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Typus
BauernOpfer
Bearbeiter
Graf Isolan
Gesichtet
Yes
Untersuchte Arbeit:
Seite: 265, Zeilen: 25-44, 102
Quelle: Virilio 1989
Seite(n): 20, 21, 25, Zeilen: 20:6-14.17-26.29-31; 21:4-13; 25:1-4
Der oben analysierte Film verdeutlicht in seiner Ästhetik David W. Griffith, Filmstil. Dieser erhielt während des Ersten Weltkrieges als erster die Erlaubnis, die Front zu besuchen, um einen Propagandafilm für die Alliierten zu drehen. Griffith, Sohn eines Bürgerkriegsveteranen und ehemaliger Theatermann hatte im Sommer 1914 die großen Schlachtszenen von THE BIRTH OF A NATION gedreht, zur selben Zeit als der wirkliche Krieg ausbrach. In Griffith’ Film wird von einem Hügel aus in einer ,Totalen, das Schlachtfeld vorgestellt.42 Bei seinen Aufnahmen ging er allerdings mehr wie ein Bühneninspizient als wie ein Schlachtenmaler vor. Jede Bewegung wurde bis in die letzte Einzelheit hinein festgelegt. Die Position jedes Geschützes, die Bewegung jedes Komparseriezuges, der einem Hilfsregisseur unterstand, war bekannt. Griffith’ Assistenten wie Victor Fleming, Joseph Henabery, Donald Crisp u. a. dirigierten mit verschiedenfarbigen Fähnchen die Aufstellungen.43

Griffith und sein Kameramann Billy Bitzer benutzten keine Lampen, sondern Spiegel, um das Sonnenlicht umzulenken. Es gab keine Belichtungsmesser, keine Zoomlinsen und keine Handkameras. Nur eine schwere hölzerne Pathé, solide konstruiert mit Handkurbelantrieb stand zur Verfügung. Der Film war jedoch photographisch hervorragend und die Inszenierung sehr einfallsreich. Als Griffith gegen Kriegsende an der französischen Front eintraf, um HEARTS OF THE WORLD zu drehen, war der archaische Teil des Krieges längst vorbei. 1914 hatte an der Marne die letzte „romantische“ Schlacht stattgefunden.


42 Vgl. Virilio: Krieg und Kino, 1989, S. 20.

43 Vgl. Brownlow: Pioniere des Films, 1997, S. 45-51, S. 108-126.

[Seite 20]

Während des Ersten Weltkrieges erhielt David W. Griffith als erster die Erlaubnis, die Front zu besuchen, um einen Propagandafilm für die Alliierten zu drehen. Griffith, Sohn eines Bürgerkriegsveteranen und ehemaliger Theatermann, hatte im Sommer 1914 die großen Schlachtszenen von The Birth of a Nation gedreht, zur selben Zeit, als in Europa der wirkliche Krieg ausbrach. In Griffith’ Film wird das Schlachtfeld in einer Totalen von einem Hügel aus vorgestellt. [...] Allerdings ging Griffith bei seinen Kriegsaufnahmen weniger wie ein Schlachtenmaler und mehr wie ein Bühneninspizient vor, der jede Bewegung bis in die letzte Einzelheit hinein festlegt. Karl Brown, der bei The Birth of a Nation Kameraassistent war, erinnert sich: >>Die Position jedes Geschützes war bekannt. Jede Bewegung jedes Zuges der Komparserie. Ich sage Zug, weil jeder einem Hilfsregisseur unterstand - einem von Griffith’ vielen Assistenten -, Victor Fleming, Joseph Henabery, Donald Crisp. Sie wurden nicht übers Megaphon dirigiert, weil das bei dem Lärm der Platzpatronen auf dem Schlachtfeld nie zu hören gewesen wäre, sondern mittels einer Serie von Fähnchen - roten, weißen, gelben, blauen, rosafarbenen -, die in einer bestimmten Richtung geschwenkt wurden<<1

[Seite 21]

>>Sehr viel mehr arbeitssparende Möglichkeiten stehen ihm zur Verfügung als Griffith und seinem Kameramann Billy Bitzer. Sie benutzten keine Lampen - Bitzer verwendete Spiegel, um das Sonnenlicht umzulenken. Es gab keine Belichtungsmesser, keine Zoomlinsen und keine Handkameras, nur eine schwere hölzerne Pathé, solide und gut konstruiert, mit Handkurbelantrieb. Aber photographisch war der Film hervorragend, und die Inszenierung war oft einfallsreich.<<

[Seite 25]

Als Griffith gegen Kriegsende an der französischen Front eintraf, um Hearts of the World zu drehen, war der archaische Teil des Krieges längst vorbei - 1914 hatte an der Marne die letzte romantische Schlacht stattgefunden —, [...]


1 Kevin Brownlow, Hollywood - The Pioneers, New York 1979. Viele der hier kommentierten Passagen gehen auf dieses wertvolle Buch zurück.

Anmerkungen

Art und Umfang der Übernahme bleiben ungekennzeichnet.

Die Passage auf Seite 21 von Virilio (1989) ist ebenfalls ein Zitat von Brownlow.

Sichter
(Graf Isolan) Schumann