VroniPlag Wiki

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Allgemeine Fragen

  • Thema Motivation: Was wird mit der Plagiatsdokumentation bezweckt?
Die Wiki-Beitragenden haben unterschiedliche Motivationen und Ziele, manche behalten diese für sich. Viele Mitwirkende wenden sich mit der Plagiatsdokumentation gegen akademisches und wissenschaftliches Fehlverhalten.
Durch die Plagiatsdokumentation erlangt das Thema „Plagiat“ Aufmerksamkeit. Diskussionen werden angeregt und es entsteht ein Problembewusstsein, das der qualitativen Verbesserung von wissenschaftlichen Arbeiten dienlich ist. Textsynopsen dienen der Meinungsbildung und legen unterschiedliche Vorgehenstechniken bei wörtlichen und sinngemäßen Plagiaten offen. In der speziellen Art, im Umfang, und in der Häufigkeit von Plagiaten offenbaren sich verschiedene Defizite in der Qualität von Dissertations- und Habilitationsschriften, Defizite in deren Bewertung und Defizite in der Betreuung der Kandidaten.
Einige Wiki-Beitragende leiten aus der Öffentlichkeit der Dokumentation eine Präventionswirkung ab, welche hilft, Plagiatsfälle in der Zukunft zu vermeiden. Manche interessieren sich nur für ganz bestimmte Plagiatsfälle. Der/die eine oder andere mag ein besonderes Interesse an der Aberkennung eines zu Unrecht verliehenen Doktorgrads haben. Auch wissenschaftliche Interessen (Plagiatsforschung) werden vertreten.
Nicht zuletzt macht die öffentliche Plagiatsdokumentation den Umgang zuständiger Stellen mit akademischem und wissenschaftlichem Fehlverhalten durch die weitgehende Offenlegung des Sachverhalts transparenter. Viele durch die Plagiatsaufdeckungen ausgelöste universitäre und gerichtliche Entscheidungen können so leichter hinterfragt werden und enthalten ggf. richtungsweisende Begründungen.
Im Sinne einer Rezension klärt die Plagiatsdokumentation über die Zitierbarkeit von Werken und die Originalität von deren Inhalten auf.
  • Fordert „VroniPlag Wiki“ irgendetwas? Gibt es gemeinschaftliche Positionen?
Es gibt im Wiki keine gemeinschaftlichen Forderungen – entsprechende Erklärungen oder auch gesamtgemeinschaftlich festgelegte Positionen mit gemeinsamen Ansichten oder Motiven hat es im Wiki nie gegeben. Es gibt auch keinen „Wikisprecher“, doch kann niemand daran gehindert werden, persönlich Stellung zu einzelnen Themen zu beziehen oder ggf. auch persönliche Forderungen zu erheben (z.B. Forderung eines Rücktritts oder Forderung der Aberkennung eines Doktorgrades). Solche Äußerungen Einzelner gelten nicht stellvertretend für die Gemeinschaft in ihrer Gesamtheit und sollten somit auch nicht auf die Gemeinschaft übertragen werden, selbst wenn sie den Eindruck erwecken mögen, für die Mehrheit zu sprechen. Obgleich die Problematik in der Anfangszeit des Projekts schon intern angesprochen [1] wurde und seitdem auch Außenstehenden wiederholt klargemacht wurde, wird es leider in Blogs und Pressedarstellungen häufig ignoriert oder nicht verstanden.
(Anmerkung: Aus den o. g. Gründen ist es schwierig, Fragen repräsentativ zu beantworten, wenn dies persönliche Wertungen oder Stellungnahmen erfordert. Dies mag ggf. auch den Abschnitt Kritik betreffen. Darüber hinaus sei daher auf das Diskussionsforum verwiesen, in dem sich jeder individuell äußern kann.)
  • Geht es im Wiki um die Bekämpfung von Urheberrechtsverletzungen?
Nein. Gegenstand des Wikis ist die Dokumentation von Plagiaten in Hochschulschriften. Urheberrechtsverletzungen sind dabei höchstens ein Teilaspekt, der für die meisten Wiki-Beitragenden bei der Dokumentation eine untergeordnete oder gar keine Rolle spielt.
  • Thema Plagiate: Was ist ein Plagiat und weshalb sind Plagiate schädlich?
Plagiate in Texten sind unzureichend kenntlich gemachte wörtliche und sinngemäße Übernahmen aus anderen Texten. In Hochschulschriften wird dadurch oft ein wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn oder eine intensive Beschäftigung mit anderen Quellen vorgetäuscht oder frühere Ideen fremder Autoren werden als vermeintlich neue eigene Ideen ausgegeben. Plagiate führen oft dazu, dass falsche Autoren zitiert und verfälschte, verwässerte, unreflektierte, und unrichtige Inhalte wiedergegeben werden. Sie verhindern das Erbringen eines Erkenntnisfortschritts in wissenschaftlichen Arbeiten, der vielfach Voraussetzung zur Veröffentlichung wissenschaftlicher Texte ist.
  • Warum werden außer Dissertations- und Habilitationsschriften keine anderen akademischen Qualifikationsschriften untersucht?
Rezensionen von nichtveröffentlichten Schriften sind wenig sinnvoll. Im Gegensatz zu Dissertations- und Habilitationsschriften werden andere Qualifikationsschriften (z.B. Diplom- und Masterarbeiten) oft nicht veröffentlicht. Innerhalb ihres Fachbereichs müssen Dissertations- und Habilitationsschriften i.d.R. weitaus höhere akademische und wissenschaftliche Anforderungen erfüllen als andere Abschlussarbeiten im Fach. Ungeachtet der Unterschiede in den Anforderungen innerhalb eines Fachgebiets und im Vergleich mit anderen Fachgebieten können sich Mitwirkende schon allein aus Kapazitätsgründen zumeist auf Dissertationen und Habilitationen beschränken.
  • Wie entstand VroniPlag Wiki?
Das Projekt ging als ein Nachfolgeprojekt aus der GuttenPlag-Community hervor, mit dem ursprünglich erklärten Ziel, Plagiate in der Dissertation von Veronica Saß zu dokumentieren. Mehrere anfangs Aktive hatten daran maßgeblichen Anteil und begründeten die Projektentstehung, die so jedoch weder planbar noch vorhersehbar war. → Details.
  • Was für Menschen arbeiten im Wiki mit?
Alte und Junge, Männer und Frauen, Wissenschaftler und Nicht-Wissenschaftler aus allen möglichen Orten.
  • Was bringt Menschen dazu, sehr viel Freizeit mit der Arbeit im Wiki zu verbringen?
Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich Menschen in einem Internetprojekt außerordentlich engagieren (ein Beispiel dafür ist auch die Wikipedia). Vielen Wiki-Beitragenden sind bestimmte Ziele sehr wichtig; siehe auch Thema Motivation. Einige haben viel Spaß am Aufspüren von Textübereinstimmungen („Detektivarbeit“) und finden es spannend, die Erstellung der Arbeit nachzuvollziehen. Manche erleben die Dokumentation, die technische Unterstützung oder die zugehörigen Diskussionen als bereichernd.
  • Welche Arbeit wird als nächste „untersucht“?
Es gibt meist verschiedene Arbeiten, die gleichzeitig mit unterschiedlicher Intensität untersucht werden, und bei denen die Untersuchung unterschiedlich weit fortgeschritten ist. Der Name des Autors einer untersuchten Dissertation wird nur dann im Wiki genannt, wenn die bis dahin dokumentierten Befunde eine gewisse Relevanzschwelle überschreiten und daran keine erheblichen Zweifel bei Mitwirkenden bestehen. In der Anfangszeit galt für die Klarnamensnennung zunächst der Richtwert, dass mindestens 10 eindeutige, voneinander unabhängige Stellen mit klaren Verstößen vorliegen sollten. Es etablierte sich jedoch die Praxis, dass eine Klarnamensnennung nicht erfolgt, bevor nicht mindestens 10% der Seiten klare Fundstellen aufweisen. Doch auch dieser zeitweise als „Regel“ verstandene Richtwert erwies sich aus verschiedenen Gründen nicht immer als sinnvoll oder konsensfähig (siehe auch Fragen zur Funktionsweise: Wie genau läuft solch eine „Untersuchung“ ab? Welche Arbeitsschritte gibt es?). Um die Mitarbeit an einem Fall zu koordinieren, der die Hürde zur Klarnamensnennung noch nicht erreicht hat, ist es am besten, im Chat vorbeizuschauen.
  • Wo ist die Liste der „untersuchten“ und unbeanstandeten Arbeiten?
Eine solche Liste gibt es nicht, da die sehr aufwändige kollaborative Detailarbeit nur dann anläuft, wenn ein begründeter Anfangsverdacht vorliegt. Es ist unsinnig, von „geprüften“, aber plagiatsfreien Arbeiten zu sprechen. Denn derartige „Positivbefunde“ wären nicht nur logisch widersprüchlich (es könnte weiterhin unentdeckte Textparallelen geben). Auch muss ohne konkrete gegenteilige Anhaltspunkte grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass Werke mit wissenschaftlichem Anspruch Regeln der „Guten Wissenschaftlichen Praxis“ folgen und Abschlussarbeiten den Erfordernissen der jeweiligen Prüfungsordnungen entsprechen – ein etwaiges Gütesiegel „Erneut geprüft und unverdächtig“ ist überflüssig.
  • Ich habe einen wissenschaftlichen Text geschrieben und möchte durch Prüfung im Wiki die Bestätigung, dass keine Plagiate enthalten sind.
VroniPlag Wiki ist keine Prüfstelle und macht keine Auftragsarbeiten. Aber man kann sich in Zweifelsfällen im Chat Tipps holen oder eine zweifelhafte Stelle diskutieren. – Ganz allgemein gilt, dass ein Text, in dem bisher keine Plagiate gefunden wurden, nicht als „plagiatfrei“ klassifiziert werden kann. Das ist ein Grund dafür, dass es keine Listen von bereits geprüften und „für gut befundenen“ Arbeiten gibt. Siehe auch die Antwort zur obigen Frage: Wo ist die Liste der „untersuchten“ und unbeanstandeten Arbeiten?
  • Wie wird die Plagiatsdokumentation finanziert?
Die aktiven Leute im Wiki arbeiten ehrenamtlich und tragen etwaige Kosten, die z.B. bei der Beschaffung von Büchern anfallen, selbst.
Die technische Infrastruktur – eine sogenannte Wikifarm – wird von dem Unternehmen Wikia betrieben und über Werbung finanziert. Im Oktober 2016 ist VroniPlag Wiki in das „Greater Good Programm“ aufgenommen worden. Wikis, die sich für das Allgemeinwohl einsetzen, werden von Wikia eine werbefreie Umgebung angeboten; siehe [2].
  • Kann man spenden, um das Wiki zu unterstützen?
Nein, aber danke der Nachfrage!
  • Ist es möglich, begonnene Untersuchungen trotz klarer Befunde zu stoppen oder deren spätere Veröffentlichung auf der Hauptseite zu vermeiden, z.B. durch einen „Verzicht“ auf den akademischen Grad, den Rücktritt von einem Amt – oder durch das Angebot schwindelerregend hoher Geldbeträge?
Also, ähm ... Nein!
  • Gibt es eine Anleitung für das Forum zum Wiki (Themen, Inhalte, Moderation)?
Ja. Einige wichtige Tipps zur Nutzung des Forums finden sich unter [3]. Die Regeln, nach denen das Forum moderiert wird, stehen unter [4].

Fragen zur Funktionsweise

  • Wie werden die Arbeiten ausgesucht?
Eigentlich gar nicht. Damit eine Arbeit kollaborativ untersucht wird, müssen zwei Voraussetzungen gegeben sein: Zum einen muss ein begründeter Anfangsverdacht bestehen, und zum anderen müssen sich Leute im Wiki finden, die ihre Freizeit darauf verwenden, diese Arbeit zu untersuchen.
  • Werden alle Arbeiten vollständig untersucht?
Nein. Eine Untersuchung ist nie abgeschlossen. Mit welcher Intensität an einer Arbeit gesucht und dokumentiert wird, hängt von der Anzahl und vom Interesse der Beitragenden ab, die sich mit der Arbeit auseinandersetzen.
  • Wie verlässlich sind die Plagiatsbefunde?
Es werden keine Gutachten erstellt. Das muss anerkannten Experten vorbehalten bleiben. Dies ist jedoch ein offenes Wiki, an dem jeder teilhaben kann. Auch aufgrund der unterschiedlichen Intensität, mit der die Untersuchungen erfolgen, können keine Ansprüche auf Analysetiefe oder Urteilskraft erhoben werden. Hier und dort mag diese Arbeitsweise vergleichbar mit der Arbeitsweise in der Wikipedia sein, wo Artikelinhalte ständig diskutiert und überarbeitet werden. Anhand der Textgegenüberstellungen soll sich der Leser eine eigene Meinung bilden können.
  • Wie genau läuft solch eine „Untersuchung“ ab? Welche Arbeitsschritte gibt es?
Oft kommt jemand im Chat vorbei und meldet einen Anfangsverdacht, d.h. eine Dissertation und mindestens eine Quelle, aus der nachweislich abgeschrieben worden ist. Oft wird auch direkt eine Seite im Wiki angelegt ohne Nennung des Namens des Autors. Dann werden Übereinstimmungen gesucht, bis man sicher ist, dass eine Fragmentierung lohnt, d.h. das genaue Dokumentieren einzelner Plagiatsfundstellen in „Fragmenten“. In der Regel erfolgt dies zunächst im „Analyseraum“ – einer von mehreren sog. „Namensräumen“ im Wiki, die unterschiedlichen Zwecken dienen. Es gibt ein Formular zur Fragmentdokumentierung, in dem die Fundstelle in der Dissertation genau angegeben wird und auch die Fundstelle in der Quelle. Die Quellen, aus denen plagiiert wurde, werden bibliografisch erfasst.
Ein neues Fragment wird als „zu sichten“ kategorisiert und muss dann von einem weiteren User gesichtet werden. Dabei werden Dissertation und Quelle noch einmal miteinander verglichen und die Klassifizierung als Plagiat bestätigt (oder auch nicht). Das Fragment wird dann noch vor weiterer Editierung von außen geschützt.
Sind auf mehreren Seiten der Dissertation Plagiate zu finden, wird eine Überblicksseite erstellt und ein Barcode generiert, bei weiteren Funden dann eine Titelaufnahme der Dissertation zusammengestellt. Bei Richtwerten von über 10% der Seiten oder mehr als 10 deutlichen Fundstellen kann die Seite im Konsens der Dokumentare unter Klarnamensnennung mit auf die Homepage gesetzt werden. Dies ist aber keine starre Regel, sondern stellt nur einen Orientierungswert dar, da neben den quantitativen Bewertungen auch qualitative Überlegungen eine Rolle spielen. Darüber hinaus macht es gelegentlich Sinn, eine Dokumentation vor der Klarnamensnennung zu einem vorläufigen Abschluss zu bringen und eine Befundseite auszuarbeiten, statt sie bereits in einem sehr unfertigen Stadium auf der Homepage zu veröffentlichen (siehe auch Allgemeine Fragen: Welche Arbeit wird als nächste „untersucht“?).
Siehe speziell zur Fragmenterstellung hier und zur Fragmentsichtung hier.
  • Warum wird der Name des Autors einer untersuchten Hochschulschrift im Wiki lange Zeit nicht genannt, auch wenn es sehr einfach ist ihn herauszufinden (z.B. via Google)
Der Zweck der Nicht-Nennung des Namens ist nicht, die kollaborative Untersuchung im Wiki geheim zu halten (das wäre unmöglich). Es geht vielmehr darum, zu verhindern, dass bei einer Google-Suche nach dem Namen des Autors der Plagiats-Verdacht im Wiki unter den Suchergebnissen auftaucht. Wenn sich der Verdacht erhärtet hat und eingehend überprüft ist, kann der Klarname genannt werden.
  • Wie kann ich eine Arbeit melden?
Besuche am besten den Chat – es reicht allerdings nicht aus, einfach zu sagen: der und der ist unanständig, der hat sicher plagiiert. Ein begründeter Anfangsverdacht mit Quelle(n) sollte schon vorhanden sein. Einen solchen Anfangsverdacht kann man auch einfach im Forum posten (aber bitte ohne Namensnennung). Außerdem gibt es auch einen anonymen Briefkasten für Einsendungen jeder Art.

Technische Fragen

  • Wie viele Nutzer hat das Wiki?
Das ist nicht genau bekannt, da man sich für eine Mitarbeit nicht anmelden muss. Zum 1. Jahrestag des Wikis gab es ca. 6300 Inhaltsseiten im Wiki (ohne Diskussionsseiten, Weiterleitungen u.ä.), mehr als 200 verschiedene Accounts haben schon einmal editiert, 23 Leute waren als Admins eingetragen, und es gab 3 Bürokraten, die Rechte vergeben konnten. Die aktuellen Daten sind einsehbar unter Spezial:Statistik, wo auch detaillierte Übersichten zum Wiki verlinkt sind. Weiterführende Informationen dazu finden sich unter Help:WikiaStats.
  • Welche Software kann man für die Analyse verwenden?
In der Regel wird keine Plagiatserkennungssoftware verwendet (aber jeder User ist frei in der Wahl seiner Mittel). Man liest die Arbeit, googelt ein wenig herum, findet eine interessante Stelle, besorgt eine mögliche Quelle, scannt sie ein und lässt eine Texterkennungssoftware (OCR) darüber laufen. Mit einem Programm zum Textabgleich werden dann Übereinstimmungen identifiziert. Hier im Wiki ist unter Quelle:Textvergleich ein komfortabler Online-Textvergleich möglich. Weitere Hilfsmittel sind hier angegeben. Vieles ist aber Handarbeit.
  • Nach welchen Zitierstandards werden Plagiate als solche klassifiziert?
Es wird kein spezieller Zitierstandard oder die Einhaltung irgendwelcher formellen Zitierregeln überprüft. Es wird nur geschaut, dass Zitate adäquat gekennzeichnet und Quellen belegt sind. Siehe auch hier.
  • Wie lange dauert es, eine Dissertation zu „untersuchen“?
Das hängt davon ab, wie viele Leute mitmachen und wie plagiiert worden ist und vor allem woher (ob die Quelle on-line zugänglich ist oder erst gescannt werden muss). Manche Arbeiten haben nur eine Woche gebraucht, andere haben sehr viel mehr Zeit in Anspruch genommen.
  • Welche Ressourcen werden für die Arbeit in VroniPlag genutzt?
Wikia, Bibliotheken, Fernleihe, Scanner, Texterkennungssoftware, Textvergleichssoftware, Google, … und der gesunde Menschenverstand. Siehe auch hier.
  • Ist es möglich bzw. wünschenswert, die Ergebnisse einer Untersuchung auch an anderer Stelle außerhalb des Wikis weiterzubearbeiten oder dort zu veröffentlichen, wenn von einer Veröffentlichung bei VroniPlag abgesehen wird?
Ja, das ist möglich und auch bereits geschehen. Welche Inhalte auf der Hauptseite verlinkt werden, und ob der Klarname des Verfassers einer untersuchten Arbeit im Wiki genannt wird, bedarf eines breiten Konsenses (wie vieles andere auch), den die Beitragenden durch Abstimmung untereinander feststellen müssen. Einige Inhalte – darunter auch Ergebnisse von Untersuchungen – befinden sich auf weniger prominenten Seiten, die nicht auf der Hauptseite verlinkt sind. Es können jedoch keine Inhalte in einem offenen Wiki „versteckt“ werden, veröffentlicht sind sie somit immer.
Es kann niemand daran gehindert werden, die Inhalte an anderer Stelle zu veröffentlichen. Alle Beiträge in diesem Wiki erfolgen unter einer Lizenz, die dies gestattet. Inwiefern ein solches Vorgehen auch wünschenswert ist, stellt freilich eine nur individuell zu beantwortende Ermessensfrage dar.

Mitarbeit

  • Wie kann ich mitmachen?
Im einfachsten Fall direkt ohne Anmeldung die Seite editieren. Dazu braucht niemand eine Erlaubnis oder Anmeldung. Das Wiki ist eine offene Plattform, zu der jeder beitragen kann. Später sollte man im Chat vorbeischauen! Dort wird gern gezeigt, wo gerade fragmentiert wird, wo man mitmachen kann, z.B. ein Buch aus der lokalen Bibliothek besorgen und bestimmte Seiten einscannen. Oder im Forum mitdiskutieren, oder den Pressespiegel pflegen. Jeder kann auch mithelfen, Berichte zu schreiben – es gibt viel zu tun!
Für Details und Hilfestellungen siehe Fragen zur Funktionsweise, Technische Fragen, Anleitungen, Tools, Wie funktioniert ein Wiki?. Bei Problemen im Chat nachfragen. (Je nach Tageszeit ist im Chat manchmal etwas Geduld erforderlich. Einfach den Chat geöffnet halten, bis jemand antwortet).
  • Kann man im Wiki anonym arbeiten?
Die meisten User arbeiten nicht anonym, sondern pseudonym, unter einen Namen, den sie bei Wikia einrichten. Das heißt, alle Editiervorgänge eines Users sind unter demselben Pseudonym sichtbar. Wer keinen Namen verwendet, wird als IP identifiziert, und das kann unter Umständen die Identität eingrenzen (z.B. den Arbeitsplatz). Im Chat wird allerdings auch mit anonymen Besuchern diskutiert – man kann sich auch jedes Mal einen anderen Namen aussuchen.
  • Muss man Wissenschaftler/in sein, um mitzuhelfen?
Nein, aber man muss dazu bereit sein, sich auf die Arbeitsweise einzulassen und auch mal Kritik ertragen.

Kritik

  • Ist die Arbeit im Wiki politisch motiviert?
Im Gegensatz zur Anfangszeit des Projekts ist der Anteil der Dokumentationen zu denjenigen Hochschulschriften, bei deren Verfassern es sich um aktive oder ehemalige Politiker handelt, längst nur noch sehr gering (siehe auch: Übersicht, Statistik) – politische Überzeugungen sind somit nicht ausschlaggebend. In einem offenen Wiki wie diesem kann jedoch jeder etwas beitragen. Und jeder, der etwas beiträgt, tut dies aus ganz persönlichen Motiven. In Bezug auf die Anfangszeit ist es deshalb schwierig, eine allgemeingültige Antwort zu geben – trotzdem schien auch damals bei vielen regelmäßigen Autoren eher die Sorge um die Wissenschaft im Vordergrund zu stehen anstatt parteipolitische Überlegungen. Siehe auch Frage zum Thema Motivation.
  • Werden nur Arbeiten von bestimmten Parteien untersucht?
Nein. Parteizugehörigkeit ist kein Kriterium. Siehe auch die Frage: Ist die Arbeit im Wiki politisch motiviert?
  • Was ist an Plagiaten in Hochschulschriften so „schlimm“; es wird doch auch in anderen Texten abgeschrieben (z. B. in der Schule oder in Unterhaltungsliteratur)?
„Schlimm“ ist eine Wertung, die häufig moralisierend verstanden wird und Vieles beinhalten oder auch ausblenden könnte, jedoch alleine – falls überhaupt – kein ausschlaggebendes Kriterium für die Veröffentlichung einzelner Plagiatsdokumentationen (siehe auch: Thema Motivation).
Angemerkt sei dazu jedoch, dass bei Plagiaten in Hochschulschriften wissenschaftliche und akademische Aspekte im Vordergrund stehen, die außerhalb der Wissenschaftsgemeinde weniger eine Rolle spielen. Plagiate in nichtwissenschaftlichen Texten mögen daher anders wahrgenommen und bewertet werden. Im Unterschied zu beliebigen anderen Texten sind die im Wiki untersuchten Hochschulschriften veröffentlicht und müssen als Teil des wissenschaftlichen Diskurses bestehen können. Zur Schädlichkeit von Plagiaten für die Wissenschaft siehe auch: Thema Plagiate.
Zu akademischen Aspekten ist u. a. zu bedenken, dass z. B. auch Studenten in jüngeren Semestern schon bei weitaus geringeren Regelverstößen als umfangreichen Plagiaten in qualifizierenden Abschlussarbeiten (nicht grundlos) mit ernsten Konsequenzen und ggf. einem Universitätsverweis rechnen müssen. Hinzu kommt ein nicht unerheblicher finanzieller Aspekt: Stipendien und Fördermittel sind sinnvoll zu verwenden. Bei der Förderung von Promotionen und Habilitationen stehen teilweise sehr hohe Geldbeträge im Raum, welche durch Plagiatsfälle der Bildung und Forschung verloren gehen können. Auch Gerechtigkeitsfragen können höheres Gewicht haben: Doktorandenstellen sind begrenzt, und ein Doktorgrad kann wegbereitend zum Erreichen von Karrierezielen sein.
  • Ist dieses Wiki ein „Pranger“ für Promotions- und Habilitationsbetrüger?
Die Plagiatsdokumentation wird von den meisten Wiki-Betragenden als Rezension verstanden; siehe auch Frage zum Thema Motivation. Kritisiert werden die Inhalte der Arbeiten und ggf. noch weitere Umstände. Um die Person selbst geht es dabei nicht. Deutliche Mängel in veröffentlichten Werken mit wissenschaftlichem Anspruch können keinen Anlass geben, öffentliche Kritik an diesen Werken zu meiden – es widerspräche dem Sinn der Veröffentlichung von wissenschaftlichen Schriften und dem Sinn von Rezensionen allgemein. Im Gegenteil: Hinweise auf Plagiate oder andere erhebliche Mängel räumen einer öffentlichen Auseinandersetzung mit solchen Schriften besondere Relevanz ein.
  • Warum arbeiten viele Wiki-Beitragende anonym bzw. pseudonym?
Innerhalb des Wikis soll keine Rolle spielen, wer etwas sagt, sondern nur, was gesagt wird. Die Bekanntheit persönlicher Hintergründe (z.B. Beruf, akademischer Grad) könnte zu Bevormundung und Kompetenzgerangel führen. Außerhalb des Wikis kann es passieren, dass Attribute und Meinungen einer einzelnen Person zu sehr auf das Wiki und seine Mitglieder bezogen werden. Einige Wiki-Beitragende wollen sich durch die Anonymität/Pseudonymität vor persönlichen Anfeindungen schützen und eventuelle Nachteile (z.B. im Beruf) vermeiden, die sie ggf. härter treffen könnten als Journalisten oder anerkannte Gutachter, welche sich auch leichter zur Wehr setzen können (z.B. mithilfe einer Rechtsabteilung oder aufgrund ihres ohnehin öffentlichen Wirkens). Öffentliche Kritik ist im Journalismus eine gesellschaftlich akzeptierte Selbstverständlichkeit und gehört zur ausgeübten Tätigkeit – außerhalb des Journalismus ist dies nicht der Fall.
  • Sind solche anonymen/pseudonymen „Meinungsäußerungen“ nicht verboten oder wenigstens verwerflich?
Nein, verboten sind sie ganz sicher nicht. Anonyme Hinweise auf Missstände sind schon lange erlaubt und sogar Strafverfolgungsbehörden nehmen anonyme Hinweise entgegen, obwohl es sich dabei um schwerwiegende Aussagen handelt. Ob bei der Dokumentation von Textübereinstimmungen überhaupt Meinungsäußerungen vorliegen, ist eine weitere Frage.
Anonyme Begutachtungen sind jedenfalls in der Wissenschaft verbreitet. Im sogenannten „peer review“ vor der Annahme von Publikationen und für Entscheidungen über die Förderung von Forschungsvorhaben gelten sie vielen als unverzichtbar. Es mag gelegentlich Gefühle der Empörung und Ohnmacht bei den Betroffenen hervorrufen, wenn Betrug oder andere Missstände ans Licht gebracht werden, ohne dass diese das unterbinden oder jemanden dafür verklagen können. Häufig ist der Schutz des „Whistleblowers“ eine notwendige Voraussetzung dafür, damit dies überhaupt möglich wird.
Populäre Rufe, der Möglichkeit, sich anonym in Wort und Schrift zu äußern, ein Ende zu setzen, gibt es immer wieder. Bei genauerem Hinsehen werden diese Forderungen aber häufig nicht aufrecht erhalten. Zunächst ist auch jede Äußerung im Alltag beim Einkaufen oder auf der Straße ohne Vorzeigen von Ausweisdokumenten erst einmal „anonym“, d.h. ein Name wird dabei nicht genannt. Ob dies bei der Plagiatsdokumentation verwerflich ist, muss jeder für sich entscheiden.
  • Besteht durch die öffentliche Plagiatsdokumentation nicht die Gefahr einer falschen Vorverurteilung des Verfassers einer untersuchten Arbeit?
Wichtig ist, dass die im Wiki als „Plagiat“ kategorisierten Textstellen ausreichend belegt sind, so dass nicht falsche Behauptungen aufgestellt werden oder ein falscher Eindruck erweckt wird. Aus der Tatsache, dass eine Arbeit im Wiki untersucht wird oder daraus, dass eine Dokumentation mit Klarnamen veröffentlicht ist und viele Textstellen beinhaltet, dürfen keine pauschalen Schlüsse gezogen werden, z.B. ob etwa bei einer Anzahl betroffener Seiten oberhalb einer bestimmten Grenze ein besonders schweres wissenschaftliches Fehlverhalten vorliegt oder ein akademischer Grad von der Universität zu entziehen wäre. Die Arbeiten werden im Wiki zudem mit unterschiedlicher Intensität untersucht, ohne dass dabei feste Vorgaben von Analyseumfang oder Urteilskraft erfüllt werden könnten. Die Dokumentation beschränkt sich auf kategorisierte Textsynopsen mit einigen Anmerkungen, aus denen sich der Leser eine eigene Meinung bilden kann. Einem Universitätsgutachten wird nicht durch eine vergleichbare Gesamtbeurteilung vorgegriffen, und es werden auch keine Aberkennungsempfehlungen im Namen der Wiki-Gemeinschaft ausgesprochen (auch wenn einzelne Mitwirkende zu einer möglichen Aberkennung klare Meinungen vertreten mögen). Eine „Vorverurteilung“ oder „Verurteilung“ (wie etwa bei einem Strafprozess) stellt letztlich weder die Plagiatsdokumentation im Wiki noch ein Universitätsgutachten dar – beides kommt ohne moralische Wertungen aus. Auch eine Aberkennung eines akad. Grads durch die Universität – als eine mögliche schwere Konsequenz – stellt letzlich kein moralisches Urteil und keine verhängte „Strafe“ (im eigentlichen Sinne) dar, sondern ist eine Rücknahme eines unzulässigen Verwaltungsakts.
  • Ist es nicht unsinnig, scheinbar „unbedeutende“ Werke im Wiki zu behandeln?
Nein. Nicht wenige der im Wiki behandelten Werke sind häufig zitiert und wurden teils schon zuvor rezensiert (auch unter Andeutung von Plagiatsbefunden – Beispiel: [5]). Auch die von Universitätsservern abrufbaren Zugriffs- und Downloadzahlen von Werken, die auf den ersten Blick nur wenig oder gar nicht zitiert sind, zeugen von deren vielfacher Verwendung. Ein weiterer Beleg für den Eingang auch solcher Werke in den wissenschaftlichen Diskurs ist die Häufigkeit, mit der auch viele solcher Werke plagiiert werden (siehe die Befundseiten und Quellenansichten zu den Dokumentationen). Ob ein Werk tatsächlich wenig rezipiert ist, lässt sich somit nicht leicht beantworten – erklärte man jedoch Rezensionen solcher Werke für unsinnig, stellte man damit auch den Sinn ihrer Veröffentlichung (und ggf. auch ihrer Erstellung) in Frage. Darüber hinaus gibt es viele weitere Aspekte bei der Plagiatsdokumentation, die über den Rezensionsgedanken hinausgehen (siehe die anderen FAQ).