auch jene Gesellschaft, in der er als Hochstapler erfolgreich war, die seine Erfindungen für Wirklichkeit genommen hat. Der moralische Wert seiner Memoiren besteht also im Wesentlichen darin, dass sie die gesellschaftlichen Bedingungen zeigen, unter denen der Betrüger erfolgreich sein konnte. Insofern wird sein Bekenntnis zur sozialen Anklage. Indem Felix sein Leben erzählt, porträtiert er auch jene Gesellschaft, in der er als Hochstapler erfolgreich war, die seine Erfindungen für Wirklichkeit genommen hat. Der „moralische Wert“ der Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull besteht seiner eigenen Ansicht nach also darin, die gesellschaftlichen Bedingungen aufzuzeigen, unter denen ein Betrüger erfolgreich sein kann. Was als Bekenntnis daherkommt, ist zugleich mit der eigenen Apologie eine Anklage der Welt.
Anmerkungen

Ohne Hinweis auf die Quelle.

Sichter
Schumann



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Letzte Bearbeitung dieser Seite: durch Benutzer:Schumann, Zeitstempel: 20140914195057