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Film und Propaganda im Ersten Weltkrieg. Propaganda als Medienrealität im Aktualitäten- und Dokumentarfilm

von Ulrike Oppelt

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[1.] Uo/Fragment 186 01 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2013-09-20 08:01:00 Graf Isolan
BauernOpfer, Brownlow 1997, Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Uo

Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 186, Zeilen: 1-27, 101-105, 108-109
Quelle: Brownlow 1997
Seite(n): 262, 265, 266, Zeilen: 262:19-41; 265:48 - 266:1-17
[Alle Kalkulationen waren auf diese Richtzahl abgestellt: die Menge des benötigten Filmmaterials, die Restmengen] im Magazin und die Vorführdauer des Films bei der Projektion. Kameramotoren waren, soweit man sie benutzte, genau auf diese Geschwindigkeit justiert. Doch die 16 Bilder pro Sekunde stellten sich als Mythos heraus.25 Die großen Diskrepanzen bei der Projektionsgeschwindigkeit kamen dadurch zustande, dass die Projektoren durch Widerstandsregler gesteuert wurden. Es gab keine fixierte Standardgeschwindigkeit; die Kontrolle darüber war Sache des Vorführers. Einige skrupellose Kinobesitzer versuchten eine zusätzliche Vorstellung herauszuholen und ließen die Filme so schnell vorführen, dass die Bewegungen lächerlich wirkten. Als die Kameramänner davon erfuhren, reagierten sie auf diese Praxis, indem sie ihre Kurbelgeschwindigkeit erhöhten.26 Mitte der 20er Jahre wurden die Filme mit 18 bis 22 Bildern pro Sekunde gedreht und mit 20 bis 26 Bildern projiziert. Die geringe Steigerung der Geschwindigkeit fiel auf der Leinwand nicht weiter auf, gab der Handlung jedoch etwas mehr Pfiff. Die Spezialeffekte im Stummfilm wie Auf- und Abblenden, Überblendungen und Mehrfachbelichtungen waren Aufgabe des Kameramannes. Er musste sie in der Kamera herstellen, da die optische Bank, auf der diese hergestellt werden konnten, erst gegen Ende der 20er Jahre verfügbar wurde. Abblenden waren verhältnismäßig einfach. Um am Ende einer Szene abzublenden, schloss der Kameramann während des Drehens die Irisblende, in einigen Fällen die Umlaufblende. Der Lichteinfall wurde so schrittweise verringert und eine weiche Blende erreicht. Die meisten Kameraleute brachten vorne an der Kamera eine Iris an, um die in der Frühzeit so beliebten Kreisblenden herzustellen.27 Für zusätzliche Blenden, die sich nach dem Schnitt als erforderlich erwiesen, boten die Kopierwerke einen chemischen Blendenprozess28 an. Überblendungen waren komplizierter. Für sie musste man eine Szene abblenden, den Film zurückdrehen und über der gleichen Aufnahme wieder aufblenden. War die neue Aufnahme unbrauchbar, musste auch die vorherige neu gedreht werden.29

25 Als Toningenieure der Western Electric die durchschnittliche Projektionsgeschwindigkeit ermittelten, erhielten sie auf Anfrage vom Premierenkino Warner Theatre die Auskunft: „zwischen 24 und 30 Meter pro Minute“, d.h. zwischen 20 und 26 Bilder pro Sekunde. Die Leute von Western Electric legten sich für ihre Tonfilme auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 24 Bildern pro Sekunde fest, das sind 27 Meter pro Minute.

26 Vgl. Brownlow: Pioniere des Films, 1997, S. 262.

27 In den untersuchten Stummfilmen tauchen alle genannten Spezialeffekte auf.

28 Dieser erwies sich oft als unzuverlässig; die Chemikalien verursachten Streifen, und das Ergebnis war selten einer Abblende mit der Kamera ebenbürtig.

29 Vgl. Brownlow: Pioniere des Films, 1997, S. 266.

[Seite 262]

Alle Kalkulationen waren auf diese Richtzahl abgestellt: die Menge des benötigten Filmmaterials, die Restmengen im Magazin, die Vorführdauer des Films bei der Projektion. Kameramotoren waren, soweit man sie benutzte, genau auf diese Geschwindigkeit justiert.

Doch die 16 Bilder pro Sekunde stellten sich als Mythos heraus, als Toningenieure der Western Electric die durchschnittliche Projektionsgeschwindigkeit ermittelten. Auf Anfrage erhielten sie vom Premierenkino Warner Theatre die Auskunft: >zwischen 24 und 30 Meter pro Minute<. Mit anderen Worten: zwischen 20 und 26 Bilder pro Sekunde. Die Leute von Western Electric legten sich für ihre Tonfilme auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 24 Bildern pro Sekunde fest, das sind 27 Meter pro Minute.

Die großen Diskrepanzen bei der Projektionsgeschwindigkeit kamen dadurch zustande, daß die Projektoren durch Widerstandsregler gesteuert wurden. Es gab keine fixierte Standardgeschwindigkeit; die Kontrolle darüber war Sache des Vorführers. Einige skrupellose Kinobesitzer versuchten eine zusätzliche Vorstellung herauszuholen und ließen die Filme so schnell vorführen, daß die Bewegungen lächerlich wirkten. Als die Kameramänner davon erfuhren, reagierten sie auf diese Praxis, indem sie ihre Kurbelgeschwindigkeit erhöhten. Mitte der 20er Jahre wurden die Filme mit 18 bis 22 Bildern pro Sekunde gedreht und mit 20 bis 26 Bildern projiziert. Die geringe Steigerung der Geschwindigkeit fiel auf der Leinwand nicht weiter auf, gab der Handlung jedoch etwas mehr Pfiff.

[Seite 265]

Spezialeffekte sind heute das Metier von Labortechnikern. Auf- und Ab-

[Seite 266]

blenden, Überblendungen und Mehrfachbelichtungen werden auf der optischen Bank hergestellt. Doch da solches Gerät erst gegen Ende der 20er Jahre verfügbar wurde, waren Spezialeffekte im Stummfilm die Aufgabe des Kameramannes. Er mußte sie in der Kamera herstellen.

Abblenden waren verhältnismäßig einfach. Um am Ende einer Szene abzublenden, schloß der Kameramann während des Drehens die Irisblende, in einigen Fällen die Umlaufblende. Der Lichteinfall wurde so schrittweise verringert und eine weiche Blende erreicht. Die meisten Kameraleute brachten vorne an der Kamera eine Iris an, um die in der Frühzeit so beliebten Kreisblenden herzustellen. Für zusätzliche Blenden, die sich nach dem Schnitt als erforderlich erwiesen, boten die Kopierwerke einen chemischen Blendenprozeß an. Dieser erwies sich oft als unzuverlässig; die Chemikalien verursachten Streifen und das Ergebnis war selten einer Abblende mit der Kamera ebenbürtig.

Überblendungen waren komplizierter. Für sie mußte man eine Szene abblenden, den Film zurückdrehen, und über der gleichen Aufnahme wieder aufblenden. War die neue Aufnahme unbrauchbar, mußte auch die vorherige neu gedreht werden.

Anmerkungen

Art und Umfang der Übernahmen sind ausufernd, bleiben aber dennoch ungekennzeichnet

Sichter
(Graf Isolan) Schumann


[2.] Uo/Fragment 186 28 - Diskussion
Zuletzt bearbeitet: 2013-09-15 11:27:01 Graf Isolan
Fragment, Gesichtet, SMWFragment, Schutzlevel sysop, Thompson 1995, Uo, ÜbersetzungsPlagiat

Typus
ÜbersetzungsPlagiat
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 186, Zeilen: 28-35
Quelle: Thompson 1995
Seite(n): 81, Zeilen: 2-4, 15-18
Lange Einstellungen werden selten als Beispiele für einen „progressiven“ Stil diskutiert. Trotzdem ist erwähnenswert, dass die lange Einstellung nicht immer nur statisch und theatralisch, sondern auch ausdrucksvoll sein kann. Die Anfangsszene des deutschen Films DER STUDENT VON PRAG (The Student von [sic] Prague, 1913, Stellan Rye) besteht aus einer einzigen langen Einstellung, die in der Schärfentiefe mit Kamerabewegungen aufgeführt und durch mehrere erklärende Zwischentitel unterbrochen wird. Balduin kommt herein, setzt sich niedergeschlagen in den Vordergrund und verscheucht seine Freunde mit einer Handbe[wegung.] Long, static shots are seldom discussed as examples of ‘progressive’ style. Yet, as we saw with the example from INGEBORG HOLM, the long take could be expressive. [...]

[...]

The opening scene of the German film DER STUDENT VON PRAG (‘The Student of Prague’, 1913, Stellan Rye) consists of a single long take, staged in depth with reframing camera movements and interrupted by several expository intertitles. Balduin enters and sits dejectedly in the foreground, waving his friends away.

Anmerkungen

Nach dem "Brownlow-Einschub" kommt wieder purer Thompson. Anders als an anderen Stellen ihrer Arbeit sieht sich Uo hier wohl genötigt, in konsequenter Übereinstimmung mit ihrer Vorlage den Titel des "Studenten von Prags" (halb und halb) ins Englische zu übersetzen.

Sichter
(Graf Isolan) Schumann



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